Morgenstunde (729. Blog-Notat)

Zwei Besucherinnen aus Pankow im Atelier.

Das waren zwei aufregende Tage mit großen, aber auch ganz leisen Auftritten und wir spürten, der Liebste und ich sind aus der Übung. Am Samstag, 13 Uhr, rührte sich nichts und ich dachte schon, da haste dich wohl schon zu lange versteckt… und weil mich das Warten echt nervte, begann ich die Kürbissuppe für Sonntag vorzubereiten. Während ich so schnippelte, kam gegen 15 Uhr Andre, der emsige Kunsthelfer, damit konnte ich die Küchenaktivitäten ruhen lassen😊. Es wurde ein Nachmittag im offenen Kunst- und Honighäuschen genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte: Kleine Begegnungen mit genügend Zeit und Raum und nicht, wie es früher war: Begrüßen und Durchwinken. Sonntag musste ich auf nichts warten, denn gleich zum Veranstaltungsbeginn traf FB-Freundin Erika mit ihrem Mann ein. Ein sprudelndes Quecksilber, das aus einer virtuellen Bekanntschaft, eine leibhaftige inszenierte. Erika hatte reichlich Gelegenheit von ihrem kabarettistischen und sozialen Engagement zu erzählen. Respekt! Nachfolgende Besucher bekamen nicht ganz so die volle Zuwendung, was eben dann doch nicht eins zu eins geht. 21 Besucher waren es insgesamt an beiden Tagen. „Alte“ Atelierfreunde, aber auch neue, uns völlig unbekannte Menschen. Drei kleine Originale konnte ich verkaufen, der Rest war kleinteilig, Bücher, Drucke und Karten, die ungewisse Lage im Land war auch hier spürbar, aber auch das war uns schon vorher klar. Bei den Honigverkostungen konnte der Liebste über das Imkern fachsimpeln und so hatte jeder seins.
21 Gäste – das mag nicht viel klingen, aber für uns war es gut so. Die Gespräche hallen noch nach und müssen erst einmal sacken. Einer/eine hat dann doch statt einem unberührten Künstlerheft „Der Herr Dezember / Der Grasflüsterer“ im Zellophantütchen, das Ansichtsexemplar erwischt, kann er/sie gerne umtauschen kommen 😊.
Allen nochmals vielen Dank fürs Kommen – es war uns eine Ehre.

Rechts: Erika aus Tempelhof.

Morgenstunde (728. Blog-Notat)

Ein Goldteppich im Garten…

Pause! Ich muss verschnaufen. Es ist ja immer so, dass ich kurz vor so kleinen Veranstaltungen im Haus irgendwie das ganz große Rad zu drehen beginne. So, als hätte ich keine Schätze 😊. Hier noch ein paar Hefte bauen, da noch flüchtige Sprüchevögel… ersetzen, noch mehr Zeichnungen Rahmen, wohin nur damit??? Die Spinnen lassen sich nicht aus den Winkeln verjagen, wie von Zauberhand, sind sie unerschöpflich. Es wird Zeit, dass es Samstag wird und wir die Türe öffnen…

Zurück zum Veranstaltungstipp.

 

Morgenstunde (727. Blog-Notat)

Noch ist die Landschaft voller Farben, aber die Natur senkt sich. Vergänglich und erdig wird sie bald sein. Mit dem Nebel kommen die Stille, die Frostblüten und die Fantasie. Die Augen haben eine neue Brille, da kann die Malerin wieder zeichnen, wenn der Winter weht und lesen. Der Bücherstapel wächst und ich habe Kerzen gekauft für den Fall, dass das Licht wegbleibt.  Ein paar Dichterfreunde warten auf Rezensionen und ich auf ihre Meinungen auch. Habt bitte etwas Geduld. Freitag werde ich unsere Einladung ins Kunst- und Honighäuschen auf den Blog stellen und sie eine Woche nicht überschreiben, damit sie auch gesehen wird. Wir haben dann eh vorbereitend genug zu tun und deshalb schweig ich derweil ein wenig – im Blog … Wie geht es Euch nur dort draußen? Das Leben ist schwierig geworden, oder? Antworten wären gut, denn Ihr wisst im Mitlesen, wie es uns hier geht, aber ich weiß nichts oder wenig von Euch – stille Gemeinde…😊

Morgenstunde (726. Blog-Notat)

Tropfentag

Selbst bei Regen leuchtet der herbstliche Hof sanft. Eigentlich ist’s Lesewetter, aber ich habe noch Künstler-Hefte zu fertigen. Morgen gibt’s ’ne neue Brille, das ist gut fürs Zeichnen, es soll ja in der Dunkelzeit mit dem Schräge-Vogel-Projekt weitergehen, dafür wäre es gut, die Linien noch zu erkennen 😊.  „Meine“ Verlegerin war diese Woche hier, wir halten der Unwägbarkeiten wegen alles etwas auf Sparflamme. Möglicherweise müssen wir zukünftig auf die Produktion teurer Hardcover verzichten, noch unklar. Vielleicht aber gelingt in diesem Jahr noch eine Mini-Lektüre mit ein, zwei meiner Geschichten, als Nachfolger des kleinen Apfelkönigs. Stand ja schon vor der Pandemie kurzweilig in der Projekt-Pipeline. Schaun‘ wir mal. In unübersichtlichen Zeiten habe ich mich immer auf mein eigenes Schaffen konzentriert, auch wenn es nur den Fundus nährt – weiterarbeiten…

Morgenstunde (725. Blog-Notat)

So ein mildes Verweilen im Oktoberlicht, es ist einfach tröstlich! Es besänftigt die angeknackste Stimmung in all dem privaten Gewusel dieser Tage und dem allgemeinen Gezänk in Berlin. Die öffentlich ausgetragene Rivalität zweier Minister in so ernster Lage, ist einigermaßen verstörend. Mag der spätsommerliche Oktober das Sparen erleichtern, derweil klettern aber weiter die Preise. Für 1000 l Heizöl will man uns derzeit 1800 € abverlangen. Ich zögere. Schon im Juni haben wir das Doppelte vom Vorjahr bezahlt, jetzt liegen weitere 350 € mehr drauf auf dem Preis. Die Heizer mit dem Öl scheinen eh nicht relevant in der Krise. Jedenfalls hat die Regierung sie nicht im Blick. Nur ein paar Journalisten, die offenbar auch mit Öl heizen, fragen ab und zu in Talkshows nach. Gerecht geht es schon lange nicht in diesem Land zu, aber die Töne „Keiner wird zurückgelassen“, ach ja? Stattdessen Unworte wie „Doppelwums“, echt jetzt? Wie peinlich. Wann gibt es in diesem Land endlich mal wieder eine ernstzunehmende Regierung, eine, die das Land zusammenhält, es stärkt, ihre Bürger ernstnimmt? Nur dann können die schlimmen Krisen geschultert werden, ohne dass die Gesellschaft zerfällt…

Morgenstunde (724. Blog-Notat)

Im Warten auf den Atelierbesuch lief der Liebste gestern irgendwann entnervt los: Den Wald durchschreiten und wieder Pilze suchen. Es ist wohl das Einzige, was ihn gerade beruhigt, denn Kontenklärung für die Rente, herrje, dass ist nix für diesen Mann. Muss er durch… 😊. Ich bekam derweil Besuch aus Krohnhorst. Nein, nein, der Meister der Kampfsportschule wollte mich nicht überreden, wieder zu Qi Gong zu kommen, er brachte mir sein neues Lyrikbändchen, was ich später hier vorstellen werde. Diese sehr feine Handdruck-Produktion brachte mich auf die Idee, eine Auswahl meiner eigenen Lyrik-Krümel in ein neues Künstlerheft in der Reihe „Kurtschlager Edition“ zu bringen. Es entstand heute und versammelt Winterliches. Es ist ein wenig aufwändiger ausgestattet als die üblichen, denn der einfache Karton-Einband bekam einen handgeschnittenen Umschlag mit Klappen hinzu. Es wir nicht viele davon geben, denn der Aufwand und das Material zum kleinen Preis… egal, es war mir eine Freude, zwischen all dem Wuseln des Imkergatten nach seinen verschütteten Papieren. Ein Ende ist in Sicht. Morgen sind Honiggäste angemeldet, das wird ihn aufbauen…

20 winterliche Gedichte.

Morgenstunde (723. Blog-Notat)

Im Wacholder der rote Wein. Irgendwie assoziiert man da doch Weihnachten – oder? Jedenfalls sind die Gänge durch den Garten gerade wunderfein. Das Leuchten in der Abendstunde sticht einem ins Herz, so schön, so voller Zauber! Jedes schwebende Blatt -Poesie. Im Dunkeln ging es später an das Abhängen der Feuerwehr-Bilderschau in unserer Kulturbarracke. Unsere Samba-Gruppe traf sich gerade zur Trommelprobe. Wer weiß wann wir hier wieder feiern werden. Pläne gibt es, aber die Inzidenzen bescheren uns offenkundig den nächsten Corona-Winter. War ja zu erwarten, aber: ach… Heute mussten wir schon im Morgengrauen auf die Piste nach Berlin, den letzten Termin dieses Jahr in der Charité wahrnehmen. Ich bin schon mit hochroten Wangen eingestiegen und habe wie immer unter meiner Fahrmeise gelitten. Stadtauswärts wurde es besser. Heute wird nichts mehr im Atelier werden, ich will uns ein fettes Huhn kochen, die Gesundheitssuppe für alle Eventualitäten.
Pilze haben wir inzwischen genug für den Winter, wenn die letzte Portion auf den Sieben getrocknet ist, haben wir drei große Weckgläser voll. Das reicht weit.

Morgenstunde (722. Blog-Notat)

Kleine Kollektion für den Eine-Welt-Laden in Groß Schönebeck.

Die kleine Kollektion für das Solidario-Lädchen ist zusammengestellt. Dafür habe ich u.a. 28 neue Künstlerhefte und 8 Titeltäfelchen handgefertigt und dann war das noch die Aktualisierung des Werbeflyers. Eine endlos wiederkehrende Verrichtung, die aber sein muss, wenn man nach außen wirkt. Was hat mich vorzeiten nur geritten 2000 Flyer drucken zu lassen? Ich hatte ein anderes Tempo, damals in Berlin, aber darüber tickt die Zeit. Also Einlegezettel erstellen und geänderte Öffnungszeiten überkleben, denn ich kann die vielen Teile nicht einfach wegschmeißen, da sträubt sich mir das Gefieder. In der Moderne musste man es ja nicht unbedingt verlernen, aus Altem Neues zu machen oder aus Verschnitt-Materialien ein neues Produkt zu kreieren. So sind z.B. meine Sprüche-Vögel entstanden, die aus gesammelten Passepartout-Karton-Resten gestanzt wurden…😊 Will sagen, achtsam mit den Dingen umzugehen ist nicht so neu, im Überfluss haben es viele einfach nur verlernt oder eben auch nie gelernt…

Morgenstunde (721. Blog-Notat)

Bergrücken im Erzgebirge.

Das lange Reisewochenende liegt hinter uns. Es war ein Mix aus Elternzeit im Erzgebirge und einer Hochzeitsnachfeier in Thüringen. Es galt, die Familienbande des Imkergatten zu nähren. Wenn die Alten nicht mehr zu Familienfesten kommen können, finden sie einfach nicht mehr statt. Und so waren die Begegnungen ein Schwanken zwischen Traurigkeit und Feierlaune. Das ist herausfordernd. Heute waren die Alltäglichkeiten wieder aufzunehmen. In der Post fand ich eine Büchersendung aus Hameln. Ich hatte mich dort, wie viele andere auch, an einem Kinderbuchwettbewerb beteiligt und musste nun feststellen: In diesen rückgeführten Büchern hat keiner gelesen. Das Geräusch, das entsteht, wenn man von einem neuen Hardcover-Buch die erste Seite aufschlägt, ist unverkennbar. Die sechs Exemplare für die Jury haben es immer noch in sich… Sehr schade, aber ich lasse mal die Deutungen.
Morgen fertige ich Künstler-Bücher für „Solidario“ in Groß Schönebeck. Die Bestände meiner Kurtschlager Edition sind in dem Fair-Trade-Lädchen geschrumpft und sollten für den Weihnachtsverkauf aufgefüllt werden. Es gibt also gut zu tun, bevor wir beginnen, das Kunst- und Honighäuschen auf die offenen Tage am Monatsende vorzubereiten…

Morgenstunde (720. Blog-Notat)

Es ist herrlich, wenn der Liebste solche Prachtexemplare aus dem Wald bringt. Der Wintervorrat an getrockneten Pilzen wächst. Auf der Heimfahrt von Bansin haben wir uns überlegt, zum Saisonschluss doch wieder einmal das Kunst- und Honighäuschen für Besucher zu öffnen. Bevor wir also den Bilderspeicher winterfest machen, können Besucher sich gerne umsehen, bevor die Leinwände für das dunkle Halbjahr aus dem Blickfeld verschwinden. Als ich sieben Monaten nach der Lungenentzündung im Februar endlich Besserung spürte und die Kraft langsam wuchs, wünschte ich mir, wieder mehr Aktionen und: Gesellschaft. Ich weiß nicht, ob ich meine erworbene C-Meise überwinden kann, aber ich will versuchen, wieder mehr in Gemeinschaftsräume zu gehen und selbst welche zu schaffen😊. Wir werden also am 29./30. Oktober nachmittags für Besucher öffnen, ohne großes Brimborium, denn es geht vornehmlich ums Schauen und natürlich kochen wir zu den Gesprächen Kaffee…