Gleich nach dem dörflichen Herbstfeuer am Sonnabend haben wir unsere sieben Sachen gepackt und sind voller Sorge zu den Eltern ins Erzgebirge aufgebrochen. Fünfeinhalb Stunden stockender Sonntagsverkehr. Nun pendeln wir zwischen Krankenhaus und Pflegeheim. Deshalb herrscht im Blog Schorfheidewald einige Tage Stille. Das Leben diktiert einstweilen die nächsten Schritte. Den Zeichenblock habe ich dabei, vielleicht komme ich in den Abendstunden zu den noch ausstehenden Illustrationen. Habt alle miteinander eine gute Zeit, Eure Petra
Der Schimmelreiter zu „Der wilde Ritt“. Zeichnung: Petra Elsner
Ja, war irgendwie Feiertag, aber eine Handvoll Zeichnungen drängeln, denn mein Hausverlag möchte das Silvestermärchen „Der wilde Ritt“ und zwei Weihnachtsgeschichten als drei Mini-Lektüren (wie Der kleine Apfelkönig) zum Advent auf den Markt bringen, was Kleines eben. Aber diese Teile hatten bisher nur eine Vignette und nun braucht jeder Text zwei weitere, größere Illustrationen. Ja. So entstand heute u.a. mein Schimmelreiter aus der wilden Jagd. Für heute ist`s genug.
Das Foto stammt aus dem letzten Sommer, zur Lesung im KOMM haben wir nicht fotofrafiert. Foto: Lutz Reinhardt
Es war eine gute Lesung gestern im KOMM-Schwedt. Tolle Zuhörerinnen, die ihren Genuss auch im Anschluss artikulierten, was ich nicht so oft erlebe. „Ich könnte Ihnen stundenlang zuhören.“, meinte eine Frau und eine andere ergriff meine Hände und brachte sichtlich gerührt hervor: „Sie können so gut mit den Worten umgehen. Ich wollte das immer, musste mir aber eingestehen, dass es mir nicht gegeben ist.“ Dazu lächelte sie verschmitzt. All diese Frauen hatten/haben Brustkrebs und organisierten sich in dieser Selbsthilfegruppe, um einander beizustehen. Aber immer wieder schaffen es Frauen nicht, diesen Kampf zu überleben, und so leuchteten gestern drei Lichter zu Beginn der Veranstaltung – im September waren drei von ihnen gestorben. Ich hatte einen mächtigen Klops im Hals nach der erwünschten Gedenkminute. Die Anspannung war absolut im Keller, als ich nach all den trostsuchenden Worten der Versammelten, die Lesung eine halbe Stunde später begann. Eine Amazone ohne urbane Möglichkeiten muss sich immer allein aufrichten, vielleicht würde es mir schon deshalb gelingen, die Stimmung der Zuhörerinnen aufzuhellen. Ich war mir nicht sicher, aber ja, das Ansinnen ging doch auf. Das sind meine Glücksmomente.
Baumschnitt-Tage. Am Stehtisch bei der Weide wird dieses Jahr wohl keiner mehr verweilen. Saisonschluss eben. Gestern hatte der Baum noch einen Schopf, jetzt ist er Baumskulptur bis zum Mai. Die Kunst ruht an diesem Wochenende, denn der Wein ist zu ernten. Im neuen Dampfentsafter wurde daraus heute schöner Traubensaft. Der Liebste beschneidet derweil die nächsten Kopfweiden am Ende des Lesegartens. In ein paar Tagen ist im Dorf „Einheitsfeuer“, dorthin bringt er die Weidenruten. Es sind leider sogenannte Brechweiden, sonst könnte ich daraus Körbe oder Zäune flechten. Während des Bündelns des Baumschnitts habe ich die nächsten zwei Birkenpilze am Teich entdeckt. Einfach herrlich. Für die nächste Pilztestpirsch im Wald ist es heute einfach zu nass. Aber diese Woche wird das schon noch. Im Ofen schmort ein Braten, der Liebste hat beim Skatturnier einen nahrhaften Preis gewonnen – das Leben kann doch so entspannt sein… Jedenfalls in diesem Moment.
Als sich am späten Nachmittag der Regen kurzweilig verzog, hat mir mein schöner Garten ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk in den Weg gestellt – einen mächtigen Steinpilz, daneben wuchs ein knuffiger Fliegenpilz, zwei Meter weiter, am Teich acht Birkenpilze. Kurz vor dem Bienengarten am Wald beginnt sich auch die alljährliche Fliegenpilz-Kolonie zu rühren, vielleicht steht da in den nächsten Tagen wieder ein Blickfang wie aus einem russischen Märchen gepflückt. Wenn ja, werde ich es Euch zeigen. Den Imkergatten hat jedenfalls sofort das Pilzfieber befallen und los ist er in den Wald. Mal sehen, was er bringt. Ansonsten war es wieder ein Schnippeltag – Passepartouts schneiden bis das Kreuz jaulte, abends werde ich mein Leseprogramm zusammenstellen, denn am 1. Oktober beginnt für mich der Leseherbst. Bis Weihnachten habe ich doch einige Lesungen im Kalender stehen. Da kommt keine Langeweile auf, zumal an jedem Ort immer etwas anderes gewünscht wird. Die Grundschüler möchten den „Schatz der Baumriesen“ hören, die Rentner Märchen, die Landfrauen sommerliche Kurzgeschichten und die Städter den Krimi und Weihnachtsgeschichten. Nun denn, habt ein schönes Wochenende alle miteinander,
Die Weihnachtsgeschichte ist geschrieben, die vierte und letzte Illu dazu fast fertig, ein Tageszeitungsplatz wurde zugesagt – also: Alles gut. Da konnten wir uns heute eine Rundfahrt leisten. Plakate für das dörfliche Kürbisfest bei Foto-Knaak in Joachimsthal drucken lassen. Weiter nach Prenzlau – Monatseinkauf und von dort zu meinem allerliebsten Ort in der Uckermark – dem Potzlower Seenblick. Picknick auf der Aussichtsplattform. Das Foto stammt vom Frühling, hatte die Knipse vergessen. Zurück gings über Fergitz, Suckow, Stegelitz, Temmen, Götschendorf, Milmersdorf, Ahlimbsmühle, Gollin…. In Groß Dölln und Kurtschlag haben wir gleich die Plakate aufgehängt. So ein entspannter und blickreicher Tag geschieht uns doch eher selten, ich hab diesen späten Sommertag wirklich genossen. Am Gartenteich fand ich noch einmal zwei Birkenpilze. Jetzt noch ein bisschen pinseln an der letzten Vignette, dann ist Feierabend.
Die zweite Figur zur Weihnachtsgeschichte ist fertig und der Text wächst auch so langsam vor sich hin. Nö, wird nix verraten, nur – naja, eine Figur zeige ich Euch doch, damit Ihr nicht denkt, ich gönne mir einfach mal unter einem kreativen Vorwand eine Blogpause. Wie die Figur heißt sage ich nicht, aber hier ist sie denn – ohne Worte:
Die letzten Tage hießen wieder einmal „Elternzeit“. Ein Geburtstagsessen vorkochen und dann rauf mit den Töpfen auf die Autobahn bis ins Erzgebirgen. Unterwegs: Stau, Stau, Stau. Eine stille, belegte Zeit war das am Krankenbett. Es fiel mir schwer das Unabänderliche anzunehmen, doch der Lebensabend der 89-jährigen Schwiegermutter schleicht sich aus der Zeit, ganz gleich, was wir Jüngeren uns wünschen. Auch die Rückfahrt zwischen all den Freitags-Pendlern war strapaziös. Als wir bei Lanke von der Autobahn abfuhren, wollte ich schon aufatmen, aber auch die Landstraßen waren verstopft. 20 Kilometer vor dem Ziel hieß es in den Verkehrsnachrichten: „Unfall mit 6 Wagen auf der Prenzlauer Straße hinter Groß Schönebeck. Totalsperrung. Benutzen Sie bitte die Straße zwischen Schluft und Kurtschlag.“ Ha, so etwas hatten wir noch nie in den Verkehrsmeldungen gehört und mussten jetzt echt kichern – Straße. Nun gut, kann man dazu sagen. Sie ist schmaler gewölbter Kopfsteinpflasterdamm, den man mit maximal Tempo 30, aber nur sehr aufmerksam passieren kann (um nicht aufzusetzen) – satte sechs Kilometer lang. Das war eine merkwürdige Karawane, die sich durch den dichten Wald schlängelte. Mit Gegenverkehr, der uns öfter in die Büsche schickte. Die Verunsicherung der Ortsunkundigen war echt spürbar. Am Ende waren wir nur noch erledigt. Etwas heiterte mich dann doch noch auf. Beim abendlichen Gartengang entdeckte ich fünf Birkenpilze dicht bei unserem Teich – Toll! Da werden wir nachher mal nachsehen, ob es im Wald auch Pilze gibt, oder ob das Wachsen nur dem feuchten Milieu beim Teich geschuldet ist. Übers Wochenende werde ich meine Weihnachtsgeschichte für 2019 schreiben und illustrieren. Diese Arbeit bekommt Ihr jetzt natürlich noch nicht zu sehen… Schönes Wochenende allerseits, Eure Petra
Umfahrung zwischen Schluft und Kurtschlag am 20. September 2019.Birkenpilze im Garten.
Das frisch sananierte PARK-HAUS in Fürstenberg/Havel. Fotos: Petra Elsner
Kurz nach dem Erwachen ging es heute nach Fürstenberg mit meinen handgebauten Büchern und einigen Kunstdrucken. Über die Dörfer Burgwall, Marienthal, Tornow, Blumenow und Bredereiche – gab es unterwegs satt-lauschige Blicke. Im Fürstenberger Park-Haus (der ehemaligen Kurverwaltung) am Bahnhofspark haben wir die Kisten in Kommission geben und hatten dazu ein gutes Mal-sehen-was-wie-wird-Gespräch. Die Zeit wird schlussendlich die Erkenntnisse reifen lassen und meine Handfertigkeiten werden dort nicht schlecht. Das Örtchen hat sich gerade regelrecht aus dem Ei gepellt. Was vorher wie ein verrotteter Imbiss anmutete, ließ Michael Wittke mit seinem Partner von der Kaffenkahn Company unter klaren Auflagen des Denkmalschutzes fein sanieren. In diesem winzigen Häuschen am Park werden voraussichtlich um den Herbstbeginn regionale Produkte angeboten – von Biokartoffeln, Senf, Honig, Kunsthandwerk… bis zu kleinen Kunstobjekten. Möge das Projekt unter einem guten Stern stehen.
Der Cartoon zum 11. Kürbisfest am 5. Oktober 2019 ist fertig und kann in die Plakatgestaltung einfließen. Soweit ich mich entsinne, haben wir vor 13 Jahren mit dem Kürbisfest in Kurtschlag begonnen. Kürbiskönige werden ehrenhalber seit 2012 gekrönt. Man braucht aber nicht mit der dicken Beere von weiter weg anreisen, denn die Kronjuwelen bestehen hier nur Blumenzwiebeln fürs nächste Frühjahr, Kohle gibt’s keine… Von 2009 an habe ich jedes Jahr in Folge Cartoons zum Thema Kürbisfest kreiert. Wie lange mir dazu noch etwas einfällt? Keine Ahnung, das Ende ist offen.
Ein entspanntes Septemberwochenende wünscht Euch erst einmal
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