Wer die Angst überlebt
hält sich an Wunder
und singt das Lied
der Hoffnung.
Wer die Angst vertreibt
lebt den Zauber
innerer Freiheit
unbesiegt.
© Petra Elsner, 14. November 2020
ATELIER PETRA ELSNER
Wer die Angst überlebt
hält sich an Wunder
und singt das Lied
der Hoffnung.
Wer die Angst vertreibt
lebt den Zauber
innerer Freiheit
unbesiegt.
© Petra Elsner, 14. November 2020
Der Bildband in meinen Händen schickt mich auf eine Zeitreise in das alte Athen der 60er Jahre. Er lässt mich diese Stadt mit den Augen der Fotografin Katerina Zoitopoulou-Mavrokefalidou betrachten und ich kann dem Erwachen ihrer Liebe für diese Stadt beiwohnen. Zehn Jahre lebte die junge Griechin in Westberlin, bevor sie 1966 heimkehrte und sofort den Heiligen Felsen bestieg, um das Licht und die Schönheit, den Marmor und die alten Denkmäler in sich aufzunehmen. Sie geht den Weg der Touristen, doch im Abstieg entführt sie eine halb geöffnete Brettertür in die Stadt, in der ihre Liebe für die Athener erwacht. Katerina zeigt uns eine Stadt im Zeitenwandel. Langsam kommt die Moderne, aber die Armut der Menschen ist allgegenwärtig. Doch die fotografierende Frau sieht mehr: „Diese Stadt ist nicht arm. Sie ist reich an Mühsal, an Arbeit, an Leben.“, notiert sie. Sie führt mich an quirlige Plätze mit Kaffeeduft und Musik, daneben warten die Anstreicher auf ihre Tagelöhne und der Schuhputzer auf Kundschaft, ihr blickt er teilnahmslos, aber neugierig nach. Und weiter geht es über den Markt, wo für die Frische noch Eisblöcke sorgen. In dieser Männerwelt fallen aufdringliche Blicke auf die Fotografin, die sich hinter der Optik versteckt. Sie schaut auf die Auslagen und die Menschen dahinter. Und sie denkt dazu: „Götter der Fotografie. Sagt mir, wo sonst ihr solche Gesichter gesehen habt?“ Beim Betrachten ihrer Fotos spüre ich den Atem der Zeit, den Katerina Zoitopoulou-Mavrokefalidou eingefangen hat und ihn in diesem besonderen Bildband ausatmen lässt. Berührende Bilder aus jenen Tagen, in denen die Griechen noch fast unter sich waren. Sie hat den Blick von innen und von außen, denn sie verließ ihre Stadt, um zu studieren und sich zu entfalten. Mathematik an der TU Berlin und Film und Fotografie an der staatlichen Schule für Film und Fernsehen. Sie ist viel rumgekommen, hat Preise bekommen, hat ihr Leben als Filmeditor verbracht und hat sich neben vielem anderen mit der Übersetzung deutscher Literatur befasst. Ein Leben wie im Film, dramatisch und stolz. Ich durfte ihr einst begegnen, der wachen Frau mit dem magischen Blick für starke Bilder.
Der Bildband „Athen“, zweisprachig, mit Fotos von Katerina Zoitopoulou-Mavrokefalidou, erhältlich: kaziou1983@gmail.com,
ISBN 978-618-00-2316-9, Preis: 15 €, zzgl. Versand
Es ist November geworden und Corona herrscht immer noch in der Welt. Ein Leseauftritt nach dem anderen wird wieder gestrichen, deshalb gibt es abermals nun ab und zu Vorlesevideos aus dem Atelier am Schorfheidewald. „Winter- und Weihnachtsgeschichten“ lautet diesmal das Thema der kurzen Lesezeiten…
Wenn sich das Video nicht öffnen lassen sollte, dann klickt bitte auf diesen Link
Zum selbst lesen findet Ihr diese Adventsgeschichte hier:
Wir siedeln auf Heideland, das sagt wohl alles. Im Grunde bezeichnet dieser Landschaftstyp – ein menschenloses, unbesiedeltes Gebiet, ein nicht urbar zu machendes Land, sauer und mager. Es hat den Großen Kurfürsten nicht gekümmert, er hat trotzdem Kolumnisten auch für dieses Land geholt. Ich nenne es Staub, auf dem seit 275 Jahren hier Menschen ackern, manch einer hat mit großem Gerät das komplette Erdreich seines Gartens metertief ausgetauscht… Wir machen es ‘ne Nummer kleiner: Es gibt seit gestern das zweite Hochbeet im Garten, einfach damit wir auch einmal etwas enten. Die Versuche mit dem ersten Hochbeet auf der Wiese waren vielversprechend, das war dem Imkergatten Anreiz genug, meinen Wünschen zu folgen und so werkelte er zwei Tage und nun steht das schlichte Teil und wir befüllen es derweil mit Laub und Baumschnitt. Im Frühjahr kommt gute Erde drauf. Da haben wie in all dem Nieselgrau doch etwas für die Zukunft geschaffen. Schön. Das bewegte Atmen ist zwar in dieser feuchten Suppe kein Spaß, aber die Mediziner meinen heutzutage, Lungenkranke sollten bei jedem Wetter versuchen, sich draußen zu ertüchtigen, nun denn…
Novemberkalt ist es und klammer Hochnebel hängt über dem Quartier. Da lebe ich meine Sehnsucht nach Meer und Licht in Farben aus. Kein Draußentag eben. Ich habe ein großes Essen für meinen Sohn und seine Süße gezaubert, der Waldspaziergang wurde gestrichen, hinter Lanke soll noch die Sonne scheinen, dorthin wollten sie lieber. Verständlich. So war die seltene Begegnung zweier Haushalte schnell wieder vorbei, das Wiedersehen wird dauern.
21 506 Neuinfizierte – du meine Güte, was werden wir in diesen Tagen noch sehen? Dennoch – die Emotionen sind andere als im März. Panik blockiert nicht mehr das Hirn. Keine Schockstarre – ich gehe meinen Verrichtungen nach. Das große C ist zwar allgegenwärtig, aber man stumpft ab. Es liegt an der permanenten Wiederholung, der immer gleichen Worte und Sachlagen in den Nachrichten, all das ermüdet. Ich frage, mich wozu die Moderatoren noch ein Skript vor der Nase haben, die Corona-Leier müssten sie doch schon auswendig herbeten können. In den Sätzen wechseln lediglich die Zahlen. Die Medien sind im achten Monat fantasielos gefangen in Satzdogmen, immer das Gleiche, seit Tagen, Wochen, Monaten. Die vierte Macht im Staate wirkt hypnotisiert von RKI- und DAX-Infos. Man möchte am liebsten nicht mehr hinsehen, ist sonst nichts los in der Welt?
Ich lese in dem Buchgeschenk meines Dichterfreundes Eckhard Mieder „An der Autobahn stand dieser Mann – Gedichte“. Er ist ein Guter und seine Gedichte sind klug und weit, sie helfen mir, mich aus der Trostlosigkeit der alltäglichen Wortgewitter davonzustehlen. Seine Aufforderung hat mich dazu verführt und ich danke ihm dafür. Auf dem Rücktitel heißt es: „…Alles ist Verunsicherung, auch Ratlosigkeit, die vom Leser vermutlich geteilt wird. ‚Für mich sind die vorliegenden Texte eine Wippe‘, sagt Mieder. ‚Sie senkt sich ins Triviale, sie erhebt sich ins All. Sie senkt sich wieder in den Alltag, sie erhebt sich wieder in was Höheres. Was der Alltag ist, weiß ich so wenig wie was das Höhere ist. Ich sitze auf dem einen Sitz, wer auf dem anderen sitzt, weiß ich nicht. Komisch, dass es auf und nieder geht, trotz alldem.‘ Wippen Sie mit.“
Kraftlose Wuselzeit: Hier ein bisschen, dort ein bisschen, nichts Großes entsteht. Ein paar Bretter vom Holzplatz in Milmersdorf sind geholt, für den zweiten Hochbeetbau irgendwann die Tage. Der Bilderspeicher ist beräumt, aber die Abdichtung zum Dachgeschoss noch nicht ausgelegt. Mittags schleicht ein Leuchten durch den Garten – hinreißend schön. Gegen die schlechten Träume der Nacht, hab ich den „TRAUMFÄNGER 15“ geschaffen, er sollte gute Kraft verströmen, denn die Zeiten sind irre. Die Wahlen der Amis mit ihrem unberechenbaren Politclown, sie nerven, als gäbe es nicht schon genug Probleme in der Welt…
„Provinzgeschnatter 2014“ – Notate einer bekennenden Romantikerin
Wer die TV-Serie „Sex in the City“ liebte, wird auch das „Provinzgeschnatter 2014“ von Pauline Werner mögen. Die bekannte Thüringer Autorin plauderte für ihre Zeitungskolumne aus dem emotionalen Wir der vier Freundinnen Blondi, Kiki, Babsi und eben Pauline. Der Leser erlebt mit ihnen Dating-Geschichten und geht dabei über stöckelfreundliches Pflaster. Pauline ist dabei die bekennende Romantikerin, die immer noch auf ihren Prinzen hofft, der sie hoch zu Ross im Sturm erobert, doch im Leben entpuppt sich Mann dann doch eher als Frosch. All diese Selbstversuche des Jahrgangs 2014, die man/frau LEBEN nennt, hat Pauline Werner nun zu einem Buch mit 67 Seiten gebündelt und es selbst bei WirmachenDruck produziert. In Zeiten, die geschlossene Buchläden und Messeplätze hervorbrachten, ist das eine logische und mutige Antwort nicht nur dieser Autorin. Mit leichter Feder erzählt sie uns vom Base fasten, kostümiertem Biathlon, von gebrauchten Männern und auch von dem Schmerz, wenn das Kind loslässt. Sie verrät etwas vom Gespür einer Kleiderträgerin, entdeckt moderne Ritterlichkeit und die Partnersuche im Internet. Dabei geht’s durch die heimelige Landschaft, hoch auf Berge mit Burgen und zu verwunschenen Orten der Sagenwelt. Es sind Geschichten, die einen am Ende lächelnd auf dem Sofa zurücklassen und ein weiser Satz bleibt hängen: „Wenn man lächelt, lächelt die Welt zurück.“
Mit einem Hardcover ausgestattet ist die heitere Lektüre für 9,50 Euro (zzgl. Versand) ausschließlich bei Pauline Werner selbst zu haben. Rufen Sie einfach in ihrer Schreibstube an oder senden Sie ihr eine Mail. (pe)
Kontakt: werner-pauline@gmx.de oder telefonisch: 01522 6250623
Jetzt wird es wieder still, sehr still. Die Radio- und Fernsehleute machen so weiter, wie immer, sie wissen gar nicht, was für ein Glück sie haben. Das gaukelt uns vor, wir könnten Kultur zu Hause erleben. Ja sicher, ein bisschen, Kollegen haben mir schöne Bücher gesandt, das beschäftigt mich eine Woche oder zwei, aber Fernsehen ist echt platt geworden und Radio, naja geht so, die Computer gestylten Töne treffen nicht mein Herz. Alles eine Soße. Heute werde ich erst einmal die Bilder aus dem Speicher räumen und winterfest verstauen. Kommt eh keiner mehr, um sie sich anzusehen. Draußen ist noch genug zu tun, die Gartenlinde schmeißt gerade die letzten Blätter… nachts war der Dachs wieder im Garten, hat sich dafür ein neues Loch im Zaun geschaffen und der Eichkater hat die letzten Nüsse geholt, macht nichts, hab den Busch eh nur für ihn gepflanzt 😊