Wir hatten das Gold im Garten bei Kaiserwetter am 30. Oktober. Das sah nicht nur gut aus, sondern half uns auch beim Baufortschritt des Vordach-Ständerwerks. Wir sind geschafft und deshalb gibt es heute mal einfach nur Bilderblicke…
Monat: Oktober 2018
Herbstsonntag
Morgenstunde (117. Blog-Notat)

Als wir vorgestern von unserem Pflegeeinsatz aus dem Erzgebirge zurückkehrten, hatte sich in unserem Freisitz vor dem Haus Laub für zwei Schubkarren aus Park und Nachbarschaft verfangen. Ich hatte gerade das Laub „meiner“ Stadtlinde (sie gehört der Stadt Zehdenick) hinter mir … schnauf, da kommt Freude auf. Gestern wurde das metallene Ständerwerk fürs neue Vordach geliefert, dass ich jetzt noch mit meinen Hausfarben streichen darf… Dienstag wird es aufgestellt, bekommt Betonfüße und vielleicht wird es dann vor dem Haus auch wieder etwas trockener. Zwischen all diesen Verrichtungen, fühle ich mich irgendwie auf dem Sprung, denn es ist unbestimmt, ob wir in einer oder zwei Wochen wieder im Erzgebirge gebraucht werden. Meine Gedanken kreisen um das Altwerden der Angehörigen. Es macht mich traurig zuzusehen, wie schwach und langsam das Leben wird. Hab‘ von Hermann Hesse das wunderbare Buch „Mit der Reife wird man immer jünger“ gefunden, das mir beisteht. Es ist für eine Gnade für meine Seele, diese Perle des Geistes. Sie macht Mut und nachsichtig. Seit Tagen lese ich mir abends Hesses Betrachtungen und Gedichte über das Alter laut vor. Was ich lese, stiftet einen inneren Monolog an, der tut mir gut, auch wenn ich voller Sorge bleibe.
1043. Blogbeitrag
Zuerst und zuletzt
Morgenstunde (116. Blog-Notat)
Mein Sommer 2018 endet, wie er begann: mit Streichen. Die Vorbereitungen des kleinen Vordachbaus brachte schönste Schäden an der Haushülle zum Vorschein. Schnell war klar, hier muss neu geweißt werden, bevor die neue Regenrinne rankommt und auch das Hoftor war vom scharfen Ostwind arg angenagt, also ran an das Teil Schleifen und Streichen, während der Liebste das Moos vom Dach kratzte. Aber dann hieß es plötzlich: Alles Stehen und Liegen lassen – ein Notfall in der Familie. Und deshalb ist hier kurzweilig Blogpause angesagt …
Morgenstunde (115. Blog-Notat)

Das letzte Blatt zum kleinen Apfelkönig entsteht. Das braucht heute noch, denn jede Farbe ist zweimal anzulegen, bevor sie auf dem glatten Papier deckt. Draußen wartet die Hauswand auf einen neuen Anstrich im Hof, denn der Liebste baut mit Hilfe von Profis ein neues Vordach aus Verbundglas, eher ein Terrassendach, dass es uns fortan möglich macht, auch bei feuchtem Wetter mit Gästen vor der Tür zu sitzen. Die Spuren des alten, kleinen Vordachs (es war maximal ein Doppelsitzer…) an der Wand, sind also zu beseitigen. Das mache ich immer in den Trockenphasen des Blattes, aber noch ist es zu frisch für das Streichen unter freiem Himmel. Augenblicklich ist es mir ganz recht, diesen Spätsommer zu erleben, denn so können wir alles, was wegen der Hitze im Juni/August liegenblieb, nachholen, wir versuchen es jedenfalls. Da seht noch eine Leinwand im Block und ich hab‘ auch wieder Lust auf neue Texte …, aber der kleine Apfelkönig hat sich wieder einmal vorgedrängelt. Nicht mehr lange, habt einen schönen Tag miteinander,
Eure Petra

1040. Blogbeitrag
Morgenstunde (114. Blog-Notat)

Als wir gestern Honig an eine Berliner Bio-Kette lieferten, fuhren wir durch Wandlitz. Im Fenster des gut sortierten örtlichen Buchladens entdeckte ich in der Vorbeifahrt ein A3-großes Blatt, das meine Geschichte „Geschenktes Wort“ ausstellte. Das macht sie aber geschickt, die Buchhändlerin Melanie Brauchler, für meine Lesung dort am 20. Oktober zu werben. Sehr schön, Passanten durch die Fensterscheibe in die Märchenwelt zu locken, besser geht nicht. Mit eben dieser Geschichte werde ich an diesem Tag beginnen… Wer dazu kommen möchte, Reservierungen bitte unter: 033397/607500, direkt in der Buchhandlung, Prenzlauer Chaussee 167 in 16348 Wandlitz. Beginn ist 18 Uhr, Einlass 17:30 Uhr, Eintritt 10 Euro.
PS am 19. Oktober:
Die Lesung musste leider aus technischen Gründen verschoben werden.
Morgenstunde (113. Blog-Notat)

Manch‘ einer meiner Helden hat wirklich dicke Hosen an und macht sich immer wieder breit in meinem Tag: Der kleine Apfelkönig. 2014 entstand diese Geschichte auf den Wunsch des Zehdenicker Apfelmanns. Sie ist ihm gewidmet, stand auf meinem Blog und erschien später mit anderen Geschichten in Buchform. Als Illustration gab es nur eine knuffige Vignette. Wirklich keine andere Geschichte hatte und hat so viele Klicks wie diese. So war es nicht verwunderlich, dass daraus ein Schulprojekt wuchs, wofür ich u.a. fünf Szenenblätter entwarf – als Strichzeichnungen zum Ausmalen für die Grundschüler. Für das Darstellende Spiel schnitt ich den kleinen Apfelkönig zur Form, die über den Szenenbildern schwebte. Diesen Sommer ließ ich ein Stanzmesser für den kleinen Apfelkönig – nun als Spruchweisheitsträger bauen und bemalte die gestanzten Rohlinge in den müden Abendstunden. Aus den Malblättern vom Schulprojekt fertigte ich Ausmalhefte für kindliche Atelierbesucher, denn für Schulprojekte der ursprünglichen Art fehlte mir nach der Tumor-OP im Winter 2017 einfach die Kraft. Jetzt, letzten Sonntag, kam vom Verlag die Idee, eben diese Geschichte zum Advent als Minigeschenkbändchen (A6) noch einmal herauszugeben (toll!). „Die Strichzeichnungen liegen doch bestimmt auch in Farbe vor?“ Nee, liegen sie nicht, sie hatten schließlich einen anderen Auftrag und so habe ich den kleinen Apfelkönig schon wieder am Wickel. Kinder wären im Handumdrehen fertig mit dieser Ausmalarbeit, ich brauche eine ganze Woche…



1038. Blogbeitrag
Memory 8: Blätterwetter

Blätterwetter in schönster Üppigkeit. Kaum hab ich drei Schubkarren voll Lindenlaub vom Straßengrün geräumt, schneit es wieder leuchtend gelb. Wind von Süd-West treibt die Woge auf den Hof und schließlich, nach einem Knisterwirbel, in den Hausflur. Nur nicht umdrehen, um nicht zu verzagen. Ich entsinne mich einer Kleinproduktion für ein Do it joursef-Magazin anno 1991, bei dem wir wegen fehlendem Herbstlaub ganz schön ins Schwitzen geraten waren. Gewöhnlich haben solche Magazine sechs bis acht Wochen Vorlauf. Ich stellte in diesem Beitrag für die Herbstferien kleine Windspielzeuge und deren Bauweise vor. Für das Aufmacherfoto sollte Herbstlaub durchs Bild wehen: Herrje!!! Herbstlaub Anfang August! Ich sammelte alles, was irgendwie nicht mehr grün war. Eine halbvolle Kiepe wurde es schlussendlich nur. Deren Inhalt warfen wir x-mal in den Wind und fegten ihn wieder zusammen, damit wir dieses eine Herbstbild hinbekamen, bevor die Blätter unter den Strapazen zerbröselten. Die Kinder des Windes – Windball und Windrad sind übrigens einfache Spielzeuge, die rasch selbst gebaut sind, damals wie heute und Ferien sind auch gleich wieder… ich geh inzwischen nochmal Blätter einfangen…

Windball und Windrad.
Fotos und Bau: Petra Elsner
1037. Blogbeitrag