Mit dem Rasenmäher durchs Quartier, vielleicht schaut ja Pfingsten mal einer vorbei? Vielleich auch nicht, wer weiß. Aber das Gras schießt nach dem vielen Regen (67 Liter im bisherigen Mai) und eine Wiesenmahd nach dem Winter muss sein. Danach darf die Trockenwiese wachsen und blühen bis Juli. In dieser Zeit „fräsen“ wir nur Wege entlang der Fest- und der Obstwiese. Das Mähen geht nur Stück um Stück und nur mit Pausen voran, denn bei Belastung schnauft die Lunge doch sehr. Aber ich schaffe mit der Antikörper-Therapie mehr als in den letzten Jahren, doch wegen der COVID-Impfung musste ich kurzweilig damit pausieren…
Gestern bekam ich die zweite Astra-Impfung. In einem Affenzahn ging es diesmal in Prenzlau durch die Stationen des Impfzentrums. Es war nur sehr übersichtlich besucht, nach 20 Minuten war ich wieder draußen. Sehr angenehm. Alles gut heute, keine Nebenwirkungen, nicht einmal so einen leisen Muskelkater um die Impfstelle, wie beim ersten Mal.
Im Atelier wächst noch ein weiteres Kranichbild, ein Tanzpaar zum Verschnaufen, damit mir das Ausruhen auch gelingt…
Morgenstunde (490. Blog-Notat)
Ein Kranich im Licht. Dieser schöne Vogel springt immer mal auf eine Leinwand. Er gilt hierzulande als Frühlingsbote. Viele deutsche Maler, u.a. Alfred Dürer, haben ihn als Sinnbild für Klugheit und Wachsamkeit verehrt und verstanden. In alten Volksmärchen kündet der Kranich von Hochzeiten und Geburten, aber auch in Kriegen und als Zeichen des Todes tritt der Vogel in Erscheinung. Sein Zug- und Rastverhalten zeichnet ihn überdies als Wetterpropheten aus. Den Japaner gilt der Kranich als Vogel des Glücks, den Ägyptern als Sonnenvogel. Wie auch immer, mir hat er gerade den Wunsch nach etwas Leichtigkeit erfüllt.
Ja, und gut, dass Frau Malerin spezielle Werkzeuge im Atelier hat, denn beim dritten Versuch ein Sauerteigbrot zu backen, wollte das Teil nicht aus der flachen Backform. Geölt war sie, aber ach… – ich lerne noch. Nach einiger Zeit kam ich auf die Idee, einen Malspachtel zu holen, der ist gut beweglich und so konnte ich das Festgebackene lösen ohne das leckere Brot zu zerstören. Ende gut, alles gut 😊.
Morgenstunde (489. Blog-Notat)
Der Liebste hat mir das Stangengerüst für die Bohnen aufgestellt und jetzt pflanze ich raus, was ich wochenlang vorgezogen habe und hoffe, dass uns späte Nachfröste verschonen. Die Gurken müssen noch eine Woche warten, denn einmal nur Null Grad und sie sind hin. So langsam beginnt die schöne Gartenzeit und dieses spritzige Maiengrün bringt einen geradezu in Verzückung.
Montag und Dienstag haben wir nach 12 Wochen, den 2. Impftermin mit Astra. Ein gemeinsamer Termin war nicht zu haben, also düsen wir zweimal die 50 Kilometer (eine Strecke) nach Norden. 200 Kilometer für zwei Piecks…Wie viele Kilometer werden wohl deutschlandweit für die Impferei verfahren worden sein? Viele. Aber dann, nach weiteren 14 Tagen haben wir den vollen Impfschutz fürs Erste. Das ist doch mal was, habt derweil ein schönes Wochenende!
Lyrik-Krümel
Morgenstunde (487. Blog-Notat)
Der gestrige Tag war eine echte Sommerperle. Mein Sohn kam mit seiner Freundin mittags und so konnten wir diesen herrlichen Sonnentag gemeinsam im Garten verbringen. Seit dem 29. Dezember hatten wir uns nicht gesehen und uns schmerzlich vermisst. Die unwirkliche Zeit verrinnt, wir werden älter ohne richtig zu leben, für das Familienfoto setzt mein Sohn jetzt das Base Cape auf, sein Haar wird schütter und er leidet …
Samstag kam eine gute Nachricht via Mail: Der Schwedter Kleinverlag will das „Das Nebeltor“ herausgeben und wünscht sich noch ein Titelmotiv für das Kinderbuch. Daran zeichne ich heute. In den nächsten Tagen kommt der Verlagsvertrag per Post, dann werden wir sehen, wie es zeitlich weitergeht. Meine Winterklausur 2021 war also erfolgreich, schön, wer hätte das gedacht – in diesen Zeiten …
Die Blog-Veröffentlichungen zu „Das Nebeltor “ nehme ich unter diesen schönen Umständen wieder raus aus dem Blog.
Morgenstunde (486. Blog-Notat)
Der regnerische Morgengang durch den Garten endete mit einem Fluch. „Mistkerl!“ Der Dachs hat sich erneut durchgegraben, tiefer denn je. Er zeigt einfach: „Ich kanns!“ und macht mich ratlos. Ich werde halt wieder einen schweren Stein versenken, nachher. Wenn das so weitergeht, muss ich wohl Steine kaufen…
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Die im Mai 2020 verschobene Ausstellung und Musikalische Lesung in der Kapper Dorfkirche wird (voraussichtlich) stattfinden. Nicht am 16. Mai, wie anvisiert, aber am 13. Juni, so nicht eine neue Welle aufschlägt. Ich freu‘ mich. Die Bilderauswahl wird das ganze Sommerhalbjahr außer Haus sein, da ist wieder ein bisschen Platz für Neues. Aber keine Sorge, im Bilderspeicher und Atelier sind noch reichlich Bildwerke zu sehen. Wenn alles wieder geöffnet sein darf, einfach klingeln auf gut Glück…
Auf dem Zeichenplatz liegt derweil eine neue Fahne für den Lesegarten. Die alte hat der Wind zerrissen. Die eine Seite ziert schon der obligatorische Trommlervogel, die Rückseite lege ich heute farblich an. Wenn‘s aufhört zu regnen, kann sie raus. Es ist wohl inzwischen die siebente Flagge für den Frohsinn, nichts hält ewig…
Morgenstunde (485. Blog-Notat)
Wir waren gestern in Stendal und haben dem dortigen Honiggroßhandel 270 Kilo der Ernte aus 2020 vermacht. Die kleineren Ankäufer in unserer Nähe sind in der Pandemie bei Ankäufen vorsichtig geworden, denn Restaurants und Hotels fallen ja sein langem als Abnehmer aus, so entstehen für den Imkergatten weite Wege. Bei 60 bis 80 km/h auf der Landstraße (wegen des schweren Gewichts der Fuhre) ist das eine wahrhaft anstrengende Tour. Für gewöhnlich genehmen wir uns nach der Lieferung einen entspannenden Abstecher vor, einfach, um dem Ganzen eine Art Ausflugstour anzudichten, aber das gelang nicht so ganz. Ich hatte im Netz zuvor gegoogelt, ob die Fischerhütte ihr Imbissangebot noch anbietet. Und ja, es sah so aus, aber ich erwischte leider die unkorrigierten Öffnungszeitenseiten und nun trafen nur gähnende Leere an. Schade, aber der Blick über den See im kühlen Frühlingslicht war es wert, dort zu halten. Hinter Rathenow erhoben sich in den Windböen kleine, wilde Sandstürme von den gepflügten Äckern. Ein abenteuerlicher Anblick. Nach sieben Stunden Kutscherei waren wir zurück auf dem Hof und komplett alle. Man ist eben nichts mehr gewöhnt nach der monatelangen Stubenhockerei…
Lyrik-Krümel
Nachricht vom Glück
Bitte send‘ mir
eine Nachricht vom Glück
von heiterem Geschick
keine Trauer im Blick
keinen Becher Bitterkeit.
Bitte send‘ mir
eine Nachricht vom Glück
und ein freundliches Lied
bitte kein Angstgeschrei
keine Woge Einsamkeit.
Bitte send‘ mir
eine Nachricht vom Glück!
© Petra Elsner
3. Mai 2021
Morgenstunde (484. Blog-Notat)
Irgendwie gelingt es mir doch immer wieder, den Stress herauszufordern. Habe Freitag meine allererste Sauerteigkultur angesetzt und wollte heute mein erstes Bio-Roggenbrot backen.
Also hab ich nach dem Frühstück, so gegen 10 Uhr, die Kultur (das Anstellgut) aus dem Kühlschrank geholt und mit einem Teilchen davon, Wasser und Mehl einen Sauerteig angerichtet und warm gestellt. 12 Stunden soll der gehen, äh, 12 Stunden? Dann ist es 22 Uhr und vermengt mit dem Hauptteig muss der dann auch nochmal 2 ½ Stunden so oder so ruhen und rasten. Anschließend 1 Stunde Backen – dann ist es 1:30 Uhr… Herrje, was für ein Blödsinn. Ich hätte den Teig abends ansetzen sollen. Das kann ja heiter werden…
Ansonsten wühlt mich dieser Tage die überhitzte Debatte um die Corona-Politik-Satire auf. Wenn das so weiter geht, dass sich die Debattenkultur nur noch wie ein Shitstorm entäußert, der harte Konsequenzen verlangt, dann sehe ich die Meinungsfreiheit in Deutschland durch Verängstigung und Ausgrenzung in Gefahr. Und mit ihr – die liberale Gesellschaft. Wem die AfD ( auch ungebeten) Beifall klatscht, der hats verschi… Und so gelingt es, das Meinungsspektrum im Land einzuengen. Schweigen durch Angst, das hatten wir schon …
Morgenstunde (483. Blog-Notat)
Der Tag will nicht hell werden. Gewöhnlich wäre der Abend des 30. Aprils ein Fest im Dorf, mit Maibaumaufstellen und romantischem Feuer am Fließ. Aber zum zweiten Mal werden keine bunten Bänder im Frühlingswind flattern. Man braucht es nicht unbedingt, klar, aber diese schöne, alte Tradition war gerade im Dorf wiederbelebt worden. Schade. Was tröstet ist die Kälte vor der Tür, da müssen wir uns heute Abend nicht warm anziehen.

Der Dachs war wieder nachts im Garten…, aber wir haben jetzt etwas gefunden, was zumindest ihn am Zaun untergraben hindert: ein altes, sehr stabiles Wilddrahtgeflecht. Vor Jahren fanden wird entsorgte Reste im Wald, die wir für meine „Schwebekörbchen“ mitnahmen. Sie kamen auch als Gerüst für Kletterpflanzen zum Einsatz. Nun hat der Liebste ein Stück des eisernen Drahtgefechts spatentief am Zaun in die Erde gerammt und am Zaun befestigt, das half. Der Dachs hat zwar an seiner beliebten Durchgangsstelle gegraben, doch schließlich aufgegeben. Bis zum nächsten Mal, aber wir haben ja noch reichlich von dem Zeug. Zurück ist er, wie er kam, über die benachbarten Kompostmauern, aber das macht ja keinen Zaunschaden…
Habt alle miteinander einen schönen 1. Mai!