Es braucht ja keine Unmengen, aber so ein paar Händevoll Kräuter sammle ich jetzt, als Vorsorge für die Erkältungszeit. Vor schlapp 50 Jahren hatte ich begonnen, mich mit ein paar Heilkräutern zu beschäftigen, als mein Kindchen unter spastischer Bronchitis litt und mit Antibiotika regelrecht vollgepumpt wurde. Das medizinische Denken war so in jener Zeit. Aber ich fand, das konnte auf die Dauer nicht gut sein. Mit Spitzwegerich-, Thymian- und Salbeitee ließen sich die leichteren Erkältungskrankheiten auch kurieren. Antibiotika blieb fortan nur für den echten Notfall. Wir sind damit gut gefahren, das Kindchen hatte als Dreijähriger gar nichts mehr 😊. Außerdem ist das Sammeln eine schöne Verrichtung – im Spätsommer für den Winter vorzusorgen. Ich hänge die Kräuter zum Lufttrocknen in Sträußchen zwischen meine Sprüchevögel, den Spitzwegerich auf Schnur gefädelt (damit die Blätter nicht schwarz werden) auch. Nach der aufgeregten Woche entspannend… Einen schönen Sonntag allerseits!
Na doch, man sieht die Anspannung und die entzündeten Augen. Wenn die Schönheit geht, bleibt zumindest die Lebenserfahrung und davon wird vielleicht ein bisschen morgen rüberkommen. Denn ja, schon diesen Freitag, 18 Uhr, geht das schlapp halbstündige Gespräch mit Micha an den Start. Wer es live nicht schafft, die Videos bleiben online, sind dann nur halt mit Werbung bestückt. Wenn Du auf den Pfeil oben im Bild klickst, kommst Du auf Michas Kanal. Ja, und sonst so? Unser Montagsauto ist wieder in der Werkstatt und ich vermute mal, es wird das schreckliche Ende geben. Irgendwas mit der Kraftstoffpumpe ist es diesmal. Über die Jahre haben wir geschätzt alle Autoteile schon einmal nachgekauft. Teuer und kein Spaß. Morgen werden wir genaueres wissen und Entscheidungen treffen müssen. Was ist das nur für ein Pannenjahr…
Etwas später bekam ich noch diesen Schnappschuss… Fotos: Michas Dreh-Team
Ui, war das ein aufgeregter Tag – gestern. Zu 13 Uhr war ich mit Micha Seidel in Ringsleben verabredet. Zu einem kurzweiligen Dreh für seinen YouTube-Kanal @HieristMeinLand. „Biertrinken mit Micha“ heißt seine kleine, feine Sendung, zu der er sich Freunde, Promis und Herzmenschen zum zwanglosen Quatschen einlädt. Aber so ganz zwanglos ging ich nicht auf den Weg dorthin. Ich hatte schon immer Herzrasen, wenn ich im Radio oder Fernseher was sagen sollte. Diesmal bekam ich regelrecht Magenkrämpfe. War übrigens auch zur Vernissage in Templin so. Mit Wermuttee gings dann, und wider erwartend, war ich dann doch nicht mehr so schlimm aufgeregt als es losging. Bier trinken war die einzige Herausforderung … aber ich wollte dem Titel schon gerecht werden😊. Irgendwann im Herbst wird das Gespräch gesendet, wann wird rechtzeitig bekanntgemacht. Gedreht wurden gestern drei Folgen am Stück, und natürlich sprachen wir im Ankommen über Lampenfieber. Beiläufig erzählte ich, wenn ich als Journalistin unterwegs bin, ist das nicht so. Ich war baff, als einer sagte: „Dann geh‘ doch einfach immer als Journalistin los.“ Na, kieke mal an, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Ich werde es bei Gelegenheit ausprobieren, wenn ich wieder einmal meine Künstlerhaut zu Markte trage…
Auf meinem alten Blog namens „schorfheidewald.com“ hat mir WordPress mit diesem Ehrenkranz gratuliert. Danke sehr. Dieser Blog wird nicht mehr gefüttert, steht aber noch online. Wegen der Bild-Tantiemen zog ich 2016 mit dem heutigen Blog in deutsche Gefilde, nutze aber noch die WP-Software weiter. Mir ist das Jubiläum beinahe entgangen, hätte ich nicht gestern mal auf den alten Blog geschaut. Ja, seit dem 11. August 2013 bin ich auch Bloggerin und das ist jetzt 10 Jahre her. Inzwischen gibt es 2115 Beiträge. Du meine Güte 😊, was für eine Menge. Alles begann mit der Frage, wie kann ich als Künstlerin im Älterwerden und nicht mehr so gesund noch Kontakt zur Öffentlichkeit halten? Ich hatte durchaus die Sorge, dass eine mit Ü60 nicht mehr im Atelier aufgesucht wird, weil das Leben anderswo lauter steppt. Im Grunde ist das ja auch so, aber die regionalen Reportagen, die Bildwerke, die Gedichte und Geschichten berührten doch bald einige stille Mitleser. Mit der „Morgenstunde“ entstand 2018 meine Blog-Kolumne, die von kreativen Prozessen und aus meinem Leben erzählt. Ich wollte gegen Klischees anschreiben. Nein, die allermeisten Künstler und Schriftsteller sitzen nicht im Elfenbeinturm. Sie fechten einen oft harten Daseinskampf aus. Doch TV-Schmonzetten pusten immer neue Seifenblasen auf: Der wohlsituierte Schreiberling, der kauzige Maler, der in der Fülle badet. Fünf Prozent schaffen es dorthin, dem Rest geht es anders. Davon und meinen gesellschaftlichen Wahrnehmungen erzählt diese Kolumne alle zwei, drei Tage, manchmal öfter. Mit der Zeit hat die mich an so manchen Küchentisch gebracht. „Ein virtuelles Familienmitglied“ nannte mich eine, die inzwischen leider nicht mehr lebt. Sie, Margrit B., hat es mir noch sagen wollen, bevor sie ging. Ihr da draußen in der Welt, ich danke Euch, dass Ihr mich in Euren Tag aufnehmt! Eine gute Morgenstunde wünsche ich Euch.
Stimmen von FB zu diesem Beitrag:
Barbara Liebrenz Glückwunsch und bitte schreib und male weiter. Es gehört zu meinem Tag.
Iris Go Hallo Petra, ich freue mich jeden Tag auf dich und deine Worte, Gedanken und Bilder. Danke dafür.
Erika Schlenzig Ich lese auch gern deine Geschichten vom Lande. Ja, die Lauten, Grellen, Absurden…haben es heute leichter auf sich aufmerksam zu machen und Geld zu verdienen. Dennoch findet “die stille Kunst” immer wieder Liebhaber, weil sie nicht so oberflächlich daherkommt.
Bärbel Kaiser
Danke, dass du das für uns auf dich nimmst
GP Meyer
Ja, es wärmt mir Herz und Hirn, dass ich noch verbunden bin mit Dir und Deinem Bienen-Dompteur
Es war brütend heiß, als wir für ein Stündchen am Samstag auf den Zehdenicker Marktplatz kamen. Altstadtfest. Unter der Mittagssonne schwoften leider zu der wirklich guten Musik von Dominic Merten nur wenige. Schade, doch für die Wetterumstände kann niemand etwas. Merten, das Multitalent aus der Ziegelei (Mildenberg), spielte Coverversionen großer Rock-Musiker. Einfach klasse war das, da habt Ihr was verpasst. Ich saß ihm gegenüber, hinterm Stand der Stadtbibliothek, wo Mirjam Naffin eine Auswahl meiner Bücher für mich mit anbot. Ich war dort nur zeitweiliger Gast. Danke dafür an die freundliche Bibliothekarin und an Uta Kupsch, die das arrangierte. Nach der heißen Stunde waren wir froh, den großen Wald hinter Wesendorf zu erreichen. Hier war es gleich um 3 Grad kühler. Ein Geschenk. Hitze können wir beide wirklich nicht mehr gut ab… Heute geht es in die nächste Runde in der Bienenküche. Der Liebste hat zu tun: Honig schleudern und die Ernte in den Abfüllgefäßen rühren. Noch ist der Honig nicht cremig und deshalb noch nichts im Glas… es wird werden, schönen Sonntag allerseits.
Die dazugehörige Sommergeschichte findet Ihr hier:
Die erste Seite zu meinem Altersmonolog ist geschrieben und deshalb gab es gestern diese „heilige“ Handlung: Den Lesemappenbau. „Morgenstill“ wird eine verdichtete Selbstvergewisserung, aus der, wenn überhaupt, ich hier nur mal ab und zu eine Passage zeigen werde. Ich weiß noch nicht, wo es mich hinführt, spüre aber, es tut mir gut. Die Wortfindung in der Geschichtenwerkstatt – ein Grund aufzustehen, egal, wie es mir gerade geht. Ich habe in meinem Leben fast ausschließlich zielführend gearbeitet, diesmal nicht. Ich versuche zu schlendern, denn es geht nicht mehr darum, noch ein Buch abzuliefern. „Morgenstill“ ist ein in Zeilen gepresstes Nachdenken über das, was mich gerade umtreibt, mehr nicht – eine Tagesverrichtung, wie Kochen oder Staubwischen…
Irgendwie sind es lahme Tage. Ein bisschen hier, ein bisschen dort, nichts wirklich. Eine Presseinfo geschrieben und versandt, ein paar Morgengrußmontagen am Computer erstellt. Drei Zeilen für eine neue Geschichte geschrieben – alles irgendwie flau und wieder wacklig auf den Beinen, wieder nur 48 Kilo. Als ich gestern meine entzündeten Augen meiner Augenärztin vorführen wollte, saß da statt ihrer ein junger Assistenzarzt, der sich überaus distanziert gab. Jede Bewegung zeigte seine Langeweile, er gähnte sogar fläzig, während ich auf dem Stuhl vor ihm Platz nahm. Jede Geste sagte ganz deutlich, was er dachte: Schon wieder eine Alte. Am liebsten hätte ich umgehend den Raum verlassen und ihm zuvor einen Federhandschuh vor die Füße geworfen. Aber ich dachte nur schlicht: Deine Zukunft sitzt vor Dir, schau genau hin, Jugend vergeht nur allzu rasch… Das Älterwerden ist gerade für Menschen, die von den jungen Alten zu den älteren Alten mutieren schon psychisch nicht ohne. Man nimmt jeden Tag Abschied von irgendetwas, was gerade noch selbstverständlich war. Doch das dürfte kein Grund für niemanden sein, so zu tun, als wäre das Altsein ein Makel. Ärzte sollten in der Lage sein, die Übergänge zu begleiten…
Es geht in die Entenzeit, wenn auch die Tomaten nur langsam rot werden wollen, es hängen Unmengen an den Sträuchern. Den ersten Korb Steinpilze hat der Liebste aus dem Wald gebracht und die Inka-Gurke schiebt an ihren zarten Ranken sichtbar Hörnchen-Früchte. Endes des Monats werden sie reif sein. Die Salatgurken wollen nicht so richtig, aber Kürbisse wird es satt geben. Auch wenn das Sonnenlicht wieder zurück ist, die Natur beginnt sich in all der Fülle schon wieder zu senken. Am Wochenende ist Abschleudern im Bienengarten, dem folgt die Winterfütterung… Gestern haben wir für das Zehdenicker Altstattfest am 19. August eine Kiste meiner Bücher in die Tourist-Info gebracht. Die Bibliothek will sie an ihrem Marktstand mit vorstellen. Auf dem Rückweg stotterte das alte Auto. Es wollte plötzlich nicht über 80 beschleunigen. Manno, nicht schon wieder… nächste Woche soll es zum TÜV. Müsste ich zu so einer Sichtung, ich würde glatt durchfallen, zu klapprig in den Teilen, aber ein Kilo hab ich schon zugenommen. Wenn man erst mal runter ist, geht nicht so schnell wieder rauf, aber über 50 wäre schon schön.
Bild 8: Kopfweide im AUGUST 2023: Meine Beteiligung am Projekt von Royusch Das Fotoprojekt „Vier Jahreszeiten“ betrachtet fotografisch immer das gleiche Motiv im Jahresverlauf. Allein die Verwandlung durch die Zeit ändert es. Ich habe mich für meine Kopfweide entschieden. Sie ist der erste Blickfang in unserem 140 Meter langen Landschaftsgarten.
In den ersten Augusttagen spreizt sich unsere Kopfweide mächtig und es ist dunkel unter ihrem grünen Schopf. Ich bekomme sie kaum noch aufs Bild. Auch der Stammumfang ist sichtbar gewachsen. Die feuchten Wochen machten es möglich. Das Weidenthema in meinem hat übrigens auch in meinem Bildschaffen einen festen Platz: Hier die „Weidenmarie“ auf Leinwand als Beispiel.
Dieser Sommer ist wirklich schwierig. Es war anstrengend, die drei Ausstellungsplätze aufzumachen und wieder mal zu bemerken, es kommt wenig dabei rum. In den drei Corona-Sommern war mehr Wahrnehmung und die brachte auch Einnahmen. Dieser Sommer heißt NULL. Und es ist ja ganz klar, woher das kommt: Die allgemeine Lage spart selbst am Schnürsenkel, nur das Wegreisen, das zeitweilige Abtauchen aus dem ächzenden Gezerre in Deutschland, gönnt man sich, um sich die mentale Gesundheit einigermaßen zu erhalten. Verständlich. Ich bin inzwischen alt genug, solche existentiellen NULL-Zeiten fürs Atelier, nicht mehr auf mich selbst zu beziehen. Sie treiben mich nicht mehr in Depressionen und Selbstzweifel, wie jetzt viele junge Künstler, die sich existenziell gefährdet sehen. Ich weiß: es ist FUNDUS-Zeit. Da kann man sich gerade anstrengen wie man will, es kommt wenig zurück. Das ist so und das Weitermachen treibt allein die selbstheilende Leidenschaft und ein gewisses Sendungsbedürfnis an.
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