Das Salz in der Luft und die tanzenden Sonnenfunken auf dem Meer waren wieder einmal eine Liebkosung für die Seele. Drei Tage: Strandlaufen, Schifffahren, Fische essen und im Atlantik-Pub eine ruhige Kugel schieben. Bevor der große Ansturm auf Usedom losgeht, haben wir uns gestern wieder verdrückt, der Feierzeit entgegen, umgeben von perlendem Grün.
Nach Pfingsten warten zwei Auftragsarbeiten auf mich und die Lust dazu wächst endlich wieder: Eine große Leinwand und (worüber ich besonders froh bin) es ist ein neuerliches Kartenmotiv für das Fest an der Panke im September in Berlin-Pankow zu zeichnen. Wieder eine Schräge-Vögel-Variation, dieser Auftrag lässt mich lächeln, denn ich bekomme den inzwischen seit vielen Jahren, was mich wundert. Aber „Schräge Vögel“ gibt es in jedem Alter und vielleicht hilft mir ja die Good-Feel-Karte, neue Verbindungen zu knüpfen…
Habt alle miteinander ein frohes Pfingstfest! Eure Petra
Das schwarze Zäunchen am Haus blättert schon, seit wir vor zehn Jahren in die Schorfheide zogen. Ich habe es ignoriert, einfach etwas davor gepflanzt, denn ich wollte keinen Zaun mehr streichen – nie wieder. Aber es fand sich einfach kein anderer und so bin ich nun endlich dabei, dem Teil ein neues Antlitz zu verpassen. Ich weiß nicht, was ich einst ausgefressen hatte, irgendwann begannen meine großen Schulferien mit einem Ringpinsel und drei Farbdosen. Nein, nein, es ging dabei nicht um eine Sommerkinderarbeit, die einen Traum erfüllt – ein Fahrrad, ein Kofferradio, ein paar leichte Sandalen oder ein zweites Kleid. Bestimmt musste ich einen Trotz oder einen Schlammassel ausbügeln, denn ein zweites Paar Schuhe (Sandalen zu Halbschuhen) gab es bei uns für die Kinder nicht. Meine Eltern gehörten zu der ersten Partygeneration, die Deutschland sah. Sie waren zu Kriegsende 16 und 17 Jahre alt und feierten ihr Am-Leben-Sein bis ans Ende ihrer Tage. Das verbrauchte ihr Einkommen – sie lebten sehr. Ob sie dabei wirklich froh waren, weiß ich bis heute nicht. Meine Lebemutter ist früh gestorben, der Vater hat danach sein Leid ersoffen, auch eine zweite Ehe tröstete ihn nicht. Er hat übriges nie einen Zaun gestrichen, er hatte ja mich, denn nach diesen besagten Sommerferien hatte ich diesen Zaun – 25 Meter lang – alle drei Jahre an der Backe bis ich wegzog. 1992. Erst in der Schorfheide habe ich eine neue Wurzel geerdet und ja, da muss ich wohl dann und wann wieder den Zaun streichen – bis ans Ende meiner Tage. Gott sei Dank, ist dieser nur halb so lang…
Eine Woche ist jetzt mein Tag des OFFENEN ATELIERS vergangen und es kommt mir vor, als wäre es schon ewig her. Der Rückbau der Aktion hat doch fast die ganze Woche verbraucht. Dabei fiel mir auf, dass die Werbeflyer für mein neues Märchenbuch, das im Sommer erscheinen wird, kaum Beachtung fanden. Seit ich in der Schorfheide lebe, arbeite ich mit dem Kleinverlag „Verlagsbuchhandlung Ehm Welk“ (jetzt in Schwedt) zusammen, schon der Regionalität wegen. Aber so ein kleines Haus muss natürlich sehr genau den Bedarf „abklopfen“, bevor es sich einem wirtschaftlichen Risiko aussetzt. Alle meine Fans bitte ich deshalb auf diesem Wege, das Buch „Die Gabe der Nebelfee“ vorzubestellen. Hier die Kontaktmöglichkeiten dafür. Ich danke Euch sehr.
„Zeitschatten“ nenne ich diese schemenhaften Gestalten in der Landschaft… Die Erfindung dieses Titelwortes führte mich zu schattenartigen Bildgestalten – erst einmal im kleineren Format. Sie gehören zu meinen Arbeitsthema „Funken der Seele“. „Zeitschatten“ tauchen auch in meiner neuen Schreibarbeit „Milchmond“ auf – als Schattenwesen auf der Moosbank …
Genusszeit für ein Weilchen. Ich weide mich an dem Grün des Gartens und sammle mich. So viele Menschen auf dem Hof, dass war schon eine Herausforderung für uns zwei Gastgeber. Manche Geschenktüte fand ich am Abend, die ich keinem zuordnen konnte, weil ich gerade nicht am Eingang war als sie überreicht wurde. Wer hat mir den Krimi „Ostfriesen TOD“ mitgebracht? Es steckt ein Passfoto, von einer Frau, die ich nicht kenne, zwischen den Seiten. Herrje. Kleine Kosmetikartikel waren dazu gepackt (Bitte melde Dich, damit ich weiß, was soll es bedeuten…!)
Nun denn, mit den Geschenkpflanzen verhielt es sich anders, fast alle sind schon gewässert und geerdet, daran werde ich länger Freude haben und Freude macht bekanntlich gesund. Drei Tage vor dem OFFENEN ATELIER wurde ich mal wieder von allen Seiten durchleuchtet – von neuerlichem Krebs keine Spur – ich bin erleichtert, so kann ich in den Sommer gehen – ohne Sorge, was will man/frau mehr.
Auf der grünen Wiese…Im Kräutergarten…Die Kiwi sprießt…
und die Kissen blühn…
Auf dem Wiesenweg….zur Obstbaumwiese…Dieser Geschenktopf kommt heute in die Erde….Weidenbanke – ein Lieblingsplatz…
… ein Verweilplatz – immer bereit für Gäste. Fotos: pe
Als am Sonntag drei vor 11 Uhr die Hofglocke schepperte, waren mein Liebster und ich so kaputt vom Hin und Her, dass wir uns am liebsten erst einmal hingelegt hätten. Aber keine Chance: Die Kapper Rad-Kunst-Pilger-Gruppe beginnt seit Jahren ihre Tour bei uns in Kurtschlag. Immer pünktlich, damit sie es tagsüber auch schaffen, alle Kunstorte in Groß Dölln und Bebersee anzusehen. Die Euphorie hielt uns aufrecht und trug uns durch den Tag. Vier Wochen hatten diesmal die Vorbereitungen gedauert, weil zugleich auch so viel zu renovieren war und der letzte Tag vor dem Ereignis ist immer der Schlimmste. Allein das Kochen und Backen… Fünf Kuchen 25 Liter Pfadfindersuppe… Verbündete Frauen aus unserem örtlichen Kulturverein spendierten uns fünf weitere Kuchen, so gelang die Verköstigung von etwa 130 Besuchern gut. Irgendwann haben wir die Eintreffenden nicht mehr mitgezählt. Gerade zur Lesung wurde es unübersichtlich voll. Aber das weitläufige Grundstück hat die Besucherschaft gut aufgenommen und verteilt, so dass keine Platzangst aufkommen konnte. Rund ein Viertel der Gäste waren zum ersten Mal bei uns.
OFFENES ATELIER 2018
Es gab viel Lob für die Neuigkeiten im Atelier und vor allem für den verwunschenen Maiengarten. Die Umsätze waren durchschnittlich, viel Kleinkram ging (Bücher, Karten, Drucke, kleine Originale und zwei Leseangebote), keine großen Arbeiten, die Zeit setzt offenbar gerade andere Prämissen. Für die Kunst-Pilgerer steht das Verweilen und Befinden im Quartier immer mehr im Vordergrund, dem kommen wir mit unserem Angebot nach. Aber es fragt sich schon: Wie muss heutzutage eine Bilderschau/Ausstellung präsentiert werden, damit sie auch von der mittleren Generation angenommen wird. Die Menschen um die 40 waren in der Minderzahl, wie offenbar fast überall heutzutage bei Lesungen, Klassik-Konzerten… Das ist schade, denn jene, die zum OFFENEN ATELIER kamen, waren verzaubert vom dem Erlebnisort.
Der Montag gehörte dem Rückbau. Die Stille ist zurück in Atelier und Garten.
Ich habe zu danken – für das rege Besucherinteresse, den vielseitigen Beistand des Dorfes und den Kaffee- und Kuchensponsoren aus Kurtschlag und Klein Dölln. Seid alle miteinander herzlich umarmt!
Hier ein paar Fotoeinblicke. Wie so oft haben wir es nicht geschafft, die Veranstaltung richtig durchzufotografieren…
Gäste im HofBilderspeicherAuch im Bilderspeicher
Im Atelier beim Bücher schauen
Bei der Lesung
Im Garten
Zum BilderspeicherCartoon-EckeIm GrünenDie Stille kehrt zurück….
Jedes Jahr im Frühling laden die Bildenden Künstler des Landes Brandenburg zur großen Atelierschau ein. Der offizielle Termin – das erste Maiwochenende – hat für die Besucher zugleich etwas sehr Privates, denn sie dürfen gewissermaßen ins Allerheiligste, in den inneren Schaffenskreis eintreten.
Aus der Serie: Schräge Vögel auf Landpartie – Frühlingserwachen.
Liebe Atelierfreunde,
das Atelier an der Schorfheide beteiligt sich am Sonntag, den 6. Mai 2018 von 11 bis 18 Uhr an dieser beliebten Kunstaktion. Ich lade Euch herzlichst dazu ein, Bilder zu schauen, in meinen Büchern zu blättern, die dazugehörigen Illustrationen zu betrachten und – bei schönem Wetter – im Lesegarten zu entspannen. Zwischen 14 und 15 Uhr werde ich im Hof eine 30-Minuten-Lesung geben. Zu Gehör kommen Ausschnitte aus meiner jüngsten Winterschreibarbeit – einem Schorfheidekrimi mit Potenzial zum regionalen Sittenbild. Das Schreiben an diesem Buchmanuskript wird mich auch noch den nächsten Winter beschäftigen, bevor es zwischen zwei Buchdeckel gerät.
Im Sommer dürfen sich Fans auf die Neuauflage meiner Märchen freuen. „Die Gabe der Nebelfee“ wird meine bekannten Schorfheidemärchen (die nun von Schibri zum Ehm-Welk-Verlag umziehen) und zehn neue Texte umfassen. Neben meinen Illustrationen wird dieses Buch auch Landschaftsfotografien von Lutz Reinhardt enthalten. Am 6. Mai können schon einmal einige neue Illus zum Märchenbuch bestaunt und Flyer für Bestellungen mitgenommen werden.
Es wäre wundervoll, wenn Ihr zum TAG DES OFFENEN ATELIERS nach Kurtschlag kommen könntet,
Eure Petra
Ort des Geschehens: ATELIER AN DER SCHORFHEIDE
Petra Elsner, Malerin & Autorin
Kurtschlager Dorfstraße 54
16792 Zehdenick OT Kurtschlag
Telefon: 039883 – 48913
petraelsner@gmx.de
Künstler-Blog: www. schorfheidewald.de
Die neue regionale Buschdorfkünstler-Seite stellt u.a. meine künstlerische Arbeit vor. Sie hier
… Der Quartierputz kommt voran: Alle Hoftüren, Nebengelassfenster, Rollokästen… haben frische Farbe, eine neue Gartenflagge weht im Wind …
Nach 10 Jahren blätterte eben die Farbe…Neue Gartenflagge…
… Im Bilderspeicher ist das Treppengeländer endlich auch blau-weiß gestrichen. Dreimal, denn das Braun darunter schlug immer wieder durch… Das war die Woche, aber natürlich waren da noch die Erdbeeren mit Stroh zu versorgen, eine neue Märchenplatte im Lesegarten aufzuhängen usw. In den nächsten zwei Wochen haben wir noch alle Hände voll zu tun, deshalb wird es in meinem Blog vorübergehend leise.
Genießt den Frühling, Eure Petra
Frische Farbe im Bilderspeicher…
Neue Märchenplatte
ErdbeernestAch und diese Schönen sind meine Lieblinge im Frühjahr – die Schachbrettblumen.… und deshalb so verewigt im aktuellen Eulenkalender 2018 als winzige Fußnote neben dem Kalendarium. Zeichnung: Petra Elsner
Petra Elsner: „Freies Weiß“, Acryl auf Leinwand, 80×100 cm , 2018
Mitten in den Räumarbeiten, gewissermaßen zwischen Türen streichen, Unkraut jäten, Einladungen versenden, Bilder auspacken und aufhängen, hat mich in Schub in Weiß erwischt. Es war eine missratene Leinwand, die schon lange im Nebengelass dödelte. Wie sie da so stand, mickrig und verlassen, hat mich eine Spachtelidee angesprungen. Und dieses verwunschene Motiv, das ich „Freies Weiß“ nenne, ist dabei herausgekommen. Es blitzt nur etwas anderes zwischen den Schichten aus heiliger Unschuld, wie eine Erinnerung. Ich bin zufrieden mit den Möglichkeiten der Assoziationen.
PS: Eine interessante Website zu den OFFENEN ATELIERS findet Ihr hier bei: artdates.de
Rabenvögel gehören zu meinen Lieblingstieren. Weil sie so schön schwarz(selig) sind, schlau und gewandt. Schon Ptolemäus listete den Raben als eines seiner 48 antiken griechischen Sternbilder. Das erklärt, warum der Schwarze schon damals Teil mythischer Geschichten war. Im Indianischen Horoskop gibt es ebenfalls ein Sternzeichen namens Rabe. Er herrscht als Tierkreiszeichen vom 23. September bis 23. Oktober. Als spätes Septemberkind ist der Rabe also auch mein Sternzeichen und verrät vielleicht meine Affinität zu dem Vogel. Das Krafttier ist ein Bote zwischen den Welten. Damit er seinen Schutzgeist gut entfalten kann, habe ich jetzt einen Raben auf die Brombeerlaube gesetzt. Dort kann er schalten und walten…
Habt alle ein schönes Wochenende miteinander,
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