Noch bis zum 17. September 2023 ist meine Ausstellung „Sagenhafter Barnim – Zeichnungen und Malerei“ im Eberswalder Stadtmuseum zu sehen. Am 18. September wird abgehängt. Und auch in der Templiner Volksbank gibt es Mitte September den Szenenwechsel. Bevor die Bilderkinder fast alle wieder nach Hause kommen, besteht also noch ein kurzes Weilchen Gelegenheit, sie ausgestellt anzusehen. Mein Lieblingsmonat beginnt heute, da habe ich gleich Vivaldis Herbst im Kopf. Pralle Früchte, Erntetanz im Wind. Der Herbst bringt das Land zum Leuchten, zugleich erzählt er leise von der Vergänglichkeit des Jahres. Leuchten und Welken, alles dicht beieinander. Ich mag es so als Herbstkind…
Seit gut einer Woche dreht sich bei uns alles um den Autoersatz. Da ist der Kopf für nichts anderes frei. Der Markt ist überhitzt und ruft Preise auf, die für uns nicht machbar sind. Gestern musste der Leihwagen zurück in die Lanker Werkstatt. Er wird gebraucht. Für die Rückfahrt und heute für den Wocheneinkauf waren und sind wir auf Nachbarschaftshilfe angewiesen. Gut, dass es diesen dörflichen Beistand gibt. Der macht dankbar. Jeder weiß, wenn man 12 Kilometer entfernt von der nächsten Kleinstadt lebt, dass ein Leben ohne Auto nicht geht. Es wäre anders, würde stündlich ein Bus verkehren, wie es im Nachbarkreis üblich ist. Doch solange das flache Land nicht an einen ausreichenden Öffentlichen Nahverkehr angeschlossen ist (von den Schulbussen mal abgesehen), braucht es das private Auto, um von A nach B zu kommen. Die städtischen Debatten, bitte doch bewusst auf das Fahrrad umzusteigen, erscheinen mir zuweilen wie ein Witz: 80-Jähriger mit dem Lastenfahrrad von Kurtschlag zur Berliner Charité (eine Tour = 91,2 Kilometer) unterwegs. Im Kasten hockt seine kranke Frau… So etwa? Wie war das doch gleich mit den vergleichbaren Lebensverhältnissen von Stadt und Land? Ich bemerke nur, dass z.B. Entscheidungen gegen das Auto, meist von städtischen Bedingungen ausgehen. Wie auch immer, wir brauchen ein neues altes Auto und gestern Abend hat uns die Werkstadt eine Lösung präsentiert. Sie verkauft uns eines ihrer Ersatzfahrzeuge – einen himmelblauen Ford-Kombi. Er ist jetzt in der Durchsicht. In den nächsten Tagen haben wir ihn. HIMMELBLAU, ach herrje, aber vielleicht hebt es ja die Stimmung 😊, auf jeden Fall werden wir wieder beweglich sein. Puhhhh…
Es ist herbstkühl und draußen stehen die Probleme Schlange – privat, wie im ganzen Land. Unser altes Auto wird nicht mehr, sagt die Werkstatt. Nun müssen wir blitzschnell einen tauglichen Ersatz finden… Für das Land braucht es wohl allenthalben einen schönen Schlossbesuch, um die Streitkulisse der Ampel zu richten. Wenn er nur helfen würde. Denn ob die schleppende Wirtschaftslage wirklich noch durch Hilfspakete angekurbelt werden kann, ist m.E. fragwürdig. Was auch immer, sie kommen zu spät. Die Abkehr vom Standort hat längst begonnen. Nach vier Krisenjahren, nun der streitbeladene Transformationsprozess, der der gesamten Gesellschaft viel abverlangt. Aber damit der gewaltige Wandel gelingen kann, muss die staatliche Verwaltung zu allererst ihre eigenen Hausaufgaben verrichten: Den Abbau von Bürokratie, und den bitte nicht nur mit dem Mund. Im Schönreden ist die Ampel ganz groß. In Wirklichkeit aber, steht vor jeder Hilfe zuerst ein neuerlicher Antragswust, der auf bestehende Regelungen obendrauf kommt. Der bürokratische Aufwand wächst, statt zu schmelzen. Es braucht jetzt eine radikale Bestandsanalyse, die Behördenhürden abbaut. Allein große Fördermittelpakete reichen nicht, den Standort Deutschland zu gesunden…
Es braucht ja keine Unmengen, aber so ein paar Händevoll Kräuter sammle ich jetzt, als Vorsorge für die Erkältungszeit. Vor schlapp 50 Jahren hatte ich begonnen, mich mit ein paar Heilkräutern zu beschäftigen, als mein Kindchen unter spastischer Bronchitis litt und mit Antibiotika regelrecht vollgepumpt wurde. Das medizinische Denken war so in jener Zeit. Aber ich fand, das konnte auf die Dauer nicht gut sein. Mit Spitzwegerich-, Thymian- und Salbeitee ließen sich die leichteren Erkältungskrankheiten auch kurieren. Antibiotika blieb fortan nur für den echten Notfall. Wir sind damit gut gefahren, das Kindchen hatte als Dreijähriger gar nichts mehr 😊. Außerdem ist das Sammeln eine schöne Verrichtung – im Spätsommer für den Winter vorzusorgen. Ich hänge die Kräuter zum Lufttrocknen in Sträußchen zwischen meine Sprüchevögel, den Spitzwegerich auf Schnur gefädelt (damit die Blätter nicht schwarz werden) auch. Nach der aufgeregten Woche entspannend… Einen schönen Sonntag allerseits!
Na doch, man sieht die Anspannung und die entzündeten Augen. Wenn die Schönheit geht, bleibt zumindest die Lebenserfahrung und davon wird vielleicht ein bisschen morgen rüberkommen. Denn ja, schon diesen Freitag, 18 Uhr, geht das schlapp halbstündige Gespräch mit Micha an den Start. Wer es live nicht schafft, die Videos bleiben online, sind dann nur halt mit Werbung bestückt. Wenn Du auf den Pfeil oben im Bild klickst, kommst Du auf Michas Kanal. Ja, und sonst so? Unser Montagsauto ist wieder in der Werkstatt und ich vermute mal, es wird das schreckliche Ende geben. Irgendwas mit der Kraftstoffpumpe ist es diesmal. Über die Jahre haben wir geschätzt alle Autoteile schon einmal nachgekauft. Teuer und kein Spaß. Morgen werden wir genaueres wissen und Entscheidungen treffen müssen. Was ist das nur für ein Pannenjahr…
Etwas später bekam ich noch diesen Schnappschuss… Fotos: Michas Dreh-Team
Ui, war das ein aufgeregter Tag – gestern. Zu 13 Uhr war ich mit Micha Seidel in Ringsleben verabredet. Zu einem kurzweiligen Dreh für seinen YouTube-Kanal @HieristMeinLand. „Biertrinken mit Micha“ heißt seine kleine, feine Sendung, zu der er sich Freunde, Promis und Herzmenschen zum zwanglosen Quatschen einlädt. Aber so ganz zwanglos ging ich nicht auf den Weg dorthin. Ich hatte schon immer Herzrasen, wenn ich im Radio oder Fernseher was sagen sollte. Diesmal bekam ich regelrecht Magenkrämpfe. War übrigens auch zur Vernissage in Templin so. Mit Wermuttee gings dann, und wider erwartend, war ich dann doch nicht mehr so schlimm aufgeregt als es losging. Bier trinken war die einzige Herausforderung … aber ich wollte dem Titel schon gerecht werden😊. Irgendwann im Herbst wird das Gespräch gesendet, wann wird rechtzeitig bekanntgemacht. Gedreht wurden gestern drei Folgen am Stück, und natürlich sprachen wir im Ankommen über Lampenfieber. Beiläufig erzählte ich, wenn ich als Journalistin unterwegs bin, ist das nicht so. Ich war baff, als einer sagte: „Dann geh‘ doch einfach immer als Journalistin los.“ Na, kieke mal an, auf die Idee bin ich noch nicht gekommen. Ich werde es bei Gelegenheit ausprobieren, wenn ich wieder einmal meine Künstlerhaut zu Markte trage…
Auf meinem alten Blog namens „schorfheidewald.com“ hat mir WordPress mit diesem Ehrenkranz gratuliert. Danke sehr. Dieser Blog wird nicht mehr gefüttert, steht aber noch online. Wegen der Bild-Tantiemen zog ich 2016 mit dem heutigen Blog in deutsche Gefilde, nutze aber noch die WP-Software weiter. Mir ist das Jubiläum beinahe entgangen, hätte ich nicht gestern mal auf den alten Blog geschaut. Ja, seit dem 11. August 2013 bin ich auch Bloggerin und das ist jetzt 10 Jahre her. Inzwischen gibt es 2115 Beiträge. Du meine Güte 😊, was für eine Menge. Alles begann mit der Frage, wie kann ich als Künstlerin im Älterwerden und nicht mehr so gesund noch Kontakt zur Öffentlichkeit halten? Ich hatte durchaus die Sorge, dass eine mit Ü60 nicht mehr im Atelier aufgesucht wird, weil das Leben anderswo lauter steppt. Im Grunde ist das ja auch so, aber die regionalen Reportagen, die Bildwerke, die Gedichte und Geschichten berührten doch bald einige stille Mitleser. Mit der „Morgenstunde“ entstand 2018 meine Blog-Kolumne, die von kreativen Prozessen und aus meinem Leben erzählt. Ich wollte gegen Klischees anschreiben. Nein, die allermeisten Künstler und Schriftsteller sitzen nicht im Elfenbeinturm. Sie fechten einen oft harten Daseinskampf aus. Doch TV-Schmonzetten pusten immer neue Seifenblasen auf: Der wohlsituierte Schreiberling, der kauzige Maler, der in der Fülle badet. Fünf Prozent schaffen es dorthin, dem Rest geht es anders. Davon und meinen gesellschaftlichen Wahrnehmungen erzählt diese Kolumne alle zwei, drei Tage, manchmal öfter. Mit der Zeit hat die mich an so manchen Küchentisch gebracht. „Ein virtuelles Familienmitglied“ nannte mich eine, die inzwischen leider nicht mehr lebt. Sie, Margrit B., hat es mir noch sagen wollen, bevor sie ging. Ihr da draußen in der Welt, ich danke Euch, dass Ihr mich in Euren Tag aufnehmt! Eine gute Morgenstunde wünsche ich Euch.
Stimmen von FB zu diesem Beitrag:
Barbara Liebrenz Glückwunsch und bitte schreib und male weiter. Es gehört zu meinem Tag.
Iris Go Hallo Petra, ich freue mich jeden Tag auf dich und deine Worte, Gedanken und Bilder. Danke dafür.
Erika Schlenzig Ich lese auch gern deine Geschichten vom Lande. Ja, die Lauten, Grellen, Absurden…haben es heute leichter auf sich aufmerksam zu machen und Geld zu verdienen. Dennoch findet „die stille Kunst“ immer wieder Liebhaber, weil sie nicht so oberflächlich daherkommt.
Bärbel Kaiser
Danke, dass du das für uns auf dich nimmst
GP Meyer
Ja, es wärmt mir Herz und Hirn, dass ich noch verbunden bin mit Dir und Deinem Bienen-Dompteur
Zehdenicker Markplatz, Blick vom Bücherstand. Foto: Lutz Reinhardt
Es war brütend heiß, als wir für ein Stündchen am Samstag auf den Zehdenicker Marktplatz kamen. Altstadtfest. Unter der Mittagssonne schwoften leider zu der wirklich guten Musik von Dominic Merten nur wenige. Schade, doch für die Wetterumstände kann niemand etwas. Merten, das Multitalent aus der Ziegelei (Mildenberg), spielte Coverversionen großer Rock-Musiker. Einfach klasse war das, da habt Ihr was verpasst. Ich saß ihm gegenüber, hinterm Stand der Stadtbibliothek, wo Mirjam Naffin eine Auswahl meiner Bücher für mich mit anbot. Ich war dort nur zeitweiliger Gast. Danke dafür an die freundliche Bibliothekarin und an Uta Kupsch, die das arrangierte. Nach der heißen Stunde waren wir froh, den großen Wald hinter Wesendorf zu erreichen. Hier war es gleich um 3 Grad kühler. Ein Geschenk. Hitze können wir beide wirklich nicht mehr gut ab… Heute geht es in die nächste Runde in der Bienenküche. Der Liebste hat zu tun: Honig schleudern und die Ernte in den Abfüllgefäßen rühren. Noch ist der Honig nicht cremig und deshalb noch nichts im Glas… es wird werden, schönen Sonntag allerseits.
Die dazugehörige Sommergeschichte findet Ihr hier:
Die erste Seite zu meinem Altersmonolog ist geschrieben und deshalb gab es gestern diese „heilige“ Handlung: Den Lesemappenbau. „Morgenstill“ wird eine verdichtete Selbstvergewisserung, aus der, wenn überhaupt, ich hier nur mal ab und zu eine Passage zeigen werde. Ich weiß noch nicht, wo es mich hinführt, spüre aber, es tut mir gut. Die Wortfindung in der Geschichtenwerkstatt – ein Grund aufzustehen, egal, wie es mir gerade geht. Ich habe in meinem Leben fast ausschließlich zielführend gearbeitet, diesmal nicht. Ich versuche zu schlendern, denn es geht nicht mehr darum, noch ein Buch abzuliefern. „Morgenstill“ ist ein in Zeilen gepresstes Nachdenken über das, was mich gerade umtreibt, mehr nicht – eine Tagesverrichtung, wie Kochen oder Staubwischen…
Irgendwie sind es lahme Tage. Ein bisschen hier, ein bisschen dort, nichts wirklich. Eine Presseinfo geschrieben und versandt, ein paar Morgengrußmontagen am Computer erstellt. Drei Zeilen für eine neue Geschichte geschrieben – alles irgendwie flau und wieder wacklig auf den Beinen, wieder nur 48 Kilo. Als ich gestern meine entzündeten Augen meiner Augenärztin vorführen wollte, saß da statt ihrer ein junger Assistenzarzt, der sich überaus distanziert gab. Jede Bewegung zeigte seine Langeweile, er gähnte sogar fläzig, während ich auf dem Stuhl vor ihm Platz nahm. Jede Geste sagte ganz deutlich, was er dachte: Schon wieder eine Alte. Am liebsten hätte ich umgehend den Raum verlassen und ihm zuvor einen Federhandschuh vor die Füße geworfen. Aber ich dachte nur schlicht: Deine Zukunft sitzt vor Dir, schau genau hin, Jugend vergeht nur allzu rasch… Das Älterwerden ist gerade für Menschen, die von den jungen Alten zu den älteren Alten mutieren schon psychisch nicht ohne. Man nimmt jeden Tag Abschied von irgendetwas, was gerade noch selbstverständlich war. Doch das dürfte kein Grund für niemanden sein, so zu tun, als wäre das Altsein ein Makel. Ärzte sollten in der Lage sein, die Übergänge zu begleiten…
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