Kraniche auf blauem Grund

Ohne viel Worte, nun sind sie endlich fertig, die fliegenden Kraniche in der blauen Luft….

PS vom 6. Dezember: Frisch gerahmt haben sie 14 Tage lang zur Probe bei den Auftraggebern gewohnt, gestern wurden sie gekauft. Alles gut.

Morgenstunde (124. Blog-Notat)

Gleich wird der Bilderspeicher dicht gemacht…

Es ist wieder die Zeit, in der nicht nur das Licht verschwindet, es wird zugleich auch seinen stimmungsvollsten Glanz entfalten – in einer Woche etwa. Die letzten zwei Tage habe ich wie alljährlich den Bilderspeicher ausgeräumt, um die kleine Sommergalerie unterm Kaltdach dem Himmel zu überlassen. Es ist dann so, als würde sich das Häuschen ducken, denn noch heute wird die Treppe nach oben wieder abgedeckt, darunter wird es kuschlig. Die Auftragskraniche sind so gut die fertig. Ich mag sie, mal sehen, ob die anderen auch und wann ich während der ganzen Räumerei zu den letzten Pinselstrichen komme. Der Übergang vom Herbst zum Winter ist in diesem alten Landhaus immer vollgestopft mit Verrichtungen, die dem Altbau geschuldet sind. 1889 wurde der Katen gebaut … Das Glas für das Vordach lässt auf sich warten, Lieferengpässe hieß es. Herrje, wie früher im Osten, nur nicht so permanent wie einst. Aber es muss jetzt langsam werden, denn mit dem scharfen Ostwind, ist der erste Schnee in der Nähe. Ohne Vordach könnte eines schönen Morgens einfach die Tür zugeweht sein…

Geheimnis


Dünne Lebenstriebe,
hinfällig der Leib.
Er ahnt schon das Ende
und das All-Eine.
Das ist der Moment,
in dem sich sein Geheimnis offenbart:
Der Einklang vom
Diesseits und Jenseits.

 

© Petra Elsner
18. November 2018

Morgenstunde (123. Blog-Notat)

Das allerletzte Rot im Garten.

Es war gestern eine angenehme Lesung in Berlin-Lichtenberg. 45 ZuhörerInnen, die echt mit mir in die Geschichten eintauchten und zu begeistern waren. Nur eine Sache hat mich bei der zweiten Geschichte echt aus dem Konzept gebracht. Eine Frau betrat den Raum und entschuldigte ihre Verspätung mit der Anmerkung, sie wurde leider länger beim Arzt aufgehalten. Als sie saß und ich weiterlas brummte plötzlich etwas unüberhörbar und ich assoziierte: ein Langzeitblutdruckmessgerät. War es aber nicht. Die Geräuschabstände waren dichter und übertönten beinahe meinen Verstärker. Das irritierte mich dann doch. Es dauerte einen Moment bis ich endlich mitbekam, draußen hatte jemand eine Bohrmaschine angeworfen, Gott sei Dank, hatte er die Schraube nach dieser Geschichte in der Wand und ich konnte nun störungsfrei weiterlesen, alles war gut.
Heute ist allerdings nicht mein Tag. Offenbar habe ich mir im Schlaf einen Nerv eingeklemmt und kann den Kopf kaum halten. Das ist echt böse, selbst starke Scherzmittel unterdrücken das Stechen nicht. Bitte Schmerz lass nach (!), ich bin so völlig ausgeknockt…
Wünsche trotzdem allerseits ein entspanntes Wochenende, Eure Petra

 

 

1055. Blogbeitrag

Die Advents- & Winterlesungen beginnen…


Heute in Berlin Lichtenberg (geschlossene Veranstaltung) aus diesem Buch:

Liebe

Petra Elsner: Hinter dem Fluss 1

Ein Rätsel ist die Liebe
so hinraffend bedingungslos
zersetzt sie alle wilden Triebe
und treibt uns in den einen Schoß.

Ein Segel ist die Liebe
mal lau, mal rau, mal hemmungslos
kreuzt sie die Lebenslinien
und weht ein Band um Herz und Hand.

© Petra Elsner
14. November 2018

Morgenstunde (122. Blog-Notat)

Himmelblau für das Ständerwerk.

Nach sechs Wochen kam endlich das Himmelblau per Post für das Terrassendachgestell und mit ihm: der Regen. Was habe ich auf ihn gewartet, doch aber nicht jetzt! Als ich gestern unterm dicken Wolkengrau vier Stunden den ersten Anstrich bewerkstelligt hatte, begann es zu tröpfeln. Da denkste doch nur: Ach nö! Vom Leiter rauf und runter schmerzt mir heute irgendwie alles, morgen soll es wieder trocken sein, dann folgt mit dem Schlussanstrich, der nächste Muskelaufbau und nächste Woche die Glasabdeckung. Dann ist das Projekt endlich fertig. Ich hab es schon kaum mehr zu hoffen gewagt, denn der Imkergatte hat sich mehr Völker zugelegt und so auch mehr spezielle Arbeit … Nun denn, der nächste Sommer kommt bestimmt, man kann ja unterm Terrassendach auch mal ein Adventsgrillen versuchen.  Advent ist auch gleich, Freitag gebe ich die erste voradventliche Lesung in Berlin. Dafür wähle ich heute noch acht meiner Dezembergeschichten aus dem Fundus. Der nährt sich aus 20 Jahren Weihnachgeschichtenschreiberei für Zeitungen. Jedes Jahr eine, manchmal auch zwei…

1052. Blogbeitrag

Silbernebel


Ein Schweif Silbernebel legt sich in das Land.
Ein Schimmer,
eine Schwebe,
ein Fließ aus Geisterhand.
Dort steigt ein Vogelschatten aus dem Schwaden.
Ein Zeichen?
Eine Weise?
Eine Flucht aus kaltem Atem.

© Petra Elsner
9. November 2018

 

Morgenstunde (121. Blog-Notat)

Meine Schätze…

Drei Kilo und zehn Gramm war das Bücherpaket schwer, das ich heute zur Post brachte und nach Österreich sandte. Als man mir das Porto nannte, hab ich mich beinahe auf den Allerwertesten gesetzt: 17,99 €.  Auf die beigelegte Rechnung hatte ich smarte 4,50 € gesetzt. Dumm gelaufen… Bin schließlich keine Buchhändlerin, sondern Buchautorin, nur ab und zu versende ich auch, wenn ich freundlich gebeten werde. Normalerweise kaufe ich meine Bücher bei meinem Verlag für Atelierbesucher und, um sie bei Lesungen anbieten zu können. 30 Prozent Autoren-Rabatt ist mein Gewinn, der nicht unbedingt fett macht. Ganz verrückt finde ich es immer, wenn Buchhändler sich von mir Bücher schicken lassen wollen. Die Händler bekommen beim Verlag bis zu 45 Prozent Rabatt – als Autor kann ihnen das nicht gewähren und eigentlich sollten jene das wissen. Ich müsste gewissermaßen noch was drauflegen, wollte ich Wünsche erfüllen. Dass mit der Kohle ist doch wirklich nervig und versaut einem doch glatt die schöne Schreibstimmung. Ich bin gerade dabei meine diesjährigen Weihnachtsgeschichte (für die Märkische Oderzeitung) zu schreiben, obwohl es nicht regnet oder schneit. Dieses Jahr muss ich bei schönstem Sonnenschein ran, denn wer weiß, ob der Spätsommer nicht noch bis Weihnachten anhält…

1049. Blogbeitrag

Morgenstunde (120. Blog-Notat)

Diese Herbsttage strahlen so herrlich, dass ich einfach nicht anders kann, als draußen zu sein, das Licht und das milde Wetter zu genießen. Kann mich nicht entsinnen, dass das Gold im Garten so lange seinen Glanz verströmte. Jetzt fällt das Birkenlaub langsam und wir haben plötzlich überall goldene Teppiche. Wundervoll und irgendwie barock. Dem Zaun mit dem russischen Betonpfählen hab‘ ich eine singende Maus als Untermieter spendiert, mir ist nach Spielen, denn die jüngsten Tage waren doch ein bisserl hart. Umso bekömmlicher ist diese verlängerte Spätsommerzeit im Funklochwald. 5G – das neue Netz machte gestern in den Nachrichten als Mobilfunkstandart von sich reden. Aufgeblasen tönten alle, es würde „lückenlos“ ausgebaut, auch im ländlichen Raum, nur einer streute wie nebenbei ein, 30 Prozent Deutschlands bestünden schließlich aus Wald… Eben, und so werden wir hier am Schorfheidewald wohl weiter die Handys an den Sichtschneisen zücken und Richtung Groß Dölln halten, wo der nächste Sendemast steht. 3 Kilometer entfernt. Bei so viel Mobilität fürs Telefonieren haben wir nach unserem Zuzug vor zehn Jahren die Handys einfach abgeschafft, Mailen ist ja eh viel schöner…

      
 

1048. Blogbeitrag