Seltsame Tage. Eher vergurkte Zeit. Der krasse Wetterwechsel hat mich vor zwei Tagen völlig ausgehoben. Kreislaufrauschen im Ohr, alle Geräusche laut und schmerzhaft scheppernd. Musste 15 Stunden ruhen/schlafen bis es endlich nachließ. Danach hab‘ ich mir Leisetreten verordnet, was irgendwie auch nervt und nicht wirklich geht: Heute Morgen wollte der Liebste vor die Tür treten, um sein Piepchen rauchen, aber die Tür wollte ihn nicht rauslassen. Das Schloss hat sich verhakt. Wars der Frost oder die Zeit oder ne Sollbruchstelle (es ist noch keine zehn Jahre alt)? Keine Ahnung. Also zum Badezimmerfenster raus und jetzt die Türangel lösen, aber die Tür will nicht kommen, also doch das Türschlossblech aufflexen und schauen was wird… Kinner nee (!) und kein Baumarkt auf. Eigentlich wollte ich vor Stunden in die Badewanne, aber da ist ja jetzt der neue Eingang zum Haus, mal sehen, wie lange. Irgendwann heute oder morgen müssen wir den wöchentlichen Beutezug für Nahrungsmittel antreten, da bin ich gespannt, wie das ausgeht, wenn wir zurückkehren. Wir mussten schon einmal vor Jahren mit Nachbars Brecheisen durch die Tür. Drückt uns die Daumen….
PS: 15.34 Uhr: Tür lässt sich wieder öffnen und schließen. Die Klinkenfeder war gebrochen und hatte sich in den Schließteil verirrt. Nach Flexen und Bohren wurde sie befreit. Ein neues Schloss brauchen wir demnächst trotzdem. Der Liebste ist mein Held des Tages 😊.
Kategorie: Morgenstunde – Blogkolumne
Morgenstunde (457. Blog-Notat)
Nach dem Abgabedruck der Wochen vor meiner Klausur 2021, komme ich diesmal irgendwie schwer runter. Immer wieder durchbreche ich (noch zu hippelig) das Alleinsein als jene Quelle zum mir selbst, zu meinen Gedanken, Erfahrungen. Es ist ein anderes Einsam-sein, als das verordnete. Also nicht leidvoll, sondern eine Möglichkeit, sich zu konzentrieren und sich selbst als Teil des Ganzen zu spüren. Ich habe bei Anselm Grün (in: Das kleine Buch vom guten Leben) gefunden: „Wer verwurzelt ist in der Weisheit der Werte, der widersteht den negativen Einflüssen, denen er täglich ausgesetzt ist. Dem wird selbst die negative Strahlung einer emotional verschmutzten Umwelt nichts anhaben.“
In einer Zeit, in der der Hass überhandnimmt und die alten Werte vielen offenbar nichts mehr taugen, sind diverse Reiseleiter unterwegs, die in eine neue Zeit führen wollen. Das ist wohl auch vonnöten, aber bevor „wir“ uns auf den Weg begeben, sollten „wir“ schauen, über welchen Wissensschatz die Menschheit verfügt. Also selbst LESEN, selbst DENKEN. Man muss das Rad nicht immer aufs Neue erfinden. Achtsamkeit ist beispielsweise auch keine Erfindung der Jetztzeit, sie ist zeitentief und trotzdem zukunftstauglich …
Morgenstunde (456. Blog-Notat)
Schneezeit in der Heide –einfach wunderschön! Die Kälte fühlt sich nicht mehr schlimm an, seit der Ostwind sich gelegt hat. Leichtes Weiß verzaubert alles. Derart traumschöne Ansichten inspirieren natürlich ungemein und so sind heute auf dem Zeichenplatz zwei neue Wesen aus dem Pinsel geflossen, die mir bei anderer Stimmung wahrscheinlich nicht eingefallen wären. Es hängt eben alles zusammen, die Empfindungen und die Kreativität. Und natürlich lädt diese Winterkulisse auch zum Spielen ein: Da gibt’s heute Abend Eistorten(lichter) im Hof, sie sind schon fast gefroren…
Morgenstunde (455. Blog-Notat)
Klirre-kalt und kein Schnee. Diese Kahlfröste werden im Garten echt Schaden anrichten. Nachmittags soll auch hier schneien, hoffentlich. Ich stecke tief in meinem Nachdenken zum Klausurtext. Sich in ein Abenteuer zu begeben, heißt ja vor allem, sich die Räume, in denen die Geschichte laufen soll, zu erschaffen. Kleine Welten in der Welt und erfundene Wesen mit Gaben auszustatten, die die Geschichte befördern. Die Symbolkraft der Requisite ist zu hinterfragen, nachzulesen, ggf. zu verwerfen, um präziser auszustatten. Denn der Text soll wissend pulsieren und melodisch fließen. Das ist der Anspruch. Der Prozess ist ähnlich einer Geburt, nach der frau schnell vergisst, wie schmerzhaft sie war. Will sagen, es dauert. Das macht mich am Anfang einer umfangreicheren Arbeit immer etwas ungeduldig. So ist das Zeichnen zum Texten nicht nur Formgebung, sondern auch Besänftigung. Eine dieser neuen Illustration kann ich schon mal zeigen, weil diese Nebelfee eine Figur ist, die schon durch zwei meiner Geschichten ging, hier aber spielt sie eine ganz andere Rolle, was weiter nicht verraten wird. Ich verschwinde dann mal wieder in meine Gedankenwerkstatt…
Morgenstunde (454. Blog-Notat)
Die Klausur 2021 kommt langsam in fahrt. Die Geschichte hat Gestalt bekommen und die ersten drei Illustrationen sind gezeichnet. Das Abenteuer will dem Hass auf die Spur kommen. Mehr verrate ich nicht, bevor das Projekt abgeschlossen ist. Während ich beim Schreiben von Kurzgeschichten gerne öffentlich gearbeitet habe, möchte ich hierfür erst das Buch am Markt haben, damit die Ideen nicht flüchtig sind…
Aber heute ist Schreibpause. Der Tag gehört schlicht häuslichen Verrichtungen und dem Wocheneinkauf. Dafür werden wir auf der schmalen Waldstraße von Kurtschlag nach Wesendorf und weiter bis Zehdenick schliddern. Schneereste lassen den Winterwald noch etwas leuchten. Nach der zweiten Kurve zwischen Holzeinschlag und Neupflanzungen kommen wir an jenem Waldplatz vorbei, auf dem ich in meinem Krimi „Milchmond“ einen Mord inszenierte, seltsam, dass ich daran seither bei jeder Vorbeifahrt denken muss. Es ist ein friedlicher Ort, an dem derartiges niemals geschah – Tücken der Fantasie. Im Genre „Krimi“ können sich zukünftig andere weiter austoben, für mich ist es nichts, auch wenn es einen Preis für den Text gab, mein Seelenfrieden ist mir wichtiger… Kommt gut durch die Zeit.
Morgenstunde (453. Blog-Notat)
Ein Wintermorgen wie im Märchen, da musste ich doch schon im Bademantel vor die Tür treten und knipsen, denn in der Norddeutschen Tiefebene weiß man ja nie, wie lange die weiße Pracht hält. Etwas später kam das Winterlicht zu meinem Morgenspaziergang im Garten am Schorfheidewald. Ein paar Bilderblicke habe ich Euch mitgebracht. Habt ein schönes Wochenende! Ich nehme derweil den Schreibfaden wieder auf…
Morgenstunde (452. Blog-Notat)
Stilles Vor-sich-hin-Skribbeln. Gesucht ist eine pfiffige Koboldfigur, eine mit „Alleinstellungsmerkmal“. Das kann dauern, gestern fünf Stunden an drei Gestalten, keine wars. Vielleicht mal loslassen… sich wegstehlen in eine andere Zeit, ein anderes Reich. Den Kopf aus der Fixierung lösen. Aus Schwedt kam am Samstag der dicke Uckermark-Bildband, ein Prachtstück. Man spürt schon beim Blättern die tiefe Zuneigung aller Autoren zu dieser Region und die Jahreszeitenfotos von Dr. Tilo Geisel sind so großartig, dass man Herzstiche beim Betrachten bekommt. Der Band verrät die Historie und Geografie, durchwandert die verschiedenen Landschaftsschutzgebiete, stellt die Stadtperlen der Uckermark vor und führt zuletzt auf die Altuckermärkische Sagen- und Märchenstraße. Zu meiner Überraschung sind auch drei illustrierte Märchen von mir in diesem Band enthalten, was ich nicht wusste. Sie stammen aus meinem Geschichtenbuch „Die Gabe der Nebelfee“, sind also nur Nachdruck, aber irgendwie eine Wertschätzung und vielleicht wird ja mein Lesegarten irgendwann Teil des Projektes „Sagen- und Märchen-Führungen“ der Familie Schmook. Irgendwann vielleicht.
Die Uckermark – Ehm Welk nannte sie „Mein Land, das ferne leuchtet.“, für viele ist sie Sehnsuchtsort, mit diesem Buch kann man auf eine wirklich herrliche Bilderreise gehen…
Die Uckermark – Portrait einer einzigartigen Region
ISBN 978-3-946815-26-6
Hardcover, 382 Seiten, 48 €, erschienen in der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk, Schwedt/Oder
Auroren: Petra Elsner, Dr. Martin Flade, Dr. Tilo Geisel, Dr. Lutz Libert, Dr. Michael E. Luthardt, Dr. Gerd W. Lutze, Joachim Kiesel, Karla Schmook, Dirk Treichel, Dr. Heike Wiedenhöft
Bestellbar hier:
Morgenstunde (451. Blog-Notat)
Geschenkte Lebenszeit, gibt es etwas Größeres? Ich glaube nicht. Ich war heute bei diesem wunderbaren Lungenspezialisten in der Berliner Charité, der ungewöhnliche Wege wagt – aus purer Mitmenschlichkeit. Gut 14 Jahre habe ich Kortison- und Notfallsprays von diversen Lungenärzten verschrieben bekommen, immer im Abwärtstrend (obgleich seit 14 Jahren Nichtraucherin) und letzten Sommer konnte ich es spüren, dass nicht mehr viel Zeit bleiben würde. Dann gab es zwei ungewöhnliche Experimente, die den Asthma-Anteil auf meiner COPD dämpfen sollten. Das Erste mit Nucala wollte nichts bringen, aber das Zweite mit Dupixent – heute wurden 40 Prozent Lungenfunktion gemessen, das sind 10 Prozent mehr als in der Ausgangssituation und etwa 1 Liter mehr Sauerstoff pro Atemzug. Ein keines Wunder, dass sich durchaus gleich nach der ersten Injektion Ende Oktober ankündigte. Ich bin heute ein glücklicher Mensch, denn eins ist Fakt, es ist ein Winterwert, er könnte im Sommer vielleicht sogar noch besser ausfallen. So viel Atemluft hatte ich die letzten Jahre nicht und ich muss schon sagen, es war wohl das größte Glück diesem Arzt bei einer meiner Lesungen begegnet zu sein. Die letzte Lungenärztin, die mich behandelte, die sprach mit mir, als würde die letzte Ölung gleich bevorstehen, mehr meinte sie nicht zu tun können. Ich bin doch inzwischen sehr erstaunt, was möglich gewesen wäre, wenn …
Morgenstunde (450. Blog-Notat)
Ach, ich bin erleichtert: Meine Zeichenarbeit zum Auftrags-Buchcover ist abgeschlossen, abgenommen und ich durfte meiner erste Honorarrechnung in 2021 stellen. In Zeiten der Pandemie ist das schon mal etwas Besonderes. Zugleich bin ich irgendwie erleichtert, das Päckchen zur Post bringen zu können und es damit loszuwerden. Auftragsarbeiten können durchaus nerven, weil manch Auftraggeber zu viel ins Motiv bringen will und/oder seine Vorstellungen nur unscharf ausdrücken kann. Da muss sich frau gelegentlich erwehren, damit das Projekt gelingt. Für eine Waagefrau, die lieber ausgleichend und diplomatisch durch die Zeit segelt, durchaus eine Herausforderung…
Es geht jetzt weiter mit einer Schreibarbeit zu einer Geschichte, die ich zwischen den Jahren begonnen habe. Sie heißt „Kerzen in der Stadtbahn“. Sie zerlegt das Thema „Einsamkeit“ in dunklen Tönen, sehr passend zur heutigen Zeit, wobei der Input zu dieser Story aus den 60er Jahren herrührt. Mal sehen, wie lange ich darin verweile…
Morgenstunde (449. Blog-Notat)
Für die meisten Menschen ist Weihnachten schon am 27. Dezembers vorbei. Bei anderen bleibt der Christbaum so lange im Haus, wie es nur irgend geht, denn die Weihnachtszeit dauert eigentlich noch viel länger. Mindestens bis die Sternsinger da waren oder gar bis zum 2. Februar mit „Maria Lichtmess“. Nach dem Buch „Wunderweiße Zeit“ von Dr. Lutz Libert reicht die Weihnachtszeit vom Martinstag bis Lichtmess. Und ehrlich, diese Ansage kommt meinem Gespür am nächsten. Er schreibt zu Maria Lichtmess u.a. „An diesem Tag endete, die Arbeit bei Kerzenschein und die Vorbereitung auf die Tätigkeiten im Frühjahr begann… Weihnachtskrippe und Herrnhuter Stern werden … wieder verpackt, damit endet der liturgische Weihnachtszyklus…“ Man kann das Lichterspiel also noch reichlich genießen, wenn man will, für mich ist es Teil der Dunkelzeit. Das leuchtende Buch im Atelierfenster hat mir übrigens meine Zeuthener Uraltfreudin Dagi zum Fest geschenkt. Jetzt hat es einen würdigen Platz gefunden… DANKE, es passt zu mir 😊.






























