Diese zweite Lauschprobe führt weiter im Text der Fantasy-Geschichte “Schatz der Baumriesen”. Es ist meine 12. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.
Sollte sich das Video nicht öffnen lassen, klickt bitte hier:
Spende? Gerne! Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Vielleicht möchten Sie mich und mein Schaffen mit einem kleinen Obolus unterstützen? Sie können das ganz klassisch mit einem Betrag Ihrer/Eurer Wahl per Überweisung tun. Die Daten dafür finden sich im Impressum. Dankeschön!
Zu Ostern gibts eine Lauschprobe aus meiner Fantasy-Geschichte „Schatz der Baumriesen“. Es ist meine 11. Lesezeit für Euch als Stimmungsaufheller in der Corona-Zeit.
Sollte das Video nicht funktionieren, dann klickt hier.
Spende? Gerne! Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Vielleicht möchten Sie mich und mein Schaffen mit einem kleinen Obolus unterstützen? Sie können das ganz klassisch mit einem Betrag Ihrer/Eurer Wahl per Überweisung tun. Die Daten dafür finden sich im Impressum. Dankeschön!
Der Grasflüsterer legte eins seiner mächtigen Segelohren auf den winterdürren Boden. Er hörte nichts, gar nichts. Das Ostergras wollte einfach nicht wachsen. Dabei hatte er Ambrosius ganz fest zugesagt, er würde dieses Jahr echtes BIO-Ostergras liefern. Keine gefärbte Holzwolle, kein Bambusgras und schon gar nicht irgendwelchen giftgrünen Plastikmüll. „Es ist einfach zu kalt!“, brummte der Grasflüsterer vor sich hin. Im Winter mild, im Frühjahr lausekalt. Die Kahlfröste hielten die Landschaft grau, was die Osterfest-Designer zu immer schrilleren Kreationen animierte. Ambrosius, der echte Osterhase, hatte über die Zeit eine tückische Farb- und Synthetik-Allergie entwickelt, die ihn stets im Ostergeschäft mit geschwollenen Augen und Niesanfällen plagte und schwächte. Deshalb hatte er den Grasflüsterer um einen Rat ersucht. Denn Balduin, der Grasspezialist, wusste ganz genau, wie der Boden klingt, wenn die Graswurzeln wachsen. Er hatte gewissermaßen akustische Sensoren, die dem unterirdischen Leben nachspüren konnten. Dieses Frühlingserwachen ist eine leise zauberhafte Symphonie der Erdkörnchen. Kaum vernehmbar.
Doch die Wurzeln schwiegen im Kälteschock. Eisiger Ostwind fegte über Balduins struppig grau-braune Wiesen. Der Mann erhob sich und holte erst einmal einen leichten Federbesen herbei, um Luft in die verdorrte Grasnarbe zu bringen. Aber das Wetter blieb knochentrocken und der Wind hob gleich im Erwachen des Tages sie letzten Tautropfen auf. Balduin brachte sein Stethoskop herbei und horchte nun noch tiefer in den Boden, doch er hörte nur das Schnarchen der Grasfrösche, die nicht wie üblich schon im Februar erwacht waren. Ein schlechtes Zeichen. Und dann röchelte noch ein durstiges Stöhnen in Balduins schönes Segelohr. Er flüsterte: „Verstehe, hier reicht nicht einmal ein langer Regen. Ich hole euch ein heilsames Weihwasser herbei.“ Balduin hatte das selbst noch nie herstellen müssen, aber er erinnerte sich an eine Zeremonie, die sein Großvater in einem schlimmen Dürrejahr vornahm. Der war auch schon als Grasflüsterer für die Osterhasenzunft tätig. Er hatte sein gesamtes Wissen feinsäuberlich in grasgrünen Heften notiert.
Balduin ging nach Haus, stieg auf den Speicher und holte sich all die Notate in seine Werkstatt. Er hatte Mühe die Schreibschnörkel zu entziffern, aber nach und nach kam er mit dieser Handschrift zurecht und vertiefte sich in die alte Graskunde. Er las und las und nickte immer wieder in sich hinein. Er kannte all das, was er las. Erst als er das Heft Nummer 7 aufschlug, war er überrascht. Es enthielt Gras-Rituale, die alle möglichen Wachstumsprobleme vorstellte und mit welchen Flüstersprüchen sie zu lösen waren. Endlich fand er den Absatz: „Wenn das Ostergras nicht rechtzeitig wächst.“ Da stand: „Gehe schweigsam zum Bach und schöpfe klares Wasser in der ersten Morgenstunde. Trage es nach Hause und bespreche es in einem dunklen Raum mit den Worten: Du sollst die Graswurzeln erwecken. Dann gehe zu den Wiesen und beträufele sie mit diesem heilenden Wasser. Hernach kniee hin und flüstere dem Gras diesen Wachstumsspruch zu. Er ist geheim, niemand darf ihn hören.“ Balduin suchte den Spruch, aber da war nur eine Lücke in der Zeile. Ah, Geheimschrift, dachte er bei sich und trat hinaus in die Märzsonne. Als das Licht die leere Zeile traf, erschien der verborgene Spruch. Der Grasflüsterer lächelte und ging am nächsten Morgen seinem Vorhaben nach: Er schöpfte schweigsam klares Bachwasser, tätigte das alte Ritual, beträufelte seine Wiesen und kniete sich am Ende auf die Winterbrache. Hinter vorgehaltenen Händen flüsterte er den Großvaterspruch in die Erde. Niemand konnte ihn hören, nur die Graswurzeln. Kaum später vernahm Balduin ein Rascheln und Knistern aus der Tiefe des Bodens. Ein Landregen fiel und zwei Tage später begann das Ostergras ganz wundervoll zu sprießen. Am Gründonnerstag war es soweit. Der Grasflüsterer konnte der Hasenzunft frisches Ostergras liefern. Echt BIO und Ambrosius vollbrachte vier Tage später sein alljährliches Frühlingswunder völlig niesfrei und mit klarem Blick.
Text/Zeichnungen: Petra Elsner
Spende? Gerne! Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Vielleicht möchten Sie mich und mein Schaffen mit einem kleinen Obolus unterstützen? Sie können das ganz klassisch mit einem Betrag Ihrer/Eurer Wahl (vieleicht 5 €) per Überweisung tun. Die Daten dafür finden sich im Impressum. Dankeschön!
Das Teich-Ei in der Landschaft hat frisches Wasser bekommen, darin sind zwei Kamm-Molche erwacht und im Lesegarten gibt es eine neue Stele – ein Spielzeug, wozu mich Arbeiten von Rudi Eckerle inspirierten. Seine Skulpturen sind allerdings mannshoch, meine ist eine Mini-Anleihe, die nur für mich privat und meinen Garten gedacht ist.
Es gibt auch seltsam Schönes in diesen Zeiten. Gestern rief eine sehr alte Berliner Freundin an, in Eile, aber sie musste mir unbedingt sagen, dass sie gerade in diesen Tagen sehr viel an mich denke. Wegen meines dünnen Lungenvolumens war sie in Sorge, was ich natürlich auch bin. Aber im Quatschen kamen wir auf die neuzeitige Bückdichware – Toilettenpapier zu sprechen. Ich erfuhr, in Berlin sei das kein Thema mehr, aber hier schon. Wir kaufen gewöhnlich nur, was wir wirklich brauchen, aber die letzte Packung haben wir Anfang März nach Hause gebracht, danach waren die Horter zugange und jetzt wird’s eben eng, und wenn der Liebste unsere Einkäufe verrichtet, sind die Rollen immer noch oder nicht mehr vorrätig. Was meine Freundin dazu brachte, mir ihre ganz spezielle Corona-Hilfe zukommen zu lassen. Ein Paket Toilettenpapier und 2 Masken ist unterwegs, für den Fall der Fälle, ich muss doch mal vor die Tür zum Arzt oder so. Moderne Ostergeschenke sind das wohl… 😊.
Nach drei Wochen Aktionismus im Hausarrest, habe ich inzwischen eingesehen, es hilft alles nichts, ich muss mich der Stille ergeben. Wie viele Leute rutschte ich in diesen Tagen in eine tiefe Verzweiflung. Letzte Woche war die Stimmung am schlimmsten. Dann rief eine Freundin an und erzählte mir von ihrer Vision, die Dinge bekämen in ein, zwei Monaten eine gute Wendung, wenn man/frau nicht so tief in den Abgrund schaut. Ich kann ihr nicht wirklich folgen, aber dieses Gespräch führte dazu, dass meine Selbstaktivierung langsam in Gang kam und damit eine bessere Grundstimmung anhob. Habe mein Goldgeplätscher im Atelier wieder aufgenommen. Aber die Stimmung ist nicht durchgehend besser, wie sollte das in diesen Zeiten auch gehen, schlussendlich ist diese Krise für viele Menschen im Osten die zweite große Demontage ihres Seins. Gestern riefen unsere Mannheimer Freunde an und erklärten mir, von den zwei Fahnenbildern, die sie letztes Jahr als Leihgabe mitnahmen, würden sie jetzt gerne eines kaufen. Ich war sprachlos, denn mit einem Bildverkauf habe ich gerade jetzt nicht gerechnet. Es ist für mich ein kleines Wunder, menschengemacht. Ich bin heute sehr dankbar, solche Freunde zu haben.
Gott sei Dank ist das Wetter wärmer geworden. Man kann wieder länger draußen sein und nicht nur schnelle Schlottergänge unternehmen, zum Kurzlüften zwischen home office und Küchenarbeit. home office ist ja eigentlich bei mir schon lange Zeit: immer. Nur in Ermanglung von echten Kontakten hatte ich für mich in der zweiten Märzhälfte die Muppet Show entdeckt. Ja, ich weiß, recht dilettantisch, weil technisch – hm, eher suboptimal, also ausbaufähig. Müsste ich für den Qualitätssprung eine Kamera anschaffen fürs Skypen? Dafür würde ich schon wieder was Neues lernen, aufregende Zeiten sind das für eine Technik-Idiotin, wie ich es bin. Ein Smartphone im Funkloch finde ich immer noch quatsch. Und extra für die Kontaktdatenerfassung in der Coronazeit eins anschaffen, für den Fall, ich verlasse das Funkloch. Superquatsch, ich bin und bleibe im home office. Das wird immer mehr zur Winkelarbeit. Bisher hatte mein kleines Atelier einen Computer-, einen Mini-Zeichen- und einen Leseplatz. Jetzt gibt es da in der Ecke vor dem Zeichenschrank (meine Schatzkammer!) den provisorischen Videodrehplatz. Doch nach dieser Zehner-Staffel ist mir doch eher nach austoben. Malerei auf einer Bilderfahne oder Leinwand auf der Staffelei vielleicht? Dafür müsste ich allerdings schon wieder umräumen… aufregende Zeiten sind das…
In meiner 10. Lesezeit gegen und trotz Corona lese ich für Erwachsene die Kurzgeschichte „Versteck unter dem Hut“. Die entführt nach Berlin, in eine Zeit, als dort das Leben noch pulsieren durfte… 10 Geschichten habe ich Euch damit inzwischen vorgetragen – zusammen ergeben sie eine komplette Vorlesestunde, die dürfte erst mal reichen. Nehmt sie als Ersatz für all die ausfallenden Lesungen für – wer weiß wie lange. Heißt: Genug Lese-Videos von mir, ich ziehe mich in meine Unsichtbarkeit zurück und spiele weiter still auf meinem Tastaturklavier für neue Lektüren. Es gibt ja inzwischen genug andere AutorInnen-Videos beispielsweise in der täglichen Muppet Show auf Facebook.
Für den Fall, das Video lässt sich nicht öffnen, dann klickt bitte hier.
Die Geschichte „Versteck unter dem Hut“ steckt in dem Bändchen „Seltsame Welt“. Es enthält 17 illustrierten Geschichten für Erwachsene auf 54 Seiten und ist mit Softcover versehen. Man kann diesen “Künstler-Schmöker” bei mir im Atelier für 12 Euro erwerben oder zzgl. Porto (1,55 €) auch bestellen. 😊.
Spende? Gerne! Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Vielleicht möchten Sie mich und mein Schaffen mit einem kleinen Obolus unterstützen? Sie können das ganz klassisch mit einem Betrag Ihrer/Eurer Wahl per Überweisung tun. Die Daten dafür finden sich im Impressum. Dankeschön!
Die Nachtluft haucht feucht und neblig. Die Straßen verlassen, die Seelen flüchtig. Die Angst perlt aus dem Grab der Zeit. Im Halbdunkel verstellt ein Wald aus Weisungen den Weg. Atemschwer verharre ich im Nichts.
Diese C-Wort ist eine Domina, die austeilt und herrscht. Wohin ich auch blicke: Einbrüche. Drei meiner Berliner Freunde hat es erwischt, sie sind infiziert und fest in Quarantäne. Der Verlag, der meine Bücher herausgibt, musste sein Buchgeschäft schließen, online weiter zu handeln mit den eigenen Verlagsproduktionen, na, das ist eher mickrig, sagen sie. Die Lieferungen des Buchsortiments von außen für ihren Laden ruht. Selbst das Schulbuchgeschäft haben sie rückabwickeln müssen. Die Dinge bewegen sich nicht und wer weiß, ob man sie je wieder gut in Gang bekommt. Meine ganze Winterarbeit liegt dort auf dem Verlagstisch und wartet hilflos. Gestern haben wir uns an einer Sammlung für unsere frühere Berliner Stammkneipe beteiligt. Das Wins, das Blaue Licht soll weiter in die Winsstraße leuchten. Ich hab aus meinem alten Leben nach „solventen Freunden“ gesucht, damit sie sich an dieser Sammlung beteiligen, denn das Wins hat nicht so viele solvente Kunden, eher die schrägen Nachtfalter und die Künstler natürlich. In diesen Tagen nötigen wir uns mit den Hilfewünschen für andere, aber es ist gut so, denn wir schauen genauer hin, weshalb die einen fallen und andere nicht. Schickt mir doch eben eine Freundin „GEMA-Hilfen“, sie meinte es gut, las das Wort „Texter“ darin und dachte an mich. Aber es ging um Song-Texter 😊, ich schreibe Bücher. Die Struktur des Wirtschaftslebens der Künstlerschaft ist feingliedrig. Darstellende Künstler (z.B. Schauspieler, Opernsänger) beispielsweise bekommen für ihrer Spielzeiten Gagen, die eine Krankenversicherung enthalten, in auftrittslosen Zeiten gehen sie zum Amt, schon der Krankenversicherung wegen. Freie Bildschaffende (Maler, Bildhauer, Illustratoren, Fotografen) und die Schriftsteller… erhalten Honorare und müssen davon Steuern und all die Versicherungen selbst zahlen. Ich will es nicht allzu kompliziert machen, aber es ist kompliziert. Ja, wir schauen aus der Ferne wieder nacheinander, versuchen das Wins zu retten und unsere Freunde. Wer kann, helfe mit.
In der 9. Lesezeit gegen die Corona-Traurigkeit gibt es als Verschnaufpause für gestresste Wesen im Hausarrest und die Helfer aller Arten ein weiteres Schorfheidemärchen, das meinem Märchenbuch den Titel gab: Die Gabe der Nebelfee. Weiße Frauen gibt es in unserer Sagenwelt an jeder Ecke, in meinem Kunstmärchen ist es eine lichte Gestalt aus Dunst und Dampf…
Für den Fall, das Video lässt sich nicht öffnen, hier klicken
Ein Ausmalbogen dazu für Kids, einfach kopieren und in ein Word-Dokument einfügen, ausdrucken…
Die Schorfheidemärchen sind neben anderen meiner Geschichten in der Märchensammlung „Die Gabe der Nebelfee“ 2018 erschienen. Das illustrierte Buch mit 180 Seiten ist für die ganze Familie gedacht und kostet 20 Euro zzgl. Versand.
Spende? Gerne! Hat Ihnen diese Geschichte gefallen? Vielleicht möchten Sie mich und mein Schaffen mit einem kleinen Obolus unterstützen? Sie können das ganz klassisch mit einem Betrag Ihrer/Eurer Wahl per Überweisung tun. Die Daten dafür finden sich im Impressum. Dankeschön!
Wir verwenden Cookies auf unserer Website, um Ihnen die relevanteste Erfahrung zu bieten, indem wir Ihre Präferenzen speichern und Besuche wiederholen. Indem Sie auf „Alle akzeptieren“ klicken, stimmen Sie der Verwendung ALLER Cookies zu. Sie können jedoch die "Cookie-Einstellungen" besuchen, um eine kontrollierte Zustimmung zu erteilen.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung beim Navigieren durch die Website zu verbessern. Von diesen werden die nach Bedarf kategorisierten Cookies in Ihrem Browser gespeichert, da sie für das Funktionieren der Grundfunktionen der Website unerlässlich sind. Wir verwenden auch Cookies von Drittanbietern, die uns helfen zu analysieren und zu verstehen, wie Sie diese Website nutzen. Diese Cookies werden nur mit Ihrer Zustimmung in Ihrem Browser gespeichert. Sie haben auch die Möglichkeit, diese Cookies abzulehnen. Wenn Sie sich jedoch von einigen dieser Cookies abmelden, kann dies Ihr Surferlebnis beeinträchtigen.
Funktionale Cookies helfen, bestimmte Funktionen auszuführen, wie das Teilen des Inhalts der Website auf Social-Media-Plattformen, das Sammeln von Feedback und andere Funktionen von Drittanbietern.
Leistungs-Cookies werden verwendet, um die wichtigsten Leistungsindizes der Website zu verstehen und zu analysieren, was dazu beiträgt, den Besuchern eine bessere Benutzererfahrung zu bieten.
Analytische Cookies werden verwendet, um zu verstehen, wie Besucher mit der Website interagieren. Diese Cookies helfen dabei, Informationen zu Metriken wie Anzahl der Besucher, Absprungrate, Verkehrsquelle usw. bereitzustellen.
Werbe-Cookies werden verwendet, um Besuchern relevante Anzeigen und Marketingkampagnen bereitzustellen. Diese Cookies verfolgen Besucher über Websites hinweg und sammeln Informationen, um maßgeschneiderte Anzeigen bereitzustellen.
Notwendige Cookies sind für die ordnungsgemäße Funktion der Website unbedingt erforderlich. Diese Cookies gewährleisten anonym grundlegende Funktionen und Sicherheitsfunktionen der Website.