24 Tage im Advent

Das waren sie, die 24 bebilderten Tage im Advent 2023.
Allen Lesern von schorfheidewald.de wünsche ich mit dieser  Weihnachtsgeschichte eine besinnliche und friedliche Weihnacht
und eine stimmungsvolle Festzeit. 

Eure Petra

Das Wunderweiß

Der Wind pfiff um das dunkle Waldhaus. Karl schlug den Kragen hoch und warf sich missmutig den leeren Jutesack über die Schulter. Wie kann man nur am Heiligen Abend schlapp machen, dachte er grummelnd. Der Rentner war lange Jahre Chef der Weihnachtsmannzentrale gewesen und sprang inzwischen nur noch ein, wenn Not am Manne war. Doch das geschah neuerdings regelmäßig. Karl fühlte sich ausgenutzt. Sein Weihnachtsmannkostüm war ihm längst zu eng geworden und kniff unter der Winterjacke. Er stieg in sein Auto und steuerte die Zentrale an, um dort die Geschenke für seine Vertretungstour zu übernehmen.
Am Waldrand winkte ein gebeugter Mann und gab ihm zu verstehen, doch bitte anzuhalten. „Ist was geschehen?“ fragte Karl, als er hielt. „Verzeihung, können Sie mir den Weg nach Hause zeigen? Ich hab ihn leider vergessen.“ „Ach herrje“, antwortete Karl und öffnete die Beifahrertür: „Steigen Sie nur ein, ich bringe Sie.“ Er ahnte, dass der alte Mann aus dem Feierabendheim am Stadtrand kam und ihn die Weihnachtsstimmung in eine längst vergangene Zeit gerufen hatte, deren Spur sich aber im Nichts verlief. Ein Weilchen später hielt Karl vor dem Altenheim und zeigte auf das festlich erleuchtete Portal: „Könnte es hier sein?“. Der Alte nickte froh und ließ sich bis ans Haus begleiten. Als er sich von Karl verabschiedete, drückte er ihm eine winzige Schachtel in die Hand und verschwand im Haus. Der Rentner legte sie auf den Rücksitz und sputete sich, denn er war spät dran. Vor der Zentrale trat der neue Chef von einem Bein aufs andere: „Wo bleibst du denn, Karl?“ Der lud ruhig die Geschenke in den Jutesack, nahm den Adresszettel an sich und fuhr mit einem „Frohe Weihnachten noch!“ vom Hof der Zentrale.
Wo auch immer er an diesem Abend in seinem Weihnachtsmannkostüm erschien, freute man sich auf den Mann mit den Geschenken. Dennoch beschwerten sich auch einige: „Schnee hast du uns wieder nicht gebracht!“ „Der Klimawandel!“, antwortete er stets entschuldigend und dachte bei sich: Mach ich das Wetter? Aber einmal dieses herrliche Wunderweiß in die Heilige Nacht zu bringen, das wäre doch was. Nachdem er den letzten Auftritt hinter sich hatte, stieg er müde in sein Auto und erinnerte sich an die kleine Schachtel des Alten. Er fingerte nach ihr, bekam sie aber nicht zu fassen. Also stieg er noch einmal aus und holte die Schachtel vom Rücksitz. Sie sah ein wenig schmutzig und abgegriffen aus, aber Karl war dennoch neugierig, was sie verbarg. Den ganzen Abend hatte er Geschenke ausgetragen; an ihn hatte leider niemand gedacht.  Oder vielleicht doch? Er hob den Deckel an und fand darunter etwas Weißes, Stoffliches. Es leuchtete ganz magisch, und es sah aus, als würde es atmen. Vorsichtig zupfte Karl daran, und plötzlich entfaltete sich blitzschnell ein wehender Mantel, der in der Nacht hing. Ein weißer Weihnachtsmantel, dachte der Mann verwundert. Er zog ihn an und staunte. Dort, wo er stand, rieselte augenblicklich echter Schnee aus dem Gewand! Helle Freude stieg in Karl auf, der nun in die Nacht schlenderte, um der Stadt das strahlende Wunderweiß zu bringen.

©Petra Elsner

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24 Tage im Advent

Morgenstunde (905. Blog-Notat)

Die Stimmung steigt. Wintersonnenwende war gestern und der erste Wintersturm hat sich gelegt. In Dänemark feiern sie heute, am 23. Dezember, „Lille juleaften“, den kleinen Weihnachtsabend. Dabei schmücken sie ihren Baum und bereiten die Köstlichkeiten für den großen Weihnachtsabend am 24. vor. Das gefällt mir. Nun hat der 23. für mich endlich einen Namen, denn im Grunde leben wir ja alle diesen „kleinen Weihnachtsabend“ auch: Schmücken und Kochen und vielleicht noch die herangestürmten Blätter fegen 😊. Nur, dass Heilig Abend bei uns die spartanischen Würstchen mit Salat auf den Tisch kommen. Der Braten ist erst am 25. dran. Wildschwein vom Jäger. Eingelegt in Buttermilch ist es schon…

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24 Tage im Advent

Diese Sterneköche habe ich u.a. zum Kochbuch “Gans köstlich” gezeichnet. Im Wendebuch (nicht politische gemeinet, sondern nur das Buch einmal gedreht) steckt mein Adventskrimi “Stumme Gänse”…

Morgenstunde (904. Blog-Notat)

Die letzte Drucksache für 2023 wurde heute geliefert. Es ist ein Nachdruck meiner Winterkarte vom Eichhorster Neujahrsanblasen. Sie war ausgegangen und obgleich mir bewusst ist, dass das Kartenschreiben aus der Mode ist, konnte ich nicht ohne sie sein… 500 Stück habe ich noch einmal als Eigenproduktion aufgelegt, die Druckerei art+image hat mich gut beraten. Ich erfreue mich an dem Kartenmotiv, denn es leuchtet fein 😊. Draußen stürmt es und vor der Haustür sammeln sich Blätterberge, zwei Schubkarren voll werden es wohl sein. Aber solange der Wind pfeift, macht das Fegen wenig Sinn…

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24 Tage im Advent

Der Brezelzwerg war lange Zeit nur als weihnachtliche Textmarke gedacht. Doch heute bekommt er eine kleine Geschichte spendiert:

Die Zauberbrezel

In der Weihnachtsbäckerei hing über der Tür eine große Laugenbrezel in der ein Weihnachtszwerg stand und über das heilige Naschverbot vor dem Fest wachte. Die Versuchung war für alle Gesellen groß. Seit Wochen wuchsen Berge von Plätzchen, Stollen, Pfefferkuchen und Schokoladenherzen durch ihr handwerkliches Geschick. Und ein Duft hing in der der großen Backstube, der tagein, tagaus die Naschversuchung anstiftete. Es war wirklich schwer zu widerstehen. Aber wem das nicht gelang, den warf der Bäckermeister ohne Lohn aus seiner Anstellung. Das wusste der kleine Brezelzwerg. Als wieder einmal ein Nascher ertappt und auf die Straße geworfen wurde, regte sich Mitleid in ihm. Er überlegte, wie er den emsigen Gesellen beistehen könnte. Als die Nacht kam stieg er hinunter in die stille Backstube und rief alle Weihnachtszwerge zusammen: „Lasst uns Zauberbrezeln backen! Sie sollen den Gesellen helfen, das Naschverbot einzuhalten, damit keiner mehr vor dem Fest seinen Job verliert.“ Gesagt, getan. Die Zwerge buken herzhafte Brezeln, die winzig klein und unsichtbar waren und einfach schmolzen, wenn man sie auf die Zunge legte. Mit dem Schmelz war aller Appetit verschwunden. Anderntags sah der Brezelzwerg wie sich einer der Gesellen kaum noch beherrschen konnte. Er sprang ihm bei und drückte ihm eine Zauberbrezel in die Hand. „Leg sie auf die Zunge und dein Heißhunger wird verschwinden.“ Doch der Meister sah die Übergabe. „Zeig her, was hältst du in deiner Hand!“, schrie er und eilte herbei. Der Geselle zögerte, denn er spürte ja, dass er etwas in der Hand verbarg. Schließlich öffnete er sie und staunte ebenso wie der Meister. „Nichts? Willst du mich foppen?“ „Nein, nein, der Zwerg hat mir nur einen Morgengruß in die Hand gegeben,“ flunkerte er erleichtert. Als der Meister sich abkehrte, legte sich der Geselle die Zauberbrezel auf die Zunge und alles war gut. Fortan, brauchte es nur einen bittenden Blick hinauf zum Brezelzwerg, um eine helfende Zauberbrezel zu bekommen.

© Petra Elsner, am 20. Dezember 2023 geschrieben

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24 Tage im Advent

Das 20. Adventsbildchen “erzählt” vom Pralinenmädchen, wer die Geschichte nachlesen möchte, der klicke auf den Link.

Morgenstunde (903. Blog-Notat)

Das Runterfahren zum Jahresausklang fühlt sich aber irgendwie komisch an, denn wenn ich stillhalte, denke ich rückwärts. Zum Beispiel beim Pralinenmädchen. Es war einer wunderbaren Freizeit-Schokoladenköchin und – Bäckerin gewidmet – Johanna. Drei Jahre ist sie schon nicht mehr unter uns in Kurtschlag, aber immer, wenn ich das Pralinenmädchen lesen, anschaue, denke ich an sie. Nein, nein, sie war nicht so eine Zarte und älter auch schon, aber sie hatte halt diesen feinen Sinn für Köstlichkeiten und ihre Tochter hat ihn auch. Es sind immer die realen Menschen, die mich mit ihren Talenten unbewusst ins Märchenhafte schicken…😊 Schaut genau hin, ihr werdet Euch wiedererkennen… gut so.

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24 Tage im Advent

Der Herr der Träume sucht auch im Punsch nach nuen Inspirationen… die Geschichte zur Winterfigur findet Ihr hier:

Morgenstunde (902. Blog-Notat)

Es ist wohl immer so, die Entfernten schreiben ihre Weihnachtsgrüße zuerst. Das fühlt sich dann wie Erinnerungspost mit Zeigefinger an 😊.  Ups, da habe ich heute noch ein paar Briefchen zu schreiben und zum Kasten zu tragen. Es sind ja viele aus den Berliner Jahren, die es kaum noch aufs Land zu uns schaffen. Da zerbröselt der Kontakt, der sich nun einmal nur über Atelierbesuche erneuerte. Mit manchen Kunstinteressierten entstand über die Zeit so eine Melange aus Vertrautheit und Geschäft. Und doch ist das nicht wirklich privat, doch die Grenzen sind fließend und so wachsen die Poststapel oder der Mailversand. Etliche Fäden sind längst gerissen über die Distanz aus einschneidenden Ereignissen und Entfernung in Kilometern gemessen. Leben eben. Der Weihnachtsgruß tröstet auch…

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24 Tage im Advent

Die Nebelfee schmückt den 18. Dezember und ihre Geschichte befindet sich hier:

Morgenstunde (901. Blog-Notat)

Gestern haben wir uns frühzeitig zu unserem Adventsmarkt auf der Bleiche am Döllnfließ begeben. Unterwegs konnten wir einem traumschönen Sonnenuntergang zusehen, während am Fließ der Glühweinwärmer hochfuhr und das Feuer für die Bratwürste noch hoch loderte.  In dieser gelassenen Geschäftigkeit waren wir die ersten Gäste. Gute Gelegenheit dem Macher dieser schönen Szenerie mit einem Geschenkbriefchen einmal DANKE zu sagen. Ich glaube, es hat ihn verwundert und gefreut. So soll es sein in der Wichtelzeit 😊: Überraschen.

Den Wichtel hatte ich für dieses Jahr zwar neu gezeichnet, aber er kam nicht so recht zum Zuge, weil die Idee mit den Adventsbildern stärker war. Ich zeig hier einmal den Herzigen, der bekommt gewiss irgendwann später seinen Auftritt.

Derweil steigen wir ein in die letzte Woche vor dem Hohen Fest, lasst Euch nicht herumjagen…

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24 Tage im Advent

Diese rutschende Winterfigur ist mein Herr Dezember und die Geschichte zu ihm findet sich hier.

Lykrik-Krümel

Dezemberglühen

Früher war mehr Lametta – ja.
Heute gibt’s knallbuntes Blingbling
Der Herr Dezember schickt Liebe
doch Hetze und Hass überwiegt
Der Herr Dezember singt vom Frieden
doch nebenan tobt der Krieg
die Nacht blüht still unter Sternen
das Dezembergespür verglüht.

©Petra Elsner

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24 Tage im Advent

Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, kommen unverhofft Gäste: Die Trolle Sanft und Mut… nachzulesen hier.

Morgenstunde (900. Blog-Notat)

Ups, da hatte ich mich doch glatt im Datum vergriffen und schon den Lyrik-Krümel mit der Nr. 17 gepostet. Kaum später bemerkte ich es, rasch gelöscht und neu begonnen: Moin allerseits! Bin die reinste Schlafmütze dieser Tage, aber dafür ist mir ein Kilo zugewachsen. Über Weihnachten hoffe ich, die magische 50 zu erreichen und damit vielleicht die allgemeine Schwäche aus dem Leib zu vertreiben. Die Tage verbrauchen zurzeit mehr Kraft als ich habe… Deshalb beginne ich langsam vorzukochen und einzufrieren, damit mich das Feiertagsprogramm in der Küche nicht so schlaucht. Im Atelier geht gerade nur ein bisschen Zeichnen, mehr nicht.

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24 Tage im Advent

Seltsamer Ausflug. Die schnatternden Protagonisten stammen aus meinem Adventskrimi “Stumme Gänse”

Morgenstunde (899. Blog-Notat)

Meine Freunde schreiben mir 😊. Der Eine wünscht sich, bezugnehmend auf die versandte Geschichte, ein Kästchen, das Regen besorgen kann. Die Nächste, eine Geschichte für KITA-Zwerge als ein Dankeschön für Bastelarbeiten. Eine ewig Euphorische wünscht sich mehr Zuversicht. Andere erzählen mir, wo und wem sie meine Geschichte vorlesen werden… Ach, wie schön 😊, so kommt sie unter die Leute.
Gestern ging es an die letzte Konzept-Arbeit für dieses Jahr. Für eine kleine Lese-Reihe in 2024 im Jagdschloss Groß Schönebeck. Die Daten waren schon verhandelt, es galt den Inhalt zu beschreiben und werbende Worte zu finden. Auf diese Lesungen freue ich mich besonders, denn das Kaminzimmer im Jagdschloss in der Schorfheide hat eine wirklich gute Atmosphäre. Dort habe ich immer gerne gelesen. Die Termine findet Ihr unter „Veranstaltungen“ im Reiter unter dem Blog-Kopf.

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