Morgenstunde (855. Blog-Notat)

Die ersten 40 Schätzchen sind schon mal gefertigt. Die werden bis Jahresende reichen, wenn nicht, wird nachgebaut. Wie in den Nachrichten gestern vermeldet, klemmte es in einigen Kfz-Zulassungsstellen im Land. Wir wurden gestern von der Werkstatt angerufen, weil sie dachten, die Kontonummer wäre nicht korrekt. Mal sehen, ob es heute mit der Auto-Zulassung klappt. Mir graust einigermaßen, wenn ich die Technikprobleme vieler Institutionen erlebe. Beispielsweise die Verwertungsgesellschaft Bild. 2019 bekamen die eine neue Software mit dem Ergebnis, dass wir nun schon im dritten Jahr unsere abgerechneten Tantiemen nicht zeitnah erhalten. Bis dahin schüttete die Gesellschaft immer pünktlich zum Jahresende die Einnahmen (die sie ja nur für die Bildschaffenden verwalten) aus dem Vorjahr aus. Sie sind immer noch im Rückstand. Eine gemächliche Behörde eben, die sich höflich entschuldigt und einfach nicht auszahlt.
Aber die Erneuerungsfreude war auch schon in den 2000er Jahren in ganz anderen Betrieben nicht so die Welt. Als die Märkische Oderzeitung und deren Wochenblätter vor so einer Systemumstellung standen, haben die festangestellten Redakteure erst damit zu arbeiten begonnen, als das System halbwegs lief. Ich war damals freie Redakteurin und musste, ohne einen Cent mehr zu bekommen, wochenlang allein mit dem neuen System arbeiten. Ich war dafür nicht prädestiniert, aber ich stand unter keinem Schutz eines Betriebsrates. So haben mir die Chefs die Testphase einfach übergeholfen. Zur Sicherheit mussten die Zeitungsseiten natürlich auch noch im alten System layoutet werden (doppelte Arbeit also), denn im neuen System verschwanden auf wundersame Weise ganze Seiten. Bis zuletzt und man fragte sich schon, weshalb die Neuerungen oft für die Anwender nur Verschlechterungen mit sich brachten. Billig, billig, billig hieß und heißt das Motto. Damals wurde ein gutes Layoutprogramm gegen eine preiswerte Prospektbearbeitungssoftware eingetauscht, die mit den Gegebenheiten eines Zeitungsverlages schwerlich mithalten konnte. Notausgaben gab es schlussendlich nur selten, aber zusätzlichen Stress, den wir alle hatten, wenn das System kurz vor Drucklegung wieder einmal Seiten verschluckte. Der Antrieb, Prozesse zu erneuern, sollte eben nicht ausschließlich vom Kostenfaktor bestimmt sein…

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Morgenstunde (853. Blog-Notat)

Drucken, Falten, Schneiden, Etikettieren der Umschläge, Binden, Pressen, Eintüten – Tag 2 der neuen Weihnachtsproduktion. Der Imkergatte rührt derweil seinen Honig und rührt und rührt und… Letztes Jahr hatten wir am 16. Juni den ersten Honig im Glas, dieses Jahr noch keinen. Aber jede Menge in den Abfüllgefäßen. Vielleicht heute, vielleicht morgen, vielleicht erst übermorgen – der Honig zeigt an wann. Wahrscheinlich ist der Rubinen-Anteil hoch, der ihn so flüssig hält. Der Liebste aber wills cremig. Doch wenn die Pötte alle auf einmal die gewünschte Konsistenz haben, müssen wir fürs Abfüllen und Etikettieren Nachtschichten fahren, sonst wird er zu fest und läuft nicht mehr aus dem Fass. Herrje, dieser Reifeprozess verbreitet immer eine gewisse Spannung. Linde ist bei dieser Ernte wieder nicht dabei, obwohl es reichlich geregnet hat. So ist das mit dem Wasser und den fluffigen Böden. Auf Heidesand wächst nicht viel, und nicht alles was blüht, bildet auch Nektar aus… Der Imker sagt: es „honigt“ nicht. Über alle dem das WARTEN auf den Anruf aus der Werkstatt, wann das neue alte Auto gecheckt, angemeldet und für uns startklar ist: heute, morgen…?

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Morgenstunde (852. Blog-Notat)

Nun werden uns doch noch ein paar Spätsommertage gegeben, wie schön. Die Birke lässt indes aus ihren Fruchtständen Samen frei. Die geflügelten Nussfrüchte schneien in Teich und Garten und wenn man sie lässt, bauen sie Wälder, die mit Trockenheit gut klarkommen. Ein spannender Baum, der bald golden funkeln wird. Während das Jahr in die Dunkelzeit zieht, wispern dort bald wieder die Geschichten in den taugetränkten Spinnenweben, im Nebelhauch und unterm Knisterlaub. Ich layoute derweil ein neues Bändchen für meine Kurtschlager Edition. Es ist der 15 Titel in der handgefertigten Reihe – Präsente für die Weihnachtszeit…

Nachmittags ist es fertig und die ersten drei Bändchen gebaut…

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Morgenstunde (721. Blog-Notat)

Bergrücken im Erzgebirge.

Das lange Reisewochenende liegt hinter uns. Es war ein Mix aus Elternzeit im Erzgebirge und einer Hochzeitsnachfeier in Thüringen. Es galt, die Familienbande des Imkergatten zu nähren. Wenn die Alten nicht mehr zu Familienfesten kommen können, finden sie einfach nicht mehr statt. Und so waren die Begegnungen ein Schwanken zwischen Traurigkeit und Feierlaune. Das ist herausfordernd. Heute waren die Alltäglichkeiten wieder aufzunehmen. In der Post fand ich eine Büchersendung aus Hameln. Ich hatte mich dort, wie viele andere auch, an einem Kinderbuchwettbewerb beteiligt und musste nun feststellen: In diesen rückgeführten Büchern hat keiner gelesen. Das Geräusch, das entsteht, wenn man von einem neuen Hardcover-Buch die erste Seite aufschlägt, ist unverkennbar. Die sechs Exemplare für die Jury haben es immer noch in sich… Sehr schade, aber ich lasse mal die Deutungen.
Morgen fertige ich Künstler-Bücher für „Solidario“ in Groß Schönebeck. Die Bestände meiner Kurtschlager Edition sind in dem Fair-Trade-Lädchen geschrumpft und sollten für den Weihnachtsverkauf aufgefüllt werden. Es gibt also gut zu tun, bevor wir beginnen, das Kunst- und Honighäuschen auf die offenen Tage am Monatsende vorzubereiten…

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Morgenstunde (674. Blog-Notat)

Es war nicht mein Wochenende. Die Wärme ließ mich nicht gut atmen, so dass die Luft schon beim Sprechen knapp wurde. Sehr bald musste ich mich aus dem Dorffest zurückziehen. Hab dann anderthalb Tage still vor mich hin layoutet. Gestern Abend waren die ersten drei handgefertigten Exemplare zum 12. Titel der KURTSCHLAGER EDITION fertig. „Sonntagsmärchen“ nenne ich das Künstlerheft. Es enthält vier Märchen aus 2022: „Das Sonnenmädchen“, „Die Raureifelfe“, „Die Heideelfe“ und „Im Schattenwald“. Ja, und weil ich mich beim hin- und herschieben der Seitenverläufe wie so oft um eine Winzigkeit verrechnet hatte, gibt’s da auch noch ein Gedicht, sozusagen als „Platzhalter“, der sich ganz gut dort macht 😊. Frau ist eben nicht perfekt, aber einfallsreich. Heute werde ich stoisch weiterbauen und die limitierte Auflage wachsen lassen…
Habt alle eine schöne Woche miteinander!

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Morgenstunde (590. Blog-Notat)

Da ich ja zum Winter hin immer nicht mehr so genau weiß, wen habe ich eigentlich schon zum Geburtstag mit welchem Teil beglückt (?), baue ich für Weihnachten sicherheitshalber neue Künstlerhefte für die Reihe „Kurtschlager Edition“. Das Layouten war gestern und das Falten und Binden hat begonnen. Der 11. Titel namens „Biergeflüster“ enthält drei Mini-Krimis, die ich 2019 für eine Krimipreisverleihung (zur Ausstattung) geschrieben habe, genauer gesagt für das Schwedter Brauhaus Krimibier. Da hingen sie also am Flaschenhals und ich weiß gar nicht, ob sie das immer noch tun, aber ich selbst hatte davon im Grunde nichts. Also zeichnete ich gestern noch eine Vignette dafür und fasste die drei Teile zu einer Ausgabe zusammen, damit sie nicht verloren gehen, sozusagen für das Herrengedeck zum Weihnachtsfest 😊.

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Morgenstunde (497. Blog-Notat)

Das Layout zum 10. Titel in der handgebauten Reihe “Kurtschlager Edition”.

Gestern Abend waren die ersten drei Exemplare zu „Auf dem Schwaden in die Märchenzeit“ fertig gebunden und in Cellophan getütet. Den ganzen Nachmittag hatte ich über dem Layout des Jahres 2021 gebrütet, gerechnet, Teilinhalte verworfen, Zeilen gezählt und JA (!), es gelang alles im ersten Finale. Das ist besonders, denn bisher musste ich immer ein zweites Mal beginnen, weil ich irgendeinen Denkfehler drin hatte… Damit ist der zehnte Titel in der Kurtschlager Edition komponiert und kann jetzt nach und nach von Hand gefertigt werden. Er enthält die Märchen Der siebente Fisch, Der Dunkelgnom und der Regenmann. Alles Texte und Zeichnungen aus dem letzten Herbst, die jetzt eine besondere Form bekommen haben. Ich verkaufe diese Teile für das Stück 7 € aus dem Atelier heraus, aber zugleich sind sie auch meine Mitbringsel zu Besuchen oder Beigaben zur Weihnachtspost, so wie der Imkergatte gerne auch mal den Freunden ein Glas Honig spendiert.
Wünsche Euch sonnigen Sonntag noch!

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Morgenstunde (378. Blog-Notat)

Es regnet endlich und so baue ich die Weihnachtsausgabe für die Kurtschlager Edition. Vorsorglich, es gibt sie erst zum Fest. Es ist der neunte Titel in meiner handgebauten Künstlerheft-Reihe und umfasst die Kurzgeschichten „Die Nacht – ein Ort“ und „Der träumende Nachtwächter“. Ja, und weil es so schön regnet, hab ich nach den ersten drei fertigen Exemplaren dem Drucker gleich den nächsten Schwung verabreicht, aber der schreit mich nach zwei Blättern hungrig an: „Hey, ich brauche Cyan!“ Uff, hatte ich vergessen zu bestellen und nun stockt mein Tatendrang… so kann es gehen. Aber das wichtigste ist ja getan – das knifflige Layout. Da muss ich mir halt was anderes suchen, aufräumen wäre nützlich oder einfach doch schon mal einige Cover vorbauen (?)… es wird sich was finden.
Habt alle ein entspanntes Wochenende!

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Morgenstunde (317. Blog-Notat)

Ich baue wieder Bücher für die „Kurtschlager Edition“. Es ist inzwischen der achte Titel in meiner Reihe, die ich seit 2013 herausgebe. Handgefertigt und nummeriert. Ich muss einfach etwas gegen diese Hoffnungslosigkeit tun. Für dieses Projekt sind die Investitionen gering, gutes Papier, Karton und Zellophan-Tütchen … habe ich im Fundus, es braucht nur meine Zeit und Handfertigkeit. Ob irgendetwas 2020 von meinem Schaffen klassisch im Verlag der Ehm Welker erscheint wird – ich habe leider keine Kristallkugel. Geplant war einiges, aber die Existenzbedingungen für Büchermacher haben sich Corona bedingt schwer verändert. So bin ich eben bei meinen Künstlerbändchen, auch wenn ich nicht weiß, wo ich die direkt anbieten kann, denn der Kunstmarkt in Berlin-Pankow und der Tag des offenen Ateliers werden ausfallen. Also vielleicht für das Weihnachtsgeschäft, so es eines geben sollte. Wer weiß. Für den Innenteil dieser Edition habe ich meine jüngsten Festmärchen layoutet: „Der Herr Dezember und der Zeitzauberer“ und „Der Grasflüsterer“. So bekommen die Zeitungsgeschichten jetzt eine nachhaltigere Form…

Zu meinen bisherigen Künstlerheften geht es hier:

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Morgenstunde (232. Blog-Notat)

Nachproduktion in der Weihnachtswerkstatt…

Meine Weihnachtswerkstatt ist wiedereröffnet. So 30 Tage vor dem 1. Advent und frostigen Außentemperaturen ist das an der Zeit. Zunächst galt es die „Kurtschlager Edition“ aufzufüllen, damit wieder alle Titel der sechs Künstlerhefte vorrätig sind. Im Herbst hatten die Minis guten Zuspruch erfahren und die Kiste war fast leer, also Bücher bauen, Bücher bauen…, den ganzen Tag. Danach hat es mir doch gestern Abend echt in den Fingern gejuckt, einen siebenten Titel zu layouten. Wie immer unter totalem Stress, denn man muss die Zeilen genau auszählen, aber irgendwie, nach der zweiten Weinschorle, hab ich an einer Stelle statt 15 Zeilen 16 Zeilen in den Flyersatz eingefügt und alles war zu guter Letzt am Ar…

Also heute Morgen tapfer von vorne und nun ist er da, der 7. handgefertigte Titel namens „Meander Memolos Zeitloch“. Mit diesem Text erging es mir wie mit „Ottilies Nachtwanderung“, leider vergriffen und seit 13 Jahren von der Kleinverlegerin im Schwarzwald nicht nachaufgelegt. Was einfach schade um die illustrierte Geschichte ist. Sie erzählt von einem höchst schussligen Uni-Faktotum, dem das Zeitgefühl abhandengekommen ist. Auf der Suche nach ihm gerät er erst in ein schwarzes, dann in ein weißes Loch und wie es ihm dabei ergeht, erzählt diese Eulen-Fiktion für Erwachsene. Für 7 Euro ist sie bei mir im Atelier zu haben…

Meander Memolos Zeitloch – mein 7. handgefertigte Titel in der “Kurtschlager Edition”.

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