Morgenstunde (225. Blog-Notat)

Herbstbaustelle im Garten.

In meinem nächtlichen Traum wollte ich umziehen und meinen verstorbenen Vater mitnehmen. Ich grub ihn aus und lagerte ihn auf einem alten Sofa, während ich weiter meine Sachen packte. Plötzlich röchelte er, schnaufte, räkelte sich, stand auf, ging zum Kühlschrank und holte sich eine Flaschen Schnaps und mein Alptraum begann. Ich zog mit dem trunkenen Untoten um, versteckte ihn vor der Welt und der Vermieterin, fuhr mit ihm per Zug in die Schweiz zu einem neuen Verleger. Unterwegs wurde mir erst mein Laptop samt Rucksack geklaut, dann auch der Vater. Ich stand ohne ihn in Bern, der grauen Stadt und wusste nicht wohin, denn Namen sind für mich Schall und Rauch und mein Gedächtnis – das Laptop – war ja verschwunden. Ein Mann öffnete mir eine Tür, nachdem mich zwei Porschefahrer fast gestreift hätten, es war auch ein Verleger, der Interesse zeigte, das irritierte mich dann irgendwie doch. Ich wachte auf, kochte mir einen Tee. Was sollte das mit dem Vater, was spukt er nur durch meine Nachtgedanken? Ich ging wieder schlafen, der Traum hatte sich verdrückt… -puh. Aber wer war dieser Verleger?
Ach herrje, was für Träume! Völlig gerädert bin ich heute spät erwacht und gehe jetzt lieber gleich zu meiner neuen Baustelle im Garten: Nächstes Jahr soll ein kleiner, solarbetriebener Wasserlauf gutes Klima auf meiner Kräuterspirale schaffen und vielleicht auch beim Anblick mediterrane Ruhe verströmen. Jedenfalls habe ich das Gefälle gestern schon einmal unterlegt. Jetzt gehen die Erdarbeiten weiter, dann kommt der Beton und die flachen Kiesel drauf… Habt einen munteren Tag alle miteinander!

Stunden später. Jetzt muss alles trocknen…

Morgenstunde (224. Blog-Notat)

Herbstzeit.

Der Liebste war in den Pilzen und brachte einen Korb mit dunklen Maronen und knackigen Steinpilzen mit. Sie füllten vier Trockensiebe mit „Winterfutter“ und nun duftet es im ganzen Häuschen nach Pilzen. Einmal pro Woche gibt es bei uns Spaghetti mit Waldpilzen in Sahnesoße. Dieses Jahr bangten wir schon, dass vielleicht daraus nichts werden würde. Aber nun doch, die paar essbaren Pilze aus dem Garten hätten das längst nicht gebracht.
Nach langer Zeit haben wir an diesem Wochenende endlich mal wieder richtige Draußentage mit Gartenarbeit, Waldläufen und Bienenfütterung. Allerdings werden wir das übliche herbstliche Arbeitsprogramm nicht schaffen, zu oft sind wir derzeit unterwegs. Im Grunde ist das auch nicht so dramatisch, denn ein unaufgeräumter Garten ist gut für die Vögel und Igel. Mein Lieblingsplatz schmückt sich derzeit mit einem wunderschönen Fliegenpilz, einer von vielen – zurzeit sprenkelt sich ein rotes Leuchten durch das Gartenquartier. Kommende Woche plane ich Schreib- und Konzeptionszeit, mal sehen, was wird. Auch ein paar Besucher haben sich angekündigt, es wird also gesellig und informativ werden. Sehr schön.
Einen entspannten Sonntag wünscht Euch Petra

Nächtliche Berührung

Der Schlaf berührt die großen Rätsel
und klopft an stumme Türen.
Durch welche wird sie gehen – die Zeit?
Wo schlafen die Träume,
wo die Ambitionen,
wo die Ohnmacht und
wo der Tod?
Der Schlaf berührt Fragmente
und lässt den Gedanken reifen
für den nächsten Schritt.

© Petra Elsner
8. Oktober 2019

Morgenstunde (223. Blog-Notat)

Baustelle
Die Straßen auf und ab…

Gleich nach dem dörflichen Herbstfeuer am Sonnabend haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind voller Sorge zu den Eltern ins Erzgebirge aufgebrochen. Fünfeinhalb Stunden stockender Sonntagsverkehr. Nun pendeln wir zwischen Krankenhaus und Pflegeheim. Deshalb herrscht im Blog Schorfheidewald einige Tage Stille. Das Leben diktiert einstweilen die nächsten Schritte. Den Zeichenblock habe ich dabei, vielleicht komme ich in den Abendstunden zu den noch ausstehenden Illustrationen. Habt alle miteinander eine gute Zeit, Eure Petra

Morgenstunde (222. Blog-Notat)

Der Schimmelreiter zu „Der wilde Ritt“. Zeichnung: Petra Elsner

Ja, war irgendwie Feiertag, aber eine Handvoll Zeichnungen drängeln, denn mein Hausverlag möchte das Silvestermärchen „Der wilde Ritt“ und zwei Weihnachtsgeschichten als drei Mini-Lektüren (wie Der kleine Apfelkönig) zum Advent auf den Markt bringen, was Kleines eben. Aber diese Teile hatten bisher nur eine Vignette und nun braucht jeder Text zwei weitere, größere Illustrationen. Ja. So entstand heute u.a. mein Schimmelreiter aus der wilden Jagd. Für heute ist`s genug.

Morgenstunde (221. Blog-Notat)

Das Foto stammt aus dem letzten Sommer, zur Lesung im KOMM haben wir nicht fotofrafiert. Foto: Lutz Reinhardt

Es war eine gute Lesung gestern im KOMM-Schwedt. Tolle Zuhörerinnen, die ihren Genuss auch im Anschluss artikulierten, was ich nicht so oft erlebe. „Ich könnte Ihnen stundenlang zuhören.“, meinte eine Frau und eine andere ergriff meine Hände und brachte sichtlich gerührt hervor: „Sie können so gut mit den Worten umgehen. Ich wollte das immer, musste mir aber eingestehen, dass es mir nicht gegeben ist.“ Dazu lächelte sie verschmitzt. All diese Frauen hatten/haben Brustkrebs und organisierten sich in dieser Selbsthilfegruppe, um einander beizustehen. Aber immer wieder schaffen es Frauen nicht, diesen Kampf zu überleben, und so leuchteten gestern drei Lichter zu Beginn der Veranstaltung – im September waren drei von ihnen gestorben. Ich hatte einen mächtigen Klops im Hals nach der erwünschten Gedenkminute. Die Anspannung war absolut im Keller, als ich nach all den trostsuchenden Worten der Versammelten, die Lesung eine halbe Stunde später begann. Eine Amazone ohne urbane Möglichkeiten muss sich immer allein aufrichten, vielleicht würde es mir schon deshalb gelingen, die Stimmung der Zuhörerinnen aufzuhellen. Ich war mir nicht sicher, aber ja, das Ansinnen ging doch auf. Das sind meine Glücksmomente.

Morgenstunde (220. Blog-Notat)

Baumschnitt-Tage. Am Stehtisch bei der Weide wird dieses Jahr wohl keiner mehr verweilen. Saisonschluss eben. Gestern hatte der Baum noch einen Schopf, jetzt ist er Baumskulptur bis zum Mai. Die Kunst ruht an diesem Wochenende, denn der Wein ist zu ernten. Im neuen Dampfentsafter wurde daraus heute schöner Traubensaft. Der Liebste beschneidet derweil die nächsten Kopfweiden am Ende des Lesegartens. In ein paar Tagen ist im Dorf „Einheitsfeuer“, dorthin bringt er die Weidenruten. Es sind leider sogenannte Brechweiden, sonst könnte ich daraus Körbe oder Zäune flechten. Während des Bündelns des Baumschnitts habe ich die nächsten zwei Birkenpilze am Teich entdeckt. Einfach herrlich. Für die nächste Pilztestpirsch im Wald ist es heute einfach zu nass. Aber diese Woche wird das schon noch. Im Ofen schmort ein Braten, der Liebste hat beim Skatturnier einen nahrhaften Preis gewonnen – das Leben kann doch so entspannt sein… Jedenfalls in diesem Moment.

Morgenstunde (219. Blog-Notat)

Steinpilzfund im meinem Lesegarten

Als sich am späten Nachmittag der Regen kurzweilig verzog, hat mir mein schöner Garten ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk in den Weg gestellt – einen mächtigen Steinpilz, daneben wuchs ein knuffiger Fliegenpilz, zwei Meter weiter, am Teich acht Birkenpilze.  Kurz vor dem Bienengarten am Wald beginnt sich auch die alljährliche Fliegenpilz-Kolonie zu rühren, vielleicht steht da in den nächsten Tagen wieder ein Blickfang wie aus einem russischen Märchen gepflückt. Wenn ja, werde ich es Euch zeigen. Den Imkergatten hat jedenfalls sofort das Pilzfieber befallen und los ist er in den Wald. Mal sehen, was er bringt.
Ansonsten war es wieder ein Schnippeltag – Passepartouts schneiden bis das Kreuz jaulte, abends werde ich mein Leseprogramm zusammenstellen, denn am 1. Oktober beginnt für mich der Leseherbst. Bis Weihnachten habe ich doch einige Lesungen im Kalender stehen. Da kommt keine Langeweile auf, zumal an jedem Ort immer etwas anderes gewünscht wird. Die Grundschüler möchten den „Schatz der Baumriesen“ hören, die Rentner Märchen, die Landfrauen sommerliche Kurzgeschichten und die Städter den Krimi und Weihnachtsgeschichten. Nun denn, habt ein schönes Wochenende alle miteinander,

Eure Petra

Morgenstunde (218. Blog-Notat)

Potzlower Seenblick im Frühling.

Die Weihnachtsgeschichte ist geschrieben, die vierte und letzte Illu dazu fast fertig, ein Tageszeitungsplatz wurde zugesagt – also: Alles gut. Da konnten wir uns heute eine Rundfahrt leisten. Plakate für das dörfliche Kürbisfest bei Foto-Knaak in Joachimsthal drucken lassen. Weiter nach Prenzlau – Monatseinkauf und von dort zu meinem allerliebsten Ort in der Uckermark – dem Potzlower Seenblick. Picknick auf der Aussichtsplattform. Das Foto stammt vom Frühling, hatte die Knipse vergessen. Zurück gings über Fergitz, Suckow, Stegelitz, Temmen, Götschendorf, Milmersdorf, Ahlimbsmühle, Gollin…. In Groß Dölln und Kurtschlag haben wir gleich die Plakate aufgehängt. So ein entspannter und blickreicher Tag geschieht uns doch eher selten, ich hab diesen späten Sommertag wirklich genossen. Am Gartenteich fand ich noch einmal zwei Birkenpilze.  Jetzt noch ein bisschen pinseln an der letzten Vignette, dann ist Feierabend.

…. im Sommer.

Morgenstunde (217. Blog-Notat)

Die zweite Figur zur Weihnachtsgeschichte ist fertig und der Text wächst auch so langsam vor sich hin. Nö, wird nix verraten, nur – naja, eine Figur zeige ich Euch doch, damit Ihr nicht denkt, ich gönne mir einfach mal unter einem kreativen Vorwand eine Blogpause. Wie die Figur heißt sage ich nicht, aber hier ist sie denn – ohne Worte: