Morgenstunde (423. Blog-Notat)

Wir siedeln auf Heideland, das sagt wohl alles. Im Grunde bezeichnet dieser Landschaftstyp – ein menschenloses, unbesiedeltes Gebiet, ein nicht urbar zu machendes Land, sauer und mager. Es hat den Großen Kurfürsten nicht gekümmert, er hat trotzdem Kolumnisten auch für dieses Land geholt. Ich nenne es Staub, auf dem seit 275 Jahren hier Menschen ackern, manch einer hat mit großem Gerät das komplette Erdreich seines Gartens metertief ausgetauscht… Wir machen es ‘ne Nummer kleiner: Es gibt seit gestern das zweite Hochbeet im Garten, einfach damit wir auch einmal etwas enten. Die Versuche mit dem ersten Hochbeet auf der Wiese waren vielversprechend, das war dem Imkergatten Anreiz genug, meinen Wünschen zu folgen und so werkelte er zwei Tage und nun steht das schlichte Teil und wir befüllen es derweil mit Laub und Baumschnitt. Im Frühjahr kommt gute Erde drauf. Da haben wie in all dem Nieselgrau doch etwas für die Zukunft geschaffen. Schön. Das bewegte Atmen ist zwar in dieser feuchten Suppe kein Spaß, aber die Mediziner meinen heutzutage, Lungenkranke sollten bei jedem Wetter versuchen, sich draußen zu ertüchtigen, nun denn…

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