Schönes Wochenende Euch allen!

Einjähriger Feldrittersporn
Einjähriger Feldrittersporn nach dem Gewitter dieses Abends.

 

Einladungskarte zum Pankefest 2016

So, das Motiv zur Einladungskarten zum Fest an der Panke in Berlin Pankow ist gezeichnet… und ich bin retzt rechtschaffend platt. Feierabend.

Einladungskarte zum Fest an der Panke
Zeichnung Petra Elsner

Sommerfrische

Sommer im Kräutergarten.
Sommer im Kräutergarten.

Draußen beginnt ein frischer Sommersonntag. Schlappe 20 Grad, da lässt es sich gut im Atelier arbeiten.

Das Kartenmotiv zum Fest an der Panke 2016 entsteht.
Das Kartenmotiv zum Fest an der Panke 2016 entsteht.

Die Zeichnung zum Fest an der Panke entsteht gerade. Obgleich wir seit  neun Jahren aus Berlin weg sind, kommt dieser Auftrag seit zwei Jahren wieder zu mir.

Freude im stillen Schorfheidewald… habt einen schönen Sonntag!

Wenn ich mir was wünschen dürfte …

Foto: pe
Foto: pe

In den Wipfeln:
das Sinnen der Ahnen,
und auf Erden:
ein Leben auf festem Grund.
Beschützt von einer Gemeinschaft,
die in den Wogen der Zeit
keinen vom Boot schupst.
Wenn ich mir was wünschen dürfte,
wäre es das. (pe)

Funken der Seele

In eigener Sache:

Meine Sommerausstellung FUNKEN DER SEELE, Malerei & Zeichnungen,  ist noch bis Ende August im Gemeindezentrum Groß Schönebeck zu sehen.

Die ausgestellten  Bildwerke erzählen von der Magie der inneren Kraft. Es ging mir darum diesen wundersamen Prozess, des aus sich Schöpfens, der Inspiration und des sich selbst Beschützens, künstlerische Gestalt zu geben.

Ort: Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Groß Schönebeck, Liebenwalder Straße 54, 033393 341

Eine Leseprobe zum Thema:

„… Nun schlich Oskar mit großen Augen durch das Atelier und staunte die seltsamen Gestalten an. Sie hingen dicht und in Reihen wie große Wäschestücke auf der Leine. Vor einer Figur ließ er sich auf den Boden nieder und musterte jedes Detail. Er hatte Rose nicht kommen hören und zuckte zusammen, als sie plötzlich neben ihm war und sich zu ihm hockte: „Ist das der große Schattenfänger?“, fragte er sie.
Sie nickte.
„Er sieht stark aus. Welche Schatten kann er vertreiben?“
„Ich hoffe, alle“, antwortete die Malerin.
„Auch wenn die Schatten größer sind als das Licht?“
„Ich weiß nicht, es kommt darauf an, was den Schatten wirft.“
Oskar murmelte: „Es wird nicht heller davon, wenn man das Objekt benennt.“
„Das stimmt, aber vielleicht nimmt man ihm etwas von seiner Macht und damit etwas von der eigenen Ohnmacht“, meinte Rose ernst. Sie stand auf: „Die Farbe der Schatten ist übrigens nicht nur dunkel. Dort drüben liegt Leinen und dort stehen Pinsel und Farbtöpfe, wenn Du willst, kannst Du Dich bedienen.“ Die Malerin verschwand wieder im Garten und Oskar blieb mit seinen Schatten im Kopf zurück. Der Halbwüchsige fühlte, sein Leben kroch auf der Hell-Dunkel-Grenze, würde er die Schattenlinie übertreten können? In welche Richtung? Er wusste es nicht, aber etwas in ihm rumorte, seit er den Schattenfänger der Malerin gesehen hatte. Was war das?
Am späten Nachmittag schlief Karo immer noch in der Hängematte zwischen zwei Birken und Moritz spielte still mit einem kleinen Auto auf dem Boden neben ihr. Zwei Stunden hatte er dort gesessen und leise ihren Schlaf bewacht. Rose war ergriffen von seinem Beistand. Diese Kinder wussten, was geschieht.
Als die Malerin ihr Atelier wieder betrat, lag Oskar neben einem Stück Leinen von dem ein menschlicher blau-grüner Schattenriss zu springen schien. Der Junge schluchzte und seine Augen waren von Tränen randvoll, aber er lächelte unter seinem Schmerz. Die Malerin war nicht überrascht über das, was sie sah. Oskar raffte sich und stand nun anmutig stolz. Rose legte den Arm um ihn: „ Leben hinterlässt Spuren in der Kunst und Kunst soll auch Spuren hinterlassen. Diesen Sprung aus dem Schatten hast Du wirklich gut rausgelassen. Spürst Du seine Energie?“ Oskar nickte…“

(Aus  „Toskana des Nordens“ aus meinem Buch „Vom Duft der warmen Zeit“)

 

 

Tag und Nacht

Foto: pe
Foto: pe

Schwarz und samtig
hast du dich in meine Nacht gelegt,
eine warme Flut
schwängerte mein Herz.
Hundert Stunden
sind indes zu einem Tag verklebt,
das lange Beben
verschüttete den Schmerz.
Zwischen Tag und Nacht
schmelzen wir uns ein,
seither flocken aus mir FARBEN. (pe)

Erlebnis Kloster

Fensterblick.
Fensterblick.

Chorin. In Wirklichkeit ist es an diesem Mittwoch schon nachmittags, doch im Dämmerlicht des Schlafsaals der Mönche simuliert das Dunkel eine frühe Morgenstunde in der klösterlichen Enge. Auf den harten Bettgestellen (die übrigens für den Film „Prinzessin auf der Erbse“ gebaut wurden) liegt für jedes der sechs Kloster-AG-Kinder eine Mönchskutte bereit. Die streifen sie nun über und Monika Stehberger ermutigt sie leise: „Zieht ruhig die Jeans unter der Kutte aus und auch die Socken und Schuhe, so spürt ihr besser, wie sich das Erwachen der Mönche angefühlt haben muss. Der kalte Wind um die nackten Beine, das Kratzen des Stoffes.“ Die Pädagogin erklärt, dass sie jetzt in Franziskanerkutten stecken, sie also heute ein Gastspiel bei den Zisterziensermönchen geben. Monika Stehberger trägt deren grau-schwarzes Gewand. Aber das kennen die Kids schon, sie hängen an ihren Lippen, denn was sie seit Dezember in dieser AG erleben, ist wie ein großes Abenteuer, aus dem sie klüger nach Hause gehen als sie kamen. In kleinen Zeitschauern erfahren die Kinder das Inselleben im Kloster der Zisterzienser.  Zur Aufrechterhaltung des Klosterlebens waren zwölf Mönche und ein Abt notwendig. Dabei erkunden sie die schmalen Gänge und die Vielfalt der Backsteingemäuer. Man muss sich aufeinander verlassen können. Um das zu demonstrieren, spielen die AG-Kinder blinde Mönche, die von einem Sehenden geführt werden. Mit verbundenen Augen tapsen sie dem Führer vertrauensvoll hinterher.

Aus dem Schlafsaal führt ein enger Treppengang ins Freie.
Aus dem Schlafsaal führt ein enger Treppengang ins Freie.

In der Blütezeit des Klosters sollen hier 80 Priestermönche und 100 Laienbrüder gelebt haben. Sie führten ein Gemeinschaftsleben: Sie beteten gemeinsam sieben Stunden am Tag und einmal in der Nacht im Gotteshaus. Man speiste miteinander in Refektorien und schlief in großen Sälen jeweils im Obergeschoss der Flügel. Und natürlich arbeitete man auch gemeinsam, in den Scriptorien (Schreibstuben) oder auf den Feldern.

Im Januar hieß das AG-Thema „Ernährung ohne Konservierungsmöglichkeiten“. Dabei erfuhren die Kinder, dass es in dieser Jahreszeit karg im Kloster zuging. Die Suppe aus Körnern und getrockneten Kräutern, die man in der AG daraus kochte, war wohl gewöhnungsbedürftig, aber eben erfahrungsreich.  Nur darum geht es in diesen Projektspielen, die sich Monika Stehberger für die AG-Kinder ausdenkt.  Inzwischen ist aus dem Angebot an die Britzer Grundschule eine spannende Geschichtserfahrung für Schüler der fünften und sechsten Klassen geworden. Eine Kooperation, die keine Seite mehr missen möchte.

Monika Stehberger wohnt in Stolpe und leitet die AG ehrenamtlich. Man trifft sich zweimal monatlich für anderthalb Stunden auf dem Klostergelände. Seit 2012 ist die Frau immer wieder mal für das Kloster tätig gewesen, wenn eine Kindergruppe das Kloster erleben möchte. Daraus entstand die Idee zur Kloster-AG. Sie verrät: „Durch meine Spezialisierung als Naturpädagogin bin ich eh im 13 Jahrhundert verwurzelt und durch meine Herkunft dem Klosterleben sehr nah.“ Sie weiß also, wovon sie den Kindern berichtet und vermittelt nicht nur angelesenes Wissen. „Als die Mauer fiel, dachte ich, super, bin eh ein Landei und der wilde Osten interessierte mich. Vor 22 Jahren bin ich in diese Region gekommen, habe mich in Land und Landschaft verliebt und bin geblieben.“

Für die Themenwahl orientiert sich Frau Stehberger: „Immer an dem Leben, wie es früher war. Das kann man natürlich nie ganz nachvollziehen, aber etwas daraus spüren, in der Hand haben, um sich vorstellen zu können, wie es damals zuging. Daraus entstehen Fragen und wachsendes Interesse.

Kleine Mönche. Fotos: Lutz Reinhardt
Kleine Mönche.
Fotos: Lutz Reinhardt

Zum Thema „Arbeiten im Kloster“ lernten die AG-Kinder: Körbe flechten, Töpfern, Efeu schneiden im Rahmen der Grundstückspflege. „Es ist jedes Mal anders, manchmal löchern mich die Kinder mit ihren Fragen, ein anderes Mal geht es nur um’s Toben und Spielen. Aber das ist ganz klar, die Kinder kommen aus der Schule, haben den ganzen Tag gesessen und die Energie muss mal irgendwo hin. Darauf muss man einfach flexibel eingehen“, erzählt die einfühlsame Leiterin, die die Kunst beherrscht, in ihre Spiele Wissen einfließen zu lassen. Um die gegebene Situation zu erfassen, beginnen die Klosternachmittage auf der Wiese im Kreis mit einem kleinen Austausch, was war, was ist, wie geht es dir? Erst danach tauchen die Kinder ein in das mittelalterliche Leben im Kloster Chorin. Es ist ein Nachspüren und zugleich ein wunderbares Erlebnis, in dieser beeindruckenden Klosteranlage der kindlichen Neugier nachzugehen. Auch, um die kulturgeschichtliche Schönheit der Backstein-Details zu entdecken. (pe)

Sommerklang

Sattgrün zur Mittagsstunde.
Mittagsstunde.

Ein Hauch
von Müßiggang
webt diese Sommerstunde,
die heiß die kalte Welt berührt.
Hell stimmt sie
die Gedanken an,
mit einem prallen Ton
der Lebensfreude,
schwingt sie
voll und lang,
und stärkt uns
für alle dunkle Zeit. (pe)

Sommersitz.
Sommersitz.

Sonntagsgäste

Besucher im Lesegarten.
Besucher im Lesegarten.

Vor 17 Jahren bin ich wöchentlich dreimal mit dem R 1 vom Berliner Alexanderplatz nach Frankfurt an der Oder gefahren, um dort für die Märkische Oderzeitung und den Märkischen Markt als Freie Journalistin zu schreiben und als Zeichnerin Karis und Vignetten zu liefern.

Gleich hinter Erkner fuhr der Zug peilgerade, so konnte ich dort sehr gut zeichnen und mancher schaute mir dabei zu. Selten fand (nach Monaten) der eine oder andere den Mut zur Ansprache.

So lernte ich Helmut kennen und freute mich fortan immer auf die guten Zuggespräche. Doch irgendwann fuhren er und ich auf anderen Zügen zu anderen Orten. Wir verloren uns aus dem Blick, und ich verließ vor acht Jahren schließlich Berlin.
Helmuts Radwandergruppe.
Helmuts Radwandergruppe.

Vor einer Handvoll Tagen bekam ich eine Mail von Helmut, und  heute kam er mit einer sportlichen Berliner Radwandergruppe zum Atelierbesuch.  Neun Jahre hatten wir uns nicht gesehen.

Helmut brachte wirklich wunderbare Gäste mit, die sich auf zwei Stunden bei uns nieder ließen, plauderten, schauten, Kuchen naschten, Bücher kauften und den Garten lobten. Zwischen den drohenden Regenwolken am Himmel, war das eine feine sonntägliche Begegnung.

Ein Gartendetail.
Ein Gartendetail.

Landpartie als pralles Dorffest

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

Am Tag der offenen Höfe, dem 12. Juni, legte Groß Schönebeck ein einzigartiges Programm vor:

Historische Pflüge aus der Wiese des Bohm-Hofes. Fotos: Lutz Reinhardt
Historische Pflüge aus der Wiese des Bohm-Hofes.
Fotos: Lutz Reinhardt

Man konnte nicht wirklich alles wahrnehmen, was Groß Schönebeck zur  22. Landpartie zu bieten hatte. Das Dorf mit Bahnanschluss bot nicht nur offene Höfe, die traditionelle und supermoderne Landarbeit vorstellten. Der zweite Sonntag im Juni bot ein Erlebnis-Programm, das in seiner schönsten Üppigkeit und Qualität einzigartig war. Der Gast konnte zwischen 16 Stationen und 19 Ausstellungen wählen, was wohl das schwierigste war. Doch manche wollten wohl noch mehr und klingelten den Pfarrer um 10 Uhr vom Frühstückstisch hinweg. Eigentlich sollten die Turmbesteigungen erst mittags starten. Aber Stephan Flade ließ sich nicht lumpen, schloss die Kirche auf und schob eine Sonderschicht, bevor die Damen von der Offene Kirche die Kaffeetafel herrichteten. Gegenüber tobte da schon auf dem Lindenplatz das pralle Leben.

Unter alten Apfelbäumen auf dem Bohm-Kutschhof konnte man eine entspannte Kaffeezeit erleben.
Unter alten Apfelbäumen auf dem Bohm-Kutschhof konnte man eine entspannte Kaffeezeit erleben.

An jedem Stand duftete es anders nahrhaft. Kinder sprangen in der Hüpfburg oder fuhren ganz in Familie auf den Gruppenfahrrädern. Mittags startete auf der großen Bühne das große Unterhaltungsprogramm mit  den Schorfheider Jagdhornbläsern, Kirchenchor, das Duo Ron & Conny folgten. Allenthalben zogen rund um den Platz Oldtimer, Feuerwehrautos, Kutschen und Pferdewagen die Blicke auf sich. Man konnte einsteigen und sich zum nächsten Schauplatz kutschieren lassen. Beispielsweise zu Bohms Kutschenhof, der, wie schon in den Jahren davor, seine stolze Kutschen-, Wagen- und Pferdeschlitten-Sammlung präsentierte und das Leben auf einer traditionellen Hofstelle vorführte. Kuchen gab es vom Feinsten, da musste man schwach werden und alle Diätpläne über den Haufen werfen. Außerdem ließ es sich ganz wunderbar unter den großen Apfelbäumen verschnaufen. Dahinter auf der großen Wiese hatte Achim Bohm diesmal unzählige historische Pflüge und Gerätschaften aufgestellt. Bei dem Anblick wäre manch‘  Museumsleiter neidisch geworden. Bohm sammelt eben.

Der Musiker Ron (links) und der Pfarrer Flade (rechts).
Der Musiker Ron (links) und der Pfarrer Flade (rechts).

Neben seinen Antiquitäten platzierte die Schorfheider Agrar GmbH ihre großen Pflüge. Und dort startete stündlich die Feldrundfahrt, bei der die Experten ihre Anbaustrategie erklärten.

Andreas Heusinger mit seinem Stargast Gabi Seifert, ehemals Eiskunstläuferin.
Andreas Heusinger mit seinem Stargast Gabi Seifert, ehemals Eiskunstläuferin.
 Rockmusikerin Suli Puschban (rechts) mit Freunden auf dem Heusinger-Hof. Die Wienerin lebt heute in Berlin und ist oft zu Gast bei „Privatkonzerte“ in Groß Schönebeck.
Rockmusikerin Suli Puschban (rechts) mit Freunden auf dem Heusinger-Hof. Die Wienerin lebt heute in Berlin und ist oft zu Gast bei „Privatkonzerte“ in Groß Schönebeck.

Ein paar Schritte weiter, auf dem Heusinger-Hof, war die meterbreite Pfanne mit Bratkartoffeln  rasch geleert. Nun konnten die Besucher zwischen Bürgel- und Schorfheidekeramik der wunderbaren Rocksängerin Suli Puschban lauschen.

Renate Heusinger und Lisa Westermann boten indes leckere Kuchen  an. Während Andreas Heusinger seinen Stargast Gabriele Seifert herzlich begrüßte. Die einstige Eisprinzessin kommt oft in das Schorfheidedorf, um hier ihre Tennisfreunde zu besuchen. In der Scheune gab es Landartkunst von Margrit Schmidt (80) zu sehen, während es auf der Wiese lehrreich zuging. Mitglieder des Jagdverbandes hatten hier ihr Naturmobil geparkt und warben für den Lernort „Natur“.

Ganz spannend in diesem Szenario: die Falknerinnen Sabine Lehmann und Andrea Badouim stellten den elfjährigen Amerikanischen Wüstenbussard vor. Ohne Flugübungen, es ist gerade keine Jagdzeit.

Die Falknerinnen Sabine Lehmann und Andrea Badouim stellten Linus, den Amerikanischen Wüstenbussard vor.
Die Falknerinnen Sabine Lehmann (rechts) und Andrea Badouim stellten Linus, den Amerikanischen Wüstenbussard vor.

Überall zeigte sich an diesem Tag in Groß Schönebeck Originalität und pralles Leben. Im Wild- und im Kletterpark waren die Ausflügler in Scharen unterwegs.

Bei der Feuerwehr wurden Besichtigungen und Wasserspiele angeboten. Gleich gegenüber stellte der ortsansässige Simsonclub seine Feuerräder vor. Im Reiterhof Böse und bei Reit-und Fahrtouristik Sander waren die Pferdeliebhaber beieinander. Der Tag war ein Trubel, ein großes, lebensbejahendes Fest.

Petra Elsner