Morgenstunde (927. Blog-Notat)

Wenn man mal drei Tage weg ist und heimkehrt, liegt das Paradies vor der Haustür. Krokusse, Märzenbecher, Blausterne… eine Pracht 😊. Wir haben die ersten Säcke Erde zum Auffüllen der Hochbeete geholt und zauberhafte Schachbrettblumen und Gänseblümchen „Erdbeersahne“ mitgebracht. Herrlich. Da steigt doch sofort das allgemeine Wohlbefinden 😊. Die Gewächshaus-Pflänzchen behalte ich lieber noch ein bisschen im Haus, bis es  wärmer wird. Die Säcke Erde füllt mir der Liebste derweil in die zwei Hochbeete und ich ziehe die im Herbst gewonnene Terra Preta (Bokashi) darunter. Bis die Pflanzsaison beginnt, wird noch ein drittes Gemüsehochbeet entstehen, damit sollten wir auskommen. So langsam normalisiert sich auch das Befinden, mit den zusätzlichen Betablockern ist das Herzrasen weg und das Zittern auch. Höchst erfreulich. Ein bisschen mehr Energie – in diesen Momenten ist das Leben schön…

Neue kleine Spachtelarbeit: Wasserland 29, 18 x 18, Acryl auf Karton, 2024

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Morgenstunde (926. Blog-Notat)

Weil ja doch einige beunruhigt waren… Der Montag endete kurz vor Mitternacht im Granseer Krankenhaus mit einem Blutdruck-Wert von 210:127. Nicht lustig, um 2 Uhr war ich von der Rettungsstelle auf die Innere Station gebracht worden und morgens war mein Oberarm ein einziges Hämatom – rund rum blau – vom hochpumpen der Manschette. Es kann ja keiner was dafür, die Pergamenthaut hält so einen Druck nicht aus.
Aber was nun? Jetzt gab es die Anweisung, wegen der Blutergüsse nicht mehr zu messen, denn der linke Arm darf wegen der Krebs-OP nicht für Spritzen und Messungen benutzt werden – der Lymphe wegen. Doch Dienstagnacht dröhnte mir den Schädel wieder, in den Ohren pfiff es, ich sah unscharf und schlotterte vor Kälte. Da musste ich die Nachtwache regelrecht zum Messen nötigen: 191:100.  Also Medikamente nachgeben und weiter am geplagten Arm messen. Der ist jetzt ein Flächenblau…😊. Donnerstagnachmittag kam ich neu eingestellt wieder nach Hause, möge es sich einpegeln. Es gibt bei den Blutdrucksenkern nach einer gewissen Zeit unschöne Gewöhnungs-Effekte, die immer aufs Neue eine Steigerung der Dosis verlangen, ähnlich wie bei Suchtmitteln… Ich genieße die rückgewonnene Freiheit! Habt ein schönes Wochenende alle miteinander…

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Morgenstunde (925. Blog-Notat)

Als wir dieser Tage nach Eberswalde unterwegs waren, zeigte sich in der Landschaft schon ein Schimmer von Grün. Das war die vorösterliche Inspiration, die bunter Eier in an die Weide im Vorgärtchen zu hängen. Ein bisschen früh vielleicht, aber ganz gleich, es hebt die Freude. Und überhaut ist das ja auch eine gute Zeit ein bisschen sonntagsgemäß rumzuspielen, wie beispielsweise ein paar spirituelle Bänder für den Tanz im Wind zu fertigen. Nicht aus Tüchern, sondern aus einer zerschnittenen Leinwand. Man hat ja immer auch B-Produktion, mit denen man experimentieren kann. Wozu? Es geht darum Frieden, Glück und Weisheit durch den Wind in alle Welten zu tragen. Nach dem Vorbild der Tibetischen Gebetsfahnen. Ich bin nicht gläubig, aber schon spirituell… Schönen Sonntag allerseits!

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Morgenstunde (924. Blog-Notat)

Frühlingserwachen in der Weide, aber heute noch zu kalt für den Bienenflug. Es ist schon irgendwie seltsam, dass ich meine Figurenwelt aus den Serien Geheimnisse und Sinnsucher erst spät für die Titelmotive der Künstlerhefte entdeckte. Hab es einfach nicht gesehen, dass beispielsweise die drei Köpfe gut zum Thema „Band der Generationen“ passen, denn darum dreht es der Novelle „Die Zeit der weißen Wälder“. Die Genres zusammendenken, dass ist das schlichte Geheimnis. Im Nachtrag ganz leicht, aber zuweilen sieht man den Wald vor Bäumen nicht. Bin jedenfalls froh über diese passende Entdeckung im Fundus. Nun formiert sich eine wachsende Reihe, die seit heute im Reiter des Blogs unter ELSNER EDITION angezeigt wird. Zuwachs gibt es bestimmt im nächsten Winter…😊

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Morgenstunde (923. Blog-Notat)

Dreißig Künstlerhefte habe ich zu MORGENSTILL inzwischen gebunden und die ersten Sendungen dürften bei den Interessenten eingetroffen sein. Im Bild sieht man die handgefertigten Hefte aus den letzten drei Winterklausuren. Daran wird gut sichtbar, wie sich das Gesicht einer Reihe schärft. Bei „Die Zeit der weißen Wälder“ war das Cover noch eher belanglos, während die folgenden Titel Charakter bekamen. Auch das passende Logo „ELSNER EDITION“ für die Rückseite entstand erst 2020, da hatte ich schon hunderte Hefte gebaut und unterschiedlichst ausgestattet. Das künstlerische Schaffen ist halt Prozess…

… und weil mich das Belanglose unendlich gestört hat, bekam heute “Die Zeit der weißen Wälder” ein neues Cover. Und nun sieht die Reihe so aus:

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Morgenstunde (922. Blog-Notat)

Das Leben nimmt wieder Fahrt auf mit mehr Sonnenlicht. Am Samstag folgten wir einer Einladung nach Rheinsberg. Im Ratskeller wurde die Fotoausstellung „Drei Blicke“ der Fotografen Susanne Wernicke, Rene Schulz und Uwe Halling vielbeachtet eröffnet. Wir waren, Gott sei Dank, zeitig im vor Ort und konnten so die stilistisch sehr unterschiedlichen Arbeiten in Ruhe betrachten. Besondere Makroblicke in edler Präsentation von Sue stachen für mich hervor. Aber auch die Landschaftsaufnahmen von Rene Schulz und die Inszenierungen mit Modell von Uwe Halling waren sehenswert. Kaum waren wir die Runde einmal rum, füllte sich der Saal schlagartig. Es wurde eng, sehr eng…deshalb sind wir nach der Eröffnung gewissermaßen geflohen und haben das Musikprogramm ausgelassen. Aber gut, wir haben die Bilder gesehen…

Inzwischen bin ich weiter beim Falten und Binden von MORGENSTILL. Neun Bestellungen kamen bis Montag rein. Wer sagts denn…😊

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Klausur-Ende

Kann man drauf Anstoßen! Nach schlapp vier Wochen ist meine Niederschrift “Morgenstill” mit offenem Ende abgeschlossen. Wie in den letzten Jahren zum Klausur-Schluss gibt es nun das nächste hangefertigte Künstler-Heft. 36 Seiten nicht ganz leichte Kost. A5-Format, illustriert. Das Heft im schönen Naturpapier ist für 10 € zzgl. Versand nur bei mir zu haben. Bestellung bitte via Mail unter: elsner@schorfheidewald.de  mit Angaben zu Deiner/Ihrer Adresse.

Wovon handelt dieser szenische Altersmonolog? Vom Spüren des Alters, von dessen Zorn und dessen Milde, von der inneren Einkehr und der wachsenden Gelassenheit, die doch allenthalben vom Schmerz durchbrochen wird. Es ist der Versuch, sich einzulassen auf das Altwerden, den schwindenden Atem und den alltäglichen Verlusten. Es ist eine leise, melancholische Niederschrift, von außen nach innen, im Schatten der Ruhe.

Die Handfertigung dieser Ausgabe erfolgt nach Bedarf.

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Klausurwoche 3

Die dritte Woche ist ins Land gegangen, ich bin auf Seite 20 angelangt. Gestern habe ich das Konzept zu „Morgenstill“ erweitert. Als mir meine Freundin Ines, nach dem Korrekturlesen der zweiten Wochenarbeit schrieb: „Ich gebe zu: ich hab mir beim Lesen ein Glas Sekt eingeschenkt, um meine Stimmung nicht allzu trübe werden zu lassen…“
Hm, das war dafür der Stein des Anstoßes, denn selbst wenn die Niederschrift vom Älterwerden sehr beladen daherkommt, soll sie einen doch nicht in die Tiefe reißen. Nur kann ich es nicht leichter machen als es ist, aber ich kann etwas Aufbauendes dazusetzen. Lyrik und ein Altersmärchen zum Beispiel wie das „Das versteckte Dorf“. Ich hoffe, so wird es verdaulicher, denn Ines schrieb ja auch: „Deine Geschichte geht mir sehr nahe. Schreib weiter. Das ist toll was du machst. Deine Aufzeichnungen stimmen nachdenklich, entsetzt, traurig, lassen einen zur Flasche greifen – aber vor allem ‚fordern‘ sie auf, über sich selbst nachzudenken, sich selbst ehrlicher zu reflektieren, abzuwägen zwischen der eigenen Geschichte und deren Tragik und den (Lebens)Geschichte all der Anderen, die einem lieb und ans Herz gewachsen sind. Empathie ist das Zauberwort. Ein Begriff, der langsam ausstirbt. Ich bewundere Dich für die Gabe, dass du Deine Geschichte zu Papier bringen kannst…“
Sie macht das auch gut, die Ines: Ein Wink mit der Zaunlatte und aufbauende Ermutigung hinterher. Ich mach dann mal weiter…😊

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Klausurwoche 2

Das Schreiben an „Morgenstill“ entfaltet sich langsam, aber seid vorgewarnt, es ist keine leichte Kost. Das Alter eben. Der Imkergatte hat die ersten sechs Seiten gesichtet und nickte zustimmend. Er weiß, was für ein wilder Ritt das für mich ist. Inzwischen habe ich 12 Manuskriptseiten und ein neues Initial. Das erste hat zu sehr den Initialzeichnungen zum Klausur-Thema 2023 geähnelt. Es brauchte etwas anderes. Aber Sonntag und heute am Montag war mir nach leichter Kost und so entstand ein kleines Märchen, dass ich Euch in den Tag lege… Machts gut alle miteinander. Bis zum Lebenszeichen in der nächsten Woche…😊

Die Blättertrolle

Im Efeu wisperte es als sie vor die Tür trat und schimpfte: „Schon wieder Blätterwetter!“ Ihr Häuschen stand im harten Westwind. Der wehte, gleich welche Jahreszeit, welkes Laub aus der Landschaft über das Hoftor. Alle zwei Tage sah es deshalb so aus, als wäre der Hof ewig nicht gefegt worden. Den Herrn Regen störte das nicht weiter, aber Frau Sonne hatte es gerne ordentlich. Also schlurfte sie zur Besenecke, kehrte einen Eimer voll Kräusellaub zusammen und brachte es auf den Kompost im Garten. Das war der Moment, in dem Frau Sonne zufrieden zurück ins Haus ging. Aber draußen vor der Tür wehte der Wind weiter und es dauerte keine Handvoll Minuten, da sah es aus wie zuvor. Doch das lag nicht allein am Wind.
„Roll, roll, Blättertroll!“ juchzte es aus dem Wurzelgeflecht. Es waren Blättertrolle, die dort in der Dämmerung auftauchten. Sie kletterten hinauf zur Efeukrone, um sich ein schönes Blattsegel zu pflücken. Dann schwebte einer nach dem anderen zu Boden und rollte dort mit drei, vier Purzelbäumen die Landung sacht ab. Was für ein schönes Spiel! Aber plötzlich schauerte es mächtige Graupelkörner. Die trafen das Flugblatt des letzten Blattseglers, der nun jäh zu Boden stürzte. Er fiel genau vor Frau Sonnes Füße, die gerade nach dem heftigen Wetter sah. „Wer bist du denn?“ Der kleine Kerl knöpfte sich das zerfledderte Blatt von den Hosenträgern und stammelte: „Ich bin ein zugezogener Blatttroll. Wir wohnen jetzt in deiner Hecke.“ „Schön, schön, dass ihr da seid“, meinte Frau Sonne. „Das Segeln bereitet bestimmt viel Freude, und dem Efeu macht euer Gezupfe auch nichts weiter aus. Aber ihr seid hier auf dem Dorfe, da räumt man seine Hinterlassenschaften gefälligst selbst weg, sonst werden wir keine Freunde!“ Der Troll schlug beschämt die Augenlider nieder, doch seine Winzigkeit berührte das Herz von Frau Sonne. „Schon gut, schau, dort steht der Blättereimer,“ murmelte sie wohlwollend. Da griff sich der kleine Troll sein kaputtes Segel, steckte es in den Blättereimer und alles war gut.
Text & Zeichnung: Petra Elsner

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Klausurwoche 1

Dieses tagelange Regengrau macht dämmrig. Seit fünf Tagen lese, schreibe und zeichne ich. Von allem kleine Portionen, weil‘s schläfrig macht – dieses Tröpfchengrau. Gestern hat mich eine Ami-Krake angezapft. Man konnte auf dem Dashboard (Arbeitsfläche des Blogs) regelrecht zusehen, wie im Sekundentakt Unmengen von Seiten unter amerikanischer Flagge angeklickt wurden (Siehe Statistik unten). KI! Für gewöhnlich besuchen meinen Blog am Tage etwa 400 Leute, davon vielleicht 50 immer den jüngsten Beitrag. Den KI-Klau kann ich ja eh nicht verhindern, aber einen literarischen Stoff, an dem ich vielleicht nächsten Winter noch schreiben könnte (mein Altersmonolog schreibt sich nicht leichtfüßig…), den sollte ich wohl nicht mehr halbfertig in die virtuelle Welt werfen. Wenn eine Maschine einfach klaut, wie soll ich noch Herr meiner Ideen sein? Also beweisen können, dass es meine sind? Adé Urheberrechte!

Bestimmt gebe ich das Klausurergebnis 2024 wieder als handgefertigtes Künstler-Heft heraus, vielleicht dann mit Fortsetzungen im nächsten Jahr. Dass muss ich noch bedenken. Den Anfang von „Morgenstill“ hatte ich ja schon im September unter einer Morgenstunde gepostet, der also ist in der Welt, aber die neuerlichen Seiten werde ich hier nicht veröffentlichen, solange der Text nicht fix und fertig ist. Ach, ich fühle mich geplündert. Der Blog war und ist für mich eine Möglichkeit, mein Schaffen unter die Leute zu bringen. Wirtschaftliche Grenzen zu überspringen, denn was nützt die schönste Geschichte, wenn man sie nicht zu lesen bekommt? Die Kleinstauflagen bringen es nicht. Ich schreibe ja nicht für die Nachwelt, sondern für mich und Dich und Dich da draußen in der Welt. Bin einigermaßen ratlos…

Blog-Statistik: Unter gestern – der KI-Klau.

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