Weihnachtsmarkt 2017 vor dem Jagdschloß Groß Schönebeck.
Na, hoffentlich heißt es heute Abend nicht: Vom Winde verweht… Von 14 bis 19 Uhr findet in Groß Schönebeck (Schorfheide) der traditionelle Weihnachtsmarkt vor der romantischen Schlossparkkulisse statt. Ich bin mit einem kleinen Tischstand im Zelt der Filzfrauen dabei. Deren Männer sorgen sogar immer für eine Heizung, aber Wind und Nässe könnte uns echt zu schaffen machen. Ich habe jedenfalls regensicher gepackt…
Wenn Weihnachten vor der Tür stand und endlich die Ferien mich aus dem Sportschulinternat nach Hause schickten, bekam ich sehr bald diese häusliche Arbeit: Klinken putzen, mit Sidol aus der Tube und einem lumpigen Stofflappen. 20 Messingklinken mit Türbeschlägen, die in der Küche war immer fast schwarz, da hieß es Reiben bis der Putzfinger durchgebogen war und streikte. Aber es gab kein Pardon, Oma kommt, da musste alles blitzen. Es interessierte keinen, dass ich gerade bei den Deutschen Kindermeisterschaften Bestzeiten schwamm. Jetzt war ich Türklinkenputze, schließlich wollte meine supermoderne Mama nicht als nachlässig gelten, auch wenn sie eben genau das war. Geputzt wurde, wenn Oma kam… immer, also Ostern und Weihnachten. Später gab es Gott sei Dank elektrische Schleifscheiben, aber eines ist immer noch so: Die Weihnachtsvorbereitungen schreien nach Hausarbeit. Vorgestern hab‘ die Wohnküchenstühle neu mit groben Leinen bezogen, wie jedes Jahr, gestern Stollen, heute Kartoffelkuchen gebacken … alles geschieht irgendwie nebenher. Denn die eigentliche Arbeit im Atelier geht natürlich weiter. Klinkenputzen bekam für mich vor 28 Jahren eine ganz andere Bedeutung, und ehrlich, es lag mir nie. Mit der Mappe unterm Arm quer durch die Berliner Szeneplätze in der Großen Hamburger oder Auguststraße von Galerie zu Galerie. Galeristen können das gar nicht leiden, sie suchen und wählen selber aus, aber das wusste ich damals noch nicht…
Frost – als hielte der Morgen den Atem an. Draußen kräuseln sich noch ein paar Eichenblätter, die sich aus dem nahen Park zu mir aufgemacht hatten. Flüsterlaub, es singt vom Winter, mir ist es recht. Gestern Abend schauten mich noch einmal frische Kranichköpfe aus der kleinen Leinwand an. Vielleicht war es die Überlandfahrt ins Löwenberger Land mit den unzähligen grauen Kranichen auf den Feldern, die mich nochmals inspirierten, ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich augenblicklich einfach nur auf Schatzsuche…auf der Spur des Glücks. Denn das Glück ist ein Vogel… ein schräger Vogel… und für den Weihnachtsmarkt am 8. Dezember in Groß Schönebeck brauche ich vornehmlich kleine Dinge, dieses vier kommen mit.
Advent:
Was war das für eine dicke Woche! Während wir wieder im Erzgebirge waren kam das Glasdach. Vor- und nachher hieß es: Baustellenbereinigung. Schnauf. Zeitgleich begann das Schmücken für die Adventszeit, gestern Abend stand und hing alles, gespeist aus Erzgebirgischen und Böhmischen Vorlieben und Vorleben. Der Bergmann stammt beispielsweise vom Urgroßvater des Imkergatten, die Schwibbögen sind Laubsägearbeiten seines Vaters, die weißen Hänger am Adventsstrauß feine Klöppelarbeit seiner Mutter, das Plätzchenrezept stammt von meiner Böhmischen Sippe… so versammeln sich im Dezember die Geschicklichkeiten und familiären Festtraditionen, die zugleich jener erinnern, die uns nahe sind oder waren. Das bedeutet mir inzwischen viel und hilft mir, nicht im allgemeinen Kaufrausch zu versinken. Jedes Jahr eine neue Weihnachtsdeko? Was für ein Wahnsinn und wie bedeutungsleer.
Habt alle miteinander eine wunderfeine Adventszeit und macht Euch glücklich!
Und wer noch ein passendes Adventsgeschichte sucht, der klicke einfach auf diesen Link.
Ich lese – laut, um meinen Stimm-Muskel für die Weihnachtszeit zu trainieren und, um an mein Krimischreibwerk aus dem letzten Winter wieder anzuknüpfen. Erstaunlicherweise sind es nur wenige Tippfehler und stilistische Änderungen, die dabei augenfällig werden. Nach Weihnachten geht die Arbeit am „Milchmond-Manuskript“ weiter, nur muss ich schon jetzt einen Auszug daraus für einen regionalen Wettbewerb zusammenstellen. Da liest frau besser noch einmal den ganzen bisherigen Text. Ob ich im Winter wieder öffentlich daran schreibe, weiß ich heute noch nicht. Vielleicht, doch eher wohl nicht, denn wer liest einen Krimi schon zweimal???? Ich glaube keiner, denn der Mörder ist vom Leser ja schon entdeckt, da ist die Spannung verraucht. Insofern werde ich möglicherweise nur ein paar neue Passagen einpflegen, wenn mir die Bloggerstille dann doch zu laut wird…? in der Winterzeit. Vielleicht aber stelle ich einfach nur Arbeitsfotos ein, wie dieses dort oben aus der gestrigen Nacht… Aber möglicherweise hat ja mein Schreibsel auch gesellschaftlich relevante Einsichten und Ebenen zu bieten, dann durchwandert man/frau es vielleicht doch zweimal? Wer weiß.
Der Wind faucht wie ein Drachen.
Eisig und messerscharf
jagt er die blanke Lebenskraft.
Der Winter hat das Land bezogen
und lauert nun als Ungetüm
jaulend in der kalten Nacht.
Es ist wieder die Zeit, in der nicht nur das Licht verschwindet, es wird zugleich auch seinen stimmungsvollsten Glanz entfalten – in einer Woche etwa. Die letzten zwei Tage habe ich wie alljährlich den Bilderspeicher ausgeräumt, um die kleine Sommergalerie unterm Kaltdach dem Himmel zu überlassen. Es ist dann so, als würde sich das Häuschen ducken, denn noch heute wird die Treppe nach oben wieder abgedeckt, darunter wird es kuschlig. Die Auftragskraniche sind so gut die fertig. Ich mag sie, mal sehen, ob die anderen auch und wann ich während der ganzen Räumerei zu den letzten Pinselstrichen komme. Der Übergang vom Herbst zum Winter ist in diesem alten Landhaus immer vollgestopft mit Verrichtungen, die dem Altbau geschuldet sind. 1889 wurde der Katen gebaut … Das Glas für das Vordach lässt auf sich warten, Lieferengpässe hieß es. Herrje, wie früher im Osten, nur nicht so permanent wie einst. Aber es muss jetzt langsam werden, denn mit dem scharfen Ostwind, ist der erste Schnee in der Nähe. Ohne Vordach könnte eines schönen Morgens einfach die Tür zugeweht sein…
Dünne Lebenstriebe,
hinfällig der Leib.
Er ahnt schon das Ende
und das All-Eine.
Das ist der Moment,
in dem sich sein Geheimnis offenbart:
Der Einklang vom
Diesseits und Jenseits.
Es war gestern eine angenehme Lesung in Berlin-Lichtenberg. 45 ZuhörerInnen, die echt mit mir in die Geschichten eintauchten und zu begeistern waren. Nur eine Sache hat mich bei der zweiten Geschichte echt aus dem Konzept gebracht. Eine Frau betrat den Raum und entschuldigte ihre Verspätung mit der Anmerkung, sie wurde leider länger beim Arzt aufgehalten. Als sie saß und ich weiterlas brummte plötzlich etwas unüberhörbar und ich assoziierte: ein Langzeitblutdruckmessgerät. War es aber nicht. Die Geräuschabstände waren dichter und übertönten beinahe meinen Verstärker. Das irritierte mich dann doch. Es dauerte einen Moment bis ich endlich mitbekam, draußen hatte jemand eine Bohrmaschine angeworfen, Gott sei Dank, hatte er die Schraube nach dieser Geschichte in der Wand und ich konnte nun störungsfrei weiterlesen, alles war gut.
Heute ist allerdings nicht mein Tag. Offenbar habe ich mir im Schlaf einen Nerv eingeklemmt und kann den Kopf kaum halten. Das ist echt böse, selbst starke Scherzmittel unterdrücken das Stechen nicht. Bitte Schmerz lass nach (!), ich bin so völlig ausgeknockt…
Wünsche trotzdem allerseits ein entspanntes Wochenende, Eure Petra
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