Morgenstunde (119. Blog-Notot)

Fliegendes Glück

Sie schälen sich langsam aus dem Weiß der Leinwand – die neuen Kraniche, Glückssegler im lauen Wind. Die auftraggebende Familie hat lange darauf warten müssen, denn ich bin am ersten Versuch „verreckt“, weil ihre Wünsche zum Hintergrund nicht zusammen bringbar waren und mich schlussendlich blockierten. Diese Grazien hier wachsen wie für mich gemalt und wenn sie wer haben will – gut, sonst eben nicht, dann bleiben die Glücksvögel bei mir. Kann Glück gebrauchen. Der Hintergrund wird jetzt schlicht Himmelblau, glatt ohne Wolken, eben ruhiges Herbstwetter, wie es der Meteorologe nennen würde. Habt alle miteinander ein entspanntes Herbstwochenende, draußen vor der Tür ist es wundervoll!

Morgenstunde (118. Blog-Notat)

Windspielerei

Endlich mal wieder ein ganz normaler Tagesbeginn mit einer Tasse Filterkaffee für eine Morgenstunde. Tagelang war immer gleich nach dem Erwachen Eile geboten. Heute nicht, keine Taschen für irgendeinen Aufbruch zu packen, keine Räum- und Schlepperei für eine Bauaktion, keine Laubfegen und auch keine schnelle Textbearbeitung für einen urplötzlichen Verlagsgedanken. Der Morgen gehört mir ganz alleine. Gestern hatte meine Verlegerin die Idee, einen Vorabdruck meines Kriminalromans „Milchmond“ in die zweite Schwedter Anthologie mit aufzunehmen. Dafür galt es rasch fünf Manuskriptseiten auszuwählen, was ich immer sehr schwierig finde, wenn es nicht nur eine Episode sein soll. Nun denn, da habe ich etwas vorfristig in den Blättern der letzten Winterarbeit gekramt, zugleich redigiert und das Wunschpaket zusammengestellt. Im nächsten Winter werde ich am „Milchmond“ weiterschreiben und ihn im zeitigen Frühjahr beenden. Soweit der Plan, ich freu mich auf diesen Rückzug, aber noch ist es nicht soweit. Ich genieße meinen Morgen, hänge einem Nachtraum nach: Da will ich doch in eine Bahn einsteigen, doch der Zug kommt mit einem Wasserschwall an und säuft im Stehen nach und nach in die Tiefe. Der Zugführer öffnet die Türen. Er brüllt: „Springen Sie und steigen Sie ein, wir müssten weiter!“ Das Wasser läuft in die Wagons, ich zögere und springe dann eben ins eiskalte Wasser…. Was für eine Traumsequenz! Und was bedeutet sie – Nach- oder Vorschau…?

  1. November
  2. 1045. Blogbeitrag

Goldener Oktober

Wir hatten das Gold im Garten bei Kaiserwetter am 30. Oktober. Das sah nicht nur gut aus, sondern half uns auch beim Baufortschritt des Vordach-Ständerwerks. Wir sind geschafft und deshalb gibt es heute mal einfach nur Bilderblicke…

   
  
    

Herbstsonntag

Abfluss vom Trämmersee

Sonntag, still ruht der Himmel im See.
Blätter trudeln, torkeln und verwehen.
Der Rabe im Geäst knarrt und krächzt,
als sich ein alter Wind erhebt,
der Kälte haucht und es riecht nach Schnee.

© Petra Elsner
Oktober 2018

1044. Blogbeitrag

 

 

 

 

Morgenstunde (117. Blog-Notat)

Petra Elsner: Baum des Lebens, 110 x 140, Mediamix auf Leinwand

Als wir vorgestern von unserem Pflegeeinsatz aus dem Erzgebirge zurückkehrten, hatte sich in unserem Freisitz vor dem Haus Laub für zwei Schubkarren aus Park und Nachbarschaft verfangen. Ich hatte gerade das Laub „meiner“ Stadtlinde (sie gehört der Stadt Zehdenick) hinter mir … schnauf, da kommt Freude auf. Gestern wurde das metallene Ständerwerk fürs neue Vordach geliefert, dass ich jetzt noch mit meinen Hausfarben streichen darf… Dienstag wird es aufgestellt, bekommt Betonfüße und vielleicht wird es dann vor dem Haus auch wieder etwas trockener. Zwischen all diesen Verrichtungen, fühle ich mich irgendwie auf dem Sprung, denn es ist unbestimmt, ob wir in einer oder zwei Wochen wieder im Erzgebirge gebraucht werden. Meine Gedanken kreisen um das Altwerden der Angehörigen. Es macht mich traurig zuzusehen, wie schwach und langsam das Leben wird. Hab‘ von Hermann Hesse das wunderbare Buch „Mit der Reife wird man immer jünger“ gefunden, das mir beisteht. Es ist für eine Gnade für meine Seele, diese Perle des Geistes. Sie macht Mut und nachsichtig. Seit Tagen lese ich mir abends Hesses Betrachtungen und Gedichte über das Alter laut vor. Was ich lese, stiftet einen inneren Monolog an, der tut mir gut,  auch wenn ich voller Sorge bleibe.

1043. Blogbeitrag

Zuerst und zuletzt

Foto: Petra Elsner

So kommt und geht das Leben:
mit einem Schmerzlied.
Angelangt am Dunkelufer
blitzt hell die Nacht.
Ihr Licht winkt dir zum Abschied,
Die Zeit versiegt, sie ist verbracht.

© Petra Elsner
25. Oktober 2018

Morgenstunde (116. Blog-Notat)

Mein Sommer 2018 endet, wie er begann: mit Streichen. Die Vorbereitungen des kleinen Vordachbaus brachte schönste Schäden an der Haushülle zum Vorschein. Schnell war klar, hier muss neu geweißt werden, bevor die neue Regenrinne rankommt und auch das Hoftor war vom scharfen Ostwind arg angenagt, also ran an das Teil Schleifen und Streichen, während der Liebste das Moos vom Dach kratzte. Aber dann hieß es plötzlich: Alles Stehen und Liegen lassen – ein Notfall in der Familie. Und deshalb ist hier kurzweilig Blogpause angesagt …

   

Morgenstunde (115. Blog-Notat)

Das letzte Blatt zur Geschichte „Der kleine Apfelkönig“ entsteht…

Das letzte Blatt zum kleinen Apfelkönig entsteht. Das braucht heute noch, denn jede Farbe ist zweimal anzulegen, bevor sie auf dem glatten Papier deckt. Draußen wartet die Hauswand auf einen neuen Anstrich im Hof, denn der Liebste baut mit Hilfe von Profis ein neues Vordach aus Verbundglas, eher ein Terrassendach, dass es uns fortan möglich macht, auch bei feuchtem Wetter mit Gästen vor der Tür zu sitzen. Die Spuren des alten, kleinen Vordachs (es war maximal ein Doppelsitzer…) an der Wand, sind also zu beseitigen. Das mache ich immer in den Trockenphasen des Blattes, aber noch ist es zu frisch für das Streichen unter freiem Himmel. Augenblicklich ist es mir ganz recht, diesen Spätsommer zu erleben, denn so können wir alles, was wegen der Hitze im Juni/August liegenblieb, nachholen, wir versuchen es jedenfalls. Da seht noch eine Leinwand im Block und ich hab‘ auch wieder Lust auf neue Texte …, aber der kleine Apfelkönig hat sich wieder einmal vorgedrängelt. Nicht mehr lange, habt einen schönen Tag miteinander,

Eure Petra

Das 5. Blatt wurde am 18. Oktober fertig.

1040. Blogbeitrag

Morgenstunde (114. Blog-Notat)

Petra Elsner im Herbst. Foto: Lutz Reinhardt

Als wir gestern Honig an eine Berliner Bio-Kette lieferten, fuhren wir durch Wandlitz. Im Fenster des gut sortierten örtlichen Buchladens entdeckte ich in der Vorbeifahrt ein A3-großes Blatt, das meine Geschichte „Geschenktes Wort“ ausstellte. Das macht sie aber geschickt, die Buchhändlerin Melanie Brauchler, für meine Lesung dort am 20. Oktober zu werben. Sehr schön, Passanten durch die Fensterscheibe in die Märchenwelt zu locken, besser geht nicht. Mit eben dieser Geschichte werde ich an diesem Tag beginnen… Wer dazu kommen möchte, Reservierungen bitte unter: 033397/607500, direkt in der Buchhandlung, Prenzlauer Chaussee 167 in 16348 Wandlitz. Beginn ist 18 Uhr, Einlass 17:30 Uhr, Eintritt 10 Euro.

PS am 19. Oktober:
Die Lesung musste leider aus technischen Gründen verschoben werden.

1039. Blogbeitrag

Am 14. Oktober im Märkischen Sonntag Eberswalde.

Morgenstunde (113. Blog-Notat)

Das erste farbig angelegte Blatt zum kleinen Apfelkönig ist fertig. Zeichnung: pe

Manch‘ einer meiner Helden hat wirklich dicke Hosen an und macht sich immer wieder breit in meinem Tag: Der kleine Apfelkönig. 2014 entstand diese Geschichte auf den Wunsch des Zehdenicker Apfelmanns. Sie ist ihm gewidmet, stand auf meinem Blog und erschien später mit anderen Geschichten in Buchform. Als Illustration gab es nur eine knuffige Vignette. Wirklich keine andere Geschichte hatte und hat so viele Klicks wie diese. So war es nicht verwunderlich, dass daraus ein Schulprojekt wuchs, wofür ich u.a. fünf Szenenblätter entwarf – als Strichzeichnungen zum Ausmalen für die Grundschüler. Für das Darstellende Spiel schnitt ich den kleinen Apfelkönig zur Form, die über den Szenenbildern schwebte. Diesen Sommer ließ ich ein Stanzmesser für den kleinen Apfelkönig – nun als Spruchweisheitsträger bauen und bemalte die gestanzten Rohlinge in den müden Abendstunden. Aus den Malblättern vom Schulprojekt fertigte ich Ausmalhefte für kindliche Atelierbesucher, denn für Schulprojekte der ursprünglichen Art fehlte mir nach der Tumor-OP im Winter 2017 einfach die Kraft. Jetzt, letzten Sonntag, kam vom Verlag die Idee, eben diese Geschichte zum Advent als Minigeschenkbändchen (A6) noch einmal herauszugeben (toll!). „Die Strichzeichnungen liegen doch bestimmt auch in Farbe vor?“ Nee, liegen sie nicht, sie hatten schließlich einen anderen Auftrag und so habe ich den kleinen Apfelkönig schon wieder am Wickel. Kinder wären im Handumdrehen fertig mit dieser Ausmalarbeit, ich brauche eine ganze Woche…

Blatt 2 entstand am 10. Oktober.
Blatt 3 wurde am 12. Oktober fertig.

 

 

 

 

 

 

Blatt 4 ist am 16. Oktober entstanden.

 

1038. Blogbeitrag