Dorffest mit Hitzewallungen

Im Schatten der kleinen Blautanne riefen die Kurtschlager Trommler mit einer Samba zum Dorffest.
Im Schatten der kleinen Blautanne riefen die Kurtschlager Trommler mit einer Samba zum Dorffest.

Die Ankunft der Akteure hatte etwas Heldenhaftes. Schleichenden Schritts unterm Sonnenhütchen oder Sonnenschirm kamen sie an – die Trommler, Western-Ladys, die Mimen, die Wildschweingriller, die Bierkutscher, die Tortenbäckerinnen und all die unsichtbaren hilfreichen Geister am Samstagnachmittag in den sengenden Sonne über Rübengasse. Schon in den Vormittagsstunden legte sich die Glut in den Tag und heizte ihn an. Doch es kamen zum legendären Dorffest des sogenannten „Tanzdorfes“ Kurtschlag in der Schorfheide nur die Hartgesottensten. Das Programm startete vor lichten Reihen. Mit allem, was zum Fächern herhielt, wurde gewedelt und trotzdem kam bald gute Laune auf. Klar saß im Hinterkopf die Enttäuschung, so viel aufgebrachte Mühe, die eine extreme Wetterlaune ins Leere führte. Gut hundert Besucher waren schließlich zusammen gekommen, um dem Spektakel beizuwohnen. Gewöhnlich sind es zweimal mehr. Aber das Programm der Vereine war Klasse.
„Märkisch Blech“ und die „Kurtschlager Trommer“ fusionierten musikalisch kurzweilig miteinander, bevor die Kurtschlager Sagenspieler das Fünf-Minutenstück „Die Teufelszungen vom Döllnsee“ gelungen aufführten. Nach dem Wissenswerten folgten u.a. die absoluten Schenkelklopfer: Luftpumpenorchester und der Sketsch „Sparprogramm im Altersheim“. Die beiden Darbietungen stammen aus dem Faschingsprogramm des Sportvereins, passten aber ganz wunderbar ins sommerliche Amüsement. Und wenn auch zum Abgesang der Kurtschlager Dorfspatzen schon etliche Gäste aufgebrochen waren, weil die Hitze in der Halle an den Befindlichkeiten nagte, hat der harte Kern ungekürzt bis zum letzten Ton der „Märkischen Heide“ mitgesungen. (pe)

Die Spieler beim Fünf-Minuten-Sagenspiel „Die Teufelszungen im Döllnsee“.
Die Spieler beim Fünf-Minuten-Sagenspiel „Die Teufelszungen im Döllnsee“.
Umwerfend komisch – die Herren vom Luftpumpenorchester
Umwerfend komisch – die Herren vom Luftpumpenorchester
Beim Sketsch aus dem Altersheim.
Beim Sketsch aus dem Altersheim.
Die Kurtschlager Dorfspatzen Horst und Karl-Heinz.
Die Kurtschlager Dorfspatzen Horst und Karl-Heinz.
Konzert des Gospelchors „Joy Of Heaven“ am Vorabend des Dorffestes in der Kurtschlager Kirche
Konzert des Zehdenicker Gospelchors „Joy Of Heaven“ am Vorabend des Dorffestes in der Kurtschlager Kirche.
Eröffnung der Fotoausstellung „Kurtschlager Impressionen“ in der Winterkirche.
Eröffnung der Fotoausstellung „Kurtschlager Impressionen“ am 3. Juli 2015 in der Winterkirche. Die Schau ist bis Erntedank hier zu sehen.

Schräge Vögel für das Fest an der Panke 2015

Der neuerliche Zeichenauftrag ( es war der sechste seiner Art) für die Einladungskarte zum Berliner Fest an der Panke 2015 (2. Wochenende im September) ist geschafft. Satte zwei volle Tage hab ich mich auf 10,5 x 21 cm ausgetobt, man glaubt es kaum. Aber nun kann ich die Pinsel und Stifte beiseite legen und den Rest vom Sonntagswetter genießen …

Schräge Vögel beim Fest an der Panke 2015
Schräge Vögel beim Fest an der Panke 2015

Das O.K.

Das O.K. zum Druck ist meinerseits zu „Der Duft der warmen Zeit“ gegeben. In einer intensiven Korrektur-Woche haben wir gestalterisch noch etwas hinzugegeben: Einen Teil meiner Wasserland-Serie aus 2014. Wer schon länger diesen Blog mitliest, wird sie kennen. Es sind kleinformatige Arbeiten, deren Hintergründe gespachtelt sind – als Farbassoziationen, in denen figürliche Motive auftreten… zum Beispiel diese Kraniche. Ich finde diese malerische Ergänzung bereichernd. Nun lass ich mal los – für ein kleines Weilchen, bis das Buch fertig vor mir liegt.

Aus der Serie Wasserland von Petra Elsner (Acryl-Spachtel)
Aus der Serie Wasserland von Petra Elsner (Acryl-Spachtel)

Korrekturlesen zu „Vom Duft der warmen Zeit“

Kopfbanner zum Sommermärchen
Zeichnung zum Sommermärchen „Holle ohne Schnee“

Bin jetzt den zweiten Tag beim Korrekturlesen und schon ganz heiser, weil ich laut lese, so bin ich konzentrierter. Es ist irre, es gibt Texte, die ich inzwischen schon öfter bei Lesungen vorgetragen habe und andere, die ich nur geschrieben und erst jetzt wieder lese. Zuweilen staunt frau selbst über die Verläufe: Weil Details schon wieder vergessen oder besser überschrieben sind… ich bin voller Freude …

Wartezeit

Endlich ist es Sommer. Draußen duftet es nach frisch gemähtem Gras. Die Hitze legt sich dösend in die Mittagsstunde. Der Mohn leuchtet, die Erdbeeren reifen und die erste Rose verströmt süße Lieblichkeit. Mit einem Windhauch weht ein Kinderlachen an mein Ohr, und ich beginne den Schreibfaden wieder auszunehmen. Ich schreibe, während ich auf die Korrekturfahnen zu meinem Sommerbuch warte … sie sollen nächsten Dienstag eintreffen und wenn alles klappt, ist das Buch in der 27. Kalenderwoche da… 🙂

Mohnblüte  Miniatur von Petra Elsner
Mohnblüte
Miniatur von Petra Elsner

Seelenfunken

Das Dunkel wirft schon lange Schatten,
es glimmt der Seele Funken leise nur.
Der Zeitenwind verwehte seine Energie,
ganz mager klingt die Lebensmelodie.
Das Rondo verlangt nach stillem Schlaf.
Morgen wird es weiter klimpern,
sofern die Seele es so mag. (pe)

Traumfänger 9  von Petra Elsner
Traumfänger 9
von Petra Elsner

Märchenstunde im Quartier am Schorfheidewald

Klatschmohn,  Foto: pe
Klatschmohn, Foto: pe

Heute kam die Gymnastiksportgruppe aus Groß Schönebeck ins Kurtschlager Atelier an der Schorfheide.  Per Rad  bei 32 Grad im Schatten, Respekt! Die zwölf Frauen und ihr Trainer sahen sich im Atelier um und lauschten später auf der Wiese des Blumenmonds Schorfheidemärchen aus meiner Feder. Die Begegnung war eine entspannte Aktion für beide Seiten und der Klatschmohn gab auch sein Bestes …

Sportgruppe aus Groß Schönebeck. Foto: pe
Sportgruppe aus Groß Schönebeck.
Foto: pe

Kalter Mai

Ein Mai, der sich in Kälte hüllt,
bewölkt den Spaß an der Natur.
Der Spargel schwächelt und pausiert,
der wilde Flieder duftet ungeniert,
das Liebchen wird jetzt nicht verführt.
Denn kühler Atem treibt die Gänsehaut ins Dekolleté
und auf den alten Mutterbergen fällt schon wieder Schnee.

Petra Elsner

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

 

Frohe Pfingsten allerseits

… endlich Sonne, lasst es Euch allen gut gehen!

Blumenbienchen von Petra Elsner
Blumenbienchen von Petra Elsner

Lesekostprobe

Aus „Vom Duft der warmen Zeit“

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

Konzert für ein Saxophon

Es ist Frühsommer. Der Mann auf dem Rad ist unterwegs zum Kirchgarten. Rasenmäher dröhnen. Die Luft ist schwer vom Blütenstaub. Der bärtige Hühne keucht den Grasbuckel hinauf. Oben steigt er ab und verschnauft bei einem kräftigen Schluck Mineralwasser und denkt an Manuela. Er hat dabei ein Bild vor Augen, das sich letztes Jahr in seine Erinnerung eingebrannt hatte. Seither trug er es mit sich: Manuela Engel in dem dunkelblauen Kleid mit weißen Punkten, dass irgendwie zu knistern schien, wenn Konrad Schilling es mit seinen Augen berührte. Einmal im Jahr kommt die Frau mit der feuerroten Mähne zum Pfingstkonzert in den Kirchgarten. Sie spielt Saxophon und bewegt sich dazu geschmeidig wie eine schleichende Katze. Konrad swingt sich am Rande von Ton zu Ton. Unbemerkt, obgleich der übergewichtige Mann eigentlich nicht zu übersehen ist. Doch es gibt Leute, die sind einfach durchsichtig, weil sie zum Szenario gehören: Konrad ist jener, der die Besucherbänke aufstellt. Jedes Jahr, immer schon. Wem sollte das noch auffallen?
Im Kirchgarten duftete der Flieder. Konrad fühlte sich gut. Morgen würde er ein neues Manuela-Bild bekommen. Ein Sinnbild fürs Aufstehen, ein Trugbild für die Nacht. Es würde ihn ein Jahr lang begleiten, bis die Musikerin es selbst überzeichnete. Jetzt lebte noch das blaue Kleid mit weißen Punkten in seinem Kopf, während er Bänke aus dem Kellergewölbe trug und sie auf dem Rasen platzierte.

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