Morgenstunde (300. Blog-Notat)

Seit dem 18. März ist mein persönliches Angebot als Stimmungsaufheller in der Corona-Krise eine 5-Minuten Lesezeit – eine Geschichte für Euch von mir geschrieben und vorgetragen. Musiker treten auf städtische Balkone, hier am Rand des Schorfheidewalds lese ich für Euch, die Zuhausegebliebenen (Danke!) in loser Folge, bis der Schlammassel vorbei ist. Vielleicht kann ich der Einen oder dem Anderen damit etwas näherkommen, was in Echtzeit derzeit eher unerwünscht wäre. Jeder nach seinen Möglichkeiten. Heute gibt es in der 4. Lesezeit: „Am Ende der Zeit“…

Für den Fall, das Video lässt sich nicht öffnen, dann klickt bitte hier.

Die Geschichte steckt in dem Bändchen „Seltsame Welt“. Es enthält 17 illustrierten Geschichten für Erwachsene auf 54 Seiten und ist mit Softcover versehen. Man kann diesen “Künstler-Schmöker” bei mir im Atelier für 12 Euro haben oder zzgl. Porto (1,55 €) auch bestellen. Wer hier bei mir im Sommerhalbjahr während des ÖFFENTLICHEN SCHREIBENS all dieser Kurzgeschichten mitlas weiß, in ihnen steckt meine literarische Essenz aus der bleiernen Zeit, der Wendezeit und den Verwandlungen hernach. Spannend also 😊.

 

Spende? Gerne!
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Morgenstunde (299. Blog-Notat)

Ein Störfall hat mir die Winterklausur zerschlagen, denn es fällt mir wirklich schwer mich inmitten der düsteren Nachrichten zu sammeln. Wenigstens die Kalenderblätter für 2021 sind fertig geworden, aber werden sie nun jemals noch gedruckt? Die kleinen Regionalverlage leiden Not. Keiner weiß, was noch wird. Erst, wenn die Krise irgendwann gebannt sein wird, werden wir wissen, ob die Menschen zusammengerückt sind und nicht nur den Abstürzen zusahen. Wir wissen es nicht. Trotzdem beginne ich jeden Tag, als hätte ich unendlich viel Zeit. Die Spannung ist raus. Gestern wurden meine Lesung und die Ausstellung “Schorfheider Bilderwelten”, die am 17. Mai in der Kapper Kirche stattfinden sollten, abgesagt, auf unbestimmt verschoben. Das war zu erwarten. Wir wissen nicht, ob die menschlichen Existenzen nach Corona so ins Trudeln geraten sein werden, dass sie hernach lange keine Muße mehr für ein Buch, ein Konzert, eine Lesung … haben werden. Denn wenn der schwerfällige Dampfer Europa nach der großen Stille wieder Fahrt aufnehmen soll, beginnt der nächste große, schonungslose Kraftakt…

Gestern war der Welttag der Poesie, dem schiebe ich ein paar Zeilen nach…

Schmerzzeit

Unschuldig erwacht
draußen der Tag.
Er weiß noch nichts vom
nächsten Schlag.
Die Schlehe blüht,
die Kornelkirschen hat
ein Frost getroffen.
Vogelgezwitscher in
der stillen Ländlichkeit.
Im Haus scheppert das Echo
von Totenzahlen.
Der Tag beginnt
sich schuldig zu saugen,
bis er tropft vom Schmerz.

© Petra Elsner
22. März 2020

Morgen gibt es wieder eine 5-Minuten-Lesezeit…

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Morgenstunde (298. Blog-Notat)

In der dritten Lesezeit könnt Ihr die Geschichte “Geschenktes Wort” hören… inklusive Lampenfieber

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Diese Geschichte  in der Märchensammlung „Die Gabe der Nebelfee“ 2018 erschienen. Das illustrierte Buch mit 180 Seiten ist für die ganze Familie gedacht und kostet 20 Euro zzgl. Versand.

Erhältlich ist es hier: http://www.buchschmook.com/product_info.php?info=p144_die-gabe-der-nebelfee.html

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Morgenstunde (297. Blog-Notat)

In der zweiten Lauschzeit könnt Ihr leise meine Kurzgeschichte „Falsche Federn“ hören. Besser gesagt, dem Wispern lauschen. Glaubt mir, ich hab alles versucht, sogar meine komplette Verstärkeranlage aufgebaut, nichts, kein Deut lauter als gestern, das Tablet hört nicht besser, wie schade. Aber ab und zu werde ich trotzdem Euch eine Geschichte vorlesen, aufgeregt ist sie dabei immer noch, wie Ihr seht. Aber egal, so hört man in diesen schlimmen Zeiten wenigstens etwas voneinander.

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Die Geschichte steckt in dem Bändchen „Seltsame Welt“. Es enthält 17 illustrierten Geschichten für Erwachsene auf 54 Seiten und ist mit Softcover versehen. Man kann diesen “Künstler-Schmöker” bei mir im Atelier für 12 Euro haben oder zzgl. Porto (1,55 €) auch bestellen. Wer hier bei mir im Sommerhalbjahr während des ÖFFENTLICHEN SCHREIBENS all dieser Kurzgeschichten mitlas weiß, in ihnen steckt meine literarische Essenz aus der bleiernen Zeit, der Wendezeit und den Verwandlungen hernach. Spannend also 😊.

 

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Morgenstunde (296. Blog-Notat)

Die 1. Lesezeit:
Vor zwei Jahren schenke mir der Liebste ein Tablet. Es kam aus China, hatte eine amerikanische Tastatur und keine Gebrauchsanleitung. Eine Kamera entdeckte ich nicht. Das Teil verstaubte.
Gestern aber, dachte ich, wenn dich das Virus erwischt, wäre es vielleicht ganz schön, wenn ich Euch vorher noch etwas vorlese, denn ob meine nächste Lesung im Mai stattfinden wird, steht noch in den Sternen. Eher nicht. Was auch immer der Antrieb für diese Selbstertüchtigung war, nach einer Zeit hatte ich es und weiß nun auch, beim nächsten Vorlesevideo werde ich meine Mikro-Anlage aufstellen, denn der Ton in der 1. Lesezeit ist noch ein bisschen dünn, was nicht nur an meiner erkälteten Stimme lag. Also spitzt die Ohren 😊… Eure Petra

PS: Verkleinern konnte ich das Video leider noch nicht, warum auch immer der VLC media player beim “konvertieren/speichern” es nicht von den 168 MB runderrechnen will, er machts nicht wirklich, deshalb hier ein Link zur FB-Fassung, die es mir komrimiert haben…

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Diese Geschichte befindet sich in meinem Sommerbuch “Vom Duft der warmen Zeit”, 2015 erschienen, online bestellbar ist es hier:

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Morgenstunde (295. Blog-Notat)

Kaiserwetter, in den Gärten herrscht Auftrieb, aber es ist anders als all die Jahre zuvor – es ist leiser. Jeder wuselt still vor sich hin. Habt Ihr diese italienischen Netz-Videos gesehen? Sie singen und musizieren aus den Fenstern heraus und von den Balkonen. Das ganze Viertel singt, rasselt, spielt Schifferklavier oder Posaune. Musik als Kraftfutter, sie machen einander Mut und imponieren mir damit. Das italienische Blut in meinen Adern hat sich leider verwässert. Wobei, als Mädchen hab ich gerne im Fensterrahmen gesessen und Gitarre gespielt und Liedchen dazu geträllert. Mein Vater fand das eher peinlich. Aber dem Urururgroßvater hätte es vielleicht gefallen. Er war Italiener, er hieß Ziegerti, mehr weiß ich leider nicht. Statt die Corona-Angst mit Liedern zu verscheuchen, schneide ich derweil Passepartouts für alle Blätter, die ich im Winter gezeichnet habe, sozusagen alles ordentlich herrichten… und vielleicht singe ich noch ein bisschen nach innen, mal sehen, ob das auch hilft…

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Morgenstunde (294. Blog-Notat)

Das Dezember-Kalenderblatt 2021 entsteht gerade. Frau muss sich ablenken, die innere Angst zügeln, sie ist meine Schwachstelle, aber eigentlich ist diese innere Angst jedermanns wunder Punkt. Zeichnen verscheucht nicht die Angst, aber es entsteht dabei ein besseres Grundgefühl. Manchem gelingt es die Angst in sich gut zu verkapseln oder sie zu ignorieren, aber Künstler sind halt sensible Wesen…

Stunden später:

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Morgenstunde (293. Blog-Notat)

Die Nachrichtenwucht der Coronazeit ist wirklich erdrückend. Jeden Tag diese fortschreitenden Meldungen mit der Aussicht, dass es 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung erwischen wird, nur eben ein bisschen später. Ich überlege doch ernsthaft, mein Arbeitstempo zu drosseln, weil ich die Projekte vielleicht eh nicht mehr abschließen kann. Ich gehöre mit meiner Lungenkrankheit zu dieser Risikogruppe. Also aufräumen und in die Stille lauschen? Dafür den Bienen in den Krokussen zuzusehen. Schönheit aufsaugen, das ganze System runterfahren und vielleicht auch einfach die Nachrichten abschalten? Stattdessen das Graswachsen interpretieren? Geht gar nicht. Es ist leicht zu sagen: Mach dich nicht irre! Aber wie soll das gehen? Man kann sich dem Geschehen nicht dauerhaft entziehen und irgendjemand wird das Virus schlussendlich mitbringen.

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Morgenstunde (292. Blog-Notat)

„Die Lage ist ernst“ haben wir gestern von Minister Spahn gehört und immer noch winken viele ab: Panikmache und leben so weiter wie eh und je. Betrifft ja nur die Alten, die Hochbetagten und die Kranken. Welche Rücksichtslosigkeit etlichen Mitmenschen eigen ist, konnte man exemplarisch am Vorabend der Sperrung des italienischen Nordens sehen. Mir geht dieses TV-Bild einer auf der Treppe drängelnden, durchgehuschten jungen Frau mit Mundschutz nicht aus dem Sinn, die zum letzten Zug gen Süden hastet. Zu Mama und der handgemachten Pasta. Ich dachte dazu, solche wie die tragen das Virus jetzt in die Häuser der Alten und seit heute bestätigen meine Annahme die Nachrichten: Über Tausend neue Fälle in Süditalien. Herrje und jetzt ist ganz Italien eine Sperrzone! Die Alten – das sind Eure Mütter und Väter oder die großen Eltern der Familie, die Hochbetagten. Italien hat noch mehr Alte in der Bevölkerung als Deutschland, weil deren Kinder in ganz Europa jobben. Die meisten Alten heißt: die meisten Toten. Und selbst, wenn die Jungen nur milde Krankheitsverläufe erleben, manche deshalb nicht einmal den Arzt aufsuchen – sie sind Überträger. Chefvirologe der Charité Prof. Dorsten meinte gestern u.a. in der täglichen PK: … „Die Großeltern gehören geschützt.“ Heißt, auf unnötige Besuche ein kleines Weilchen zu verzichten, das muss doch möglich sein. Man muss seine Infekte (auch andere) nicht immer quer durch die Landschaft tragen und andere mitreißen. Man kann mit dem Hintern auch mal ganz entspannt zuhause bleiben und ein gutes Buch lesen, einen oder zwei lange Briefe schreiben, den Frühjahrsputz vorverlegen oder was auch immer – Kontakteverzicht auf Zeit ist durchaus auszuhalten.

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Morgenstunde (291. Blog-Notat)

Schwestern 1969

Eigentlich mag ich diesen Frauentag nicht. Zu DDR-Zeiten war das sehr oft nur ein lächerliches Besäufnis, wozu die Chefs in Schürze servierten. Und heute? Heute erinnert mich dieser Tag, dass es eben immer noch so unterschiedlich für Männer und Frauen zugeht. Leider. Ich hab mich daran nie wirklich gehalten, aber gespürt hab ich es natürlich überall. Aber ich mag mich nicht ein- oder unterordnen, weil ich nicht zweitklassig bin! In der Kopfnote „Betragen“ hatte ich deswegen lange eine Drei und den Zusatz „Fügt sich nicht ein, ihr Betragen ist nicht immer zufriedenstellend.“ Oh je, also öfter noch schlechter als Drei, und dass als Mädchen! Da ist es schon wieder. Nicht sittsam, nicht anpassungsfähig, auffällig – manchmal. Meine zurückhaltende Schwester (im Bild die Dunkle) war das alles, aber sie wolle Mathe studieren! Ha, ein Griff nach der Herrenkrone. Darin war sie stark, leider wurde sie früh sehr krank und dann wurde doch nichts daraus. Trotzdem, sie hatte sich aufgemacht, denn Zahlen sind eindeutig und nicht interpretierbar wie zum Beispiel KUNST, in der die Herren immer noch ihre Klüngel pflegen. Nun denn, macht mal, ich kann ohne Euch 😊, und wer‘s braucht, soll heute feiern. Ich feiere diesen Tag (wenn es den dann noch geben sollte) erst, wenn wir wirklich chancengleich sind: Männer & Frauen, es wäre ein Glücksfall.

PS: Ja, ich höre schon wieder auf zu quasseln und kehre jetzt in meine blog-schweigsame Klausur 2020 zurück...😊

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