Tanzende in blauer Stunde

… Auszeit, runter kommen, keine Termine,  endlich kann ich wieder mal an eine Leinwand. Seit Monaten: Texte, Texte, Texte, Zeichnugen. Halt das Leben sichern.
Aber heute: Stilles Glück beim Arbeiten an der Leinwand. Sie ist noch nicht fertig, aber viel feht nicht mehr…

Leinwand in Arbeit
Leinwand in Arbeit

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Weihnachten

Weihnachten 2015
Weihnachten 2015

Da muss ich mich doch noch einmal zu Wort melden, denn heute fand ich in der Märkischen Oderzeitung das: Eine Besprechung meines Buches “Vom Duft der warmen Zeit”.

MOZ: 23. Dezemebr 2015
MOZ: 23. Dezemebr 2015

 

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Der Waldschrat

Eine Weihnachtsgeschichte

Tief im märkischen Wald, auf den Hügeln über dem Roten Luch, lebte weltabgewandt der alte Waldschrat Karl mit seinem Raben Kuno. Der schwarze Vogel war sein einziger Gefährte durch die Zeit. Sommer wie Winter ging der Mann sockenlos nur in Sandalen. Sein graues Haar fiel struppig und reichte weit über seine schmalen Schultern. Nur sein abgetragener schwarzer Anzug ließ vermuten, dass der Alte schon einmal bessere Zeiten gesehen hat. Wenn Karl die Wälder durchstreifte, um Holz, Pilze oder Beeren zu sammeln und dabei gelegentlich auf Wanderer traf, erschreckten sich die Menschen vor der bizarren Gestalt. Grußlos war er ihnen begegnet und scheu, gebeugt rasch wieder im Unterholz entschwunden. Nur Kunos „Krarr, krarr“ war noch ein Weilchen vernehmbar. So nährte der Mann mit dem Raben im nächsten Dorf eine wüste Mär von dem unheimlichen Hexer im Luchwald. Mehr und mehr mieden die Menschen die Gegend um Karls windschiefe Holzhütte.

Der alte Waldschrat bemerkte nicht, wie er wirkte. Zu schwer trug er an einem Kummer, der ihn einst in diesen Wald trieb. Damals, als er, der eigentlich ein begnadeter Pianist war, mit seinem Klavierkonzert für „Eulen und Raben“ beim Publikum durchfiel. Verletzt vergrub er sich seither in der märkischen Stille und lebte von dem, was die Natur darbot. Die Hütte hatte er vorzeiten von einer alten Tante geerbt, auch ihre Notate für die Waldküche und ein paar Bienenvölker. Sehr bald nach jenem unglücklichen Konzert versorgte sich der Mann völlig selbst. Nur etwas Salz und Mehl beschaffte er sich gelegentlich im sieben Kilometer fernen Dorfladen. Aber sein Erscheinen dort erzeugte nur sehr verstörte Blicke. So wurde Karl immer wunderlicher.

Nun hatten sich aber die Zeiten sehr verändert. Es gab in der Gegend kaum noch Arbeit, die Sozialkassen waren leer, und die Kinder des Dorfes litten unter dem Mangel am meisten. Der nahe Wald mit seinen Früchten lockte unwiderstehlich schon den ganzen Sommer lang. Schließlich war ihr Heißhunger auf zuckersüße Himbeeren, Walderdbeeren und Brombeeren größer als jede Angst. Doch der unheimliche Ruf einer Eule und das Krächzen von Kuno hielten die Kinder immer noch fern von Karls Hütte.

An einem kühlen Tag, kurz vor Nikolaus, machte sich die kleine Marie auf den Weg in den Wald, um nach den letzten Haselnüssen zu suchen. Der Wind pfiff scharf über die kahlen Felder. Marie war froh, den schützenden Wald zu erreichen. Doch Nüsse fand sie einfach keine. Weihnachten ohne Nussplätzchen? Marie gab nicht auf und lief immer tiefer in den Forst, in dem es auch kleine, aber nicht wirklich gefährliche Moorfelder gab. Plötzlich brach unter ihr der Boden. Das Kind rutschte und fiel mit dem Kopf auf einen Stein. Ohnmächtig lag es da in der Kälte, doch glücklicherweise war Karl zum Holzsammeln unterwegs und fand das Mädchen.

Als Marie erwachte, rieb sie sich vor Erstaunen die Augen: Im Kerzenschein des engen Raumes sah sie Unmengen von großen Gläsern, prall gefüllt mit getrockneten Früchten. Sie glaubte sich fast im Schlaraffenland, bis ein „Krarr, krarr!“ ihr Staunen unterbrach. Ängstlich schaute sie auf den zauseligen Mann, der ihr eine Handvoll getrocknete Himbeeren reichte. „Nimm, sie sind süß und lindern dein Fieber“, raunte Karl. Und Marie schob erst skeptisch, dann voller Gaumenfreude Beere für Beere in den Mund. „Och“, sagte sie schließlich, „du hast so viele Schätze hier, und die Kinder im Dorf werden dieses Jahr zu Weihnachten wohl nicht einmal bunte Teller bekommen.“

„Steht es so schlecht“, fragte erschrocken der Waldschrat und hörte daraufhin nur ein leises „Ja.“

Betroffen schlug Karl das verletzte Mädchen in eine dicke Decke und trug es durch den kalten Wind zurück ins Dorf, in dem bereits helle Aufregung herrschte. Hunde bellten, und Lichter flackerten im nahen Luch. Die Männern suchten schon Stunden nach dem Kind. Karl war unbemerkt in die Siedlung gelangt. Wortlos übergab er die schlafende Marie der erschrockenen Mutter und verschwand sogleich wieder in der Nacht wie ein flüchtiger Schatten. Erst am Weihnachtsabend schlich der Mann aus dem Wald abermals in das Dorf und hängte heimlich an jede Haustür ein Leinensäckchen, voll gestopft mit Trockenfrüchten, Honig und Nüssen. Natürlich waren die Geschenke sehr bald entdeckt, denn Kunos „Krarr, krarr“ hatte einen der Bauern aufhorchen und nach dem Rechten sehen lassen.

Die ganze Dorfgemeinschaft freute sich über die unverhofften Gaben. Nur Marie schwieg nachdenklich, bis sie in die fröhliche Runde fragte: „Und wer beschenkt heute Abend den alten Mann im Wald? Er könnte mindestens ein paar Socken gebrauchen.“ Ein paar Handgestrickte waren schnell gefunden, und dann brach das ganze Dorf zu einer Nachtwanderung in den tief verschneiten Winterwald auf. Karl war es erstmalig richtig unheimlich, als die vielen brennenden Fackeln auf sein Haus zukamen. Aber als der stille Mann die fröhlichen Stimmen vernahm, öffnete er sein Haus und braute den Gästen über einem lodernden Feuer im Schnee einen kräftigen Weihnachtspunsch.

Fortan trug der alte Karl sommers wie winters handgestrickte Socken. Die Dorfkinder besuchten den Waldschrat seit jenem Weihnachtsabend, wann immer sie wollten und lernten dabei, wie man manchen Mangel selbst beheben kann. Karl wurde darüber wieder ein heiterer Mann, der zuweilen auch sein Konzert für „Eulen und Raben“ seinen Gästen vorspielte, und jene mochten und verstanden seine Musik.

Text & Zeichnung: Petra Elsner

 

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Vom Zauber der Weihnachtsfeen

Ein weihnachtliches Abenteuer von Petra Elsner

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

Das Flügelmädchen Malve erwachte im Moos als es zu schneien begann. Leise wisperte es seine Klage: „Ich friere so sehr.“ Malve zitterte und senkte wieder die Lieder. Der Eichelhäher hörte das Jammern und weckte mit seinem lauten Rätschen den ganzen Wald. Alvin, der Eichkater blinzelte verschlafen aus seiner Baumhöhle und entdeckte im Flockenwirbel die zarte Gestalt. Schnell raffte er seine rote Schlafdecke und war mit flinken Sprüngen bald bei der Winselnden: „Dich hat wohl der Sommer vergessen?“ Er wickelte fürsorglich die Decke um Malve, doch genau in diesem Augenblick wurde sie von der Erde verschluckt und das rote Tuch sackte als leeres Häufchen zusammen.
„Wer oder was war das?“ schrie Alvin entsetzt. Indem schwebte der Eichelhäher aus einem Baumwipfel zu dieser Stelle. Dort klaffte ein dunkles Loch, in das der Rabenvogel lugte und schließlich krächzte: „Zeigt euch ihr Erdlinge – alle!“ Der Wald begann zu rascheln und zu knistern. Soweit das Auge schauen konnte, öffneten sich Höhlengänge, scharrten sich unzählige Mäuse und Maulwürfe, kleine Kobolde und große Käfer hervor. Selbst eine fast erstarrte Ringelnatter hob ihren Kopf in die Winterluft und eine alte Kröte auch. Die hustete und raunte dann: „Es war der Riesenratterich. Der stiehlt alle Wesen, die einen guten Zauber verströmen. Auf das winterlahme Flügelmädchen hat er schon lange gelauert.“
„Oh, wie entsetzlich! Ich muss hinterher und Malve retten“. Der Eichkater wollte schon in das Erdloch springen, da stöhnte die Kröte noch: „Das wird schwer, denn der Riesenratterich atmet auch den Mutigen die guten Gedanken weg und ersetzt sie gegen Frust und Gier. Du musst dich sehr in Acht nehmen.“ Dann grub sich die alte Kröte zurück in das Erdinnere.„Wie soll ich mich schützen?“, fragte sich der Eichkater ratlos und tippelte nervös auf und ab. „Schöpf dir etwas Blaunebel aus der Dämmerung und verberge dich in ihm, wenn du in die Erde steigst“, flüsterte ein listiger Mooskobold. Gesagt, getan. In der Blauen Stunde fing sich Alvin mit einem großen Tuch Blaunebel ein und huschte mit dem Bündel über die dünne Schneedecke zu dem Erdloch, in dem das Flügelmädchen verschwunden war. Vorsichtig stieg er ab. Es roch modrig und seine dunklen Augen mussten sich sehr anstrengen, um etwas zu entdecken. Irgendwo in der Ferne blitze ein schmaler Lichtschein in den schwarzen Gang. Der Eichkater schlich dem Licht entgegen und linste in den hellen Schein. Da sah er sie, viele kleine Weihnachtsfeen, gefesselt an Händen und Füßen, und dort hockte auch Malve. Sie alle schienen steif vor Angst. Der Riesenratterich marschierte durch den Kerker und drohte: „Keine von euch wird dieses Jahr ihren Weihnachtszauber in die Welt bringen, denn ich werde all eure guten Wunschgedanken verbrauchen, bis ihr gar nichts mehr könnt.“ Die Feen schluchzten leise vor sich hin, als der Unhold sich eine von ihnen griff und ihren Atem aufsog. Danach hing sie nur noch schlapp in seiner Pranke.
Der Eichkater fuhr erschrocken zurück ins Dunkel. Was für ein Ungeheuer! Es schauderte ihn bis in die letzte Fellspitze, aber er musste etwas tun. Der Blaunebel würde ihn verbergen. Alvin öffnete das Bündel und zwängte sich im Schutz einer blauen Wolke durch den Spalt in den Kerker. Die Feen zuckten etwas erschrocken, als plötzlich irgendetwas ihre Fesseln zernagte. Sie hielten aber still, damit der Riesenratterich nichts davon bemerkte. Der verließ inzwischen den Kerker, um wieder auf Jagd zu gehen. Da sprang Alvin aus dem Blaunebel und rief den ängstlichen Feen zu: „Ihr müsst euch wehren!“ „Wie soll das gehen? Wir sind viel zu schwach mit unserem kleinen Zauber“, hauchten die Zarten. „Na, dann vereint eure Magie! Ihr müsst einfach nur alle das Gleiche wünschen!“, rief der Eichkater. Die Weihnachtsfeen waren immer allein unterwegs, so war ihnen dieser Gedanke nicht gekommen. Sie tuschelten sehr aufgeregt miteinander. Als die knarrende Kerkerpforte wieder aufsprang schrien sie wie mit einer Stimme: „Her mit dem guten Zauber, der dir nicht gehört!“ und hielten dem Ungetüm ihre funkelnden Zauberstäbe entgegen. Da hustete und pustete der Riesenratterich, sein Atem fuhr wie ein Wind aus ihm, und er schrumpfte dabei zu einem Staubkornwinzling. All die ausgesogenen Wesen erwachten hier und überall im Land wieder zu neuem Leben. Die Feen staunten über die Kraft ihrer Gemeinschaft. Das würden sie niemals vergessen. Während sie den düsteren Ort verließen, schlug Alvin die rote Decke um das immer noch frierende Flügelmädchen und fand: „Jetzt siehst du fast wie eine Weihnachtsfee aus.“ Malve fragte „Was müssen Weihnachtsfeen können? Ich tanze ja nur mit den Blumen und belohne die Menschen mit einem freundlichen Zauber.“ Der Eichkater lächelte: „Das machen die Weihnachtsfeen auch. Du musst halt nur mit den Flocken tanzen lernen und für den guten Geist der Weihnacht sorgen.“ Malve raffte entschlossen die schleifende, rote Decke und verschwand mit einem „Das will ich tun!“ in der Winternacht.

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Die neue Serie “Rabenkaten”…

So, sechs unikate Rabenkaten sind in den letzten 14 Tagen entstanden. Mehr werden es vor Weihnachten nicht. Die beiden rechts packe ich jetzt ein, denn sie sind vergeben. Die anderen werden gewiss auch keinen Staub ansetzen … (Das Stück kostet 25 Euro zzgl. Versand).

PS vom 15. Dezember: Die Rabendame in Rot hat eben den Eigentümer gewechselt.

PS vom 20. Dezember: Die zwei Rabenkaten rechts und ein weiterer Neuer (er klebte beinahe noch und zu einem Foto kam es auch nicht mehr) sind auch verkauft. Ist nur noch der Lange in der Mitte zu haben…, aber zwei neue Katen sind schon wieder in Arbeit…

Rabenkaten von Petra Elsner
Rabenkaten von Petra Elsner

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Wünschesammler am Döllnfließ

Kurtschlag. Wünsche begleiten die Weihnachtszeit. Kindliche Wünsche nach einem heiß ersehnten Geschenk oder schlicht menschliche Wünsche nach Liebe, Gesundheit und Glück. An der Bleiche am Döllnfließ wartet ein Wünschesammler-Engel in der Vorweihnachtszeit auf die großen und kleinen Hoffnungen, um ihnen den Weg zu weisen. Notiert Euren Wunsch einfach auf einen kleinen Zettel, faltet ihn schön klein und steckt ihn beim Wünsche-Engel ein. Am vierten Advent werden die Wunschzettel um 18 Uhr dem Feuer am Fließ übergeben. Wenige Stunden vor dem kürzesten Tag des Jahres, zur Wintersonnenwende, steigen dann die Wünsche als Rauch auf in das große Himmelszelt.

Wünschesammler auf Kurtschlags kleinen Weihnachtsmarkt auf der Bleiche.
Wünschesammler auf Kurtschlags kleinem Weihnachtsmarkt auf der Bleiche am Döllnfließ.

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Zeit des Geschichtenerzählens

Schattenschlaf

Der kleine Stern erwachte langsam aus seinem Schattenschlaf und warf einen lieblichen Strahl in das Dunkel der kalten Winternacht. Jan Peters fühlte sich seltsam berührt. Als hätte irgendetwas sein Herz gestreichelt. Unsicher fuhr seine raue Hand unter die Jacke und fingerte prüfend nach dem Herzschlag. Nein, es war offenbar nichts. Aber er fühlte in dem Moment der Stille, wie sich die Müdigkeit seines Körpers bemächtigte. So wie jeden Abend, wenn er erschöpft eine Baustelle verließ und schon beim Abendbrot einnickte. „Arbeiten, essen, schlafen – mehr kennst du nicht“, schimpfte dann seine Freundin, und Jan Peters wusste, sie hatte recht. Wie es dazu kam, dass er immer, immer mehr schuftete, war ihm unklar. Scheinbar erhöhte der Herr der Zeit unmerklich, aber fortwährend, die Taktzahl. Und das Herz des Mannes stolperte schon manches Mal. Dann war Peters Stammkunde in der Notaufnahme vom städtischen Krankenhaus. Nach Ultraschall und EKG bekam er meist nur eine Beruhigungsspritze und den Rat, etwas kürzer zu treten.

Peters fröstelte. Endlich kurvte der Bus um die Ecke. Er stieg ein und schaute in das Lichtermeer der Stadt. Hinter einem dieser Fenster wird sie schon auf ihn warten, aber er hatte noch nicht einmal ein Geschenk für sie. Irgendwie fühlte er sich deswegen schlecht, aber er kam schon lange nicht mehr während der Ladenzeiten nach Hause. Der kleine Stern war inzwischen richtig erwacht und schüttete seinen weihnachtlichen Glanz in die Welt. Über alle Gipfel und alle Täler. Auch Jan Peters sah ihn herrlich leuchten, doch dann zuckte er plötzlich zusammen. Wieder hatte ihn etwas getroffen, kräftig. Er presste die Hand an seine Brust und spürte sein Herz losrasen. Er pustete und hatte schließlich nur einen einzigen Gedanken: Aussteigen, dort vorne ist das Krankenhaus!

„Ach nö, Herr Peters, Sie nicht schon wieder“, nörgelte genervt die Frau an der Aufnahme. „Sie waren doch vorgestern erst hier! Wieder Ihr Stressherz?“ Peters, bekannt als Hypochonder, nickte mit Schmerz verzogener Mimik. Im Wartezimmer stand ein üppig geschmückter Weihnachtsbaum, mit Feenhaar und roten Kugeln. An der Spitze thronte ein gläserner Stern umkränzt von zarten Glöckchen. Der Festbaum stand vor einem Fenster, durch das nicht nur das Nachtblau hereinschaute. Aber das sah der Wartende nicht. Er setzte sich mutterseelenallein auf einen der Stühle und schlief ein. Währenddessen stand der kleine Stern am Firmament genau so, dass er den Weihnachtsstern des Wartezimmerbaumes traf. In seinem Schatten schnarchte Peters, den nun ein drittes Mal der Sternstrahl traf, um diesmal in seine Jacke zu verschwinden. Dem Mann wurde es wohlig warm dabei, doch eine Stimme, die seinen Namen rief, ließ ihn aufschrecken.

Der Kardiologe staunte das EKG an. „Sehen Sie dieses seltsame Flimmern, da kann ich Ihnen aber wirklich nicht helfen.“ Peters befiel Panik. „Nein, nein, atmen Sie langsam, und beruhigen Sie sich“, beschwichtigte der Arzt, „das Herz ist vollkommen gesund, es ist nur von Liebe getroffen.“ „Äh, wie jetzt, was?“, stammelte Peters irritiert. „Na, sehen Sie doch, gesund, rosarot und schön sieht es aus und schwer verliebt. Ein bisschen müde vielleicht, aber Sie sollten es zu Ihrer Liebsten tragen.“ Der Arzt schmunzelte seinen Patienten an, klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und verschwand mit einem „Frohe Weihnachten, also!“ hinter der Tür.

Jan Peters trat in das Dunkel der Heiligen Nacht. Schneewolken zogen heran, und ein kalter Wind schliff den Straßenasphalt. Der Mann an der Bushaltestelle vergrub die Hände in seinen Jackentaschen. Etwas klimperte in seiner linken Hand. Als er nachsah, strahlte ihn ein kleiner Stern an einem Goldkettchen an.

Petra Elsner

 

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Sagenlesung im Museum Eberswalde

Da waren wir wieder einmal bei einer Lesung im sehr engen Kreis beieinander. Das Museum hoffte auf Frost, der die Leute ins Haus bringt, aber bei frühlingshaften Temperaturen war es wohl soooo schön im Lichtermeer des benachbarten Weihnachtsmarktes. Nun denn, auf ein Neues…

Bei der Sagenlesung. Foto: Lutz Reinhardt
Bei der Sagenlesung. Foto: Lutz Reinhardt

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Sagenlesung

Morgen, am 2. Adventssonntag lese ich im Museum Eberswalde ab 15.30 Uhr die schönsten Sagen des Barnims vor. Ich habe die alten Quellen sprachlich und logisch bearbeitet, hier und da Gestalt gebende Akzente und spannende Handlungen hinzugefügt, um sie in einer leichten poetischen, gut lesbaren Sprache dem regionalen Kulturgut modernisiert zu überlassen.

Die Windsbraut. Zeichnung: Petra Elsner
Die Windsbraut. Zeichnung: Petra Elsner

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Notizen aus der Weihnachtswerkstatt

Bin ein bisschen gehetzt in diesen Tagen. Denn da hat doch wieder einmal einer unverschämter weise das dünne Netz unter meinen Luftsprüngen aufgedröselt, und nun mische ich die Karten für das Überleben neu. Dazwischen wachsen die bestellten Rabenkaten, der Rechte ist für Siegfried (dem fehlt nur noch Lack), der Linke (halbfertige) ist für Dagmar …

Rabenkaten in Arbeit
Rabenkaten in Arbeit

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