Klausur II

… offenbar kann es keiner zulassen, dass ich mich mal kurzweilig ausruhe… Mittwoch kam eine Zeichenarbeit über 11 Blätter herein – alles geheim bis zur Buchpremiere am 15. November … schnauf. Bin dann mal in Klausur II in diesem Herbst 🙂

Schräge Vögel 3  Zeichnung: Petra Elsner
Schräge Vögel 3
Zeichnung: Petra Elsner

Die Pinsel glühen …

 

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Zwischenzeit

Schräge Vögel auf Brandenburgtour - die Pilzfinder, gezeichnet von Petra Elsner
Schräge Vögel auf Brandenburgtour – die Pilzfinder,
gezeichnet von Petra Elsner

Sonntag war also mein letzter “offener Sonntag”, der mir sogar einige Besucher schenkte. Nach dem Saisonschluss wird es jetzt erst einmal genüsslich privat: Mit Hühnersuppe und in die Pilze gehe – eine leise Zwischenzeit – bevor die Korrekturfahnen vom Krimi …  aus dem Verlag eintreffen.

Pilze Trochnen auf Sieben, die mir mein Liebster gebaut hat. Foto: Petra Elsner
Pilze trocknen auf Sieben, die mir mein Liebster gebaut hat. Foto: Petra Elsner

Ja, und denne könnte man so langsam die nächste Weihnachtsgeschichte ersinnen. Aber irgendetwas muss mir dafür noch entgegen kommen…

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Dorfgeflüster: Entschleunigte Zeit und ein Kürbiskönig

Heute gibt es mal wieder einen kleinen Nachtrag aus dem echten Dorfleben im Schorfheidewald:

So mancher Zufallsgast, der am 3. Oktober unser Kürbisfest in Kurtschlag besuchte, sprach aus, was er dachte: „Ach, so klein?“ Und ich dachte bei mir: Hallo, welche Vorstellung weckt eigentlich die Ansage „heiteres Familienfest“ oder „dörfliches Herbstfest“? Die von einem Riesenklamauk mit 1000 Besuchern oder gar mehr? Ein großes Marktgeschehen lässt vielleicht einkaufen, mit allem, was man sich vorstellen kann. Aber für ein Dörfchen mit schlapp 300 Einwohnern? Hier legt man noch selbst etwas auf, mit begrenzten Mitteln, dafür mit allen Talenten. Das muss man/frau erst einmal hinbekommen. Zumal naturgemäß die, die es leisten in den Dörfer immer weniger werden. In der herbstlich geschmückten Gaststätte “Mittelpunkt der Erde“ gab es zu guter Letzt keinen Stuhl mehr, um die leckere Kürbissuppe und den feinen Kuchen der Dorffrauen zu verspacheteln. So saßen die Älteren und schauten zu, wie die Kinder Kürbisgesichter schnitzten und selbst gestrickte Socken, Kunstgewerbe, Herbstblumenschmuck, Ansichtskarten … und Honig den Besitzer wechselten. Ganz emsig wurde an Johannas Bäume-Quiz gerätselt. Kalle stimmte mit seiner Gitarre Herbstlieder an und alle lauschten den Gedichten, die Sieglinde wunderbar und gekonnt vortrug. Es war ein beschauliches, leises Fest, eines, das dem Gast entschleunigte Gemeinschaftszeit schenkte – eine Rarität. Die allenthalben anzutreffende Erwartung: „Immer schneller, höher, weiter“ kann in Zeiten des demografischen Wandels auf dem flachen Lande nicht gelten, sondern vielleicht eher: „Macht euch glücklich, aber überfordert euch nicht.“ Das haben die Veranstalter des örtlichen Kulturvereins versucht: Mit einem von Cordula toll geschmückten Erntewagen, mit einer Handvoll Marktständen und dem lustigen Kürbiswiegen. Satte 31 Kilo wog die Siegerfrucht. Vielleicht sind die dicksten Dinger anderswo schwerer, aber dieser hier wuchs im mageren Schorfheidesand. Rund 80 Leutchen guckten am 3. Oktober 2014 zu, als Mani mit den Gewichten an der Dezimalwaage hantierte. Schnell war klar, die dickste Beere brachte Jürgen Steddin zum Fest und wurde mit ihr zum dritten Kurtschlager Kürbiskönig gekürt. Sichtlich erfreut, hievte er fürs Foto den großen Bauernkürbis noch einmal ins rechte Licht. (pe)

Der 3. Kurtschlager Kürbiskönig: Jügen Steddin Foto: Petra Elsner
Der 3. Kurtschlager Kürbiskönig: Jügen Steddin
Foto: Petra Elsner

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Arche im Lesegarten

Dieses Schiffchen bekam ich irgendwann einmal von meinem Malerfreund Ecki Böttger geschenkt. Er hatte es in irgendeinem Quartier im Abriss gefunden, bevor nach Klingmühl die Braunkohlenbagger kommen sollten. Es war  eine Gabe, in der unausgesprochen die Worte: “Mach was draus!” mitschwangen. Was Ecki nicht wusste: Meine Großeltern väterlicherseits waren einst Weber in Schlesien. So hatte dieses Schiffchen für mich etwas seltsam Vertrautes, aber es lag und lag Jahre, bis ich es derletzt im Lesegarten als eine Art Arche aufgestellt habe. Für alle, die wir zurückgelassen haben in der Zeit … (pe)

Arche im Lesegarten 2014 Foto: Petra Elsner
Arche im Lesegarten 2014
Foto: Petra Elsner

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Im Wandel

Niemand ist immerzu so oder so.
Niemand weiß alles.
Niemand bleibt, was er augenblicklich ist.
Niemand bleibt wo er ist.

Jemand kommt und sieht.
Jemand wundert sich.
Jemand wehrt sich.
Jemand urteilt.
Jemand.

Mann ist nicht Frau:
Und Frau ist nicht Mann.
Mann sein und Frau sein bedeutet, anders empfinden.
Es gibt kein gleich sein,
nirgendwo.

Ich sein kann heißen:
Da sein und weg sein.
Seins finden, sich finden.
Ohneeinander, füreinander,
auch gegeneinander,
jeder.

Jeder ist anders,
Was ist jung, was alt?
Grün oder reif? Bunt oder steif?
Quatsch.

Mal laut, mal leise,
mal egozentrisch, mal fürsorglich,
mal froh, mal traurig,
mal alt, mal jung.

Wer denkt, verrennt sich zuweilen.
Wer nicht neu beginnen kann, wird starr.
Dazwischen ist es manchmal entsetzlich,
in alt oder jung – egal.

Möwmöw. Zeichnung: Petra Elsner
Möwmöw.
Zeichnung: Petra Elsner

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Saisonschluss 2014

Meine neue Hinweistafel
Meine neue Hinweistafel

Am kommenden Sonntag gibt es zum letzten Male von 15 bis 18 Uhr eine Sonntagsöffnungszeit. Danach endet nicht nur die Saison, sondern, ich streiche die offenen Sonntage aus meinem Leben. Sieben Jahre lang habe ich sonntags zur Kaffeezeit Einblicke ins Atelier gewährt. Anfänglich ganzjährig, später in der Sommersaison, nun stelle ich fest – der Aufwand ist einfach zu groß für die wenigen, die sich wirklich unangekündigt auf den Weg machten.
So wird es fortan heißen:

Einblicke ins Atelier sind auf telefonische Anfrage möglich.

Dann schließe ich gern für Neugierige auf. Ansonsten aber will ich mich auf meine schöpferische Arbeit konzentrieren – das sogenannte Kerngeschäft: Malen-Schreiben-Zeichnen- Ausstellen-Lesen. Im siebenten Jahr unseres Lebens auf dem Lande braucht es nun ein Korrektiv. Es sind viele schöne Ereignisse ich den letzten Tagen in mein Leben getreten: Drei Verträge konnte ich unterschreiben, zwei werden sich noch im November in reale Bücher verwandeln, der dritte wird meine Winterarbeit umfassen. Es ist eine tiefe Freude in meinem Herzen. Wenn es greifbar ist, erzähle ich mehr …. (pe)

 

 

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Meer-Mehr

Das Meer in der Luft als Duft:
über den Wipfeln der Uckermark,
in den Bäumen und Träumen.

Das Mehr als gierige Sucht,
hat keinen Duft,
es treibt nur in die Gruft.

Träumecartoon: Klavier am Meer Zeichnung: Petra Elsner
Träumecartoon: Klavier am Meer
Zeichnung: Petra Elsner

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