Morgenstunde (74. Blog-Notat)

Am Eingang

Als die Nasenspitzen sich an den Bilderglasscheiben beinahe „platt drückten“ war mir gut. All die Mühe hatte sich gelohnt. Eine Plauderei über das Feiern in Kurtschlag entspann sich und der Sekt hob die Stimmung. Viele waren gekommen, Mütter und Töchter, Väter und Großväter…

Mutter Ute mit Tochter beim Schauen…

Das Konzert der „Happy Harmonikas“ im Zusammenspiel mit unseren alten Samba-Spielern hatte gut 100 Besucher in die Kirche gelockt, dazu kamen die mehr als 30 musikalischen Akteure. Ein sommerliches Liedgewitter von New York, New York bis San Franzisco. Sehr schön. Und anschließend konnte man sich satt gucken, in Familiengeschichten eintauchen. Heute ist das Sommerfest, wozu natürlich auch die Ausstellung Samstag und Sonntag jeweisl von 10 bis 20 Uhr geöffnet ist. Ich bin ein wenig in Eile (Sauerkirschkuchen backen für das große Kuchenbuffet und das Fest „durchfotofrafieren“) und dann mal weg vom Computer …

Die Happy Harmonikas und die alten Samba-Spieler vor dem Spiel.
Beim Konzert
In der Gransee Zeitung

Das war meine Info für die Presse:

Kurtschlag gibt am 30. Juni sein Dorffest

Konzert, Ausstellungseröffnung und das Unterhaltungsprogramm der Vereine

Kurtschlag. Wenn Ende Juni tausende lila Grasnelken die Wiesen rund um Kurtschlag zum Schweben bringen, dann beginnen gleich die Ferien. Doch bevor alle ihre sieben Sachen packen und in ihr Sommerabenteuer entschwinden, gibt sich Kurtschlag und seinen Gästen ein großes Fest. Dieses Jahr steigt es am 30. Juni ab 15 Uhr im und am Gemeindezentrum an der Rübengasse.
Schon am Vorabend, dem 29. Juni, präsentiert die Kirchgemeinde zum Festwochenende ein Konzert.Dabei nehmen uns die Templiner „Happy Harmonikas“ ab 19 Uhr mit auf eine musikalische Amerikareise.Eine Stunde geht es mit Hits von New York bis San Francisco und noch ein bisschen weiter in den heißen Süden.Die Samba-Percussion-Band „os velhos sambeiros“ wird die Akkordeonspieler dabei begleiten, so werden die Konzertgäste ein einzigartiges Zusammenspiel erleben können. Im Anschluss an die kostenfreie musikalische Darbietung (um eine Spende wird am Ausgang gebeten) wird die vierte Bilderschau des örtlichen Kulturvereins in der Winterkirche eröffnet. Bei einem Glas Sekt kann über das Ausstellungsthema „Tanz-Kurtschlag – einst & heute“ herzhaft geplaudert werden.
Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet und kann bis zum Erntedank in Ausgenschein genommen werden. Am Samstag, dem 30. Juni 2018 rufen die Trommler der Kurtschlager Samba-Percussion-Band „os velhos sambeiros“ ab 14.45 Uhr zum Dorffest.
Es beginnt klassisch mit dem großen Kaffeetrinken der Gemeinschaft. Ab 16 Uhr steigt das Unterhaltungsprogramm, das alle sieben Ortsvereine zusammenstellen werden. Darunter die Tänze der Kinder, der Westernladys und der Sportfrauen. Eine Modenschau „Mode im Wandel der Zeiten“ und ein uckermärkischer Sketch werden für Heiterkeit sorgen und sie Kurtschlager Dorfspatzen laden wieder zum Singen ein.Im Anschluss kann zu Axels Dico-Musik getanzt und gefeiert werden. Neben dem Unterhaltungsprogramm können Kinder Pony-Reiten, auf die Torwand schießen und auf der Hüpfburg toben. (pe)

 

Morgenstunde (73. Blog-Notat)

Immer noch schief…

Zeitig im Tag haben mein Liebster und ich heute die Fotoaustellung in der Winterkirche gehängt. Auf dem Tisch lag die Gransee Zeitung und ich musste grinsen „Tanz-Kurtschlag“ haben sie so interpretiert, dass nun zu lesen war: „Bereits am Freitag wird in der Winterkirche eine Fotoausstellung eröffnet über Tanzgruppen in Kurtschlag.“ Na, das nun gerade nicht. Ja, wir haben über die Zeit auch ein paar „Tanzgruppen“ gehabt, aber eigentlich geht es ums beschwingte Feiern. Um die spezielle Lebensart dieses Dorfes. Aus den Hochzeits- und Erntedankbildern ist zu sehen, wie fein man sich machte. Obgleich die Leute in den Walddörfern der Schorfheide nun wirklich nicht reich waren, haben sie sich Festgarderobe zugelegt oder anders gesagt: Sie haben sich etwas gegönnt und damit auch den Feiertag gewürdigt. Der Kosename „Tanz-Dorf“ verrät etwas davon und dem Frohsinn. Ich bin gespannt, ob man/frau sich angesprochen fühlen wird…

Der Liebste beim Bilder aufhängen und richten.

Nachtreise

Foto: pe

Auf die Narben meines Herzens
und in die Schlafreise
fällt Goldregen.
Mild und sacht.
Ein schwarzer Vogel
segelt durch die Nacht
und trägt auf seinen Schwingen
die Schatten ins Verborgene,
bevor der neue Tag erwacht.

Petra Elsner
24. Juni 2018

Morgenstunde (72. Blog-Notat)

Lebenskugel, Cartoon von Petra Elsner

Was hatten wir im Frühling schon eine lange Hitzewelle! Wochenlang Trope und pünktlich zum Sommerbeginn wird es oktoberlich und im Supermarkt bieten sie Chrysanthemen an. Die Herbstliche gehört eigentlich in den September! Jahrelang hab ich sie zum Geburtstag bekommen und gehasst, keine Ahnung warum, sie war mir irgendwie zu protzig und nicht recht. So kann man die Zeit übrigens auch raffen: Chrysanthemum indicum gibt den Anschein von sehr späten Sommer und „gefühlt“ ist es ja auch schon so weit: die Rosen und Linden sind bereits verblüht. Seltsam. Aber trotzdem schreibe ich jetzt noch nicht sogleich meine Weihnachtsgeschichte für 2018, nur weil es einen Augenblick im Universum septembermäßig anmutet. Bitte dreht nicht alle so am großen Zeitenrad: Ihr Wetterfrösche und Supermarktchefs … und haltet Euch an den Kalender, winterlich wird es noch früh genug!

Morgenstunde (71. Blog-Notat)

In der Kurtschlager Gaststätte Ney: Sieglinde Imm und Manfred Koch auf der Bühne mit „Ich seh’s an deiner Stirne.“
Foto: Archiv kurtschlag.de

Ich schaue beim Einrahmen auf diese alten Aufnahmen und STAUNE. Wieviel Herzblut und Lebenslust darin steckt. Sehen die Zwei auf diesem Bild nicht aus wie Filmstars von Anno Knips? Abends kommt eine Nachbarin vorbei und schaut auf die Szenen der Präsentation. „Ja“, sagt sie: „Damals haben sie einfach losgemacht, ohne zu glauben, dass sie sich blamieren könnten. Die jungen Leute heute, haben ständig Angst, etwas falsch zu machen. So etwas würden die nie mehr hinkriegen.“ Sie ist Lehrerin und muss es wissen. Es ist tatsächlich so, dass in diesem Schorfheidedorf nie sehr lange geübt wird, für irgendeinen Auftritt. Meist geht alles glatt über die Bühne und wenn nicht, dann macht‘s auch nichts, denn es ist ja unser dörfliches Privatvergnügen. Hier werden keine Superstars gesucht, sondern Akteure, die das miteinander Leben am Laufen halten, denn nur darauf kommt es wirklich an… Ich schau auf diese zwei spielenden Menschen (die nicht ein Paar waren), ihr tolles Bühnenbild im Hintergrund, das Lied hießt wohl „Ich seh’s an an deiner Stirne“ – das glaub‘ ich sofort. Habt miteinander einen schönen Tag, ich schnipple dann mal weiter…

Morgenstunde (70. Blog-Notat)

Mittendrin in der Auststellungsvorbereitung zum Dorffest…

So langsam wird’s eng im Atelier, aber das meiste ist schon mal geschafft, trotz Veilchen-Auge (irgendein Vieh hat mich arg gestochen und offenbar dabei ein Äderchen getroffen). Gott sei Dank, ist der dörfliche Ausstellungsplatz in der Winterkirche nicht all zu groß, da ist bald ein Ende in Sicht. Flyer und Ausstellungsbuch sind auch schon fertig.
Als wir vor zehn Jahren  aus einer großen Berliner Altstadtwohnung im Prenzlauer Berg in dieses Walddorf in der Schorfheide zogen, hatte ich viele Meter Galerieschienen übrig. Die hab ich kurzerhand vom Nikotin befreit  (ich bin jetzt 11 Jahre Nichtraucher 🙂 ) und sie diesem Ort spendiert. Seither gibt es dort immer mal wieder wechselnde – ortsbezogene Ausstellungen…

Morgenstunde (69. Blog-Notat)

Beim Schneiden

Es war wolkenverhangen als ich morgens vor die Tür trat. Zwei Hände voll Himbeeren hab ich mir noch gepflückt, bevor ich die diesjährige Dorfarbeit begann, die die nächste Woche besetzen wird: Ich schneide Passepartouts für die Fotoausstellung „Tanz-Kurtschlag – einst & heute“, zum Sommerfest 2018 wird sie präsentiert. Dafür haben wir wieder bei den Kurtschlägern Fotomaterial gesammelt, Gott sei Dank, hat unsere online-Redaktion über die Zeit einen Sack voll gebunkert, damit die Erinnerungen nicht brüchig werden. Etwas über 60 Passepartout-Ausschnitte werden dafür anfallen. Jeder Ausschnitt – ein anderes Format, weil die alten Fotos es nicht anders hergeben. Mancher fragt mich: Warum tust Du Dir das an?

Liebe Leute, es geht um Wertschätzung, um nichts anderes. Ich habe noch die Besucherblicke von der ersten Fotoausstellung mit historischen Dorfansichten im Gedächtnis, da gab es einen Generationenplausch vom Feinsten. Nicht verordnet, einfach so. Ich hoffe, diesmal wird es nicht anders.
Den Spitznamen „Tanz-Kurtschlag“ hat sich unser Dorf in den Jahren seiner Existenz mit Lust und Laune rechtschaffend erworben. Legendär die Faschingsprogramme (bis heute) und  einst auch die Theateraufführungen.

Warteschlange mit Kanonenofen. Foto Leihgabe von kurtschlag.de

Hat sich doch irgendwann einmal ein Fan-Grüppchen sogar einen Kanonenofen in die Warteschlage  vor der Gaststätte „Mittelpunkt der Erde“ gestellt, um so trotz klirrender Kälte, gesund zu Faschingskarten zu kommen. Aber auch bei Sommer- und Erntefesten, auf Hochzeiten und Jugendweihen wurde eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt. Wie Kurtschlag feierte, darauf wirft die 4. Bilderschau des Kulturvereins ein erhellendes Schlaglicht. Nächste Woche Mittwoch wird sie aufgehängt und Freitag eröffnet…

Beim Anreißen
Beim Einfügen
Fertig gerahmt
Stunden später. die ersten Drei… 12 Bilderrahmen werden es.

 

Das Glück ist ein schräger Vogel …

Einladungsmotiv für das Fest an der Panke am zweiten Wochenende im September 2018. Zeichnung: Petra Elsner

 

Nun sind sie fertig und werden zum 49. Fest an der Panke in Berlin-Pankow einladen… meine Schrägen Vögel. Habt alle miteinander einen schönen Sonntag!

Abendruh´

Foto: Petra Elsner

Zur Abendruh‘ ins Dämmerland,
einen Schritt nur nach Sonnenuntergang
in den Garten
und die Seele murmelt ganz entspannt,
komm‘ Nacht, ich will mich an die laben.

 

© Petra Elsner
Juni 2018

Hinweis zum Urheberrecht: Der Text darf ohne Angabe des Urhebers nicht weiterverwendet oder kopiert werden. Auch das Zitieren von Textstellen bei Veranstaltungen bedarf meiner Genehmigung.

Abendstunde

Anfunft der zwei Kremser.

Sie kamen mit dem Kremser, genauer mit zweien, und vor ihnen trafen noch Gäste mit dem Auto zur Hoflesung ein. Zu guter Letzt waren es 35 Besucher, die im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche nach Kurtschlag fanden. Zwei Stunden, in denen man sich in Atelier und Garten umsehen konnte, und natürlich gab es mittendrin die Lesung.

Lesebeginn. Foto: Lutz Reinhardt

Kurzgeschichten aus „Vom Duft der warmen Zeit. Mir hat das Spaß gemacht. Als die Kremser wieder loszogen, sagten viele aus dem Besucherkreis, sie kämen wieder. Alles gut also, wenn da nicht das Räumen wäre – eine Heidenarbeit vorher und nachher, aber das ist so, wenn es auf dem Land keine Gastwirtschaft mehr gibt. Da wird aus einer Lesung schnell ein zwei Tage füllendes Rahmenprogramm. Aber so sind halt die Zeiten…

Alles schön vorbereitet…

 

…und die Blätter gut gewählt.