
Wenn die Hitze
klebrig über dem Wiesenland hängt,
ächzt die Zeit Schweißperlen.
Menschenleere Stille.
Nur in den tiefgrünen Schatten
tanzen die Geisterwesen
auf ihren lichten Spinnfäden,
während der Geist schläft.
(pe)

(pe)
ATELIER PETRA ELSNER

Heute habe ich dieses Glücksbanner aus meiner Hand in den Wind gehängt. Gestern kam mir die Idee dazu. Linolschnittdruck und Pinselstriche … Mein Liebster ist krank und matt, es soll ihm Kraft geben und natürlich GLÜCK schenken … und nun wieder: Blockpause …

Heute sind ab 14 Uhr (bis 18 Uhr) Leser des Oranienburger Generalanzeigers in meinem Lesegarten zu Gast. Die Tageszeitung öffnet sechs private Gärten im Jahr für ihre Abonnenten und berichtet großzügig über diese grünen Quartiere. Was da auf uns zukommt ist nicht gewiss, aber ich werde stündlich eine Geschichte vortragen, während die Grünfinger den Lese- und Landschaftsgarten inspizieren. Es wird wohl zuvorderst nicht um Kunst gehen, sondern um den Garten an sich. Kleiner Wiesenkopf namens Pimpinelle, Ysop, Beinwell, Odermennig und Sauerampfer haben sich dafür schön gestylt… 🙂

Nachtrag: Gut 50 Besucher haben das Gartenland betrachtet. Es gab viele gute Worte, Pflanzenmitbringsel, Heike spendierte einen sagenhaften Blaubeerkuchen (danke!!!) …, aber für ein eigenes Foto war wieder einmal keine Hand frei, denn zwischendurch hab ich schon einmal für eine Interessentin was ausgegraben und eingetütet. Zwei kleine Lesungen schufen auch den Zugang zu meinem Atelier, ich glaube, das war ein wirklich gelungener Nachmittag, aber jetzt sind wir platt wie Flunder. Schönen Sonntag Euch allen.
Nach dem Regen – ein paar winzige Blicke aus dem Graten:




Die Warnung des Deutschen Wetterdienstes für die Region Berlin-Brandenburg hat die Mittagshitze noch stiller gemacht. Nicht einmal Nachbars schwarzes Samtpfötchen setzt eine flinke Sohle auf das brütend heiße Kopfsteinpflaster. Auch mein Spruch zum Sonntag war schon geistreicher – sorry, es wird wieder bessere geben… In der Gewissheit, dass diese Temperaturen Atelier- und Lesegartengucker davon abhalten werden, meine Sonntagsöffnungszeit zu nutzen – hab ich trotzdem artig die Texte in die Lesestehlen gehängt, denn wenn nicht, kommt garantiert EINER und beschwert sich, dass ich nicht auf ihn vorbereitet bin. Sommersonntage sind für mich rätselhaft, denn ich weiß NIE was geschieht , ich zeichne derweil einen Musikclown-Cartoon …
und alle andern sind am See, wie dieser hier aus meiner alten Träume-Serie:

PS am Abend: Man glaubt es kaum, aber trotz der Trope kamen fünf Bildergucker. Zwei aus Groß Schönebeck, einer aus Schluft, eine aus Kopenhagen und einer aus Amsterdam … 🙂
Auf den Tag genau bin ich heute 20 Jahre als Freiberuflerin – also selbstständig – unterwegs. Mancher wird meinen, das wäre ein Tag zum Feiern. Ich denke, eher zum Verschnaufen. Denn am 1. Juli 1994 ging ich durch eine Pforte, in eine ungewisse Zeit ohne beschützte Flanken oder gar Eigenkapital. Seither lebe ich ein existenzielles Abenteuer auf einem „Spielplatz“, für den ich als spätes Mädchen aus Ostberlin nicht gut ausgestattet war. Aber: Ich bin noch da, nicht berühmt, nicht reich, doch klüger, immer noch kreativ und selbst bestimmt – DAS ist mein LUXUS. Und dafür bin ich dankbar an diesem Tag.
