Morgenstunde (836. Blog-Notat)

So ein Tag: Am zeitigen Nachmittag habe ich die Buchsbaumbüsche (es sind viele!) mit „Zünslerfrei“ von Plantura gespritzt. Sie waren plötzlich wie aus dem Nichts vom Zünsler befallen und sahen echt traurig aus. Es sollte laut Regenradar erst gegen 18 Uhr wieder regnen. Aber: Kaum war ich fertig mit der Spritzerei, regnete es. Die Aktion muss ich wohl wiederhohlen. Nach dem Schauer, schönster Sonnenschein. Also bin ich tatkräftig mit dem Rasenkantenschneider in den hinteren Garten, um die Büsche am Zaun aus dem hohen Schilfgras freizuschneiden. Der Imkergatte hatte mir schon 100 Meter Kabel ausgerollt… Nach zwei Quadratmetern schneiden, erwischte mich eine kräftige Regendusche. Ja, um 18 Uhr regnete es auch, aber Hallo, der Himmel hat mich heute verar…. Ich hätte besser mit einem schönen Buch auf dem Sofa abhängen sollen…😊 Kann mir jemand war Gutes empfehlen? Es soll ja die ganze Woche so vor sich hinplätschern…

Morgenstunde (835. Blog-Notat)

Kurz bevor wir aufbrachen, ging ein starker Gewitterregen nieder. Pfützen auf Sand bleiben nicht so oft länger. 17 Liter hatte der Liebste später gemessen. Das ist für unsere Breiten schon bemerkenswert. Nebenan in Dölln hats nur geregnet…  Das Nachbarschaftsfest in Bebersee lief auf Zuruf und ganz entspannt. Hanna (Piano) und Bastl (Bass) präsentierten als Spontan-Duo klassische Musikstücke und ich las dazwischen vier sommerliche Kurzgeschichten. Und – !!!, die Stimme hielt einigermaßen. Es war meine größte Sorge dieser Tage, dass sie sich wieder weggurgeln könnte. Aber, es ging gut und ich bin erleichtert (auch wenn es nach der Lesezeit natürlich wieder im Hals brannte). Es war eine wohlige und wohlwollende Stimmung in der Bergmann-Scheune, wie in einem schützenden Nest. Gibt’s nicht mehr so oft. Harald, der unermüdliche Ortsvorsteher, war ganz beseelt und blieb länger als er eigentlich wollte, obwohl ihn schon der nächste Termin drückte. Das Walddorf Bebersee hatte einst einen Großbrand erlebt. Einzig dort, wo Linden standen, blieben die Gehöfte durch deren großen Blätterschirm vom Feuer verschont. Und so ließ Friedrich II hernach schützenden Linden überall in seinen Kolonisten-Siedlungen pflanzen. Um diese Linden muss man sich allerdings heute wegen der großen Trockenheit in den Sommermonaten sorgen. Deshalb haben sich in Bebersee Baumpaten gefunden, die ihre Linden beständig gießen. Dafür bekamen sie gestern nach dem Programm kleine Keramikorden und jeweils ein Schildchen für den Zaun, das verrät: Hier wohnt ein Baumpate. Schöne Idee, die mehrfach beschützt. Hat mir gefallen.

Foto: Lutz Reinhardt

Regenferien?

Morgenstunde (834. Blog-Notat)

Die Regennacht fiel hier nicht so arg aus wie mancherorts. Stattdessen zeigt sich heute Morgen der nasse Garten erholt. Die wilde Wiese grünt wieder. Der Wettermix dieses Sommers ist mir recht, auch wenn die Tomaten und Gurken langsamer reifen und mich die Müdigkeit anfällt. Alles ist besser als Hitze.
Seit gestern lese ich mich ein, denn am Samstag möchte ich zum Nachbarschaftsfest in Bebersee vier sommerliche Kurzgeschichten lesen. Bin immer noch heiser, dann bleibt das wohl jetzt und so trainiere ich, damit die Stimme hält. Und sonst so? Pinselstriche.

Morgenstunde (833. Blog-Notat)

Wenn am nächsten Sonntag gewählt werden würde… (kann man in den heutigen Medien hören oder lesen) schneiden alle im Bundestag vertretenen Parteien schwach ab. Die Quittung für ein ungelenkes Krisen-Management. Deutschland kommt einfach nicht mehr aus der Talfahrt heraus und die Bürger sprechen den Regierenden die nötige Kompetenz ab, die Krisen zu beherrschen. Das ist bitter, aber wahr. Und anstatt wenigstens rückschauend lernend Fehler zu erkennen, schließt man besser die Tür, als hätte es beispielsweise Corona nie gegeben. Aber wir spüren die Auswirkungen immer noch, nicht nur wirtschaftlich, auch in den Herzen und der Psyche. Sichtbar wird es neben unendlich vielen geschlossenen Wirtschaften besonders in der Kunst. Die Musiker suchen nach entschwundenen Bühnentechnikern, die Theaterleute spielen vor halbleeren Sälen, die Verleger, die das Papier für den Buchdruck kaum noch bezahlen können, die Ausstellungsmacher, denen Künstler abspringen, weil sie sich eine relevantere Lohnarbeit suchen mussten… Wer fast drei Jahre das öffentliche Wirken der Kunst unterbunden hat, findet sie heute in ihrer Existenz beschädigt. Aber Kunst füttert die Seele, macht mitmenschlich und stark. Wir sehen heute eine allgemeine Verrohung in Sprache und Umgang. Wut- und Gewaltausbrüche. Es ist zu viel Druck auf dem Kessel Deutschland und die Menschen spüren, sie werden nicht gut durch die Zeit gesteuert. Die sichtbaren Extreme sind hausgemacht und nicht einem unmündigen Wahlvolk geschuldet…

Morgenstunde (832. Blog-Notat)

Hauchdünne Wasserlasuren auf liegender Leinwand. Liegend, damit sie nicht verlaufen. Endlich habe ich Lust an die Leinwand zu gehen. Da es nicht mehr so heiß ist, können die Jalousien hochgezogen werden und das Licht zum Malen stimmt wieder. Mit dem Vitamin-D-Schlucken (7. Tag) geht es mir von Tag zu Tag besser. Das Zittern in den Knien ist schon mal weg… 😊 Bin gespannt, was ich noch schadlos zurückbekomme. Nach drei Schleudertagen pflegt der Imkergatte heute seinen Honig und ich habe keine klebenden Abwaschberge zum Feierabend. Auch schön. Ich stütze in den Gartenpausen die Tomatenriesen mit Reisig vom Baumschnitt. Die ersten Stangenbohnen konnte ich ernten, sie haben in den Kübeln unter den Sanddornbüschen (in die ich sie ranken lasse) die Hitze gut überstanden. Danke für die gute Idee an die herzliche Hebamme aus Groß Schönebeck! 😊

Morgenstunde (831. Blog-Notat)

Wer hier mitliest weiß, sie hat geklagt – schon den ganzen Frühling und Frühsommer lang, vielleicht auch schon länger. Es war mir unerklärlich, weshalb ich mich so fühlte. Seit Freitag weiß ich aus dem Labor: schlimmer Vitamin-D-Mangel, hervorgerufen durch 16 Jahre Kortison-Gaben für die kranke Lunge. Kortison löst diesen Mangel aus. Ich wusste nicht, was der alles bewirken kann. Mein Status liegt bei 15, wer weiß, wie lange schon. Das ist unterirdisch und erklärt meine Stimmungsschwankungen, die Pergamenthaut, den Haarausfall, Muskelschwäche und Muskelabbau, Kraftminderung, Bluthochdruck, Krebs…  Eine Studie besagt, dass etwa 40 Prozent der Deutschen mit so einem unentdeckten Mangel leben, da frage ich mich, weshalb das nicht zum großen Blutbild beim Gesundheits-Schek gehört. Was könnte alles vermieden werden… Meine Güte.

Holzauge sei wachsam!

Morgenstunde (830. Blog-Notat)

Nachdem wir Freitag und Samstag auf beunruhigend leeren Autobahnen rumgekutscht sind und ich dabei null Fahrangst verspürte, war mir resümierend plötzlich klar: Es ist nicht die Geschwindigkeit, die bei mir Übelkeit und ein Angstkrampfen auslöst, es ist die Enge und Dichte des Verkehrs und die riskante Fahrweise vieler LKW-Fahrer.  Wie von Zauberhand waren sie entschwunden – in die Ferien oder wegen der Hitzewarnungen gar nicht erst aufgebrochen. Wir konnten nicht wählen, wir waren zum den 95. Geburtstagsfest des Vaters eingeladen. Und so düsten wir erst besorgt, dann aber echt entspannt ins Erzgebirge und alles war gut. Aber ehrlich: 37 Grad auf der Heimfahrt, als wir einstiegen, schien das Auto zu kochen und die Wasserflaschen auch. Trotzdem waren wir fröhlich unterwegs und der Liebste schien es sichtlich zu genießen, dass ich nicht allenthalben vor Angst quiekte… 😊 Heute alles ruhig, den Garten wässern, weiter nix… Sonntag eben.

Fotos: Lutz Reinhardt

Fotoprojekt „Vier Jahreszeiten“

Bild 7: Kopfweide im JULI 2023:  Meine Beteiligung am  Projekt von Royusch

Das Fotoprojekt „Vier Jahreszeiten“ betrachtet fotografisch immer das gleiche Motiv im Jahresverlauf. Allein die Verwandlung durch die Zeit ändert es. Ich habe mich für meine Kopfweide entschieden. Sie ist der erste Blickfang in unserem 140 Meter langen Landschaftsgarten.

Mitte Juli muss ich für das Foto ein, zwei Schritte zurücktreten, damit ich den großen Blattschirm vor die Linse bekomme. Die Kopfweide bildet jetzt einen kleinen Schattenplatz zum Verweilen. Allerdings, es kreucht und fleucht in diesem Schopf und viele Blätter sind schon löchrig…

Wie meine Affinität zu den Weidenbäumen entstand könnt Ihr hier lesen.

Lyrik-Krümel

Foto: Lutz Reinhardt

Alterskampf

Eines Morgens
bricht Zorn
aus der Schwäche
ich schreie
die Schwere an
sie gleitet zu Boden
und schaut spöttisch
aber sie ruft nicht mehr nach mir.