
Durch die Risse
des Lebens
blitzt schweigsam der Tod.
Mal schwarz-warm,
mal golden,
mal als Schimmer
im Abendrot.
Tanz nur im
schillernden Bogen
ihm entgegen
und spring
über die Brüche
bis in den Grund.
© Petra Elsner
am Totensonntag
ATELIER PETRA ELSNER
Durch die Risse
des Lebens
blitzt schweigsam der Tod.
Mal schwarz-warm,
mal golden,
mal als Schimmer
im Abendrot.
Tanz nur im
schillernden Bogen
ihm entgegen
und spring
über die Brüche
bis in den Grund.
© Petra Elsner
am Totensonntag
Das war jetzt wirklich anstrengend: Zweieinhalb Sunden mit Andrea Ringelstetter (Bild rechts), ihrem Kameramann und Tonmeister im Atelier: Reden, reden, reden und die Fasson bewahren.
Als sich der rbb Anfang der Woche ankündigte, hatte ich ganz schön Fracksausen, vor allem, weil ja winterwärts hier alles sehr viel kleiner ist. Der Bilderspeicher unterm Kaltdach ist bereits nicht mehr begehbar. Die Treppe hinauf ist abgedeckt und im Lesegarten ist nun auch nicht mehr als das Grau des Novembers zu sehen. Doch die kleine Mannschaft war sehr interessiert und bewegte sich zweieinhalb Stunden auf den 25 Quadratmetern ausgesprochen gelenkig und einfühlsam. Der ganze Aufwand für anderthalb Minuten ZIBB-Minitour durch die Schorfheide. Wahrscheinlich wird es am 6.12. gesendet, der Termin kann sich aber noch ändern. Bin gespannt, was sie aus all dem Material machen. Jedenfalls war das eine wirklich schöne Begegnung – ich glaube für beide Seiten. Ich bin sehr dankbar, dass die Drei sich auf den weiten Weg gemacht haben.
Welche von den Schönen soll ich nehmen? Die Wahl der richtigen Lesemappe ist für mich so, wie für andere Frauen die Wahl der perfekten Schuhe. Immer, wenn ich eine neue, größere Schreibarbeit beginne, baue ich mir so eine Mappe und bemale oder verspachtele sie. Diese fünf Schätzchen kamen in die engere Wahl für die morgige Lesung bei der Schwedter WOBAG. Letztes Jahr war es dort regelrecht kuschlig und ich freue mich auf die Mietergemeinschaft, die ins Lesecafé kommen wird.
Die Texte sind sortiert und ihr Vortrag geübt, es kann also nicht viel schiefgehen. Und so viele Staus wie heute auf der Stadtautobahn nach Berlin Steglitz, weiter in den Prenzlauer Berg und zurück über Weißensee hinaus aus Berlin, wo im Nichts vor Schwanebeck uns der fünfte Stau erwischte. Keinen Termin hatte ich pünktlich erreicht, obgleich wir reichlich Zeit eingeplant hatten. Es war einfach nur schlauchend und nervend. Das sollte morgen nicht passieren.
„Kling, klang du und ich, die Straßen entlang“… kling, klag du und ich – auf dem stillen Land… Meine Wahl fiel zu guter Letzt auf diese wilde Hülle:
PS einen Tag später:
Später November. Nass-triefendes Land in der Uckermark. Die Lesung im Mehrgenerationenhaus von Schwedt ist gut angekommen. Geschätzt waren 60 Besucher im Saal, die sich 45 Minuten lang gut mitnehmen ließen in Details aus vier meiner jüngeren Bücher. Ich darf wiederkommen, wie schön.
Einst schwebte unter dem Himmel über einem winzigen Eiland ein prächtiger Vogel. Der war so schön, dass bei seinem Anblick die Menschen glaubten, er sei ein Gesandter direkt aus dem Paradies. Niemals ruhten seine schillernden Schwingen. Bei Tag nicht und auch nicht bei Nacht. Es war, als würde er zu keiner Zeit den Boden berühren. Kein Sturm drückte das Schwebewesen zu Boden, keine Sonnenglut ermattete es. Und so galt der kreisende Vogel den Insulanern bald als der Wächter des Glücks.
Seit der Ankunft des Vogels schaute vom weißen Strand jenes Eilands ein Sänger sehnsüchtig zum Himmel und sag‘ dem Vogel jeden Tag eine Hymne. Er träumte davon, mit ihm frei durch die Lüfte zu fliegen. Es war des Sängers einzige Vorstellung vom Glück. Doch weil es ihm so unerreichbar schien, wurde er darüber von Tag zu Tag trauriger. Nur wenn der Vogel scheinbar im Wind Prunkfedern verlor, sammelte sie der Sänger auf, steckte sie sich in Haar und Kleider und lächelte dabei einen Moment lang versonnen. Darüber vergingen die Jahre.
Inzwischen trug der Sänger ein Kleid aus brillanten Federn und auf seinem Kopf einen Federfächer. Längst nannten ihn die Inselbewohner „den Paradiesvogel vom Strand“, aber meinten damit, er wäre ein schriller Kauz. Doch wenn der Mann sang, war es den Zuhörern als würden sie auf seiner Melodie aufsteigen in höhere Sphären. Dieses gute Gefühl trugen sie später froh mit sich nach Haus, doch der Sänger blieb traurig und einsam am Strand zurück.
Eines nachts weinte der Mann darüber so herzzerreißend, dass es den Vogel hoch über ihm schauderte. Schließlich schoss er hinab aus den Wolken und hockte sich zu dem jammernden Mann, der seine allerbesten Federn trug. Der Vogel fragte besorgt: „Was klagst du, mein Freund?“ Der Schluchzer hielt inne und staunte. Noch nie hatte er den prächtigen Vogel so nahe gesehen. Er rieb sich die Augen, weil er meinte, es würden sich eben Himmel und Erde berühren. Ein aufwühlendes Gefühl durchströmte den Sänger, der nun dem Vogel gestand: „Ich bin so traurig, weil ich nicht wie du frei ´gen Himmel fliegen kann.“ Der wundersam leuchtende Vogel schüttelte ungehalten sein weises Haupt: „Aber deine Gesänge. Habe ich dir nicht zum Dank für deine himmlischen Hymnen jeden Tag eine meiner Schmuckfedern geschenkt? Sieh zu welch‘ einem prunkvollen Gewand du darüber gekommen bist! Und die Menschen hören es doch auch, dass deine Stimme so schön ist wie Flug des Paradiesvogels selbst. Deine einfältige Trauer hat dir offenbar die Sinne betäubt. Also wisse: In den Himmel führen viele Wege.“
Mit diesen Worten erhob der Vogel sich wieder in die Lüfte, und der Mann am Strand dachte noch lange über die seltsame Begegnung nach.
Anderen Tags lief der Sänger mit wachen Augen landeinwärts und sag dazu seine schönsten Lieder. Da sein Blick nicht wie sonst in den Wolken haftete, sah er plötzlich die Freude, die sein Gesang auslöste. Diese Freude steckte ihn an und inspirierte ihn zu immer neuen Melodien. Bald war der Sänger mit der paradiesischen Stimme weit über das Eiland hinaus bekannt. Und manchmal wuchs aus der Freude der Menschen so ein mächtiger ein Jubel, der den Sänger wahrlich in den Himmel hob. Dorthin gibt es eben viele Wege.
© Petra Elsner, 2007
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Ist das finster draußen, der Tag duckt sich weg und der Körper schreit schon nach Vitamin D als Sonnenersatz. Wir sind am Rödeln und Wuseln. Der Liebste bei seinem Bauprojekt „Wärmeschrank“ zum Honig „auftauen“ bei schlanken 35 °C und ich schmücke zwischen Bücherbau und Zeichenarbeit langsam, aber stetig schon für den 1. Advent. Wenn man an so einem Tag Ateliergäste erwartet, kann man schließlich nicht erst in letzter Minute damit beginnen. Morgen werde ich die Böhmischen Plätzchen für das „Offene Atelier“ backen, die nächsten zwei Tage sind dann randvoll mit Außenterminen zwischen Berlin und Schwedt an der Oder. Heißt: kurzweilige Blogpause… Habt eine gute Zeit alle miteinander!
Herrlich, wenn der Winterhimmel ausgesperrt ist. Gestern Abend war die Treppe zum Bilderspeicher wieder mit Platten abgedeckt und schlagartig wurde es im Flur warm. Das ist der Moment, indem bei uns der Winter ausgerufen wird. Dazu gehört naturgemäß auch ein bisschen Spielen, dem kahlen Garten etwas zu spendieren, diesmal ein paar einfache Moosmännel. Im Herbst kamen noch drei große Gläser getrocknete Pilze zusammen, wer hätte das noch diesem trockenen Sommer noch gedacht… Und wo wir schon beim „Ernteschluss“ sind: Hin und her habe ich die letzten Tage überlegt, wie weiter mit den Kurzgeschichten? Ich mag dafür nicht weiter nach einem Verleger suchen, ist mir schlicht zu deprimierend und von einer Eigenproduktion bei Amazon hat mir ein ernstzunehmender Freund inständig abgeraten. Was liegt da näher, als daraus einen Titel in der Reihe meiner Künstlerhefte im A5-Format zu gestalten. Einen handgefertigten Kunst-Schmöker und da ist er:
„Seltsame Welt“ mit 17 illustrierten Geschichten für Erwachsene auf 54 Seiten, mit Softcover versehen. Man kann diesen „Künstler-Schmöker“ bei mir im Atelier für 12 Euro haben oder zzgl. Porto auch bestellen. Wer hier bei mir im Sommerhalbjahr während des ÖFFENTLICHEN SCHREIBENS all dieser Kurzgeschichten mitlas weiß, in ihnen steckt meine literarische Essenz aus der bleiernen Zeit, der Wendezeit und den Verwandlungen hernach. Spannend also 😊.
Inhalt
Vaters Bademantel
Falsche Federn
Gedehnte Zeit oder die Arten des Wartens
Sommermorgen
Der Grenzgänger
Teetassen
Seltsame Welt
Rosenblütenblätter
Blätterwald
Seitenwechsel
Versteck unter dem Hut
Wagnis
Am Ende der Zeit
Scherbenkinder
Der Grausammler
Der Schlafwandler
Die Fährfrau
Seit der Morgenstunde geht es bei mir zu wie in einem Couplé meines Großvaters, in dem er als Huxtbitter (Hochzeitsgestalter, Alleinunterhalter, der auch Maler, Glasschleifer, Kinogeiger…. war), was es alles in den zwei Etagen des Reichenbacher Warenhauses zu kaufen gab. Er ratterte immer diesen musikalisch begleiteten Text herunter wie Dieter Thomas Heck. Vom Schnürsenkel bis zur Waschmaschine waren es unzählige Teilchen… die er nach der Devise „Reim dich oder ich fress dich“ verband.
Die Vielzahl meiner Verrichtungen im heutigen Winterrückbau des Bilderspeichers fühlt sich in etwa wie besagtes Couplé an. Eigentlich hofften wir, zum 1. Advent könnte der Bilderort noch begehbar sein, aber, aber, es ist jetzt schon einfach zu kalt. Und bevor die Bilder echt klamm werden, baue ich liebe um. Nun werden die Blicke im Atelier wieder kleinteiliger, aber deswegen nicht uninteressant, denn es ist und bleibt eine Art Zauberwerkstatt, in der die Träume tanzen… Ich geh dann mal weiter Bilder schleppen, die nächste Ladung – die Mittelformate kommen ins Heizhaus …
Ich baue schon wieder Bücher… Die Ottilien sind flüchtig. Sonntagsabend habe ich mein Atelierfenster beleuchtet, wollte sagen: Kommt, ich bin hier. Und wirklich, ein benachbartes Paar klingelte und brachte eine interessierte Freundin mit. Schauen und Stöbern. Wir verlebten eine herrliche Plauderstunde bei einer Riesling-Schorle. Und weil die erstaunte Besucherin sich nicht entscheiden konnte, welches Buch es nun sein sollte, las ich ihr kurzentschlossen eine Geschichte aus der zweiten Wahl vor, da nahm sie beide. Darüber hinaus hatten es ihr meine handgefertigten Künstlerhefte angetan, sie nahm gleich fünf Stück, weil die Teile sich so schön zum Weihnachtsfest versenden ließen. Ja, danach hatten meine Ottilien wieder Schwindsucht … also baue ich nach. Ottilies Nachtwanderung war meine erste illustrierte Weihnachtsgeschichte, die als Geschenkbuch 2006 im Messner Verlag in einer Kleinauflage erschien. Sie wurde geliebt und immer wieder versprach mir die Verlegerin: Aber dieses Jahr mache ich eine Nachauflage. Als meine Weihnachtsgeschichtensammlung („Dezemberlesebuch“, in der zweiten erweiterten Auflage mit neuem Titel versehen: „Von der Stille des Winters) bei Ehm Welk erschien, hätte ich darin gerne auch die Ottilie gesehen, doch abermals bat mich die Verlegerin, den Text nicht in ein anderes Haus zu geben, was ich auch tat. Doch die Zeit verging und nichts wurde mit dem schönen Material. Man muss immer bedenken, dass meine Lebenszeit und Lebensenergie in diesen Arbeiten steckt und ich finde, die gehören nicht unter Verschluss. Nach vielen Jahren entschloss ich mich die Ottilie und den Meander als handgebaute Eigenproduktionen herauszugeben und (mit Ausnahme vom PARKhaus Fürstenberg) gibt es diese Bändchen nur bei mir im Atelier. Und mal ganz nebenbei, diese frühe Sonntagabendstunde mit Spontanbesuchern war genauso, wie ich es mir all die Jahre hier in dem Schorfheidedorf Kurtschlag gewünscht habe. Vielen Dank!
Zum Inhalt: „Ottilies Nachtwanderung“ Die kleine Weihnachtsgeschichte beginnt in einem verlassenen Dorf, in dem nur noch die Mäuse, die Eule Ottilie und die klagende Dorfteichnixe Spreele hausen. Den Jammerlauten der Nixe entflieht an jenem Wintertag die Eule. In der Dämmerung erreicht sie eine große Stadt und der Heilige Abend bricht an. Doch von Feierlichkeit ist in den Straßenfluchten keine Spur. Die Eule trifft nur höchst eigentümliche Nachtgestalten: eine Alte mit gigantischer Plätzchentüte, einen gestressten Kalendermann, einen Postboten ohne Weihnachtskarten, einen Frommen ohne Kirche, einen Sänger ohne Stimme, einem Naturfreund mit Stadtallergie… Sie alle folgen unwillkürlich der Eule, als wüsste sie, wo das Glück zu finden ist.
Fächerartig entfaltet sich diese schön-traurige Weihnachtsgeschichte für Erwachsene, die, wie es sich gehört, in einem guten Ende mündet. Ich verknüpfe in „Ottilies Nachtwanderung“ klassische Elemente der Fabel mit der Poesie der Realität. Dazu habe ich zehn hintersinnige und farbenprächtige Blätter gezeichnet, die auf die meisten merkwürdigen Begegnungen einen Spot setzen.
Hier geht es zur vollständigen Geschichte:
Das überbordende öffentliche Gedöns der letzten Tage schlich sich heute Nacht in meine Träume und weckte mich. Ich fand in darin wirklich keine Stimme, die richtig zu mir passte, was mir bestätigte – ich bin und bleibe eine Einzelgängerin. Selbst in der Zeit, die uns kollektiv erzog. Trotzdem oder gerade, weil. Und selbst wenn ich für staatsnahe schrieb Zeitungen (es gab nicht wirklich andere), gehörte ich nie ganz hinzu. „Die entpolitisiert Texte“ hieß es vom Herausgeber. Doch ich bemühte mich einfach, wenig Stereotypen und entmenschlichte Sprache zu benutzen. Das echte Leben wollte ich, ihm stimmige Worte geben. Irgendwer hielt seine Hand über mich, gab sich aber nie zu erkennen. Das ist Geschichte. Aber dieses einzelne, ganz andere Empfinden – woher das nur rührte? Die Nischengesellschaft hatte viele Fassetten und seltsame Wechselspiele. Ich weiß noch, dass ich in den späten 70ern mit einem Kumpel in eine nächtliche Fete geriet, um ein Rockkonzert im Westfernsehen zu sehen. 4 Uhr morgens irgendwo zwischen Plänterwald und Treptower Park. Ein buntes, junges Völkchen war da versammelt und plötzlich kamen zwei Grenzsoldaten hinzu – mit Waffe. Wegen Ruhestörung rief jemand im Haus die Polizei und wir dachten alle – wegen der Soldaten aus dem Sperrgebiet – jetzt packen sie uns alle ein. Die Grenzer verdrückten sich panisch auf den dunklen Balkon und legten sich flach auf den Boden. Wir hielten alle die Luft an, aber die zwei Polizisten ermahnten uns nur streng und warfen keinen allzu genauen Blick in die Räume. Einfach Glück und man sah sich nie wieder. Berührung anderer Leben, wie ein Tanz, mehr nicht. Mit der Mauer kam nicht nur die Freiheit in die Welt zu gehen und die Welt zu schauen – was ja ganz wunderbar ist, dass ist in all meinem Bedenken jener Zeit nicht die Frage.
Ich bin beim Postmachen. Der verbummelte Termin spukt mir immer noch im Kopf herum, kanns nicht einfach loslassen. Da hab ich heute jenem Ortsvorsteher als Trostpflaster mein Weihnachtsbuch eingepackt, vielleicht liest ja jemand daraus etwas ersatzweise. Mehr will mir gerade nicht einfallen. Es ist halt eine Geste.
Neben mir wächst diese Woche das kleinteilige Goldrauschen auf der Arbeitsplatte. Die Kraniche rechts sind älter und die Minileinwand links oben ist noch nicht fertig. Die Goldenen Zwanziger werfen leuchtende Schatten voraus, wohin werden uns die aus diesem Jahrhundert hinführen. Die Parallelen sind überdeutlich. Heut ist der 9. November, was für ein beladenes Datum, meine Emotionen schwanken. Irgendjemand der Bürgerrechtler sagte in jenen Tagen nach dem Mauerfall sinngemäß: Jetzt kannste dir nur noch einen großen Konjak einschenken und die Idee vom reformierten Land damit hinunterspülen. Das war so, der Traum war ausgeträumt und die Hatz im Überlebenskampf der 90er Jahre machte ihn schnell vergessen. Und vielleicht hätte man uns alle gut mitnehmen können in die vereinte Zeit, wenn diese Demütigungen da nicht gewesen wären. Sie waren noch vielzähliger als die derzeitige Rechenstunde über die Treuhandaktivitäten hergibt. Denn, was sich nicht im Rechen-Kalkül befand: Verkäufe der Treuhand wurden generell als Erfolg gewertet, wie viele dieser Deals im Nachtrag Insolvenz anmeldeten oder einfach die Wertgegenstände aus dem Ost-Standort in die Altländer verbrachten – berechnete keiner.
Unser Verlag schuf bis 1992 die sogenannte Bell Etage mit vier marktfähigen Magazinen. Wir arbeiteten mit modernsten Macintosh-Layout-Computern. Zwei Wochen nach dem Treuhandverkauf der Bell Etage, der zweijährige Arbeitsverträge für uns enthielt, wurden die Computer gezählt, verladen und wir wurden entlassen. Aus die Maus. Ja, wir haben geklagt, einzeln für ein bisschen Geld, aber die Jobs waren auf und davon und die neuen Konzepte auch. Ich hänge dem schon lange nicht mehr nach, aber…