Lesezeit 13

Die dritte Lauschprobe führt weiter durch die Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Es ist meine 13. Lesezeit für Euch als Verschnaufpause in der Corona-Zeit.

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Morgenstunde (313. Blog-Notat)

Es geht langsam voran, fünf Episoden für die Museumsbroschüre sind geschrieben, acht sollten es werden. Ich wollte sie längst abgeschlossen haben, doch was verbrennen wir augenblicklich Zeit! Wochen der Entschleunigung, in denen sich aber nicht die innere Unruhe legte, denn die Unbekannte in dieser Zeitrechnung atmete Gefahr für Leib und Leben. Und sie geistert noch. Vielleicht wurde übertrieben, vielleicht dies, vielleicht das – ein schwankender Boden. Das Überleben – ein Großraumexperiment, nicht mit Labormäusen, mit Menschen. Morgen werden die Lockerungen kommen und in 14 Tagen werden wir sehen, wohin die Zahlen driften. Was für eine Lage. Ach, lieber Mai und mache… vielleicht gönnt uns das Virus, doch bei frühsommerlichen Temperaturen eine Auszeit und vielleicht gibt es im Herbst, wenn es wieder anhebt zum nächsten Geistertanz, andere Möglichkeiten – vielleicht. Die Unbekannten werden weiter die Oberhand haben, denn zu Gewissheiten finden wir erst später. Es lebt sich gerade nicht gut in diesen beklemmenden Zeiten, die Angst und Ungerechtigkeiten schüren. Wieso eigentlich half Berlin seiner Künstlerschaft mit Zuschusszahlungen beim Überleben und Brandenburg nicht; wieso war das auch so in Baden-Württemberg und in Mecklenburg-Vorpommern nicht? Überall ist in Deutschland gleichermaßen mit dem Lockdown, der Ausgangssperre also, das öffentliche Leben und in ihm alle Konzerte, Ausstellungen, Lesungen abgesagt worden… Sind Künstler in ländlichen Gebieten weniger wert? Die Ungleichbehandlung verletzt den Gleichbehandlungsgrundsatz des Art. 3.1 GG und hat nichts mit föderaler Kompetenz zu schaffen. Viele Künstler wissen inzwischen, was dieser markige Spruch „Wir lassen keinen zurück!“ wert war.

Lesezeit 12

Diese zweite Lauschprobe führt weiter im Text der Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Es ist meine 12. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.

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Lesezeit (11)

Zu Ostern gibts eine Lauschprobe aus meiner Fantasy-Geschichte „Schatz der Baumriesen“. Es ist meine 11. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.

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Der Grasflüsterer

Der Grasflüsterer legte eins seiner mächtigen Segelohren auf den winterdürren Boden. Er hörte nichts, gar nichts. Das Ostergras wollte einfach nicht wachsen. Dabei hatte er Ambrosius ganz fest zugesagt, er würde dieses Jahr echtes BIO-Ostergras liefern. Keine gefärbte Holzwolle, kein Bambusgras und schon gar nicht irgendwelchen giftgrünen Plastikmüll. „Es ist einfach zu kalt!“, brummte der Grasflüsterer vor sich hin. Im Winter mild, im Frühjahr lausekalt. Die Kahlfröste hielten die Landschaft grau, was die Osterfest-Designer zu immer schrilleren Kreationen animierte. Ambrosius, der echte Osterhase, hatte über die Zeit eine tückische Farb- und Synthetik-Allergie entwickelt, die ihn stets im Ostergeschäft mit geschwollenen Augen und Niesanfällen plagte und schwächte. Deshalb hatte er den Grasflüsterer um einen Rat ersucht. Denn Balduin, der Grasspezialist, wusste ganz genau, wie der Boden klingt, wenn die Graswurzeln wachsen. Er hatte gewissermaßen akustische Sensoren, die dem unterirdischen Leben nachspüren konnten. Dieses Frühlingserwachen ist eine leise zauberhafte Symphonie der Erdkörnchen. Kaum vernehmbar.

Doch die Wurzeln schwiegen im Kälteschock. Eisiger Ostwind fegte über Balduins struppig grau-braune Wiesen. Der Mann erhob sich und holte erst einmal einen leichten Federbesen herbei, um Luft in die verdorrte Grasnarbe zu bringen. Aber das Wetter blieb knochentrocken und der Wind hob gleich im Erwachen des Tages sie letzten Tautropfen auf. Balduin brachte sein Stethoskop herbei und horchte nun noch tiefer in den Boden, doch er hörte nur das Schnarchen der Grasfrösche, die nicht wie üblich schon im Februar erwacht waren.
Ein schlechtes Zeichen. Und dann röchelte noch ein durstiges Stöhnen in Balduins schönes Segelohr. Er flüsterte: „Verstehe, hier reicht nicht einmal ein langer Regen. Ich hole euch ein heilsames Weihwasser herbei.“ Balduin hatte das selbst noch nie herstellen müssen, aber er erinnerte sich an eine Zeremonie, die sein Großvater in einem schlimmen Dürrejahr vornahm. Der war auch schon als Grasflüsterer für die Osterhasenzunft tätig. Er hatte sein gesamtes Wissen feinsäuberlich in grasgrünen Heften notiert.

Balduin ging nach Haus, stieg auf den Speicher und holte sich all die Notate in seine Werkstatt. Er hatte Mühe die Schreibschnörkel zu entziffern, aber nach und nach kam er mit dieser Handschrift zurecht und vertiefte sich in die alte Graskunde. Er las und las und nickte immer wieder in sich hinein. Er kannte all das, was er las. Erst als er das Heft Nummer 7 aufschlug, war er überrascht. Es enthielt Gras-Rituale, die alle möglichen Wachstumsprobleme vorstellte und mit welchen Flüstersprüchen sie zu lösen waren. Endlich fand er den Absatz: „Wenn das Ostergras nicht rechtzeitig wächst.“ Da stand: „Gehe schweigsam zum Bach und schöpfe klares Wasser in der ersten Morgenstunde. Trage es nach Hause und bespreche es in einem dunklen Raum mit den Worten: Du sollst die Graswurzeln erwecken. Dann gehe zu den Wiesen und beträufele sie mit diesem heilenden Wasser. Hernach kniee hin und flüstere dem Gras diesen Wachstumsspruch zu. Er ist geheim, niemand darf ihn hören.“
Balduin suchte den Spruch, aber da war nur eine Lücke in der Zeile. Ah, Geheimschrift, dachte er bei sich und trat hinaus in die Märzsonne. Als das Licht die leere Zeile traf, erschien der verborgene Spruch. Der Grasflüsterer lächelte und ging am nächsten Morgen seinem Vorhaben nach: Er schöpfte schweigsam klares Bachwasser, tätigte das alte Ritual, beträufelte seine Wiesen und kniete sich am Ende auf die Winterbrache. Hinter vorgehaltenen Händen flüsterte er den Großvaterspruch in die Erde. Niemand konnte ihn hören, nur die Graswurzeln. Kaum später vernahm Balduin ein Rascheln und Knistern aus der Tiefe des Bodens. Ein Landregen fiel und zwei Tage später begann das Ostergras ganz wundervoll zu sprießen. Am Gründonnerstag war es soweit. Der Grasflüsterer konnte der Hasenzunft frisches Ostergras liefern. Echt BIO und Ambrosius vollbrachte vier Tage später sein alljährliches Frühlingswunder völlig niesfrei und mit klarem Blick.

Text/Zeichnungen: Petra Elsner

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Morgenstunde (311. Blog-Notat.

Das Teich-Ei in der Landschaft hat frisches Wasser bekommen, darin sind zwei Kamm-Molche erwacht und im Lesegarten gibt es eine neue Stele – ein Spielzeug, wozu mich Arbeiten von Rudi Eckerle inspirierten. Seine Skulpturen sind allerdings mannshoch, meine ist eine Mini-Anleihe, die nur für mich privat und meinen Garten gedacht ist.

Es gibt auch seltsam Schönes in diesen Zeiten. Gestern rief eine sehr alte Berliner Freundin an, in Eile, aber sie musste mir unbedingt sagen, dass sie gerade in diesen Tagen sehr viel an mich denke. Wegen meines dünnen Lungenvolumens war sie in Sorge, was ich natürlich auch bin. Aber im Quatschen kamen wir auf die neuzeitige Bückdichware – Toilettenpapier zu sprechen. Ich erfuhr, in Berlin sei das kein Thema mehr, aber hier schon.  Wir kaufen gewöhnlich nur, was wir wirklich brauchen, aber die letzte Packung haben wir Anfang März nach Hause gebracht, danach waren die Horter zugange und jetzt wird’s eben eng, und wenn der Liebste unsere Einkäufe verrichtet, sind die Rollen immer noch oder nicht mehr vorrätig. Was meine Freundin dazu brachte, mir ihre ganz spezielle Corona-Hilfe zukommen zu lassen. Ein Paket Toilettenpapier und 2 Masken ist unterwegs, für den Fall der Fälle, ich muss doch mal vor die Tür zum Arzt oder so. Moderne Ostergeschenke sind das wohl… 😊.

Morgenstunde (310. Blog-Notat)

Nach drei Wochen Aktionismus im Hausarrest, habe ich inzwischen eingesehen, es hilft alles nichts, ich muss mich der Stille ergeben. Wie viele Leute rutschte ich in diesen Tagen in eine tiefe Verzweiflung. Letzte Woche war die Stimmung am schlimmsten. Dann rief eine Freundin an und erzählte mir von ihrer Vision, die Dinge bekämen in ein, zwei Monaten eine gute Wendung, wenn man/frau nicht so tief in den Abgrund schaut. Ich kann ihr nicht wirklich folgen, aber dieses Gespräch führte dazu, dass meine Selbstaktivierung langsam in Gang kam und damit eine bessere Grundstimmung anhob. Habe mein Goldgeplätscher im Atelier wieder aufgenommen. Aber die Stimmung ist nicht durchgehend besser, wie sollte das in diesen Zeiten auch gehen, schlussendlich ist diese Krise für viele Menschen im Osten die zweite große Demontage ihres Seins. Gestern riefen unsere Mannheimer Freunde an und erklärten mir, von den zwei Fahnenbildern, die sie letztes Jahr als Leihgabe mitnahmen, würden sie jetzt gerne eines kaufen. Ich war sprachlos, denn mit einem Bildverkauf habe ich gerade jetzt nicht gerechnet. Es ist für mich ein kleines Wunder, menschengemacht. Ich bin heute sehr dankbar, solche Freunde zu haben.

Morgenstunde (309. Blog-Notat)

Frühlingslicht im Garten

Gott sei Dank ist das Wetter wärmer geworden. Man kann wieder länger draußen sein und nicht nur schnelle Schlottergänge unternehmen, zum Kurzlüften zwischen home office und Küchenarbeit. home office ist ja eigentlich bei mir schon lange Zeit: immer. Nur in Ermanglung von echten Kontakten hatte ich für mich in der zweiten Märzhälfte die Muppet Show entdeckt. Ja, ich weiß, recht dilettantisch, weil technisch – hm, eher suboptimal, also ausbaufähig. Müsste ich für den Qualitätssprung eine Kamera anschaffen fürs Skypen? Dafür würde ich schon wieder was Neues lernen, aufregende Zeiten sind das für eine Technik-Idiotin, wie ich es bin. Ein Smartphone im Funkloch finde ich immer noch quatsch. Und extra für die Kontaktdatenerfassung in der Coronazeit eins anschaffen, für den Fall, ich verlasse das Funkloch. Superquatsch, ich bin und bleibe im home office. Das wird immer mehr zur Winkelarbeit. Bisher hatte mein kleines Atelier einen Computer-, einen Mini-Zeichen- und einen Leseplatz. Jetzt gibt es da in der Ecke vor dem Zeichenschrank (meine Schatzkammer!) den provisorischen Videodrehplatz. Doch nach dieser Zehner-Staffel ist mir doch eher nach austoben. Malerei auf einer Bilderfahne oder Leinwand auf der Staffelei vielleicht? Dafür müsste ich allerdings schon wieder umräumen… aufregende Zeiten sind das…

    

Morgenstunde (308. Blog-Notat)

Cartoon: Petra Elsner

In meiner 10. Lesezeit gegen und trotz Corona lese ich für Erwachsene die Kurzgeschichte „Versteck unter dem Hut“. Die entführt nach Berlin, in eine Zeit, als dort das Leben noch pulsieren durfte… 10 Geschichten habe ich Euch damit inzwischen vorgetragen – zusammen ergeben sie eine komplette Vorlesestunde, die dürfte erst mal reichen.  Nehmt sie als Ersatz für all die ausfallenden Lesungen für – wer weiß wie lange. Heißt: Genug Lese-Videos von mir, ich ziehe mich in meine Unsichtbarkeit zurück und spiele weiter still auf meinem Tastaturklavier für neue Lektüren. Es gibt ja inzwischen genug andere AutorInnen-Videos beispielsweise in der täglichen Muppet Show auf Facebook.

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Die Geschichte „Versteck unter dem Hut“ steckt in dem Bändchen „Seltsame Welt“. Es enthält 17 illustrierten Geschichten für Erwachsene auf 54 Seiten und ist mit Softcover versehen. Man kann diesen “Künstler-Schmöker” bei mir im Atelier für 12 Euro erwerben oder zzgl. Porto (1,55 €) auch bestellen.  😊.

 

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Grab der Zeit

Die Nachtluft haucht
feucht und neblig.
Die Straßen verlassen,
die Seelen flüchtig.
Die Angst perlt
aus dem Grab der Zeit.
Im Halbdunkel verstellt ein Wald
aus Weisungen den Weg.
Atemschwer verharre ich
im Nichts.

© Petra Elsner
2. April 2020