Schneezeit
Gedämpftes Rollen
Leise Schritte
knirschen, knistern, knacken
über weiße Pisten
Die Stille hört zu
Die Zeit kommt zur Ruh‘
Endlich.
© Petra Elsner
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ATELIER PETRA ELSNER
Schneezeit
Gedämpftes Rollen
Leise Schritte
knirschen, knistern, knacken
über weiße Pisten
Die Stille hört zu
Die Zeit kommt zur Ruh‘
Endlich.
© Petra Elsner
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Der Schnee rieselte heute wie Puderzucker, als wir nach Groß Schönebeck fuhren, um beim Jäger unseren Weihnachtsbraten einzukaufen. Der Imkergatte konnte dort reichlich zwei Kisten Honig liefern und ich mein neues Fantasy-Buch zeigen. Aber schließlich war es sehr viel mehr, als nur ein freundschaftlicher Handel. Im Eine-Welt-Lädchen „Solidario“ des Ortes habe ich schon seit einigen Jahren eine winzige Auslage meiner Bücher, durch Corona ist der Kontakt fast gerissen. Doch bei dieser Gelegenheit bekam ich die Jahreseinnahmen des ehrenamtlichen Lädchens von meinen Sachen in die Hand gedrückt. Es war einfach rührend, wie auch das begleitende Gespräch über die Zeit in der wir feststecken. Über die Unwägbarkeiten, die große Angst, die allgemeine Ratlosigkeit ging es. Über die schwierigen Versuche weiterzusprechen, wo einer/eine zumacht. Es ist wichtig aneinander festhalten, zu bewahren. Das ist schweres Familienarbeiten, um da, wo es bricht, einen Kitt zu finden. Was ist wichtig in so einer Zeit? Die Herzensbänder. Vielleicht ist der erste Ansatz der, dass wir alle es nicht so genau wissen, wie diese „Durcheinanderzeit“ wieder ins Gleichgewicht kommen kann. Nur im Austausch können wir uns wieder annähern und miteinander abwägen. Das hilft vielleicht verhärtete Fronten zu lösen. Denn wir brauchen einander. Atem, der ist meine Schwachstelle. Es macht mir neuerdings in geschlossenen Räumen Angst, mich in einer Atemgemeinschaft zu bewegen. Was für Zeiten… Trotzdem: Habt alle miteinander einen schönen 3. Advent!
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Die Weihnachtspost ist raus und nun freue ich mich an den ersten eintrudelnden Erwiderungen. Kontakte irgendwie herznah zu erhalten, ist in diesen Zeiten, wichtiger denn je. Gestern haben wir zum Nikolaustag den Stollen verkostet, und: Er ist gelungen, das war die Mühe wert. Die Zutaten für die zwei kleinen Laiber haben mich rund 10 € gekostet. Für die gleiche Größe habe ich vergangenes Jahr für einen Bäckerstollen 35 € (zzgl. Versandt) bezahlt. Nur mal so nebenbei… und außerdem ist es einfach toll, die Dinge wieder selbst in die Hand zu nehmen. Der Imkergatte hat beim Kneten geholfen, was zum Gelingen eine wichtige Zutat war, und so haben wir beide beim Kosten gemeinsam einen kleinen Stolz verspürt. Der Alltag im Advent hat immer mal wieder solche Momente. Im Atelier tickt heute ein Pausenzeichen. Brauche mal Abstand, die Distanz, um die Totale – das Ganze – zu sehen… und eben PAUSE, Kerzen anzünden, ein bisschen Sinnieren. Die Nachrichten mal nicht einschalten, für ein paar Stunden… Im Hof blüht unter der Wetterstation derweil noch eine Rose, der Schnee verdeckt, was ich im Garten nicht geschafft habe, gut so, kein schlechtes Gewissen mehr…
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Die üppige Briefpost zum Weihnachtsfest habe ich inzwischen geschafft. Aber alle kann man/frau auf diese Weise nicht beglücken, die meisten bekommen eine festliche Mail, die aber haben noch Zeit. Die Dunkelheit macht uns zu schaffen, also werfen wir Vitamin D ein und hoffen auf hellere Stimmung und weniger Müdigkeit. Die Roman-Seite ist gestern noch zustande gekommen, wer mag kann sie hier lesen…
Aus meinem Roman-Projekt:
“Die Zeit der weißen Wälder”
…Das war ihr Wunsch. All ihre Toten standen imaginär hinter ihrem Rücken und schupsten sie leise dorthin, wo sie jetzt stand: An einem Wendepunkt. Sie war zurückgegangen, um das Band aufzunehmen. Jetzt wusste sie, wie sie vorwärts gehen würde. Einen Augenblick machte sie das leicht und stark zugleich. Sie stellte die Kunstfotos ins Netz und betrachtete noch einmal prüfend das Ergebnis. Danach schrieb sie entschlossen ihre Kündigung und schickte sie per Mail an Herzog.
Sehr geehrter Herr Herzog,
es hat etwas gedauert, bis die Gewissheit in mir wuchs, dass ich meine Kraft nicht mehr in die Planung von städtischen Großsiedlungen stecken möchte. Diese Behausungen sind seelenlos. Ich werde mich zukünftig künstlerischer Arbeit widmen und kündige hiermit unseren Vertrag. Fristlos, denn ich nehme jetzt all meine unbezahlten Überstunden aus 18 Arbeitsjahren in Anspruch. Sie reichen weit über ein Vierteljahr hinaus.
Mit freundlichen Grüßen
Emilia Bach
Herzog war sauer und schlug mit der flachen Hand auf seine Tischplatte. „Fristlos? Eine Frechheit!“ Er stand auf und lief durch den großen Raum. Runde um Runde um Schreib- und Sitzungstisch. Wie konnte sie nur ihren sicheren Job gegen eine ungewisse Freiberuflichkeit eintauschen? Er fluchte gallig: „Der blanke Leichtsinn! Eine Weiberlaune! Kunst – in diesen Zeiten! Pa, wer braucht denn sowas! Das machen doch sowieso bald nur noch die Computer! Die hat einfach zu lange in ihren Albträumen gesessen!“ Marta Liebig, die Sekretärin öffnete sehr vorsichtig die Tür zum Chefzimmer: „Ist etwas, Herr Herzog? Brauchen Sie irgendetwas?“ „Raus!“ brüllte der Mann. Die Tür schloss sich noch langsamer als sie sich geöffnet hatte. Herzog holte sich ein Glas Whisky aus der Büro-Bar und ließ sich damit in seinen Lesersessel fallen. Ja, klar, die Bach war eine gewande Zeichnerin, aber glaubte sie denn wirklich davon leben zu können? Dieser Gedanke besorgte den Mann nicht wirklich. Es war eher der Umstand, dass er nun selbst diese ungeliebte Studie zu Ende führen musste und Vorschläge für eine komplexe Sanierung eines Großwohnblocks des Typs WBS 70 entwickeln musste. Er musste sich sozusagen schnellstens eine Platte machen, denn es gab niemanden im Team, dem er das überhelfen konnte. Und wenn er der Bach mehr Geld anbieten würde? Er griff spontan zum Telefon, wählte; Emilia sah die Nummer auf dem Display und drückte sie schmerzfrei weg.
Er hatte sie verloren.
Frei sein – das fühlte sich merkwürdig an. In diesem Land reden die Leute ja andauernd von Freiheit. Aber die allermeisten waren in ihrem Alltag nicht frei, sondern abhängig von Tausenderlei. Das spürte Emilia jetzt ganz deutlich. Natürlich wird Freiheit den Menschen in Deutschland sogar per Gesetz zugesichert: Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Reisefreiheit… Aber die Lebensverhältnisse sind übergriffig und schränken die wahren Möglichkeiten ein. Durch Einflussnahme und Machtmissbrauch. Emilias Arbeitsverhältnis hatte in den letzten Jahren dazu geführt, dass sie sich nicht mehr spürte. Kein Teil von ihr schien ihr noch zu gehören. Alles ordnete sich diesem hochwertigen Job unter, der auch außerhalb der bezahlten Zeiten verlangte, dass sie bergeweise Fachliteratur las und forschte. Der Kopf war nicht frei. Deshalb war es so unermesslich schwer aus der Bahn auf einen anderen Pfad zu springen. Selbst wenn sie sich irrte, sich fürchtete, vielleicht versagte, sie war aus freien Stücken unterwegs und der Raum, der sich ihr jetzt öffnete, war weit…
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Nun hat es doch noch geschneit und auch wenn es schon wieder taut, in der Morgenstunde waren die Blicke aus den Fenstern ein Traum. Und doch will in diesen Tagen nicht so recht Adventsstimmung aufkeimen, auch wenn ich den Budenzauber probe und Märchenzeiten streue, die Nachrichten drücken einen einfach immer wieder in den Keller. Am ersten Advent sind wir Zwei in der Dunkelheit zur Bleiche am Fließ gelaufen: Ob vielleicht doch dort ein Feuer lodert? Aber nein, war/ist ja verboten in Brandenburg. Einsam stand der Dorfweihnachtsbaum in der dunklen Kälte. Was waren wir an dieser Stelle schon herzhaft fröhlich miteinander in unserem Dorf. In diesen Tagen trifft man sich nur noch am Zaun oder auf Beerdigungen. Kinner nee. Werde heute einen Schreibtag einlegen, eine Seite für das Roman-Projekt wird vielleicht werden. Könnt Ihr morgen lesen.
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Landwärts Poesie
Der Gedichtband „Landwärts Sölle“ von Frank Martens
Aufs Land gehen, die Stille zu suchen. Sie zu finden, auszuschreiten und auszuhalten, sich umzusehen, sie ansehen, sich von ihr umarmen zu lassen, zu trösten – davon erzählt die freie Lyrik von Frank Martens. Seine Gedichte kommen einem leise und listig entgegen, wie auf einem langsamen Spaziergang durch die Jahreszeiten, durch Landschaft und ländliche Gemäuer. Vom Leben erfahren wir, von seiner Süße und seiner Beschwerlichkeit. Mit körperlichem Gespür wählt der Dichter seine Worte und es ist Akkuratesse, die seine natürliche Poesie entwickelt. Intuitiv und langsam. Es sind ruhige Mitteilungen von innen nach außen, von denen manche „…mit einem Ton wie dünnes Glas knackt oder das Rückgrat nach einem Streit“ (Seite 22).
Die Rhythmik muss sich der Leser bei vielen dieser Gedichte selbst wählen, denn die Aneinanderreihung der Worte folgt nicht den klassischen Hebungen und Senkungen. Das verlangt vom Leser genaue Auseinandersetzung mit der geronnenen Ruhe in Martens‘ Lyrik – sehr ungewöhnlich, als hätte sie einen Input aus zeitgenössischer Musik bekommen.
Frank Martens (Jahrgang 1964) lebt heute in Krohnhorst und betreibt dort als Lehrer ein LandDojo. Er stammt aus dem Dorf Golzow bei Brandenburg. Martens studierte Bibliothekswesen in Leipzig und arbeitete in Bibliotheken, verschiedenen Redaktionen, einer Grafikagentur und in diversen Kulturprojekten. Weitere Informationen finden sich hier:
Sein Lyrikband „Landwärts Sölle“ erscheint im Januar 2022 in der Edition Rugerup und kostet 20 €, ISBN 978-3-942955-87-4
© Petra Elsner
Es ist gerade noch so dunkel draußen, dass wir schon am Morgen die Kerzen anzünden. Noch weitere 20 Tage, dann ist Wintersonnenwende – also der kürzeste Tag und die längste Nacht. Danach gehts wieder aufwärts, aber augenblicklich stecken wir im tiefsten Dunkel.
Zur Ablenkung gibts hier einen weiteren Ausschnitt aus meinem Roman-Projekt: “Die Zeit der weißen Wälder”
….Emilia zeichnete. Schwarze, fließende Linien auf langen, weißen Gewebebahnen. Meterlange Lianen, die sich zu Worten wanden, ausstrahlten, um abermals zu zerfließen zu Pfaden, Jahresringen, Lebenslinien. Ihr Thema – das Menschenband, die Verstrickungen der Generationen. Plötzlich wusste Emilia, dass es genau dieser Gedanke war, der sie aufgerufen hatte, ihm Gestalt zu geben. Eine innerliche Initialisierung mit Imperativ: Du musst es zulassen und ihm folgen! All diese Linien ergaben atmende Muster, ein rhythmisches Zusammenspiel, wie ein lebender Organismus. Fieberhaft entwickelte die Frau ihren Stil in absoluter Stille. Kein Radio, kein Fernseher, nur sie und dieses schwarze Acryl auf weißen Bahnen, die an der Decke der einen Wand hingen, abwärts schwebten, über den Boden liefen, um gegenüber an der anderen Wand wieder aufzusteigen. Meterlange Gebilde und mittendrin eine Frau auf der Suche nach dem Gespür dieses großen Zusammenhangs. Sie experimentierte mit natürlichen Pflanzenfarben aus Holunder- und Blaubeeren, aus der Gerbsäure der Walnussfrucht und Spinat. Dieses kräftige Farbspektrum verdrängte das schwarze Acryl vom Malgrund. Emilia hatte das Gefühl, ihre Mutter sah ihr über die Schulter und lächelte. Eine leise Zufriedenheit machte sich in der Suchenden breit. Nur nachts lag sie unruhig und stundenlang schlaflos. Ihre Nachtgedanken kreisten um den Puppenspieler.
Sie war genervt. Seit Tagen baute sie an ihrer Website. Ihr Nacken schmerzte und die Augen waren trocken vom zu langen Starren auf den grellen Bildschirm. Emilia ging ins Bad und träufelte sich Tropfen in die Augen. Dabei dachte sie: Du hast dir den schlechtesten Zeitpunkt für deinen kreativen Aufbruch ausgesucht. Corona verschloss auch diesmal die Kulturstätten und es plante inzwischen niemand mehr wirklich eine Ausstellungszeit. Deshalb wollte sich die Frau eine virtuelle Galerie einrichten, einfach, um sich irgendwie zu zeigen. Ausgang offen – ein Versuch für öffentliche Wahrnehmung. Doch es ging ihr einfach zu mühselig voran. Aber heute könnte sie endlich beginnen, ihre schier endlosen Gewebebänder als Rauminstallation ins Netz zu stellen. Dann könnte sie ihr Wohnzimmer wieder „entkleiden“, aufräumen, um neu zu beginnen.
Während sie den Raum optimal ausleuchtete und zu fotografieren begann, befielen sie wieder diese Selbstzweifel. Was ist es wert? Wer braucht das? Sie änderte ihre Perspektive und schoss im Liegen Ansichten vom Aufsteigen und Fallen der Strukturbänder. Würde sie jemand verstehen? Was löst diese Kunst aus? Könnte sie das Denken beeinflussen? Wegführen von dem detailversessenen Aufflackern von Ideen, die sehr bald wieder niedergerissen werden, ausgelöscht und vergessen? Wäre es möglich, das menschliche Sein als Ganzes anzunehmen. Altes nicht zu verwerfen, sondern einfach Neues dazuzufügen? Um wieviel reicher wäre die Welt? Und man/frau müsste nicht allenthalben Vergessenes neu bergen, um es wieder nützlich zu machen. Das Band der Generationen würde so sichtbar sein. Kein dünner Faden, sondern ein dickes Seil…
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Wie auch immer gerade die Zeiten sind: Lasst Euch ein auf die Wunderzeit im Advent. Sie macht das Leben ein wenig leichter und heller. An dieser Stelle biete ich Euch einen virtuellen Adventskalender. Den Dezembertagen ist jeweils ein Link unterlegt, der zu einem Gedicht oder zu einer Geschichte aus meinem weihnachtlichen Schaffen führt.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schmöckern,
Eure Petra
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Gestern Mittag bedankte sich die Druckerei Rahn aus Ahrensfelde für die von mir für sie gezeichnete Weihnachtskarte. Die Antwort war ein bisschen überfällig und ich machte mir inzwischen schon so meine Gedanken… Aber nun – puh – Erleichterung. Auftragsarbeit ist immer ein etwas heikel, weil man nie genau weiß, wie die eigene Interpretation beim Gegenüber ankommt. Aber sie fanden, es sei „eine tolle Grafik!“, wie schön. Zeigen kann ich sie hier nicht, die Drucker wollen ja damit noch ihre Kundschaft überraschen…
Weil man mich der Letzt fragte, wann könne man mal wieder einen Ausschnitt aus meinem Roman-Projekt “Die Zeit der weißen Wälder” lesen (?) – Bitteschön:
…„Klar, wovor sonst“, murmelte Hans, der Täuscher und sprach dann fester: „Jeder neue Weg, der gegangen werden will, macht erst einmal Angst. Aber neues Terrain zu erkunden ist auch beflügelnd. Man spürt, wie man wächst, dass macht mit der Zeit sicherer.“
„Aber auch einsam, denn man passt plötzlich zu keinem der alten Gemeinschaft mehr, ist keiner mehr von ihnen, steht außerhalb des Kreises.“ Emilia gestikulierte mit harten Händen. Es sah beinahe so aus, als schmerzten die Worte, die fielen.
Der Puppenspieler räusperte sich, „Du solltest dir neue Gefährten suchen. Menschen, die ähnliche Wege gehen.“
„Wozu? Diese Solisten sind doch alle irgendwie schräg. Völlig gefangen im eigenen Kreisel. Solche Typen wie du, verbieten sich ja sogar zu lieben.“
Da war es raus. Eigentlich wollte Emilia, die Szene am Feuer nicht kommentieren. Aber offenbar hatte seine Zurückweisung doch einen Stachel gesetzt. Schweigen begleitete das Trinken. Emilia holte die zweite Rotweinflasche, entkorkte sie und stellte sie etwas zu heftig ab. Die Becher klirrten. Eine Wucht der Gefühle schwappte wortlos aus ihr.
„Ich bin ja hier, um es zu erklären, wenn es denn geht“, druckste der Mann.
Emilia setzte sich demonstrativ, stemmte die Ellenbogen trotzig auf die Tischplatte und ihr Gesicht in die Hände. Ihre Augen fixierten den hageren Mann. Jedes Wort wäre jetzt das Falsche gewesen. Hans stand langsam auf und zog sie aus ihrer lauernden Position in seine Arme. „Bitte verzeih mir.“
Bittere Küsse erwiderten seine. Das Spröde wurde weicher und zwei Menschen verloren sich aneinander in dieser langen Nacht.
Am nächsten Morgen war der Strom wieder da, aber der Sturm hatte polare Luft herangeschoben. Der Wald hinter dem Haus glitzerte im Raureif. Hans war zeitig aufgestanden und bereitete ein üppiges Frühstück vor. Der Duft des Kaffees schlich über das Nachtlager und weckte Emilia. Sie fühlte sich erwärmt und geborgen als sie aufstand und in die offene Küche trat.
„Morgen! Aufgehört oder ausgeschlafen?“
„Vom Duft geweckt, bekomme ja nicht jeden Tag ein Frühstück serviert.“
Hans räusperte sich: „Wird auch nie alle Tage sein. Ich muss ja weiter touren.“
Emilia verschloss sich wieder: „Ja, verstehe und was wird das nun? Eine Gelegenheitsbeziehung?“
„Frag nicht, ich weiß es doch auch nicht.“
Sie aßen miteinander, aber die Nähe der Nacht wich einer ungewissen Distanz. Hans, der Täuscher brach nach der zweiten Tasse Kaffee auf. Zu einen Schauplatz in der Lausitz. Ohne eine Verabredung. Als Emilia enttäuscht das Radio anschaltete, warnte eine dringliche Stimme vor der anschwellenden vierten Corona- Welle. Sie fluchte angewidert….