Retrospektive 1995 bis 2020
Die Bilderfahnen
DIE GROSSE ERDENMUTTER soll gesundmachende Lebenskraft verströmen. Sie ist der heilige Ort, der die Geheimnisse des Werdens und Vergehens bewahrt, der Urgrund.

ATELIER PETRA ELSNER
Retrospektive 1995 bis 2020
Die Bilderfahnen
DIE GROSSE ERDENMUTTER soll gesundmachende Lebenskraft verströmen. Sie ist der heilige Ort, der die Geheimnisse des Werdens und Vergehens bewahrt, der Urgrund.
Retrospektive 1995 bis 2020
Die Bilderfahnen
DIE GROSSE SCHAMANIN ist für mich ein Sinnbild für die Suche nach verborgenen Welten, den äußeren und den inneren. Sie ist diejenige, die alle Wirklichkeiten wahrnehmen kann und zwischen ihnen vermittelt. Und natürlich ist sie eine Heilerin, die ich brauchte, weil mein Liebster in diese Zeit schwer erkrankte. Zwei schlimme Jahre, ich denen es dicht dran war, ihn zu verlieren. Auch in diesem Zusammenhang sind meine Fahnenbilder zu sehen, die zeitweilig von mir den Namen „Heilbanner“ bekamen.
Nie hätte ich gedacht, dass ich jemals im Eingangsbereich unseres Häuschens einen Desinfektionsmittelspender anbringen würde. Aber die Zeiten sind so und man/frau sollte auf die Pandemie bezogen nicht sorglos werden. Auch wenn die Besucher nicht eben strömen, sondern sich nur ab und zu ins Atelier aufmachen, es gibt jetzt diese kleine Schutzmaßnahme und das ist gut so, schließlich stiegen die Infektionszahlen in dieser Woche wieder. Den Spender hatte ich vor sechs Wochen (!) online bestellt, aber es musste erst wieder ein Schiff aus China anlegen, um so ein Teil mit verbogenem Druckbügel anschrauben zu können. Der Imkergatte wird noch richten. Ansonsten hatten wir eine merkwürdig müde Woche, da fügt sich so ein schläfriger Sonntag gut an… Lasst es Euch gut gehen und: Seid achtsam!
Retrospektive 1995 bis 2020
Die Bilderfahnen
Den Bilderfahnen gingen ab 2012 kleinteilige Spachtelarbeiten auf Karton und auf Leinwand voraus, die ich „Geheimnisse“ nannte. Etwa 70 solcher „Geheimnisse“ entstanden, bevor ich mich 2014 an größere Formate mit dem Thema wagte. Die Bilderfahne DER GROSSE SCHATTENFÄNGER ist eine Figur, die dem Sich-selbst-Beschützen künstlerische Gestalt gibt. Ich bediene mich dafür alter Kraftzeichen aus dem globalen menschlichen Restwissen, mit dem ich versuche, die Verbindung von Natur und Spiritualität wiederherzustellen, um der allgemeinen Entfremdung zu entkommen.
Retrospektive 1995 bis 2020
Die Bilderfahnen
Zwei Dinge haben mir seit meinem Umzug aufs Land dauerhaft gefehlt: Meine Berliner Stammkneipe und neue großformatige Leinwände. Das kleine Häuschen verfügt nur über 80 Quadratmeter winterfester Wohnfläche und die durchschnittliche Raumhöhe beträgt 219 cm. Das sagt vielleicht, weshalb ich die größeren Bilder im Winter unterm Kaltdach einpackt verstecke und es einfach nicht mehr werden sollten. Das war ärgerlich, hatte ich doch gerade in der Millennium-Reihe zum Großformat gefunden und: Ich liebte es.
In einem nächtlichen Telefongespräch mit meiner Uraltfreundin aus Zeuthen brachte sie mich auf die Idee, textile Werbebanner auszuprobieren. Als Probe nahm ich gebrauchtes Ausstellungsmaterial, dessen Fotoaufdrucke ich einfach mit weißer Acrylfarbe überwalzte und schon hatte ich einen Bildträger im Format 83 x 213 cm und bemalt konnte ich das Fahnenbild auf einer großen Papprolle einfach aufrollen und schon war das Riesenteil verstaut. Problem gelöst und ein neues Experimentierfeld entstand. Figuren wie „Der große Schattenfänger“, „Die große Erdenmutter“ und „Die große Schamanin“ … bekamen ihnen Auftritt. Die Zeichen in den Hintergründen stammen von eigens gefertigten Linolschnitten, die ich unterschiedlich stark farbig druckte und hier und da anschließend wieder leicht überstrich, so dass nur ein Schatten, eine vage Spur des chinesischen Zeichens für Glück, Traum, Kraft u.a. entstand. Für mich sind diese Fahnenbilder kraftspendende Bildwerke.
Die Wächter sind die ersten Bilderfahnen aus schwingenden Leinen als Vorläufer der großen überstrichenen Werbebanner.
Retrospektive 1995 bis 2020
Die Kraniche in den Schorfheider Bilderwelten
Mit der Baum-Serie war das Thema „Schorfheider Bilderwelten“ allerdings nicht abgeschlossen. Der Kranich, als Glücksvogel betritt seither immer mal wieder die Leinwand. Mal als reales Detail in abstrakten Wimmelbildern oder als Star im Mittelpunkt wie die KRANICHE IM GLÜCK hier. Der Kranich wuchs indes zum Herzsymbol in meiner Malerei.
PS: Motiv am 2. August 2020 als Leihgabe nach Berlin-Pankow vergeben.
Retrospektive 1995 bis 2020
Schorfheider Bilderwelten
DER ENGELWALD (das Schlussbild der Baum-Serie)
In diesem letzten Werk zum Thema wachsen Baumgestalten zu Engeln, magischen Schattenwesen im Abendrot. Reale Abbilder münden hier in eine poetische Bildsprache.
Retrospektive 1995 bis 2020
Schorfheider Bilderwelten
„Waldzauber oder die Schatten der Träume“ hieß fortan mein Arbeitsthema. Es erzählt von der Mystik des Waldes. Die phantastisch-realistischen Bildwerke nehmen den Betrachter mit in einen Traumschleier zu den Wandelwesen im Wechselspiel von Licht und Schatten. Mal sind es Gestalten, mal Orte, die als Charakterbäume gemeinschaftlich ganz langsam einen Bilderwald bilden. Einen, in dem die Schatten verwunschene Träume zaubert. Diese Baumgestalten heißen Engelbaum, Weidenmarie, Baumgeist, Blaue Stunde …
Retrospektive 1995 bis 2020
Schorfheider Bilderwelten
Als ich vor 13 Jahren in die Schorfheide zog, befragte mich eine Zehdenicker Schülerin für einen Aufsatz, ob denn die neue Umgebung Einfluss auf mein Schaffen hätte. Ich verneinte das und – irrte. Denn kaum ein Jahr später, waren es mystische Baumgestalten, die auf meine Leinwände drängten. Ich fuhr seinerzeit zwei Tage in der Woche quer durch den Schorfheidewald über Reiersdorf oder Carinhall nach Joachimsthal und weiter nach Eberswalde, um dort als freie Journalistin zu arbeiten. Ich war überwältigt von dem Schattenspiel dieser Waldfahrten und ich musste einfach für diese Region Märchen erfinden. Meine Schorfheidemärchen entstanden zeitgleich zu den Baumgestalten in der Malerei und offensichtlich sie befeuerten einander.
Es ist Sommer geworden und Corona ist immer noch in der Welt, deshalb gibt es wieder ab und zu Vorlesevideos aus dem Atelier am Schorfheidewald. „Sommergeschichten“ lautet diesmal das Thema der kurzen Lesezeiten.
Die Geschichte „Mann ohne See“ steckt übrigens in meinem Buch „Vom Duft der warmen Zeit“, erhältlich hier:
Ihr kennt den Spruch schon, falls sich das Video hier nicht öffnen lässt, dann klickt bitte auf diesen Link: