Noch vier Tage bis zum Tag des offenen Ateliers

Der Blumenmond im April.
Der Blumenmond im April.

Heute habe ich die Wiese frisiert. Der schöne Regen in den letzten Tagen hat dem Gras Schub gegeben, da ich nicht wollte, das Ihr Euch durch kniehohe Ackerkräuter kämpfen müsst (bisschen übertrieben). Die Kunst ruhte derweil, aber Blumenblicke gab es vom Feinsten, ich hoffe, dass die Tuplen noch bis Sonntag durchhalten. Über diesen Blumenmond (Foto) kommt noch ein weißes Zelt, dort lese ich am Sonntag um 15 Uhr und Nici & Sebastian spielen danach Gute-Laune-Musik. Und sollte es kalt werden, zünden wir ein Feuerchen an …

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Feierabend

… eben noch Stühle für die Hoflesung vom Boden gewuchtet, dabei blaue Flecke gesammelt, neuen Rasenmäher scharf gemacht (er geht problemlos), bin bis zum Lesput gekommen, dort kann man/frau  am Sonntag in einer Eulenweltreise schmökern  oder ggf. Volksreden halten 🙂 … jetzt ist Feierabend.

Das Pult im Lesegarten. Foto: pe
Das Pult im Lesegarten.
Foto: pe

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Noch fünf Tage bis zum Tag des offenen Ateliers

Heute sind die Tischpräsentationen dran: die jüngsten (unverkäuflichen) Illustrationen zu meinem Sommerlesebuch “Vom Duft der warmen Zeit” kommen unter Glas. Es regnet, da ist kleinteilige Arbeit im Atelier angesagt: Mappen zusammenstellen, Bilder umhängen, die verkäuflichen Teile auspreisen … und im Hinterkopf den Wetterbericht fürs Wochenende … herrje, ich hoffe, sie irren sich.

Die Illus zu "Vom Duft der warmen Zeit", lässt sich nicht so gut fotografieren ...
Die Illus zu “Vom Duft der warmen Zeit”, lässt sich nicht so gut fotografieren …

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Noch sechs Tage bis zum Tag des offenen Ateliers

Weiser Vogel von Petra Elsner
Weiser Vogel von Petra Elsner

Die Sprüchevögel für die Brombeerlaube sind restauriert und wieder aufgehängt. Sie haben sich also von ihren Wetterschäden erholt. Die Vögel mit den Liebesgedichten hat jemand letztes Jahr mitgehen lassen (meine Lesebrille übrigens auch), na, die gibt’s dann eben nicht mehr …

Glücksvogel von Petra Elsner
Glücksvogel von Petra Elsner
Weiser Vogel von Petra Elsner
Weiser Vogel von Petra Elsner
Die Brombeer
Die Brombeer”laube” mit den Vögeln, noch ein bisschen kahl.

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Noch sieben Tage bis zum Tag des offenen Ateliers

Arche am Teich. Foto: pe
Arche am Teich.
Foto: pe

Gefühlte hundertmal bin ich heute die Treppe rauf zum Bilderspeicher und runter, hab die Leinwände aus dem Winterschlaf erweckt, na, eher von der Knisterfolie befreit und im Speicher platziert. Jetzt können die Atelierbesucher am 3. Mai auch wieder meine etwas größeren Arbeiten sehen, die im Winter (weil der Bauernkaten klein ist) verpackt unterm Kaltdach stehen… Draußen ist es derweil schon echt lauschig, nur der Riese schläft noch …

Schlafender Riese Foto: pe
Schlafender Riese
Foto: pe
Vogelklötzer in der Linde hängen auch schon... Foto: pe
Vogelklötzer in der Linde hängen auch schon…
Foto: pe

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Baumriesen in Angermünde

Petra liest aus "Der Schatz der Baumriesen".
Petra liest aus “Der Schatz der Baumriesen”.

Heute habe ich zum Welttag des Buches in zwei Grundschulen der Stadt Angermünde aus meiner Fantasygeschichte “Der Schatz der Baumriesen” gelesen. Ehrlich, ich hatte Dampf, dass mir das aus dem Ruder laufen könnte – über 100 Kinder in einer Turnhalle, die 45 Minuten lang nur einer Stimme folgen sollten… Und anschließend das Ganze noch ein zweites Mal, an einer Schule im Neubaugebiet mit 60 Drittklässlern. Aber die uckermärkischen Kids haben mich überrascht, sie hielten gut durch, und ich bekam anschließend coole Sprüche gesagt. Das war sehr spannend und nun hoffe ich, das die kindlichen Hörer zu Lesern werden …

Turnhalle der Punschkinschule mit Gästen der Freien Schule am 23. April 2015 vor der Lesung
Turnhalle der Punschkinschule mit Gästen der Freien Schule am 23. April 2015 vor der Lesung “Der Schatz der Baumriesen”.
Foto: Lutz Reinhardt
Letzte Absprachen zwischen mir und Verlegering Stephanie Schmook (rechts). Foto: Lutz Reinhardt
Letzte Absprachen zwischen mir und Verlegering Stephanie Schmook (rechts).
Foto: Lutz Reinhardt

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Rohfassung abgeschlossen

Heute habe ich die letzte Geschichte zu “Vom Duft der warmen Zeit” abgeschlossen. Auch meine Illus sind zu dem uckermärkischen Sommerlesbuch gezeichnet. Schnauf. Es beginnt nun die Korrekturphase und die Gestaltung durch den Verlag. Heißt, ich bin mein neues Kind erst einmal für ein Weilchen los und kann den Tag des offenen Ateliers (3. Mai) vorbereiten :).

Mohnblüte  Miniatur von Petra Elsner
Mohnblüte
Miniatur von Petra Elsner

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Eisvogel als Denkanstoß

… in meiner letzten Kurzgeschichte, an der ich gerade schreibe, ist es ein Eisvogel, der meinen Waldläufer am Döllnfließ zu einem langen inneren Monolog inspiriert… Der Text wird erst im Sommerbuch zu lesen sein, aber meine Eisvogelzeichnung vom heutigen Tage zeig ich Euch schon mal …

Eisvogel, Illustration zu "Vom Duft der warmen Zeit". Zeichnung von Petra Elsner
Eisvogel, Illustration zu “Vom Duft der warmen Zeit”.
Zeichnung von Petra Elsner

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Einladung zu den Tagen der offenen Ateliers

Einladungsmotiv von Petra Elsner:  Schräge Vögel auf Landpartie – Auf der Draisine
Einladungsmotiv von Petra Elsner:
Schräge Vögel auf Landpartie – Auf der Draisine

Liebe Atelierfreunde,

am 1. Maiwochenende finden wieder die Tage der offenen Ateliers in ganz Brandenburg statt, am Sonntag, den 3. Mai 2015, beteiligt sich auch das Atelier an der Schorfheide in Kurtschlag an dieser landesweiten Kunstaktion.

In diesem Jahr präsentiere ich im Hof (neben dem Fundus im Bilderspeicher) großformatige Bilderfahnen zum Thema „Funken der Seele“.
Im Atelier sind vorzugsweise Buchillustrationen zu meinen jüngsten literarischen Arbeiten zu sehen.
In der Zeit von 11 bis 18 Uhr sind interessierte Gäste willkommen, sich im Lesegarten niederzulassen,
um hier und da einen inspirierenden Text oder eine verborgene Kunstfertigkeit zu entdecken.
Ab 15 Uhr werde ich einige meiner Uckermärkischen Sommergeschichten vorstellen,
anschließend zelebriert das Musiker-Duo Nici & Sebastian für eine gute Stunde Gute-Laune-Musik.
Kaffee und Kuchen stehen für die Besucher bereit.

Ort des Geschehens: Kurtschlager Dorfstraße 54, 16792 Zehdenick, OT Kurtschlag, Telefon: 039883 48913, www.atelier-elsner.de.

Auf Euren Besuch freut sich

PETRA ELSNER
Malerin & Autorin

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Leseprobe

Das ist eine der Geschichten, die im Frühsommer in dem Buch “Vom Duft der warmen Zeit” zu lesen sein werden. Zum Tag der offenen Atelier 2015, am 3. Mai (11-18 Uhr), werde ich eine Handvoll davon im Lesgarten vortragen.

Motiv zu "Nach Hause" von Petra Elsner
Motiv zu “Nach Hause” von Petra Elsner

Mit gekappten Wurzeln lässt sich schlecht wachsen.

Nach Hause

Sie saß an ihrem Computertisch, hatte die Hände gefaltet und lauschte nach innen. Sag was, dachte sie. Aber ihr Inneres sprach heute nicht mit ihr, es hatte ihr schon alles gesagt und Carolin wusste das. Ihr Blick huschte über das Telefon, ob sie sich ankündigen sollte? Sie verwarf den Gedanken. Sie löste die weiß gepressten Finger, steckte den Stick in den Computer, kopierte ihre persönlichen Daten und fuhr die Maschine herunter. Die Kollegen im Großraum steckten konzentriert mit ihren Köpfen in den Versicherungsdaten anderer Leute, niemand sah, wie Carolin aufstand, das Fenster öffnete und den Duft des Sommers empfing. Selbst über der Frankfurter City schwebte über dem Feinstaub der Blütenduft. Carolin atmete tief ein und nahm im ausatmen wortlos Abschied, dann raffte sie eilig ihre Sachen und ging. Vorbei an dem gläsernem Büro ihres Chefs, der in der Mittagspost ihre Kündigung finden und genervt ihr „blöde Osttante“ hinterher brüllen würde. Aber da säße sie schon in ihrem Auto. Die junge Frau hatte als Kündigungsgrund schlicht das Wort „Heimweh“ geschrieben. Nichts von der Entfremdung oder gar unterkühlten Arbeitswelt. Nein, das war es natürlich auch, aber Carolin konnte einfach nicht mehr ohne den prallen uckermärkischen Sommer leben, den Witz und die spröde Herzlichkeit der Leute im Dorf und die Liebe der Eltern. Sie wollte nach Hause. Jetzt war sie unterwegs, dorthin, wo die Sommerbriese ihr wieder ein Lachen ins Gesicht wehen wird. Das hoffte Carolin jedenfalls. Sie fühlte schon lange, wie ihr Körper zur Rüstung mutiert war: kühl, unnahbar und wehrhaft. Aber tief in ihrem Innern pochte ein wilder Schmerz, der sich nach unverstellter Nähe sehnte. * Am Abend erreichte sie die Autobahnabfahrt Finowfurt, sie wollte über die Dörfer nach Hause kommen, ins Land schauen, über die Felder und die stahlblauen Eiszeitseen. So viel Himmel gibt es nirgendwo, dachte die Frau am Steuer. Sie freute sich auf ein einfaches und langsames Leben, eine Zeit zum Menschsein. Unbekümmert. Sie bog auf den Kopfsteindamm, der zum Landsitz ihrer Freundin Lena führte. Bei Tempo 30 schüttelte sie die allerletzten Zweifel aus ihren stylischen Haarspitzen. Auf dem Hof begrüßten sie zwei verspielte Hunde. Der Trecker fehlte, also würde sie Lena, die alle nur Molli nannten, irgendwo auf der Weide finden. Im Karohemd lief Carolin barfuß über die Butterblumenwiese. Sie denkt an Mario, mit dem sie letzten Sommer unterm Sternenhimmel lag. Rotklee schmeckt nach Mario und Sommerliebe, die flüchtig wie ein Windhauch ist. Carolin spürt beim Gedanken an Mario immer noch die Schmetterlinge im Bauch, es war keine Laune der Gelegenheit, aber Mario ist weg, wie die anderen auch. Man sieht sich Ostern oder Weihnachten auf ein paar Biere beim Eichenwirt. Im Stehen, nah und doch schon fremd, weil fern. Lena-Molli war die Einzige aus der Dorfclique, die auf dem Hof der Eltern blieb. Sie war von Kindesbeinen an vernarrt in Kühe, die Braunen, Weißen und Bundgescheckte. So konnte sie in der vertrauten Umgebung bleiben. Carolin hat ihr eine Kuhlichterkette mitgebracht, für die überbordende Kuhsammlung in Lenas Wohnzimmer. In der Wiesensenke sah Carolin ihre alte Freundin bei der Tränke und dachte: Sie ist noch ein wenig molliger geworden und wirkt wie ein rosiges Gewächs in der Landschaft, erdverbunden und sonnig. Molli lachte über ihre Pausbäckchen, als sie Carolin entdeckte und lief ihr aufgeregt entgegen. „Das ist ja mal ne Überraschung“, rief sie und drückte, angelangt, verschwitzt die zarte Ernste im Karohemd. „Hey, Lena, Molli, hast du ein Zimmer frei, für ein Weilchen zur Miete?“ Die Freundin löste die Umarmung und taxierte die Ankommende: „Was ist los?“ „Heimweh, hab hingeschmissen.“ Molli nickte wissend. Sie gingen durch die Wiesen zum Hof. Molli wusch sich kurz an der alten Wasserpumpe, dann stiegen die Frauen unter das Dach zum Gästezimmer. Carolin schnuppert in die Mansarde: „Alles blütenfrisch, hast du mich erwartet?“ „Irgendwie schon“, murmelte Molli, „nach deinen letztem Anruf, war es ja nur eine Frage der Zeit, dass du hier eintrudelst.“ Während Carolin ihr Gepäck hinauftrug, schlug Molli Eier in die Pfanne, schnitt Brot und Schnittlauch, holte die Butter aus dem Kühlschrank, stellte zwei Flaschen Bier auf den gescheuerten Eichentisch vor dem Haus und wartete sinnierend auf Carolin. Ob sie wirklich bleiben würde? Sie hätte dann endlich ihre einzige Freundin zurück. * Carolin schlief. Sie lag fest wie ein Stein, bis in die Mittagszeit. Heiteres Schwalbengezwitscher weckte sie aus der Tiefe eines schweren Traums. Sie lauschte abermals in ihr Inneres, aber Inneres schwieg weiter. Der schlechte Traum schien also nur ein Gespenst gewesen zu sein, der Schatten eines gebrauchten Tages. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen, steckte den Fuß aus den Federn und nahm langsam Kontakt mit ihrem neuen Leben auf. Dann stand auf den warmen Holzdielen und räkelte sich, die Sommerhitze hing unter dem Dach. Im offenen Karohemd stieg sie die Treppe hinab in Mollis Reich, aus dem ein köstlicher Duft kroch. „Beer un Klüt *, ich fass es nicht, Molli, das ist ganz wunderbar von dir, Birnen und Klöße habe ich eine Ewigkeit nicht mehr gegessen.“ Sie schlich wie eine kindliche Naschkatze um die Freundin herum, die lausbübisch in sich hineinlächelte. Sie brachte rasch den großen Topf ins Freie, wo schon die Teller und frischer Zitronensaft warteten. Die Zwei hockten sich in die Sonne und aßen bedächtig als hätten sie alle Zeit der Welt. Molli zögerte das Gespräch zu beginnen. Sie wartete, wie sie immer wartete, dass andere ihre Karten ausspielten. Sie verschaffte sich auf diese Weise Zeit zum Nachdenken. Als Carolin die zweite Portion Birnen und Klöße mit Zitrone beträufelt und verdrückt hatte, begann sie endlich zu sprechen. „Molli, ab heute ist für mich Schluss mit den abstrusen Meetings zum Abgreifen des Wohlstands anderer Leute. Geld heckt zwar Geld, aber für mich ist das nichts.“ Molli schaute die Freundin mit forschendem Blick an: „ Was willst du hier machen, Gänse oder Schafe hüten oder Putzen gehen. Gute Jobs sind hier immer noch rar, auch wenn sie schon überall Köche, Therapeuten und Handwerker suchen, das Rechte scheint mir aber für dich nicht dabei zu sein.“ „Ach, Molli, das habe ich mir lange überlegt. Ich mache mich selbstständig mit einer regionalen Ausflugsagentur. Sonntagsausflüge für Familien per Rad, Kremser, Draisine oder auch dem Bus. Zu den schönen Dorfkirchen zum Orgelspiel lauschen und Wanderungen in die eiszeitliche Landschaft, eben Land- und Dorfschauen. Und im Winter gebe ich Kurse an der Volkshochschule: Neue Heimatkunde für Erwachsene.“ Molli schaute überrascht: „ Das ist eine echt schöne Idee.“ Sie stellte das Geschirr zusammen und murmelte wie nebenbei: „Aber vielleicht solltest du erst einmal deine Eltern begrüßen.“ Carolin nickte ernst. * Der Sommer brodelte als Carolin Richtung Dorf radelte. In der Ferne zog ein Gewitter auf. Er wird sie nicht verstehen, der Vater. Alle werden sich freuen, dass sie wieder im Lande ist, nur er nicht und sie fürchtete seinen bitteren Groll auf alles und jedes. Klaus Wedel gehört zu der verlorenen Generation in Ostdeutschland. Der Melker wurde wie viele in den 90er Jahren wie Müll aus der Arbeitswelt gespuckt und bekam nie wieder eine echte Chance. Gelegenheitsjobs in einer kleinen Parkettfabrik, in zwei Schichten für 750 Euro brutto im Monat. Er war Erntehelfer, Zeitungszusteller, schob Winterdienst und jobbte auf Bauplätzen von betuchten Zugezogenen – immer und überall unterbezahlt. Jedes Jahr bekam er weniger auf die Hand, weil wieder einer der Ostchefs die Leidensgrenze seiner Angestellten erprobte. Viele wegen der eigenen wirtschaftlichen Schwäche, aber auch mancher darunter, der es gnadenlos genoss, die existenzielle Kluft weiter zu treiben. Die Fünfziger Jahrgänge speisen indes ein bedrohliches Heer von Armutsalten im gesamten Osten, ganz besonders in der Uckermark. Der Vater gehört dazu und verachtet seither schon im Aufstehen den jungen Tag der anderen. Carolins Mutter erging es nicht anderes. Sie putzt sich seit Jahren klaglos durch die Häuser der Fortgezogenen, die ihre Sommerferien auf den fein sanierten Höfen der Vorfahren verbringen und das einfache Dasein feiern. Aber sobald der Kunstherbst in den großen deutschen Städten beginnt, verwaisen die Gemäuer auf Monate. Man ist im Dorf wieder unter sich, ohne Gasthof und Supermarkt und fügt sich ins einfache Dasein. Carolin radelt. Der Himmel verdunkelt sich und die Pappeln am Fluss biegen sich schon schwer im Wind. Sie weiß, auch die Kinder der Uckermark, die nach ihren Wander- und Lehrjahren zurückkehren, werden diese Umstände nicht tilgen können, aber vielleicht lindern. Jeder Rückkehrer ist ein Hoffnungsfunke. Als Carolin auf den elterlichen Hof rollte, schlagen schwere Tropfen sie augenblicklich pitschnass. Sie huschte geduckt in die Vorhauslaube, und stand nun als Schattenriss im Gegenlicht in der Tür. „Carolin?“ Die Mutter fingerte aufgeregt nach ihr und heulte vor Freude. * Stunden später war alles gesagt. Der Vater hatte ihr erstaunlicherweise ohne zu poltern zugehört. Während die Mutter Speckstippe* am Herd anrichtete, war er wortlos verschwunden. Nach dem Gewitterguss nach den Tieren schauen. „Er kommt erst wieder rein, wenn es dunkel wird“, sagte die Mutter. Ihre Worte klangen müde, aber ihr milder Blick auf Carolin wärmte das Herz der Tochter. Sie aßen Pellkartoffeln zur Speckstippe und als der Abend kam, brach die junge Frau mit dem Rad in ihr neues Leben auf. „Heiter bis wolkig“ frohlockte der Wetterbericht im Radio für den nächsten Tag. *** (pe)

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