Morgenstunde (828. Blog-Notat)

Irish Folk aus dem uckermärkischen Hügelland gab es am Freitag in der gut besuchten Kurtschlager Dorfkirche. Reine Spielfreude sprudelte unter der Kanzel und erzählte vom ungeschminkten Leben, das sich in Klänge verwandelt. Klang- und temperamentvoll. Wegen der schönen Akustik spielt die Gruppe GREEN MEADOW gerne in Kirchen. Ihre Affinität zur Musik der grünen Insel erklärte Songwriter Reiner Vedder schlicht: „So schön grün ist die Uckermark auch.“ Die Band fühlte sich sichtbar aufgehoben und  eingerahmt von einem neugierigen, mitgehenden Publikum. Die Kirche dampfte nach anderthalb Stunden und manchen hätte es am liebsten von der Bank gerissen, weil die Füße längst mittanzten. Allein man traute sich nicht… Nach Zugabe und Abgesang waren die Zuhörer dankbar für diesen stimmungsvollen Konzertabend. Mit einem Glas im Stehen verabschiedeten sich Besucher und Spielleute vor der Kirche und tauchten dann ab in die laue Sommernacht. (pe)

Foto: Petra Elsner

Morgenstunde (827. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Sie ist komplett geschrieben und illustriert – die Weihnachtsgeschichte für 2023 😊. Das ist bereits meine 30. Adventserzählung. 26 wurden in Zeitungen erstveröffentlicht. Die restlichen stecken in Büchern. Bei meinem gestrigen Abendrundgang durch den Garten sah ich, die kleine, rote Hasel trägt erstmalig gut. Drei Haselnüsse, der Klassiker. Vielleicht sind die schönsten Märchen schon in der Welt, aber ich kann nicht anders, ich muss einfach jedes Jahr eine Zutat für das schönste Fest des Jahres (im Sommer 😉) schaffen. Diese Geschichte kam 20 Tage früher als letztes Jahr. Das durchwachsene Wetter lud zum Thema ein, aber die Idee zu ihr keimt schon seit Anfang Mai und das begann mit EINEM Wort. Verraten wird nix, nur meine Freundin Ines kennt sie schon, denn sie hat den Text freundlicherweise vor ihren Urlaubsreisen Korrekturgelesen. Danke, meine Gute! Ja, seit dieser Woche scheinen mir viele in die Ferien entschwunden zu sein, auf Facebook mehren sich die Urlaubsfotos, die Wahrnehmungen lassen nach. Nun denn, wo immer Ihr seid, habt ein schönes Wochenende!

Morgenstunde (826. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

Wir waren gestern zum obligatorischen Bienenwinterfuttereinkauf in Hirschfelde. Das ist immer eine schöne Tour durch das Eberswalder Urstromtal und weiter hinunter in den Gamengrund nach Tiefensee. Auf dem Rückweg Stippvisite im Eberswalder Museum und Einkehr beim Italiener. Drei Kilometer vor unserem Walddorf gerieten wir am Ortsausgang von Groß Dölln in einen schweren Hagelschauer mit Blitzlichtern, worin der Liebster vom Gas ging. Beeindruckend, beides… Unterwegs hatte ich mir neue Sorte Halspastillen besorgt, ich weiß nicht die wievielte, ich könnte glatt als Tester gelten… Aber nein, die Stimme ist immer noch nicht O.K., was mich inzwischen echt besorgt.  Die einzige HNO-Praxis im Umkreis von 35 Kilometern hat mir einen Termin für Oktober angeboten. Eine Schande. Das ist das nicht nur medizinisch unterversorgte Brandenburg. Hier scheinen nur die Windparks gut zu wachsen, wofür wir Kunden die höchsten Netzendgelte in ganz Deutschland entrichten. Nicht zu erklären, und da wundern sich die Grünen, hierzulande auf wenig Akzeptanz zu treffen. Das ist Abzocke, denn die Leute sollten doch eine deutlich kleinere Stromrechnung bekommen, wenn sie schon den tönenden und blinkenden Spargelsalat in der Landschaft haben…

Vorgestellt

Hier ist mein Land – gute Unterhaltung aus dem Norden Brandenburgs

@HierIstMeinLand ist ein neues Format auf YouTube, das seit Juni 2023 schon Tausende Zuschauer in seinen Bann zog. Der Macher – Micha Seidel aus Ringsleben – hatte es satt, für abgehobene TV-Konzepte zu produzieren, die zusehends dominant für schillernde Falter und Minderheiten das Wort ergreifen. Den Entertainer, Musiker und Filmer interessiert hingegen das bodenständige Leben auf dem flachen Lande und um nichts anderes geht es bei „Biertrinken mit…“. Gäste sind Typen aus der Gegend mit denen Seidel unverstellt über deren Lebenswelt plaudert. Immer freitags um 18 Uhr startet eine neue Folge. Beim Reinschauen könnte Sie das Gefühl beschleichen, Sie säßen mit am Stammtisch. Denn da fragt einer, wie Sie vielleicht auch fragen würden und der Gast antwortet offen und natürlich. Ja, Promis gibt’s auf diesem privaten Kanal auch gelegentlich, aber im Grunde geht es Seidel um Einblicke ins Regionale. Produziert wird das Ganze nicht billig mit der Handykamera, sondern mit richtiger Filmtechnik. Ein Jahr hat sich das kleine Dreh-Team um Micha Seidel gegeben, um dieses Regionalformat auszuprobieren. Ich muss Sie allerdings vorwarnen: Sie könnten süchtig werden. (pe)

 

Morgenstunde (825. Blog-Notat)

Es ist Naschzeit. Seit Donnerstag schleudert der Imkergatte seinen ersten Honig 2023 und ich übernehme dafür die rückwärtigen Dienste. Bis der frische Honig im Glas ist, dauerts bekanntlich noch ein paar Wochen, in denen es gilt: abschäumen, rühren und reifen. Der Honig bestimmt bis August unser Leben. Früher war das Imkern nicht ganz so dominant im Sommer, aber mit dem Älterwerden dauern all diese Verrichtungen inzwischen glatt doppelt so lange.

Passend zum Thema stand heute das Sommerfest des Imkervereins im Mildenberg im Kalender, und wie schon vergangenes Jahr wars verregnet, was das freundschaftliche Zusammentreffen nicht so sehr störte, man hatte ja zu Fachsimpeln. Kulinarisch gesehen war das Fest nicht zu übertreffen. Es gab Spanferkel und Salate und Kuchen aus den Imkerküchen. Alles kaum zu schaffen. Boxenstopp noch in der Zehdenicker Klosterscheune, wo wir meine Arbeiten aus der viel beachteten Gruppenausstellung abholten, die zwei Monate Laufzeit sind rum. Morgen geht’s weiter mit dem Schleudern…

Goldrauschen 1 und 2 – den Abschluss der Spachtel-Serie der letzten 14 Tage.

Morgenstunde (824. Blog-Notat)

Das Wetter. Irgendwas ist ja immer. Schon am Wochenende wollten wir schleudern, aber bei Gewitter geht der Imker nicht an die Bienen. Da sind sie stechwütig wegen der Energie in der Luft. Also morgen. In der Linde brummts und weil es gerade gut Feuchte hat, werden die Bienen vielleicht mal Nektar und nicht nur Pollen eintragen. Wir hatten lange keinen Lindenblütenhonig, denn Linde braucht nasse Füße und die hat sie in Kurtschlag nur selten. Ich schreibe derweil an der Weihnachtsgeschichte 2023 – nicht öffentlich, versteht sich… Und Ihr so?

Foto: Lutz Reinhardt

Morgenstunde (823. Blog-Notat)

Rasenmäherwetter. Doch bevor das Gras getrocknet und die Luftfeuchte annehmbarer ist, kam es zu dieser morgendlichen Spachtelei, die ich „Freies Goldrauschen“ nenne. Der Probegang durch den Garten sagte mir: schweres Atmen heute. Mal sehen, was wird oder auch nicht…

Morgenstunde (822. Blog-Notat)

Foto: Lutz Reinhardt

31,6 Grad, da ist die Birne matschig. Kein Tag für Geistesblitze, aber wie schon mein alter Professor riet: „Sag dem Körper, dass er zu bestimmten Zeiten eine Leistung bringen soll, und wenn du zu kaputt dafür bist, setz dich an deinen vertrauten Arbeitsplatz und sortiere Karteikarten…“ Der Körper wird über Automatismen trainiert. Karteikarten benutze ich schon lange nicht mehr, also überklebe ich Flyer mit Adresszusätzen, das ist genauso schön stumpfsinnig 😊…

Morgenstunde (821. Blog-Notat)

Regenstill. Man hört nur das Gras wachsen 😊. Schwalben segeln im Tiefflug nach den Mücken.  Ich spachtel auf Karton und denke nach: Wann ist ein wilder Garten eher ungepflegt? Meine Kraft für ihn ist am Limit und Permakultur ist da nur die passende Ausrede, die aber reibt sich an meinem Schönheitsideal… Dem schwächelnden Walnussbäumchen habe ich mitten im Regen noch einen halben Eimer voll Terra Preta verpasst. Mein letzter Versuch mit ihm. Vor drei Jahren hab ich ihn in der Walnuss-Meisterei gekauft, jeder Winter ist fast erfroren, schlug nur noch kurz überm Boden wieder aus. Dieses Jahr kam eine Blattbraunfäule hinzu. Er muss sich wohl entscheiden: eingehen oder stärker werden und wachsen. Die Spachtelei ist beendet und ein Passepartout  geschnitten, es regnet noch und es ist still… Wünsche ein entspanntes Wochenende allerseits!

Zeitschatten7

Morgenstunde (820. Blog-Motiv)

Foto: Lutz Reinhardt

Eine Ausfahrt nach Hohen Neuendorf war gestern. Wir wollten uns einen anderen Imkereifachhandel ansehen, aber der ist beim Winterfutter noch teurer als der in Hirschfelde. Allein die Störche in den Wiesen und das Mohnrot in der Landschaft waren die schönen Augenblicke der Fahrt. Der Imker murrt, alle drehen an der Preisschraube, auch der Futtersirup ist um 30 Cent pro Kilo gestiegen… aber die Arbeit, die in der Imkerei steckt ist im Grunde längst unbezahlbar. Wir sind eine aussterbende Art: Die Imker, die Weinbauern, die Gärtner, die Tomaten- und Kirschmucker…, denn diese stoische, harte Arbeit passt wohl kaum zu den modernen Arbeitsvorstellungen der jungen Generation. Da wird es wohl ne Menge bald nicht mehr geben. Aber sie wissen offenkundig nichts von der stillen Freude, die in dieser naturverbundenen Arbeit liegt. Nun denn. Abends und heute früh ist eine weitere Spachtelarbeit gewachsen, die das Motiv der Zeitschatten noch einmal aufgreift…