Die Advents- & Winterlesungen beginnen…


Heute in Berlin Lichtenberg (geschlossene Veranstaltung) aus diesem Buch:

Liebe

Petra Elsner: Hinter dem Fluss 1

Ein Rätsel ist die Liebe
so hinraffend bedingungslos
zersetzt sie alle wilden Triebe
und treibt uns in den einen Schoß.

Ein Segel ist die Liebe
mal lau, mal rau, mal hemmungslos
kreuzt sie die Lebenslinien
und weht ein Band um Herz und Hand.

© Petra Elsner
14. November 2018

Morgenstunde (122. Blog-Notat)

Himmelblau für das Ständerwerk.

Nach sechs Wochen kam endlich das Himmelblau per Post für das Terrassendachgestell und mit ihm: der Regen. Was habe ich auf ihn gewartet, doch aber nicht jetzt! Als ich gestern unterm dicken Wolkengrau vier Stunden den ersten Anstrich bewerkstelligt hatte, begann es zu tröpfeln. Da denkste doch nur: Ach nö! Vom Leiter rauf und runter schmerzt mir heute irgendwie alles, morgen soll es wieder trocken sein, dann folgt mit dem Schlussanstrich, der nächste Muskelaufbau und nächste Woche die Glasabdeckung. Dann ist das Projekt endlich fertig. Ich hab es schon kaum mehr zu hoffen gewagt, denn der Imkergatte hat sich mehr Völker zugelegt und so auch mehr spezielle Arbeit … Nun denn, der nächste Sommer kommt bestimmt, man kann ja unterm Terrassendach auch mal ein Adventsgrillen versuchen.  Advent ist auch gleich, Freitag gebe ich die erste voradventliche Lesung in Berlin. Dafür wähle ich heute noch acht meiner Dezembergeschichten aus dem Fundus. Der nährt sich aus 20 Jahren Weihnachgeschichtenschreiberei für Zeitungen. Jedes Jahr eine, manchmal auch zwei…

1052. Blogbeitrag

Silbernebel


Ein Schweif Silbernebel legt sich in das Land.
Ein Schimmer,
eine Schwebe,
ein Fließ aus Geisterhand.
Dort steigt ein Vogelschatten aus dem Schwaden.
Ein Zeichen?
Eine Weise?
Eine Flucht aus kaltem Atem.

© Petra Elsner
9. November 2018

 

Morgenstunde (121. Blog-Notat)

Meine Schätze…

Drei Kilo und zehn Gramm war das Bücherpaket schwer, das ich heute zur Post brachte und nach Österreich sandte. Als man mir das Porto nannte, hab ich mich beinahe auf den Allerwertesten gesetzt: 17,99 €.  Auf die beigelegte Rechnung hatte ich smarte 4,50 € gesetzt. Dumm gelaufen… Bin schließlich keine Buchhändlerin, sondern Buchautorin, nur ab und zu versende ich auch, wenn ich freundlich gebeten werde. Normalerweise kaufe ich meine Bücher bei meinem Verlag für Atelierbesucher und, um sie bei Lesungen anbieten zu können. 30 Prozent Autoren-Rabatt ist mein Gewinn, der nicht unbedingt fett macht. Ganz verrückt finde ich es immer, wenn Buchhändler sich von mir Bücher schicken lassen wollen. Die Händler bekommen beim Verlag bis zu 45 Prozent Rabatt – als Autor kann ihnen das nicht gewähren und eigentlich sollten jene das wissen. Ich müsste gewissermaßen noch was drauflegen, wollte ich Wünsche erfüllen. Dass mit der Kohle ist doch wirklich nervig und versaut einem doch glatt die schöne Schreibstimmung. Ich bin gerade dabei meine diesjährigen Weihnachtsgeschichte (für die Märkische Oderzeitung) zu schreiben, obwohl es nicht regnet oder schneit. Dieses Jahr muss ich bei schönstem Sonnenschein ran, denn wer weiß, ob der Spätsommer nicht noch bis Weihnachten anhält…

1049. Blogbeitrag

Morgenstunde (120. Blog-Notat)

Diese Herbsttage strahlen so herrlich, dass ich einfach nicht anders kann, als draußen zu sein, das Licht und das milde Wetter zu genießen. Kann mich nicht entsinnen, dass das Gold im Garten so lange seinen Glanz verströmte. Jetzt fällt das Birkenlaub langsam und wir haben plötzlich überall goldene Teppiche. Wundervoll und irgendwie barock. Dem Zaun mit dem russischen Betonpfählen hab‘ ich eine singende Maus als Untermieter spendiert, mir ist nach Spielen, denn die jüngsten Tage waren doch ein bisserl hart. Umso bekömmlicher ist diese verlängerte Spätsommerzeit im Funklochwald. 5G – das neue Netz machte gestern in den Nachrichten als Mobilfunkstandart von sich reden. Aufgeblasen tönten alle, es würde „lückenlos“ ausgebaut, auch im ländlichen Raum, nur einer streute wie nebenbei ein, 30 Prozent Deutschlands bestünden schließlich aus Wald… Eben, und so werden wir hier am Schorfheidewald wohl weiter die Handys an den Sichtschneisen zücken und Richtung Groß Dölln halten, wo der nächste Sendemast steht. 3 Kilometer entfernt. Bei so viel Mobilität fürs Telefonieren haben wir nach unserem Zuzug vor zehn Jahren die Handys einfach abgeschafft, Mailen ist ja eh viel schöner…

      
 

1048. Blogbeitrag

 

Morgenstunde (119. Blog-Notot)

Fliegendes Glück

Sie schälen sich langsam aus dem Weiß der Leinwand – die neuen Kraniche, Glückssegler im lauen Wind. Die auftraggebende Familie hat lange darauf warten müssen, denn ich bin am ersten Versuch „verreckt“, weil ihre Wünsche zum Hintergrund nicht zusammen bringbar waren und mich schlussendlich blockierten. Diese Grazien hier wachsen wie für mich gemalt und wenn sie wer haben will – gut, sonst eben nicht, dann bleiben die Glücksvögel bei mir. Kann Glück gebrauchen. Der Hintergrund wird jetzt schlicht Himmelblau, glatt ohne Wolken, eben ruhiges Herbstwetter, wie es der Meteorologe nennen würde. Habt alle miteinander ein entspanntes Herbstwochenende, draußen vor der Tür ist es wundervoll!

Morgenstunde (118. Blog-Notat)

Windspielerei

Endlich mal wieder ein ganz normaler Tagesbeginn mit einer Tasse Filterkaffee für eine Morgenstunde. Tagelang war immer gleich nach dem Erwachen Eile geboten. Heute nicht, keine Taschen für irgendeinen Aufbruch zu packen, keine Räum- und Schlepperei für eine Bauaktion, keine Laubfegen und auch keine schnelle Textbearbeitung für einen urplötzlichen Verlagsgedanken. Der Morgen gehört mir ganz alleine. Gestern hatte meine Verlegerin die Idee, einen Vorabdruck meines Kriminalromans „Milchmond“ in die zweite Schwedter Anthologie mit aufzunehmen. Dafür galt es rasch fünf Manuskriptseiten auszuwählen, was ich immer sehr schwierig finde, wenn es nicht nur eine Episode sein soll. Nun denn, da habe ich etwas vorfristig in den Blättern der letzten Winterarbeit gekramt, zugleich redigiert und das Wunschpaket zusammengestellt. Im nächsten Winter werde ich am „Milchmond“ weiterschreiben und ihn im zeitigen Frühjahr beenden. Soweit der Plan, ich freu mich auf diesen Rückzug, aber noch ist es nicht soweit. Ich genieße meinen Morgen, hänge einem Nachtraum nach: Da will ich doch in eine Bahn einsteigen, doch der Zug kommt mit einem Wasserschwall an und säuft im Stehen nach und nach in die Tiefe. Der Zugführer öffnet die Türen. Er brüllt: „Springen Sie und steigen Sie ein, wir müssten weiter!“ Das Wasser läuft in die Wagons, ich zögere und springe dann eben ins eiskalte Wasser…. Was für eine Traumsequenz! Und was bedeutet sie – Nach- oder Vorschau…?

  1. November
  2. 1045. Blogbeitrag

Goldener Oktober

Wir hatten das Gold im Garten bei Kaiserwetter am 30. Oktober. Das sah nicht nur gut aus, sondern half uns auch beim Baufortschritt des Vordach-Ständerwerks. Wir sind geschafft und deshalb gibt es heute mal einfach nur Bilderblicke…

   
  
    

Herbstsonntag

Abfluss vom Trämmersee

Sonntag, still ruht der Himmel im See.
Blätter trudeln, torkeln und verwehen.
Der Rabe im Geäst knarrt und krächzt,
als sich ein alter Wind erhebt,
der Kälte haucht und es riecht nach Schnee.

© Petra Elsner
Oktober 2018

1044. Blogbeitrag