Alltag 2, Dezember 2018:
Die „Dinge des Alltags – das Immerwiederkehrende“ – ist das Jahresprojekt der Bloggerin Ulli Gau, an dem ich mich beteilige und 12 Monate lang immer am 1. Monatswochenende etwas aus meinem Alltag vorstelle …
Diesmal: Das Kalenderumblättern. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich ihn nicht benutze, den Taschenkalender. Er erinnert mich an Verabredungen und wichtige Termine, ganz anders ein Wandkalender, bei dem das Umblättern einmal im Monat schon etwas Beschauliches hat. Gerade jetzt schaue nach dem letzten Kalenderblatt des Jahres 2018. Es wird zugleich das allerletzte Kalenderblatt sein, dass ich selbst gezeichnet habe, denn mir scheinen, die Zeiten großer Wandkalender sind vorbei. Internetdruckereien haben Kalenderdrucke inflationär gemacht, jeder kann das jetzt, da muss ich nicht auch noch wochenlang zeichnen. Die letzte große Zeichenarbeit zu „Flug durch Europa“ und zu diesem letzten Kalenderblatt war allerdings mehr als nur die sechste ihrer Art. Sie hat mich im Winter 2017 gestärkt, einen üblen Krebs zu überwinden und diese Motive haben mir geholfen, als kranke Freiberuflerin wirtschaftlich überleben, denn die auftraggebende Verlegerin kaufte die ganze Serie auf. Dass tat sie auch schon bei dem ersten Werk (2006, Hüter der Weisheit), es geschah also nicht aus schnödem Mitgefühl, sondern aus einer echten Sammelleidenschaft heraus.
Meine sechs Wandkalender-Belege mit Träume-Cartoons, Schräge- und Paradiesvögel und satten drei Eulenkalendern schlummern jetzt im Archiv. Genug ist genug und so habe ich hier mein letztes Wandkalenderumblätter als Alltäglichkeit vorgestellt.

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