Morgenstunde (117. Blog-Notat)

Petra Elsner: Baum des Lebens, 110 x 140, Mediamix auf Leinwand

Als wir vorgestern von unserem Pflegeeinsatz aus dem Erzgebirge zurückkehrten, hatte sich in unserem Freisitz vor dem Haus Laub für zwei Schubkarren aus Park und Nachbarschaft verfangen. Ich hatte gerade das Laub „meiner“ Stadtlinde (sie gehört der Stadt Zehdenick) hinter mir … schnauf, da kommt Freude auf. Gestern wurde das metallene Ständerwerk fürs neue Vordach geliefert, dass ich jetzt noch mit meinen Hausfarben streichen darf… Dienstag wird es aufgestellt, bekommt Betonfüße und vielleicht wird es dann vor dem Haus auch wieder etwas trockener. Zwischen all diesen Verrichtungen, fühle ich mich irgendwie auf dem Sprung, denn es ist unbestimmt, ob wir in einer oder zwei Wochen wieder im Erzgebirge gebraucht werden. Meine Gedanken kreisen um das Altwerden der Angehörigen. Es macht mich traurig zuzusehen, wie schwach und langsam das Leben wird. Hab‘ von Hermann Hesse das wunderbare Buch „Mit der Reife wird man immer jünger“ gefunden, das mir beisteht. Es ist für eine Gnade für meine Seele, diese Perle des Geistes. Sie macht Mut und nachsichtig. Seit Tagen lese ich mir abends Hesses Betrachtungen und Gedichte über das Alter laut vor. Was ich lese, stiftet einen inneren Monolog an, der tut mir gut,  auch wenn ich voller Sorge bleibe.

1043. Blogbeitrag

Zuerst und zuletzt

Foto: Petra Elsner

So kommt und geht das Leben:
mit einem Schmerzlied.
Angelangt am Dunkelufer
blitzt hell die Nacht.
Ihr Licht winkt dir zum Abschied,
Die Zeit versiegt, sie ist verbracht.

© Petra Elsner
25. Oktober 2018

Morgenstunde (116. Blog-Notat)

Mein Sommer 2018 endet, wie er begann: mit Streichen. Die Vorbereitungen des kleinen Vordachbaus brachte schönste Schäden an der Haushülle zum Vorschein. Schnell war klar, hier muss neu geweißt werden, bevor die neue Regenrinne rankommt und auch das Hoftor war vom scharfen Ostwind arg angenagt, also ran an das Teil Schleifen und Streichen, während der Liebste das Moos vom Dach kratzte. Aber dann hieß es plötzlich: Alles Stehen und Liegen lassen – ein Notfall in der Familie. Und deshalb ist hier kurzweilig Blogpause angesagt …

   

Morgenstunde (115. Blog-Notat)

Das letzte Blatt zur Geschichte „Der kleine Apfelkönig“ entsteht…

Das letzte Blatt zum kleinen Apfelkönig entsteht. Das braucht heute noch, denn jede Farbe ist zweimal anzulegen, bevor sie auf dem glatten Papier deckt. Draußen wartet die Hauswand auf einen neuen Anstrich im Hof, denn der Liebste baut mit Hilfe von Profis ein neues Vordach aus Verbundglas, eher ein Terrassendach, dass es uns fortan möglich macht, auch bei feuchtem Wetter mit Gästen vor der Tür zu sitzen. Die Spuren des alten, kleinen Vordachs (es war maximal ein Doppelsitzer…) an der Wand, sind also zu beseitigen. Das mache ich immer in den Trockenphasen des Blattes, aber noch ist es zu frisch für das Streichen unter freiem Himmel. Augenblicklich ist es mir ganz recht, diesen Spätsommer zu erleben, denn so können wir alles, was wegen der Hitze im Juni/August liegenblieb, nachholen, wir versuchen es jedenfalls. Da seht noch eine Leinwand im Block und ich hab‘ auch wieder Lust auf neue Texte …, aber der kleine Apfelkönig hat sich wieder einmal vorgedrängelt. Nicht mehr lange, habt einen schönen Tag miteinander,

Eure Petra

Das 5. Blatt wurde am 18. Oktober fertig.

1040. Blogbeitrag

Morgenstunde (114. Blog-Notat)

Petra Elsner im Herbst. Foto: Lutz Reinhardt

Als wir gestern Honig an eine Berliner Bio-Kette lieferten, fuhren wir durch Wandlitz. Im Fenster des gut sortierten örtlichen Buchladens entdeckte ich in der Vorbeifahrt ein A3-großes Blatt, das meine Geschichte „Geschenktes Wort“ ausstellte. Das macht sie aber geschickt, die Buchhändlerin Melanie Brauchler, für meine Lesung dort am 20. Oktober zu werben. Sehr schön, Passanten durch die Fensterscheibe in die Märchenwelt zu locken, besser geht nicht. Mit eben dieser Geschichte werde ich an diesem Tag beginnen… Wer dazu kommen möchte, Reservierungen bitte unter: 033397/607500, direkt in der Buchhandlung, Prenzlauer Chaussee 167 in 16348 Wandlitz. Beginn ist 18 Uhr, Einlass 17:30 Uhr, Eintritt 10 Euro.

PS am 19. Oktober:
Die Lesung musste leider aus technischen Gründen verschoben werden.

1039. Blogbeitrag

Am 14. Oktober im Märkischen Sonntag Eberswalde.

Morgenstunde (113. Blog-Notat)

Das erste farbig angelegte Blatt zum kleinen Apfelkönig ist fertig. Zeichnung: pe

Manch‘ einer meiner Helden hat wirklich dicke Hosen an und macht sich immer wieder breit in meinem Tag: Der kleine Apfelkönig. 2014 entstand diese Geschichte auf den Wunsch des Zehdenicker Apfelmanns. Sie ist ihm gewidmet, stand auf meinem Blog und erschien später mit anderen Geschichten in Buchform. Als Illustration gab es nur eine knuffige Vignette. Wirklich keine andere Geschichte hatte und hat so viele Klicks wie diese. So war es nicht verwunderlich, dass daraus ein Schulprojekt wuchs, wofür ich u.a. fünf Szenenblätter entwarf – als Strichzeichnungen zum Ausmalen für die Grundschüler. Für das Darstellende Spiel schnitt ich den kleinen Apfelkönig zur Form, die über den Szenenbildern schwebte. Diesen Sommer ließ ich ein Stanzmesser für den kleinen Apfelkönig – nun als Spruchweisheitsträger bauen und bemalte die gestanzten Rohlinge in den müden Abendstunden. Aus den Malblättern vom Schulprojekt fertigte ich Ausmalhefte für kindliche Atelierbesucher, denn für Schulprojekte der ursprünglichen Art fehlte mir nach der Tumor-OP im Winter 2017 einfach die Kraft. Jetzt, letzten Sonntag, kam vom Verlag die Idee, eben diese Geschichte zum Advent als Minigeschenkbändchen (A6) noch einmal herauszugeben (toll!). „Die Strichzeichnungen liegen doch bestimmt auch in Farbe vor?“ Nee, liegen sie nicht, sie hatten schließlich einen anderen Auftrag und so habe ich den kleinen Apfelkönig schon wieder am Wickel. Kinder wären im Handumdrehen fertig mit dieser Ausmalarbeit, ich brauche eine ganze Woche…

Blatt 2 entstand am 10. Oktober.
Blatt 3 wurde am 12. Oktober fertig.

 

 

 

 

 

 

Blatt 4 ist am 16. Oktober entstanden.

 

1038. Blogbeitrag

Memory 8: Blätterwetter

Herbstwasser

Blätterwetter in schönster Üppigkeit. Kaum hab ich drei Schubkarren voll Lindenlaub vom Straßengrün geräumt, schneit es wieder leuchtend gelb. Wind von Süd-West treibt die Woge auf den Hof und schließlich, nach einem Knisterwirbel, in den Hausflur. Nur nicht umdrehen, um nicht zu verzagen. Ich entsinne mich einer Kleinproduktion für ein Do it joursef-Magazin anno 1991, bei dem wir wegen fehlendem Herbstlaub ganz schön ins Schwitzen geraten waren. Gewöhnlich haben solche Magazine sechs bis acht Wochen Vorlauf. Ich stellte in diesem Beitrag für die Herbstferien kleine Windspielzeuge und deren Bauweise vor. Für das Aufmacherfoto sollte Herbstlaub durchs Bild wehen: Herrje!!! Herbstlaub Anfang August! Ich sammelte alles, was irgendwie nicht mehr grün war. Eine halbvolle Kiepe wurde es schlussendlich nur. Deren Inhalt warfen wir x-mal in den Wind und fegten ihn wieder zusammen, damit wir dieses eine Herbstbild hinbekamen, bevor die Blätter unter den Strapazen zerbröselten. Die Kinder des Windes – Windball und Windrad sind übrigens einfache Spielzeuge, die rasch selbst gebaut sind, damals wie heute und Ferien sind auch gleich wieder… ich geh inzwischen nochmal Blätter einfangen…

Goldener Oktober


Windball und Windrad.
Fotos und Bau: Petra Elsner

1037. Blogbeitrag

 

Herbstgeheimnis

Herbst. Foto: Lutz Reinhardt

Das Knistern unter meinen Schritten
singt ein Lied von Vergänglichkeit:
Nichts kann ewiglich verweilen,
nicht nur Raum und Zeit verwehen.
Du bist gekommen, um zu gehen.

© Petra Elsner
5. Oktober 2018

Foto: Lutz Reinhardt

Morgenstunde (112. Blognotat)

Bei der ersten von zwei Lesungen zur Premiere von „Die Gabe der Nebelfee“ in Warnitz.
Der kleine Jan überreichte mir nach den Lesungen dieses Dankeschönbild der Schule.

Die kleine Aufregung rund um die Buchpremiere in Warnitz hat sich schnell gelegt. Schließlich waren mehr als 60 kindliche Leser zu beglücken. Das ist gelungen, und selbst jene Lehrerin, die eigentlich lieber eine jüngere Autorin gehabt hätte, war am Ende begeistert. Immer dieser Altersrassismus… vor allem Frauen gegenüber. Wie auch immer, die Premiere hat eine gute Stimmung hinterlassen, doch nun liegt herbstliche Stille über den Tagen. Eine Pressevorstellung gab es immerhin, ansonsten hab‘ ich keine Ahnung, wie es dem neuen Buch dort draußen ergeht. Eine Leserin ließ es mich wissen:

Liebe Petra, … noch einmal vielen Dank das du der Welt dieses zauberschöne Buch geschenkt hast. Ich wollte nach dem Frühstück eigentlich nur eine Geschichte lesen und kann es nun nicht aus der Hand legen. (Heide am 16. September 2018)

So etwas macht froh und mutig für Neues. Die meisten Leser sind allerdings stille Genießer und so erreicht mich nicht viel an Meinung. Zuweilen macht das unsicher. Glaubt es nur! Der Autor braucht eben Feedback, um seinen Stand zu erkennen…

MÄRKER vom 29. September 2018

1035. Blogbeitrag

Schlaflos

Der Sturm klang nachts wie Meeresrauschen
und fetzte müdes Laub vom Lindenbaum.
Das Wetter ließ ein Herbstlied lauschen,
dass tönte zum Rondo im wachen Traum.

© Petra Elsner
3. Oktober 2018



Kleine fotografische Rückschau auf unsere kurze Inselzeit.
Als wir am Montag aufbrachen, zog das Grau auf…