Morgenstunde (47)

Schneeverweht. Poesie unter freiem Himmel.

Es war eine sehr dichte Woche. Neben anderem wurde gestern der nächste Zeichenauftrag für eine Schachschule fertig. Aus steifen Schachfiguren bewegte Wesen zu zaubern, in einer Serie, ist nicht so leicht. Mein „Raureiftöpfen“ hat indes noch eine Schneematsch-Variante getragen – vergängliche Poesie unter freiem Himmel, hier kurz eingefangen im Bild. Dieserart Inspirationen würde ich gerne für jedermann anschieben. Es geht dabei vor allem ums Hinsehen und Entdecken. Seit einiger Zeit schwebt mir ein Märchenpfad zum Kunstwald in Klein Dölln (unter dem Motto: der kluge Wald) oder als Märchenwiese dafür vor… Aber das kostet ne kleine Stange Geld (die nicht übrig ist). Zudem bin ich mir nicht gewiss, ob es  den Leuten vor Ort gefallen würde, wenn man auf dem klassischen Sonntagsnachmittagsspazierpfad allenthalben über meine Märchen stolpert. Wer weiß.  Wenn ja, hab ich es hier wenigstens mal ausgesprochen… Probeweise ist eine Alu-Dibond-Platte mit der erweiterten Flusswächtergeschichte (vom Döllnfließ) darauf  bestellt, die heute noch mit der Post eintreffen wird. Die könnte schlicht auf einen abgeschrägten Meterstamm geschraubt werden – wetterfest und am Wegesrand platziert… erst mal kommt sie in meinen Lesegarten. Habt miteinander ein schönes Wochenende!

 

Morgenstunde (46)

Das Fahnenbild „Seelen im Wald“ entsteht.

Kein Draußenwetter und zum Schreiben bin ich heute Morgen einfach zu wintermüde. Der Lichtmangel macht sich bemerkbar. Also hab ich mich weiter an das nächste Fahnenbild begeben. Es wird wieder 42 cm breit und 2 Meter lang. Derzeit entsteht das erste Drittel zu „Seelen im Wald“(Arbeitstitel). In diesem gestreckten Format wird es das siebente seiner Art.  Meine allerliebste Freundin Dagi aus Zeuthen hat mir inzwischen Materialnachschub verschafft. Es handelt sich dabei um ausrangierte Ausstellungsplanen, die ich teile und beidseitig überstreiche. So kann Neues entstehen. Ich bin wirklich froh über diese rollbaren Flächen. Wer hier schon länger mitliest weiß, unser Bauernkaten ist einfach zu winzig für Großformate. Mit dieser Alternative kann ich weiter wachsen….
Sturm Friederike hat uns hier in der Schorfheide übrigens nur gestriffen (DANKE!), dafür kam fetter Schnee, schwer und wässig. Kaum geschippt, schmolz die Pracht von selbst. Bewegung soll ja nicht schaden. Habt alle miteinander ein entspanntes Wochenende!

Fahnenbild „Seelen im Wald“ in Arbeit.

Morgenstunde (45)

Saisonstart am 6. Mai 2018….

Gestern bekam ich dorfintern eine schöne Lehrstunde in Sachen Photoshop. Danke dafür, lieber Manfred! Denn jetzt kann ich endlich stundenlang „spielen“ und dabei meine unzähligen Vignetten selbst freistellen. Herrlich! Leider gehöre ich zu der Spezies, die sich mit Gebrauchsanweisungen jeglicher Art schwer tut. Die Leute setzen ihre Worte, wie ich NIE mit einem Text umgehen würde… Ja und so kam es, dass ich erst jetzt weiß, wie es geht, dank Manfred, der darin wirklich fit ist. Ich überlege schon, was ich zukünftig noch bei ihm lernen kann. Als Ergebnis meiner Fotoschnippelarbeit vom Tage, ist ein bildreiches Merkblatt (siehe oben) für die alljährlichen Tage der offenen Ateliers (in Brandenburg) entstanden: Also bitte schon einmal vormerken:
Das Atelier an der Schorfheide öffnet am Sonntag, den  6. Mai 2018, von 11 von 18 Uhr. Gezeigt werden Buchillustrationen und Malerei. Von 15 bis 15.30 Uhr serviere ich eine Hoflesung mit neuesten Texten aus dem jüngsten Winterhalbjahr. Und natürlich wird es dafür ein neues Einladungsmotiv mit meinen Schrägen Vögeln auf Landpartie geben … gezeichnet und nicht wie heute nur als Fotomontage … 🙂

PS: Liebe Bloggerfreunde, weiß wer wie man in unserem Programm eine freigestellte Figur mit dem Text umfließen kann? Also nicht so eckig wie bei der linken Figur (oben). Ich habe hierfür einfach keine Funktion bei WordPress gefunden.

Morgenstunde (42)

Alte Linde in Alt Placht. Foto: pe

Während mein Ohr nach dem Hupen des Versorgungerautos lauscht (ich habe mir ein 3,5 kg schweres Suppenhuhn bestellt :)), kann ich ja schon mal ein bisschen auf die Tasten klopfen. Eine gewisse Ruhe ist nach Neujahr nicht in unserem Katen eingekehrt. Viele Besucher geben sich die Klinke in die Hand und die Bearbeitung meiner Schorfheidemärchen hielt mich auf Trab. Sie sollen dieses Jahr in einer erweiterten Fassung und im neuen Gewand bei der Verlagsbuchhandlung Ehm Welk (jetzt Schwedt) erscheinen. Die erste und zweite Auflage hat der Schibri-Verlag herausgegeben. Jetzt sind die letzten Exemplare aus dem Handel und die Ehm Welker wollen die Rechte übernehmen. Dafür habe ich u.a. die Flusswächtergeschichte, die ich letztes Jahr in der 12-Monate-Aktion des Herren Zeilenendes ersonnen habe, auf das Format der Schorfheidemärchen verlängert und schöne Schorfheidefotos zusammengestellt. Nun ist alles auf dem Postweg und ich bin gespannt, welchen Weg die Dinge werden nehmen. Daneben zeichne ich an einen Buchcover für eine Thüringer Autorin. Das kann ich Euch naturgemäß nicht zeigen, bevor das Werk erschienen ist… klaro. Aber man/frau muss ja nicht immer alles gleich auftischen. Heute gibt es endlich Sonne da draußen, also geht es gleich raus in den schönen Schorfheidewald. Wird Zeit, denn nach dem Dunkelgrau der letzten Wochen fühle ich mich langsam wie dieser alte Lindenbaum im Foto … Habt ein entspanntes Wochenende alle miteinander.

Morgenstunde (41)

Frost. Foto: pe

Sechs Uhr morgens. Die Bettzipfel locken noch, aber ich habe den Halbschlaf aufgegeben, denn der Liebste schnarcht derzeit wie ein Walross. Eine Erkältung hat ihn erwischt. So hocke ich hier am Computer und das Jahresendresümieren schleicht sich in meine Gedanken. Am vorletzten Tag des Jahres 2017 weiß ich endlich – ich habe keine Angst mehr. Es war ein schweres Jahr, aber ich habe mich ins Leben zurückgekämpft ohne allzu viel das Desaster zu bedenken. Mich hatte der Krebs erst einmal stumm gemacht. Brustkrebs – was für ein Unwort und was für ein Schmerz. Aber ich wollte mich nicht ergeben und schon gar nicht Betroffenheitsliteratur produzieren. Überhaupt sprangen mir in den letzten Monaten die schweren Themen immer wieder rasch von der Schippe. Längst wollte ich meine „Rosenblütenblätter“ geschrieben haben. Aber nein, diese Geschichte will ja aus einem leeren Dunkel ins Leben führen. Doch verdammt, die Kraft für solche Zeilen hatte ich nach der OP im Januar nicht. Es gibt Texte, die zehren, weil man/frau für sie das ganze schmerzhafte Wissen verdichten muss. Klar, ich werde dieses Buch noch weiter schreiben, aber manche Projekte passen eben nicht zur Tagesform. 2017 war das Jahr der neuen Schritte: Weniger arbeiten, Druck aus dem Kessel lassen, das Korsett der Pflicht ablegen. Ich bin Preuße – herrje… mein ständiges Optimieren stoppte in einem jähen Ende. Nun galt es ein anderes Tempo zu finden, sich neu zu definieren, damit bin ich noch längst nicht fertig. Denn noch wohnt die Schwäche in mir, aber so langsam wachsen sie wieder – die Bilder und Geschichten …

Morgenstunde (40)

Annenwalder Advent: Morgen, am 10. Dezember geht es mittags nach Annenwalde bei Templin. Im Hofladen von Kitty Weitkamp werde ich ein Plätzchen bekommen, um von 14 bis 18 meine Bücher, Eulenkalender und diverse Drucke und Kartensets anbieten zu können. Beim Annenwalder Advent geht es dieses Jahr etwas kleiner zu, trotzdem lohnt sich gewiss ein Ausflug dorthin. Im Hofladen wird Glühwein und Kunsthandwerk geboten. Die Gaststätte „Kleine Schorfheide“ gegenüber serviert ein Adventsmenü. Auf dem Pferdehof kann der Gast auf Ponys und Pferden reiten. Christian Wendt kutschiert die Kremserfahrten und in der Glashütte um die Ecke kann man Weihnachtsglas gestalten. Die Landfrauen Densow sind mit Kaffee und Kuchen dabei und am Abend gibt der Lychener Kirchenchor „Europäische Weihnachtslieder ab 18 Uhr in der Dorfkirche. Es ist also nett was angerichtet. Ich hoffe auf Euch als freundliche Besucher … 🙂

Schutzengel
Zeichnung: Petra Elsner

Morgenstunde (39)

Böhmische Nussplätzchen.

Wenn Ihr wüsstet, wie es in meiner Küche duftet, Ihr würdet alle kommen – garantiert. Es ist für mich DER vorweihnachtliche Duft schlechthin. Meine super-moderne Mama war in der Adventszeit immer besonders arg beschäftigt und lag zu den Adventssonntagen lange fix und fertig in den Federn, denn sie saß nachts auf dem Radiosender und lieferte mit anderen zusammen die damals allseits beliebten Solidaritätskonzerte des Rundfunks der DDR. Wenn sie am 1. Advent irgendwann nachmittags erwachte, ging es zügig los, damit wir wenigstens zum Abendbrot etwas naschen konnten. Drei Mehlweibchen luden dann mit breitem Grinsen den verzückten Vater zur Verkostung. Dabei ging es nie um Schönheit, sondern ausschließlich um die Verführung der Zunge. Das ist immer noch so, nur bin ich bei der Verwandlung zum Mehlweibchen fast immer allein. Wen das Rezept interessiert Ihr findet es hier: Denn wem soll ich es sonst weitergeben? Mein Sohn ist nicht so der Bäcker geworden und eine Liebe pflegt er gerade nicht.
Es ist wie mit vielen Dingen, die im Augenblick für die Nachgeborenen nicht mehr wichtig scheinen: Bücher, Bilder, Klassische Musik, Schauspiel sind außen vor, es dominiert das Spiel mit dem Smartphone … Der berühmte Dirigent Kent Nagano spricht von „einer Krise der humanistischen Werte“. Es gilt Berührungen zu schaffen… Habt einen schönen 1. Advent!

 

Morgenstunde (38)

November. Foto: Petra Elsner

Seit Tagen suchen wir das Zeug für die Steuer zusammen. Das sind schaurige Wurseltage, weil irgendetwas immer schier unauffindbar scheint und sich das Teil nach nervenzerfetzenden gegenseitigen Beschuldigungen („Du hast das…!“) schlussendlich im Folgejahr abgelegt wiederfindet. Was haben wir uns schon vorgenommen, aber schaffen es doch stets erst auf den letzten Punkt. Heute Mittag fahren wir zu unserem Berliner Steuerbüro und geben alles ab, erst danach wird sich die gereizte Grundstimmung legen und wieder Friede und Weitsicht im Künstlerhäuschen eintreten. Die Haut wird eben mit den Jahren eher dünner, als dass sie sich durch Ignoranz eine Immunschicht zaubern könnte. Ist nicht und wird nicht mehr, ist auch nicht schlimm.
Mich begleitet in diesen Tagen ein Gedanke von Roger Willemsen: „Nur Zeiten, die vieles zu wünschen übriglassen, sind auch stark im Visionieren…“. Der macht mich hoffnungsvoll für das Land und für mich selbst.

Morgenstunde (37)

Mein Initial für den Advent
Zeichnung Petra Elsner

Die Zeit hat es wieder eilig. Obgleich ich versuche gegenzusteuern, nimmt sie sich einfach die Tage, Wochen, Monate und verschluckt am Ende das Jahr. Gierig wie ein Kater im Winterfuttermodus. Indem werden die Wahrnehmungen flüchtig und das Jetzt verliert seine klare Gestalt. Aber eine gute Sehschärfte ist genau das, was wir alle brauchen, um die Globusprobleme anzupacken. Klarsicht eben und kein verklärter Rosarot-Brillen-Blick und auch kein nur dunkel-schwarzer… Ich wünschte mir, dass in Deutschland wieder mutig und mit Augenmaß regiert und gelebt wird und hoffe, das ist kein frommer Wunsch.
Aber heute, heute knipse ich erst einmal meine ganz individuelle Adventszeit an und Euch allen wünsche ich: Sinnreiche Wahrnehmungen!

Abendstunde…

Kurz bevor es losging …
Während der Veranstalter begrüßte…

 

 

 

 

 

 

Wir sind zurück aus Schwedt an der Oder. Im Mehrgenerationenhaus brummte es und nach der Kaffeezeit hab ich dort aus fünf meiner Bücher gelesen. Die gut 80 Besucher waren ganz Ohr. Hier ein paar Schnappschüsse von der Veranstaltung. Bis auf eine freudsche Fehlleistung im vorletzten Satz (wo ich aus dem „Förster“ einen „Pförtner“ machte – niemand ist perfekt…) lief es bestens. :).

Mit M. Stammert , Vorstand der WOBAG-Schwedt im Gespräch , die hier eingeladen hatte.
Bei den einstimmenden Worten ….