Kurz bevor wir aufbrachen, ging ein starker Gewitterregen nieder. Pfützen auf Sand bleiben nicht so oft länger. 17 Liter hatte der Liebste später gemessen. Das ist für unsere Breiten schon bemerkenswert. Nebenan in Dölln hats nur geregnet… Das Nachbarschaftsfest in Bebersee lief auf Zuruf und ganz entspannt. Hanna (Piano) und Bastl (Bass) präsentierten als Spontan-Duo klassische Musikstücke und ich las dazwischen vier sommerliche Kurzgeschichten. Und – !!!, die Stimme hielt einigermaßen. Es war meine größte Sorge dieser Tage, dass sie sich wieder weggurgeln könnte. Aber, es ging gut und ich bin erleichtert (auch wenn es nach der Lesezeit natürlich wieder im Hals brannte). Es war eine wohlige und wohlwollende Stimmung in der Bergmann-Scheune, wie in einem schützenden Nest. Gibt’s nicht mehr so oft. Harald, der unermüdliche Ortsvorsteher, war ganz beseelt und blieb länger als er eigentlich wollte, obwohl ihn schon der nächste Termin drückte. Das Walddorf Bebersee hatte einst einen Großbrand erlebt. Einzig dort, wo Linden standen, blieben die Gehöfte durch deren großen Blätterschirm vom Feuer verschont. Und so ließ Friedrich II hernach schützenden Linden überall in seinen Kolonisten-Siedlungen pflanzen. Um diese Linden muss man sich allerdings heute wegen der großen Trockenheit in den Sommermonaten sorgen. Deshalb haben sich in Bebersee Baumpaten gefunden, die ihre Linden beständig gießen. Dafür bekamen sie gestern nach dem Programm kleine Keramikorden und jeweils ein Schildchen für den Zaun, das verrät: Hier wohnt ein Baumpate. Schöne Idee, die mehrfach beschützt. Hat mir gefallen.
Foto: Lutz Reinhardt
Views: 222