Zeitig im Tag haben mein Liebster und ich heute die Fotoaustellung in der Winterkirche gehängt. Auf dem Tisch lag die Gransee Zeitung und ich musste grinsen „Tanz-Kurtschlag“ haben sie so interpretiert, dass nun zu lesen war: „Bereits am Freitag wird in der Winterkirche eine Fotoausstellung eröffnet über Tanzgruppen in Kurtschlag.“ Na, das nun gerade nicht. Ja, wir haben über die Zeit auch ein paar „Tanzgruppen“ gehabt, aber eigentlich geht es ums beschwingte Feiern. Um die spezielle Lebensart dieses Dorfes. Aus den Hochzeits- und Erntedankbildern ist zu sehen, wie fein man sich machte. Obgleich die Leute in den Walddörfern der Schorfheide nun wirklich nicht reich waren, haben sie sich Festgarderobe zugelegt oder anders gesagt: Sie haben sich etwas gegönnt und damit auch den Feiertag gewürdigt. Der Kosename „Tanz-Dorf“ verrät etwas davon und dem Frohsinn. Ich bin gespannt, ob man/frau sich angesprochen fühlen wird…
Auf die Narben meines Herzens
und in die Schlafreise
fällt Goldregen.
Mild und sacht.
Ein schwarzer Vogel
segelt durch die Nacht
und trägt auf seinen Schwingen
die Schatten ins Verborgene,
bevor der neue Tag erwacht.
Was hatten wir im Frühling schon eine lange Hitzewelle! Wochenlang Trope und pünktlich zum Sommerbeginn wird es oktoberlich und im Supermarkt bieten sie Chrysanthemen an. Die Herbstliche gehört eigentlich in den September! Jahrelang hab ich sie zum Geburtstag bekommen und gehasst, keine Ahnung warum, sie war mir irgendwie zu protzig und nicht recht. So kann man die Zeit übrigens auch raffen: Chrysanthemum indicum gibt den Anschein von sehr späten Sommer und „gefühlt“ ist es ja auch schon so weit: die Rosen und Linden sind bereits verblüht. Seltsam. Aber trotzdem schreibe ich jetzt noch nicht sogleich meine Weihnachtsgeschichte für 2018, nur weil es einen Augenblick im Universum septembermäßig anmutet. Bitte dreht nicht alle so am großen Zeitenrad: Ihr Wetterfrösche und Supermarktchefs … und haltet Euch an den Kalender, winterlich wird es noch früh genug!
In der Kurtschlager Gaststätte Ney: Sieglinde Imm und Manfred Koch auf der Bühne mit „Ich seh’s an deiner Stirne.“ Foto: Archiv kurtschlag.de
Ich schaue beim Einrahmen auf diese alten Aufnahmen und STAUNE. Wieviel Herzblut und Lebenslust darin steckt. Sehen die Zwei auf diesem Bild nicht aus wie Filmstars von Anno Knips? Abends kommt eine Nachbarin vorbei und schaut auf die Szenen der Präsentation. „Ja“, sagt sie: „Damals haben sie einfach losgemacht, ohne zu glauben, dass sie sich blamieren könnten. Die jungen Leute heute, haben ständig Angst, etwas falsch zu machen. So etwas würden die nie mehr hinkriegen.“ Sie ist Lehrerin und muss es wissen. Es ist tatsächlich so, dass in diesem Schorfheidedorf nie sehr lange geübt wird, für irgendeinen Auftritt. Meist geht alles glatt über die Bühne und wenn nicht, dann macht‘s auch nichts, denn es ist ja unser dörfliches Privatvergnügen. Hier werden keine Superstars gesucht, sondern Akteure, die das miteinander Leben am Laufen halten, denn nur darauf kommt es wirklich an… Ich schau auf diese zwei spielenden Menschen (die nicht ein Paar waren), ihr tolles Bühnenbild im Hintergrund, das Lied hießt wohl „Ich seh’s an an deiner Stirne“ – das glaub‘ ich sofort. Habt miteinander einen schönen Tag, ich schnipple dann mal weiter…
Mittendrin in der Auststellungsvorbereitung zum Dorffest…
So langsam wird’s eng im Atelier, aber das meiste ist schon mal geschafft, trotz Veilchen-Auge (irgendein Vieh hat mich arg gestochen und offenbar dabei ein Äderchen getroffen). Gott sei Dank, ist der dörfliche Ausstellungsplatz in der Winterkirche nicht all zu groß, da ist bald ein Ende in Sicht. Flyer und Ausstellungsbuch sind auch schon fertig.
Als wir vor zehn Jahren aus einer großen Berliner Altstadtwohnung im Prenzlauer Berg in dieses Walddorf in der Schorfheide zogen, hatte ich viele Meter Galerieschienen übrig. Die hab ich kurzerhand vom Nikotin befreit (ich bin jetzt 11 Jahre Nichtraucher 🙂 ) und sie diesem Ort spendiert. Seither gibt es dort immer mal wieder wechselnde – ortsbezogene Ausstellungen…
Es war wolkenverhangen als ich morgens vor die Tür trat. Zwei Hände voll Himbeeren hab ich mir noch gepflückt, bevor ich die diesjährige Dorfarbeit begann, die die nächste Woche besetzen wird: Ich schneide Passepartouts für die Fotoausstellung „Tanz-Kurtschlag – einst & heute“, zum Sommerfest 2018 wird sie präsentiert. Dafür haben wir wieder bei den Kurtschlägern Fotomaterial gesammelt, Gott sei Dank, hat unsere online-Redaktion über die Zeit einen Sack voll gebunkert, damit die Erinnerungen nicht brüchig werden. Etwas über 60 Passepartout-Ausschnitte werden dafür anfallen. Jeder Ausschnitt – ein anderes Format, weil die alten Fotos es nicht anders hergeben. Mancher fragt mich: Warum tust Du Dir das an?
Liebe Leute, es geht um Wertschätzung, um nichts anderes. Ich habe noch die Besucherblicke von der ersten Fotoausstellung mit historischen Dorfansichten im Gedächtnis, da gab es einen Generationenplausch vom Feinsten. Nicht verordnet, einfach so. Ich hoffe, diesmal wird es nicht anders.
Den Spitznamen „Tanz-Kurtschlag“ hat sich unser Dorf in den Jahren seiner Existenz mit Lust und Laune rechtschaffend erworben. Legendär die Faschingsprogramme (bis heute) und einst auch die Theateraufführungen.
Warteschlange mit Kanonenofen. Foto Leihgabe von kurtschlag.de
Hat sich doch irgendwann einmal ein Fan-Grüppchen sogar einen Kanonenofen in die Warteschlage vor der Gaststätte „Mittelpunkt der Erde“ gestellt, um so trotz klirrender Kälte, gesund zu Faschingskarten zu kommen. Aber auch bei Sommer- und Erntefesten, auf Hochzeiten und Jugendweihen wurde eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt. Wie Kurtschlag feierte, darauf wirft die 4. Bilderschau des Kulturvereins ein erhellendes Schlaglicht. Nächste Woche Mittwoch wird sie aufgehängt und Freitag eröffnet…
Beim AnreißenBeim EinfügenFertig gerahmtStunden später. die ersten Drei… 12 Bilderrahmen werden es.
Zur Abendruh‘ ins Dämmerland,
einen Schritt nur nach Sonnenuntergang
in den Garten
und die Seele murmelt ganz entspannt,
komm‘ Nacht, ich will mich an die laben.
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Sie kamen mit dem Kremser, genauer mit zweien, und vor ihnen trafen noch Gäste mit dem Auto zur Hoflesung ein. Zu guter Letzt waren es 35 Besucher, die im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche nach Kurtschlag fanden. Zwei Stunden, in denen man sich in Atelier und Garten umsehen konnte, und natürlich gab es mittendrin die Lesung.
Lesebeginn. Foto: Lutz Reinhardt
Kurzgeschichten aus „Vom Duft der warmen Zeit. Mir hat das Spaß gemacht. Als die Kremser wieder loszogen, sagten viele aus dem Besucherkreis, sie kämen wieder. Alles gut also, wenn da nicht das Räumen wäre – eine Heidenarbeit vorher und nachher, aber das ist so, wenn es auf dem Land keine Gastwirtschaft mehr gibt. Da wird aus einer Lesung schnell ein zwei Tage füllendes Rahmenprogramm. Aber so sind halt die Zeiten…
Das Kartenmotiv 2018 für das Fest an der Panke im kommenden September entsteht. Zeichnung: Petra Elsner
Seit 12.30 Uhr hat es heute gewittert, bis gegen 17 Uhr und ebenso lange habe ich über diesem Blatt Papier gesessen und meine „Schrägen Vögel“ mit Farbe angezogen. Hier ein Blick auf den Zeichenplatz. Es fehlen nur noch schärfende Konturen und ein paar Schatten, aber morgen ist auch noch ein Tag…
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