Morgenstunde (680. Blog-Notat)

Naja, die meisten werden es nicht hören wollen, weil ja Sommerferien gerade begonnen haben, aber für den Imker beginnt jetzt der Bienenherbst. Deshalb waren wir gestern beim Imkereifachhandel in Hirschfelde, um 420 Liter Winterfutter einzukaufen. Es wird wohl keinen verwundern, auch der Futtersirup ist um 50 € teurer geworden und so dreht sich die Schraube weiter: Wir werden unseren Honig für das 500-Gramm-Glas um 1 € erhöhen müssen, also nun für 6 € anbieten. Hätten wir eigentlich schon letztes Jahr…, denn schon in den vergangenen zwei Jahren sind Gläser und Deckel erheblich im Preis gestiegen. Da war die Inflation noch schleichend. Irgendwie läuft alles aus dem Ruder, die Preise steigen und steigen und die Einkommen stagnieren. Beim Imker wollen wir besser nicht von Einkommen reden, es ist wohl eher eine Trostprämie für die leidenschaftliche Plackerei, von der die meisten wohl eher eine romantische Vorstellung haben. Nun gut, aber die 1 ½-stündige Überlandfahrt auf der B 167 war ganz entspannt und wir machten eine kleine Entdeckung: Die Brücke in Eichhorst war gesperrt und keine Umleitung ausgeschildert. Wir hofften rechterhand auf einen Schleichpfad und gelangten auf eine freie Waldstraße, die irgendwann auf ein schmales Asphaltband stieß. Ich dachte, links müsste Rosenbeck liegen, wo wir nie hingefahren waren, weil es ja jenseits unserer Standartpisten lag. Und wirklich, ein liebreizender Ort zeigte sich uns sehr bald mit einem schönen Schleusensee. Ein friedlicher Ort zum Rasten und Schiffe gucken, aber wir waren natürlich in „Eile“ und halt unterwegs. Nur ein Schnappschuss aus dem Autofenster von der Felderwirtschaft vor Tiefensee war ohne Boxenstopp möglich. Der Liebste hatte ein Ziel…
Heute geht’s an der Bilderfahne weiter… Schönes Wochenende allerseits!

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Morgenstunde (326. Blog-Notat)

Der Liebste kam gestern auf den Gedanken, mich zu einer Ausfahrt einzuladen. Er musste zum Imkereifachhandel in Hirschfelde und die Überlandfahrt könnte Stimmungsaufheller sein und das wurde sie auch. Zuvor entsann ich mich eines Rituals, dass ich vorzeiten bei einem Familienaufstellen in Berlin erlebt hatte. Es endete mit der Abgabe einer Last, Angst…, in dem der Akteur etwas abgab, um es loszuwerden. Ich habe mir also ein altes Buch gegriffen und es mit lauten Worten „Ich gebe die Angst ab!“ bewusst und demonstrativ weggelegt. Was auch immer, es half, ich stieg irgendwie leichter in das Auto. Das Wetter war kaiserlich und draußen war alles was Beine und Räder hatte unterwegs. Es war voll und aufgeregt. In Eichhorst am Werbellinkanal schlenderten die Menschen mit Eistüten und Fischbrötchen. Selbst im Vorbeifahren sah man ihnen die Entbehrlichkeiten und den angestauten Lebenshunger an. In Hirschfelde grüßte der Hirsch am Dorfteich, wo nur ein Männel auf der Parkbank döste. In der Bienengasse war kein Andrang. Rein durfte sowieso immer nur eine maskierte Person, so blieb ich beim Auto und zählte die Gänseblümchen und es ging mir gut… auch heute noch.

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