Morgenstunde (62. Blog-Notat)

Rabenvogel im Lesegarten.

Rabenvögel gehören zu meinen Lieblingstieren. Weil sie so schön schwarz(selig) sind, schlau und gewandt. Schon Ptolemäus listete den Raben als eines seiner 48 antiken griechischen Sternbilder. Das erklärt, warum der Schwarze schon damals Teil mythischer Geschichten war. Im Indianischen Horoskop gibt es ebenfalls ein Sternzeichen namens Rabe. Er herrscht als Tierkreiszeichen vom 23. September bis 23. Oktober. Als spätes Septemberkind ist der Rabe also auch mein Sternzeichen und verrät vielleicht meine Affinität zu dem Vogel. Das Krafttier ist ein Bote zwischen den Welten. Damit er seinen Schutzgeist gut entfalten kann, habe ich jetzt einen Raben auf die Brombeerlaube gesetzt. Dort kann er schalten und walten…
Habt alle ein schönes Wochenende miteinander,

Eure Petra

… und so ist er entstanden…

Morgenstunde (61. Blog Notat)

Blühende Fächerweide

Seit einer Handvoll Tagen bin ich aus dem Schatten des digitalen Daseins getreten, um unter anderem unter freiem Himmel die Renovierungspinsel zu schwingen. Mit dem Ergebnis, dass ich mich über das heutige  Acht-Grad-Schauerwetter freue, weil ich am Computer pausieren darf. Schließlich braucht Farbe zum Trocknen eine gewisse Außentemperatur, die heute nicht gegeben ist. Also werde ich rasch mal einen längst fälligen Zeitungsartikel verfassen und diese Morgenkolumne schreiben, wobei ich noch einen Moment den Außenverrichtungen im Kopfe nachhänge und finde: Analoges Leben ist anstrengend, wenn auch gesünder. Jetzt, am Computer, tickt schon wieder die Zeit schneller, als würde sie sich von selbst verbrauchen, bevor ich den nächsten Gedanken zu fassen bekomme: Digitalisierung ist = Beschleunigung allen Seins. Das ist die schlechte Seite des virtuellen Fortschritts. Die Gute: Kommunikation ist MÖGLICH, wenn das alte Prinzip „Senden und Empfangen“ funktioniert und der Empfänger, sprich Leser, darüber hinaus auch mal reagiert… wie in einem analogen Gespräch. Ja, Digitalisierung kann die Lebensqualität heben (ist aber meistens nicht so), wie bei allem kommt es auf die Dosis an. Morgen wird das Frühlingswetter wieder auskostbar, da werde ich alle Tasten und Knöpfe ungedrückt lassen… J um ganz analog: Meine Hausausstellung im Bilderspeicher aufzuhängen, ein paar Postkarten mit der Hand zu schreiben, irgendetwas zu lesen und dem Garten einfach beim Erwachen zuzusehen….

Bitte vormerken: OFFENES ATELIER 2018

Aus der Serie: Schräge Vögel auf Landpartie – Frühlingserwachen im Mai. Zeichnung: Petra Elsner

Eine herzliche Einladung

Am 1. Maiwochenende finden im Land Brandenburg die Tage der offenen Ateliers statt.
Am Sonntag, dem 6. Mai 2016 beteiligt sich auch das Atelier an der Schorfheide in Kurtschlag an dieser Kunstaktion. Wer kommt, kann Einblicke in mein Bild- und Textschaffen aus 24 freiberuflichen Berufsjahren erhalten.
Von 11 bis 18 Uhr sind Atelier, Bilderspeicher, Hof und Lesegarten zum Schauen, Verweilen und Entspannen für Sie/Euch bereit.
Von 15 bis 15.30 Uhr gebe ich (bei trockenem Wetter) eine Hoflesung
mit Auszügen aus meiner in Arbeit befindlichen Kriminalgeschichte „Milchmond“.

Auf Ihren/Euren Besuch freut sich
Petra Elsner

Ort des Geschehens:

ATELIER AN DER SCHORFHEIDE

PETRA ELSNER

MALEREI *** ILLUSTRATIONEN *** LITERATUR

Kurtschlager Dorfstraße 54, 16792 Zehdenick, OT Kurtschlag,

Telefon: 039883 48913;
KünstlerBlog: www.schorfheidewald.de

Morgenstunde (60. Blog-Notat)

Gras-Feen im Lesegarten

Kennt Ihr das: Jede Muskelfaser meldet sich nörgelnd nach dem ersten langen Gartenarbeitstag? Autsch an ALLEN Stellen :). ABER: Ich bin wach! Hab seit Monaten ohne Wecker vor 8 Uhr den Tag angeblinzelt, das gab es lange nicht, wohl ein Ergebnis von Sonne und Vitamin B12-Sprizten. Ich bin begeistert und hoffe, es bleibt so, denn so viel Zeit habe ich mein Leben lang nicht verratzt, wie diesen Winter.
Heute ist der Tag, an dem ich beginne alle „Outdoor-Spielzeuge“ für den Lesegarten wieder in Ordnung zu bringen. Die Gras-Feen (oben im Bild) sind nach diesem Sturmwinter beispielsweise flügellos, überall bröselt Farbe und Lack. Bis zum OFFENEN ATELIER am 6. Mai, sollen sie alle wieder für überraschende Blicke sorgen. Dazwischen Außentüren schleifen und streichen… mal sehen, was ich schaffe. Schreiben, Auftragszeichnen  und Leseübungen für die Lesung in der nächsten Woche in Ruhlsdorf beginne ich erst mit dem Einzug der Dunkelheit, es geht nicht anders – bin grade lichtsüchtig…

 

…PS: Die Lesung in Ruhlsdorf wurde auf den 18. Januar 2019 verschoben…

In der Werkstatt erneuert…

Das Raureiftöpfchen

Raureifpoesie

Das Raureiftöpfchen

Eine Gute-Nacht-Geschichte

Ein scharfer Ostwind schlug gegen das Raureiftöpfchen und weckte seinen Gesang. „Klirr, klar, Sternenweiß liegt das Land. Klirr, klar, unterm Eis ruht die Zeit ganz lang. Klirr, klar stoß‘ mich an, dann sing‘ ich vom Zauberreif…“
„Habe ich richtig gehört: Zauberreif?“, fragte sich die vorbeihuschende Haselmaus Fine. Aber das Töpfchen schwieg augenblicklich und so konnte das Mäuschen nicht erkennen, wer da so schön gesungen hatte. Kaum später stieg die Sonne über die Baumwipfel und der weiße Kristallschleier schmolz dahin. Aus dem Raureiftöpfchen wurde wieder ein einfacher umgestülpter Blumentopf. Kein Mensch ahnte von seinen zauberhaften Talenten. Nur Fine hatte noch lange die Melodie im Ohr und konnte sie nicht vergessen.
Das Jahr verging. Die kleine Haselmaus war gerade in ihrer Baumhöhle in einen tiefen Winterschlaf versunken, als sich ein mächtiger Sturm erhob. Der wetterte und wütete eine Nacht lang. Bäume brachen und stürzten in den Böen. Auch Fines Quartier zersplitterte vollkommen. Wie durch ein Wunder flog dabei die Haselmaus im hohen Bogen in den weichen Schnee. Das Tierchen zitterte vor Angst und Kälte. Schnell musste es einen Unterschlupf finden, denn sonst würde es sein Leben verlieren. Fine lief und lief bis sie schließlich an den alten Blumentopf gelangte. Er lehnte kopfüber an einem Mauerstein. So konnte der kleine Nager in sein Inneres krabbeln und hockte nun etwas geschützt in dem kahlen Töpfchen. Fine schlotterte und sang sich leise Mut zu: „Klirr, klar, Sternenweiß liegt das Land. Klirr, klar, unterm Eis ruht die Zeit ganz lang. Klirr, klar stoß‘ mich an, dann sing‘ ich vom Zauberreif…“ Sein Atem beschlug zu Reif an der braunen Tonwand und das Töpfchen erwachte: „Kleine Haselmaus warum singst du mein Lied?“
Fine staunte: „Ich habe es letztes Jahr gehört, aber wusste nicht dass es dir gehört? Mir ist so Bange, ich wollte mich mit dem Lied nur trösten.“
Der Topf räusperte sich: „Es ist ein Zauberlied, dass nur bei Raureif erklingt, dann kann ich für einen Augenblick Wünsche erfüllen. Sag‘ schnell, wie kann ich dir behilflich sein, sonst ist der Zauber wieder verwirkt.“
Das Haselmäuschen wisperte bescheiden: „Ich brauche keinen Zauber, wenn ich einfach in dir bis zum Frühling wohnen darf.“
Das Töpfchen lachte: „Aber gewiss doch!“ Es drehte sich einmal links herum, dann einmal rechts herum. Es füllte sich dabei mit trockenem  Moos und krausen Blättern, gerade richtig für ein wärmendes Nest. Ein paar Beeren und Nüsse entdeckte Fine auch, danach schliefen Haselmaus und Töpfchen tief und fest den ganzen, dunklen Winter lang.

© Petra Elsner
2. April 2018

Spende? Gerne!
Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Vielleicht möchten Sie mich und mein Schaffen mit einem kleinen Obolus unterstützen? Sie können das ganz klassisch mit einem Betrag Ihrer/Eurer Wahl per Überweisung tun. Die Daten dafür finden sich im Impressum. Dankeschön!

Morgenstunde (59. Blog-Notat)

Ostern im Schnee

Erster April, Ostersonntag, es schneit, kein Scherz. Gestern habe ich noch ambulante Frühbeete im Hof angelegt mit Kürbiskernen und Tagetes in vier Arten u.a.m.. Die Vorfreude auf die Farbe Grün schmerzt inzwischen fast körperlich. Und dann das! Ja, sie hatten es im Wetterbericht verkündet, es würde Ostern schneien, aber gleich so viel und schwer, dass sich die Büsche verbiegen? Wer hätte das gedacht. Weihnachten wäre so etwas schön. Immer dieses Schlotterschauern auf der Haut, selbst am Osterfeuer wurde mir gestern nicht warm und der Glühwein schmeckt schon lange nicht mehr: Es reicht Herr Winter, selbst wenn du uns heute dein allerschönstes Gewand präsentierst. Der Tag des OFFENEN ATELIERs ist es nicht weit, ich möchte und muss in Haus und Hof vorankommen, die Winterstarre auflösen. Der Liebste tackert derweil draußen in seiner 19-Grad-Werkstatt Rähmchen für seine Imkerei und ich schwinge die Pinsel: Weiß in Weiß – ein bisschen wie da draußen der Herr Winter…

 

Ein paar Schnappschüsse vom heutigen Wetterereignis in Hof und Garten…

Eingang zum Wintermärchen…
Gestern noch Kompostgewinnung…
Verschneites Murmeleum…
Vogellaube
Am Teich
Adé
Obstgarten am Waldrand
Im Bienengarten
Am Waldausgang
Ostern im Schnee – Blick aus dem Atelierfenster
Lieblingsplatz.

 

 

Frohe Ostern!

Ostern am Feuer.

Liebe Leser,

ganz egal wie das Wetter sein wird, ich wünsche all meinen Blog-Lesern ein frohes Osterfest! Wie auch immer Ihr das Fest begeht, ob Ihr ein köstliches Osterlamm bereitet, ein magisches Frühlingsfeuer anzündet oder die Lichtfeier um die Osterkerze in der Kirche erlebt, schweigend Osterwasser aus Bächen oder Brunnen schöpft … habt eine gute Zeit miteinander und lasst alle Hektik ruhen.

Eure Petra

Morgenstunde (58. Blog-Notat)

Die Nachtgestalten

Wochenende! Und jede Menge Besuch steht an. Heute beispielsweise kommt noch ein Schlafgast (im Atelier, inmitten meines kreativen Kreises…:)). Es ist meine Freundin Trilli, mit ihr wird es garantiert ein gutes Nachtgespräch geben. Trilli lebt seit einiger Zeit wieder in Erfurt und ist eine ganz besondere Künstlerin, ein Unikat unter den vielen.  Zum Texten werde ich die nächste Zeit wenig kommen. Auch wenn es noch winterlich ist, meine öffentliche Winterschreibzeit neigt sich gerade, denn es ist Frühling und die nächsten Wochen gehören der Vorbereitung des OFFENEN ATELIERS. Ich werde also nur noch ab und zu etwas zum Krimi „Milchmond“ posten, weil das Teil jetzt einfach mal langsamer wachsen wird. Ich hoffe, Ihr könnt es verschmerzen :). Dafür wird das Bildschaffen etwas wachsen, sechs leere Leinwände warten schon auf mich. Ich wechsele also eben mal wieder die Pferde … Habt eine gute Zeit!

Morgenstunde (57. Blog-Notat)

Petra Elsners Einladungsmotiv für die OFFENEN ATELIER 2018 ist in Arbeit.

Heute nur wenige Worte, ich zeichne am Einladungsmotiv für den 6. Mai. Früher habe ich aus diesen Zeichnungen Postkarten produziert, das lasse ich inzwischen, denn, leider, leider, die Leute schreiben kaum noch Kartengrüße und ich kann mir keine Ladenhüter  erlauben… Also gezeichnet wird noch mit Stift und Pinsel, ganz analog und manuell, erlebbar aber ist für Euch das neue „Schräge-Vögel-Motiv“ später nur virtuell.

Virtuell gibt es indes auch der Atelierführer 2018, der zu allen Brandenburger Ateliers lenkt, die da an dem 1. Maiwochenende bei den OFFENEN ATELIERs mitmachen. Da die gedruckten Hefte auch nur selten im öffentlichen Raum zu finden sind: hier ein Link zur virtuellen Broschüre. Da könnt Ihr Eure Route schon mal vorausplanen…

Klickt dafür hier. Das Atelier an der Schorfheide findet Ihr darin unter OBERHAVEL/Zehdenick 🙂

Habt alle einen schönen Tag miteinander!

Stunden später:

Motiv Atelierfesteinlagung für den 6. Mai 2018

Morgenstunde (56. Blog-Notat)

Boxenstopp in Heidelberg. Wir waren eine Woche unterwegs: Im Erzgebirge, im Odenwald, in den Voralpen in der Schweiz…

Fünf Grad miese, scharfer Wind, ich friere. Letzte Woche hatte ich im Odenwald den Frühling gesehen. Für einen Tag wie ein Traum. Es war der 5. März und wir waren mit alten Freunden touristisch unterwegs, wobei ich staunte, wie schön die Landschaft um Mannheim und Heidelberg ist. Wir spielten bis in die Nacht Doppelkopf und ich hatte dabei eine stille Vorfreude auf jene Zeit, wenn wir alle im Ruhestand sein würden, denn der Plan war immer – sie kehren dann zurück. Schlussendlich aber erklärten sie uns in jener Nacht, sie würden nicht mehr zurückkommen in die Schorfheide, auch nicht im Alter. Nach zehn Jahren Leben in der Westhälfte Deutschlands, wären sie inzwischen so verwurzelt und mit beruflichen Anschlüssen ausstaffiert, nicht mehr aufholbar, müssten sie noch einmal von vorne beginnen. Künstler sind ja nie wirklich im Ruhestand, nicht nur wegen der dünnen Rente…  Das einzige was ihnen echt fehlen würde, wären die Ossis, die unverfänglichen Gespräche, das ungeschützte Offene, die gemeinsamen Erfahrungen. Immer wieder Abschied nehmen und Menschen verlieren.
Ja, ich verstehe gut, dass man/frau nach Wohlergehen strebt und nicht jeder erträgt, dass er 28 Jahre nach der Deutschen Einheit immer noch um so viel weniger wertschöpft als anderswo. Die freien (nicht staatlich subventionierten) Kulturschaffenden reden selten über ihr Dilemma, aber sie sind wohl jene, die man hierzulande am meisten ausnimmt. Ohne Anstand und Respekt, als wären künstlerische  Ideen nur gut als Petersilie auf einem Festtagsbraten. HerzensBildung, Verantwortung, faire Honorierung – Fremdworte im öffentlichen Leben. Und so gehen sie weiter aus dem Osten weg. Ich verstehe meine Freunde gut, denn natürlich kommt zuerst das Fressen, aber um mal Doppelkopf zu spielen, gepaart mit einem interessanten Gedankenaustausch, muss ich inzwischen schon sehr weit fahren…

PS: Mit der öffentliche Schreibarbeit zur Kriminalgeschichte „Milchmond“ geht es nächste Woche weiter…