Memorys: Zaunstreichen

Zaunstreichen.

Das schwarze Zäunchen am Haus blättert schon, seit wir vor zehn Jahren in die Schorfheide zogen. Ich habe es ignoriert, einfach etwas davor gepflanzt, denn ich wollte keinen Zaun mehr streichen – nie wieder. Aber es fand sich einfach kein anderer und so bin ich nun endlich dabei, dem Teil ein neues Antlitz zu verpassen. Ich weiß nicht, was ich einst ausgefressen hatte, irgendwann begannen meine großen Schulferien mit einem Ringpinsel und drei Farbdosen. Nein, nein, es ging dabei nicht um eine Sommerkinderarbeit, die einen Traum erfüllt – ein Fahrrad, ein Kofferradio, ein paar leichte Sandalen oder ein zweites Kleid. Bestimmt musste ich einen Trotz oder einen Schlammassel ausbügeln, denn ein zweites Paar Schuhe (Sandalen zu Halbschuhen) gab es bei uns für die Kinder nicht. Meine Eltern gehörten zu der ersten Partygeneration, die Deutschland sah. Sie waren zu Kriegsende 16 und 17 Jahre alt und feierten ihr Am-Leben-Sein bis ans Ende ihrer Tage. Das verbrauchte ihr Einkommen – sie lebten sehr. Ob sie dabei wirklich froh waren, weiß ich bis heute nicht. Meine Lebemutter ist früh gestorben, der Vater hat danach sein Leid ersoffen, auch eine zweite Ehe tröstete ihn nicht. Er hat übriges nie einen Zaun gestrichen, er hatte ja mich, denn nach diesen besagten Sommerferien hatte ich diesen Zaun – 25 Meter lang – alle drei Jahre an der Backe bis ich wegzog. 1992. Erst in der Schorfheide habe ich eine neue Wurzel geerdet und ja, da muss ich wohl dann und wann wieder den Zaun streichen – bis ans Ende meiner Tage. Gott sei Dank, ist dieser nur halb so lang…

Bitte vorbestellen – DANKE!

Bemerkungen zum Buch.

Eine Woche ist jetzt mein Tag des OFFENEN ATELIERS vergangen und es kommt mir vor, als wäre es schon ewig her. Der Rückbau der Aktion hat doch fast die ganze Woche verbraucht. Dabei fiel mir auf, dass die Werbeflyer für mein neues Märchenbuch, das im Sommer erscheinen wird, kaum Beachtung fanden. Seit ich in der Schorfheide lebe, arbeite ich mit dem Kleinverlag „Verlagsbuchhandlung Ehm Welk“ (jetzt in Schwedt) zusammen, schon der Regionalität wegen. Aber so ein kleines Haus muss natürlich sehr genau den Bedarf „abklopfen“, bevor es sich einem wirtschaftlichen Risiko aussetzt. Alle meine Fans bitte ich deshalb auf diesem Wege, das Buch „Die Gabe der Nebelfee“ vorzubestellen. Hier die Kontaktmöglichkeiten dafür. Ich danke Euch sehr.

Hier bitte jetzt vorbestellen.

Kleine Spachtelei

Zeitschatten 4 , Acryl auf Karton, 2018

„Zeitschatten“ nenne ich diese schemenhaften Gestalten in der Landschaft… Die Erfindung dieses Titelwortes führte mich zu schattenartigen Bildgestalten – erst einmal im kleineren Format. Sie gehören zu meinen Arbeitsthema „Funken der Seele“. „Zeitschatten“ tauchen auch in meiner neuen Schreibarbeit „Milchmond“ auf – als Schattenwesen auf der Moosbank …

Morgenstunde (64. Blog-Notat)

Genusszeit für ein Weilchen. Ich weide mich an dem Grün des Gartens und sammle mich.  So viele Menschen auf dem Hof, dass war schon eine Herausforderung für uns zwei Gastgeber. Manche Geschenktüte fand ich am Abend, die ich keinem zuordnen konnte, weil ich gerade nicht am Eingang war als sie überreicht wurde. Wer hat mir den Krimi „Ostfriesen TOD“ mitgebracht? Es steckt ein Passfoto, von einer Frau, die ich nicht kenne, zwischen den Seiten. Herrje. Kleine Kosmetikartikel waren dazu gepackt  (Bitte melde Dich, damit ich weiß, was soll es bedeuten…!)
Nun denn, mit den Geschenkpflanzen verhielt es sich anders, fast alle sind schon gewässert und geerdet, daran werde ich länger Freude haben und Freude macht bekanntlich gesund. Drei Tage vor dem OFFENEN ATELIER wurde ich mal wieder von allen Seiten durchleuchtet – von neuerlichem Krebs keine Spur – ich bin erleichtert, so kann ich in den Sommer gehen – ohne Sorge, was will man/frau mehr.

Auf der grünen Wiese…
Im Kräutergarten…
Die Kiwi sprießt…

 

 

 

 

 

 

und die Kissen blühn…

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Wiesenweg….
zur Obstbaumwiese…
Dieser Geschenktopf kommt heute in die Erde….
Weidenbanke – ein Lieblingsplatz…

 

 

 

 

 

… ein Verweilplatz – immer bereit für Gäste.
Fotos: pe

Morgenstunde (63. Blog-Notat)

Hallo, alle miteinander….

Als am Sonntag drei vor 11 Uhr die Hofglocke schepperte, waren mein Liebster und ich so kaputt vom Hin und Her, dass wir uns am  liebsten erst einmal hingelegt hätten. Aber keine Chance: Die Kapper Rad-Kunst-Pilger-Gruppe beginnt seit Jahren ihre Tour bei uns in Kurtschlag. Immer pünktlich, damit sie es tagsüber auch schaffen, alle Kunstorte in Groß Dölln und Bebersee anzusehen. Die Euphorie hielt uns aufrecht und trug uns durch den Tag. Vier Wochen hatten diesmal die Vorbereitungen gedauert, weil zugleich auch so viel zu renovieren war und der letzte Tag vor dem Ereignis ist immer der Schlimmste. Allein das Kochen und Backen… Fünf Kuchen 25 Liter Pfadfindersuppe… Verbündete Frauen aus unserem örtlichen Kulturverein spendierten uns fünf weitere Kuchen, so gelang die Verköstigung von etwa 130 Besuchern gut. Irgendwann haben wir die Eintreffenden nicht mehr mitgezählt. Gerade zur Lesung wurde es unübersichtlich voll. Aber das weitläufige Grundstück hat die Besucherschaft gut aufgenommen und verteilt, so dass keine Platzangst aufkommen konnte. Rund ein Viertel der Gäste waren zum ersten Mal bei uns.

OFFENES ATELIER 2018

Es gab viel Lob für die Neuigkeiten im Atelier und vor allem für den verwunschenen Maiengarten. Die Umsätze waren durchschnittlich, viel Kleinkram ging (Bücher, Karten, Drucke, kleine Originale und zwei Leseangebote), keine großen Arbeiten, die Zeit setzt offenbar gerade andere Prämissen. Für die Kunst-Pilgerer steht das Verweilen und Befinden im Quartier immer mehr im Vordergrund, dem kommen wir mit unserem Angebot nach. Aber es fragt sich schon: Wie muss heutzutage eine Bilderschau/Ausstellung präsentiert werden, damit sie auch von der mittleren Generation angenommen wird. Die Menschen um die 40 waren in der Minderzahl, wie offenbar fast überall heutzutage bei Lesungen, Klassik-Konzerten… Das ist schade, denn jene, die zum OFFENEN ATELIER kamen, waren verzaubert vom dem Erlebnisort.
Der Montag gehörte dem Rückbau. Die Stille ist zurück in Atelier und Garten.
Ich habe zu danken – für das rege Besucherinteresse, den vielseitigen Beistand des Dorfes und den Kaffee- und Kuchensponsoren aus Kurtschlag und Klein Dölln. Seid alle miteinander herzlich umarmt!

Hier ein paar Fotoeinblicke. Wie so oft haben wir es nicht geschafft, die Veranstaltung richtig durchzufotografieren…

Gäste im Hof
Bilderspeicher
Auch im Bilderspeicher

 

 

Im Atelier beim Bücher schauen

 

Bei der Lesung

 

 

 

 

 

 

 

Im Garten

 

 

Zum Bilderspeicher
Cartoon-Ecke
Im Grünen
Die Stille kehrt zurück….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

OFFENES ATELIER 2018

OFFENE ATELIERS IN BRANDENBURG

Jedes Jahr im Frühling laden die Bildenden Künstler des Landes Brandenburg zur großen Atelierschau ein. Der offizielle Termin – das erste Maiwochenende – hat für die Besucher zugleich etwas sehr Privates, denn sie dürfen gewissermaßen ins Allerheiligste, in den inneren Schaffenskreis eintreten.

Aus der Serie: Schräge Vögel auf Landpartie – Frühlingserwachen.

Liebe Atelierfreunde,

das Atelier an der Schorfheide beteiligt sich am Sonntag, den 6. Mai 2018 von 11 bis 18 Uhr an dieser beliebten Kunstaktion. Ich lade Euch herzlichst dazu ein, Bilder zu schauen, in meinen Büchern zu blättern, die dazugehörigen Illustrationen zu betrachten und – bei schönem Wetter – im Lesegarten zu entspannen. Zwischen 14 und 15 Uhr werde ich im Hof eine 30-Minuten-Lesung geben. Zu Gehör kommen Ausschnitte aus meiner jüngsten Winterschreibarbeit – einem Schorfheidekrimi mit Potenzial zum regionalen Sittenbild. Das Schreiben an diesem Buchmanuskript wird mich auch noch den nächsten Winter beschäftigen, bevor es zwischen zwei Buchdeckel gerät.

Im Sommer dürfen sich Fans auf die Neuauflage meiner Märchen freuen. „Die Gabe der Nebelfee“ wird meine bekannten Schorfheidemärchen (die nun von Schibri zum Ehm-Welk-Verlag umziehen) und zehn neue Texte umfassen. Neben meinen Illustrationen wird dieses Buch auch Landschaftsfotografien von Lutz Reinhardt enthalten. Am 6. Mai können schon einmal einige neue Illus zum Märchenbuch bestaunt und Flyer für Bestellungen mitgenommen werden.

Es wäre wundervoll, wenn Ihr zum TAG DES OFFENEN ATELIERS nach Kurtschlag kommen könntet,

Eure Petra

Ort des Geschehens:
ATELIER AN DER SCHORFHEIDE
Petra Elsner, Malerin & Autorin
Kurtschlager Dorfstraße 54
16792 Zehdenick OT Kurtschlag
Telefon: 039883 – 48913
petraelsner@gmx.de
Künstler-Blog: www. schorfheidewald.de

Die neue regionale Buschdorfkünstler-Seite stellt u.a. meine künstlerische Arbeit vor. Sie hier

Quartierputz

Hoftüren frisch gestrichen…

… Der Quartierputz kommt voran: Alle Hoftüren, Nebengelassfenster, Rollokästen… haben frische Farbe, eine neue Gartenflagge weht im Wind …

Nach 10 Jahren blätterte eben die Farbe…
Neue Gartenflagge…

… Im Bilderspeicher ist das Treppengeländer endlich auch blau-weiß gestrichen. Dreimal, denn das Braun darunter schlug immer wieder durch… Das war die Woche, aber natürlich waren da noch die Erdbeeren mit Stroh zu versorgen, eine neue Märchenplatte im Lesegarten aufzuhängen usw. In den nächsten zwei Wochen haben wir noch alle Hände voll zu tun, deshalb wird es in meinem Blog vorübergehend leise.
Genießt den Frühling, Eure Petra

Frische Farbe im Bilderspeicher…

 

 

 

Neue Märchenplatte

 

 

Erdbeernest
Ach und diese Schönen sind meine Lieblinge im Frühjahr – die Schachbrettblumen.
… und deshalb so verewigt im aktuellen Eulenkalender 2018 als winzige Fußnote neben dem Kalendarium. Zeichnung: Petra Elsner

Freies Weiß

Petra Elsner: „Freies Weiß“, Acryl auf Leinwand, 80×100 cm , 2018

Mitten in den Räumarbeiten, gewissermaßen zwischen Türen streichen, Unkraut jäten, Einladungen versenden, Bilder auspacken und aufhängen, hat mich in Schub in Weiß erwischt. Es war eine missratene Leinwand, die schon lange im Nebengelass dödelte. Wie sie da so stand, mickrig und verlassen, hat mich eine Spachtelidee angesprungen. Und dieses verwunschene Motiv, das ich „Freies Weiß“ nenne, ist dabei herausgekommen. Es blitzt nur etwas anderes zwischen den Schichten aus heiliger Unschuld, wie eine Erinnerung. Ich bin zufrieden mit den Möglichkeiten der Assoziationen.

 

PS: Eine interessante Website zu den OFFENEN ATELIERS findet Ihr hier bei: artdates.de

 

Morgenstunde (62. Blog-Notat)

Rabenvogel im Lesegarten.

Rabenvögel gehören zu meinen Lieblingstieren. Weil sie so schön schwarz(selig) sind, schlau und gewandt. Schon Ptolemäus listete den Raben als eines seiner 48 antiken griechischen Sternbilder. Das erklärt, warum der Schwarze schon damals Teil mythischer Geschichten war. Im Indianischen Horoskop gibt es ebenfalls ein Sternzeichen namens Rabe. Er herrscht als Tierkreiszeichen vom 23. September bis 23. Oktober. Als spätes Septemberkind ist der Rabe also auch mein Sternzeichen und verrät vielleicht meine Affinität zu dem Vogel. Das Krafttier ist ein Bote zwischen den Welten. Damit er seinen Schutzgeist gut entfalten kann, habe ich jetzt einen Raben auf die Brombeerlaube gesetzt. Dort kann er schalten und walten…
Habt alle ein schönes Wochenende miteinander,

Eure Petra

… und so ist er entstanden…

Morgenstunde (61. Blog Notat)

Blühende Fächerweide

Seit einer Handvoll Tagen bin ich aus dem Schatten des digitalen Daseins getreten, um unter anderem unter freiem Himmel die Renovierungspinsel zu schwingen. Mit dem Ergebnis, dass ich mich über das heutige  Acht-Grad-Schauerwetter freue, weil ich am Computer pausieren darf. Schließlich braucht Farbe zum Trocknen eine gewisse Außentemperatur, die heute nicht gegeben ist. Also werde ich rasch mal einen längst fälligen Zeitungsartikel verfassen und diese Morgenkolumne schreiben, wobei ich noch einen Moment den Außenverrichtungen im Kopfe nachhänge und finde: Analoges Leben ist anstrengend, wenn auch gesünder. Jetzt, am Computer, tickt schon wieder die Zeit schneller, als würde sie sich von selbst verbrauchen, bevor ich den nächsten Gedanken zu fassen bekomme: Digitalisierung ist = Beschleunigung allen Seins. Das ist die schlechte Seite des virtuellen Fortschritts. Die Gute: Kommunikation ist MÖGLICH, wenn das alte Prinzip „Senden und Empfangen“ funktioniert und der Empfänger, sprich Leser, darüber hinaus auch mal reagiert… wie in einem analogen Gespräch. Ja, Digitalisierung kann die Lebensqualität heben (ist aber meistens nicht so), wie bei allem kommt es auf die Dosis an. Morgen wird das Frühlingswetter wieder auskostbar, da werde ich alle Tasten und Knöpfe ungedrückt lassen… J um ganz analog: Meine Hausausstellung im Bilderspeicher aufzuhängen, ein paar Postkarten mit der Hand zu schreiben, irgendetwas zu lesen und dem Garten einfach beim Erwachen zuzusehen….