Morgenstunde (412. Blog-Notat)

Der Liebste packt gerade seine sieben Sachen für seinen Elternbesuch und lässt mich mit meiner Hexe allein zu Haus, denn ich könnte gerade nicht vier Stunden im Auto sitzen, wechsele auch im Atelier ständig die Positionen. Lange schreiben ist nicht, da treibt mich ein stechender Schmerz hoch, also Stehen und Spachteln und irgendwie Rumlaufen und Hantieren. Das gedankliche Thema zu diesen Arbeiten von gestern (siehe oben) heißt „Unter den Schichten der Zeit“. Warum es mich immer wieder umtreibt, das Nachdenken über die „Zeit“ in Bildern oder Texten – ein Rätsel. Man kann darüber spötteln wie Adams in „Per Anhalter durch die Galaxis“: „Zeit ist eine Illusion. Mittagszeit umso mehr…“ oder Woody Allen „Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.“ Aber das Witzeln ist nicht so meins, ich hab da einen echten Milieuschaden, denn mein Mütterchen erfand einst für eine Radiosendung Witze und ich war diejenige, an der sie ihre Witzedrechselei ausprobierte. Das war nicht komisch… Und so sinniere ich lieber ernsthaft, was dann manchmal in Sätzen wie diesem mündet: Zeit ist das Zauberwort für Glück. Nächste Woche endet wieder die Sommerzeit, damit beginnt für mich die Kerzenzeit. Auch schön.
Nehmt Euch Zeit

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