Morgenstunde (843. Blog-Notat)

Zehdenicker Markplatz, Blick vom Bücherstand.

Es war brütend heiß, als wir für ein Stündchen am Samstag auf den Zehdenicker Marktplatz kamen. Altstadtfest. Unter der Mittagssonne schwoften leider zu der wirklich guten Musik von Dominic Merten nur wenige. Schade, doch für die Wetterumstände kann niemand etwas. Merten, das Multitalent aus der Ziegelei (Mildenberg), spielte Coverversionen großer Rock-Musiker. Einfach klasse war das, da habt Ihr was verpasst. Ich saß ihm gegenüber, hinterm Stand der Stadtbibliothek, wo Mirjam Naffin eine Auswahl meiner Bücher für mich mit anbot. Ich war dort nur zeitweiliger Gast. Danke dafür an die freundliche Bibliothekarin und an Uta Kupsch, die das arrangierte. Nach der heißen Stunde waren wir froh, den großen Wald hinter Wesendorf zu erreichen. Hier war es gleich um 3 Grad kühler. Ein Geschenk. Hitze können wir beide wirklich nicht mehr gut ab…
Heute geht es in die nächste Runde in der Bienenküche. Der Liebste hat zu tun: Honig schleudern und die Ernte in den Abfüllgefäßen rühren. Noch ist der Honig nicht cremig und deshalb noch nichts im Glas… es wird werden, schönen Sonntag allerseits.

Die dazugehörige Sommergeschichte findet Ihr hier:

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Lyrik-Krümel

April

Die Buschwindröschen zittern
in den kahlen Frösten
das Land ruht dürr und grau
nur Sandteufel
tanzen wild im Laub
und in den nackten Ästen
sie wehen die Erdkrume
auf und davon.

© Petra Elsner

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Das Immerwiederkehrende

Alltag 4, Februar 2019:
Die „Dinge des Alltags – das Immerwiederkehrende“ – ist das Jahresprojekt der Bloggerin Ulli Gau, an dem ich mich beteilige und 12 Monate lang immer am  1. Monatswochenende etwas aus meinem Alltag vorstelle.

Diesmal: Das Wortefinden.
Bei meinen Lesungen werde ich recht oft gefragt, woher ich die klangvolle Sprache nehme. Ob ich sie mühsam zusammenstelle und meine Sätze gewissermaßen drechsele. Nein, so ist es nicht, wenn es läuft, kommen die Worte von allein zum Vorschein und fließen in Sätze. Das Grundgeheimnis heißt einfach: Lesen, Lesen, Lesen und unterwegs neue Worte entdecken. Jeden Tag. Gleich einer Wanderdüne nehme ich stets und ständig neue Worte in mir auf und wenn sie zu mir passen, notiere ich sie mir, darüber werden sie zu meinen, wenn ich sie nicht gleich wieder vergesse. Überall um mich herum liegen kleine Zettel. Die haben kein System und könnten im Grunde sofort wieder verschwinden, aber ich merke mir die wertvollen Fundsachen, indem ich sie aufschreibe. Das ist der Weg in mein Gedächtnis, einem wachsenden Fundus, von dem ich mich als Autorin ernähre. Und manchmal wird aus dieser imaginären Wanderdüne sogar eine echte Figur. Mit ihr geht es auf zu einer neuen Geschichte, wie zum Beispiel mit meinem Sandteufel, der zugleich auch Wanderdüne ist….

Nax auf seiner Wanderdüne im Meer. Zeichnung: Petra Elsner

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