Lyrik-Krümel

Morgenstunde (1068. Blog-Notat)

Na gut, es gab Zeiten, da waren wir jedes 1.-Mai-Wochenende empfangsbereit für Ateliergäste, jetzt wird alles ein wenig später im Jahr. Aber ab Pfingsten können Bilderfreunde wieder Einsichten erhalten. Ohne Festakt, einfach so. Kaffee gibt es immer. Man kann sich im Bilderspeicher umsehen und im Atelier. Dort sind auch die neuen Schräge-Vögel-Motive zu entdecken, aus denen dieser Tage ein neuer Wandkalender für 2026 entsteht. Der Schwedter Kleinverlag „Verlagsbuchhandlung Ehm Welk“ geht seit Ende Mai mit Thalia zusammen. Er erweitert so sein Buchgeschäft und auch seine Vertriebswege. Alle meine zurzeit erhältlichen Bücher sind nun bei Thalia gelistet. Das erweitert den Spielraum. Ich bin gespannt, ob sich etwas spürbar ändert. Auf jeden Fall wir es leichter, an meine Bücher zu kommen. Frohe Pfingsten allerseits!

Morgenstunde (1067. Blog-Notat)

Die Vogeltränke (kein Teich)

Im Grunde suchen wir jeden Frühsommer die Teichpumpe und die Batterie für das Solarfeld. Sie muss im Heizhäuschen sein, aber wo? Der Raum misst nur 4 m x 2 m… Nachdem dort nichts auffindbar war, durchsuchten wir das Heizöl-Lager, die Werkstatt, die Bienenküche, meinen Gartenschrank, den Dachboden – nichts. Also noch einmal von vorne, diesmal ging es mit einer Taschenlampe bewaffnet ins Heizhaus und siehe da: Hinter zwei Stapelkisten, unter den Imkerstiefeln war sie, die Holzkiste mit dem Gesuchten. Aufatmen 😊, schließlich sind die Molche schon in die Teiche eingezogen und bei diesen Temperaturen wird das Wasser im kleinen Teich zu warm, die Pumpe regelt das über den kleinen Bachlauf… Jetzt erst mal 24 Stunden die Batterie aufladen, dann geht’s los.

Morgenstunde (1066. Blog-Notat)

1. Juni – internationaler Kindertag. Vor 18 Jahren, auf den Tag genau, habe ich schlagartig das Rauchen eingestellt. Ein Einschnitt in unseren Alltag. Das Klönen und gemütliche Glucken verlor sich… Schade, aber der Verzicht kam zu spät. In meiner Familie, die mütterlicherseits von Böhmischen Glasbläsern abstammt, waren die Lungen immer schon geschwächt… Dafür begann mein Wegträumen am Computer. Märchen wuchsen. Hinter den Tomateneimern in der Trockenhecke könnte ein Grünwächter wohnen, der nachts die Schnecken vertreibt… wer weiß. In der Schwüle dieses Sonntags fällt mir dazu nicht mehr viel ein, warten wir auf Regen.

Morgenstunde (1065. Blog-Notat)

Die Tücher sind abgenommen und die Bilder stehen/hängen wieder mit dem Gesicht zum Volke 😊. Etliche werden noch am Boden platziert, die Wand über der Treppe ist noch zu behängen und die große Gartenstaffelei zu demontieren, dann ist der Speicher für die warme Zeit angerichtet. Am Vormittag kommt mein Sohn, um seine Spachteldecke im Bad abzuschleifen und zu streichen. Manches dauert etwas länger, aber die eigene Schwäche macht geduldig 😊, ich freue mich jetzt einfach, das er Zeit findet. Die Jungen sind gehetzte Wesen. Habt einen schönen Feiertag alle miteinander!

Morgenstunde (1064. Blog-Notat)

Gartenzeit. Die frühen Morgenstunden gehören dieser Tage noch dem Putzen und Räumen im Bilderspeicher. Wenn es wärmer wird verliere ich mich im Garten. Das Befüllen der Pflanzgefäße (die Hälfte Kompost, darüber eine dünne Schicht Bokashi, darüber frische Tomatenerde) kommt mir vor wie Kraftsport, der mir Muskelkater spendiert. Ein Weckruf 😊… Tomaten-, Paprika- und Gurkenpflanzen sind jetzt so versorgt. Zur Pflanzengesundheit habe ich vorsorglich in die Pflanzlöcher Brennnesselblätter gegeben. Die Tomaten bekamen Basilikum als Begleitpflanze, die Schädlinge abwehren soll. Zu den Gurken kamen Studenten und Kapuzinerkresse, zu den Bohnen und den Paprika gab ich Dillsamen. Möge alles in guter Nachbarschaft gedeihen. Derweil verschnaufe ich beim Anblick der zarten Akelei und dem Staudenlein. Ein Schweben im Wind. Das Gras ringsherum könnte mal wieder gemäht werden und der Gundermann ein wenig gezähmt…

Morgenstunde (1063. Blog-Notat)

Am Meer merkte ich erst so richtig, wie geschwächt ich noch von den schlimmen Winterinfekten bin. 47 Kilo… Wenn ich von meinem Buch im Freisitz des Café Asgard aufsah, humpelten und ächzten noch viel kränkere Menschen als ich über die Promenade von Bansin. Seltsam tröstlich. Der Liebste war wieder der Schnell-Läufer am Strand. Man muss im Älterwerden loslassen, denn die Abschiede von den schönen Alltäglichkeiten kommen für jeden zu einem anderen Zeitpunkt. Wenn man reichlich 30 Jahre zusammenlebt und zusammenarbeitet, ist das nicht so einfach. Aber es nützt nichts aneinander herumzuzerren. Das Glück braucht lange Leinen… Und nun sind wir wieder zuhause in der sattgrünen Schorfheide. Das aufgeräumte Atelier hat noch ein bisschen Pause, ich will etwas Gärtnern, den Bilderspeicher einrichten (Pfingsten kommen vielleicht die ersten Bildergucker auf den Hof) und dem Imkergatten bei seiner ersten Honigschleuder helfen. Die süßen Zeiten des Jahres beginnen gerade wieder 😊…

Morgenstunde (1062. Blog-Notat)

Am 11. April begann ich mit dem spontan angebotenen Zeichenprojekt für einen Schräge-Vögel-Kalender für 2026. Derzeit musste ich noch dreimal täglich Salbutamol mit Zusätzen vernebelt einatmen, was die Augen unscharf machte und die Hände zum Zittern brachte. Keine guten Voraussetzungen für dieserart kleinteilige Zeichnungen. Die Nebenwirkungen hielten sich auch noch Tage nach dem Absetzen des Medikaments am Ostersonntag. Aber mit der Zeit ließ das Zittern nach … und dann endlich kam ich besser voran. An diesem Sonntag sandte ich um 13 Uhr das 12 Kalendermotiv via Mail zum Verlag. Nun muss ich warten, der Verlag gibt dem Ganzen die endgültige Form. Für die nächste Zeit steht das Kräftesammeln im Vordergrund. Wo kann man das am besten? Am Meer. Es ist der zweite Versuch nach Monaten endlich zu gesunden… Die drei Tage auf der Sonneninsel beginnen am Dienstag.

Morgenstunde (1061. Blog-Notat)

Maiensonntag und bei mir hängen immer noch die Ostereier… Ich zeichne am Blatt 10 – schnauf. Darin geht’s auch um Eier – das österliche Trudeln 😊. Von den Tischen leuchtet es inzwischen raumgreifend sonnengelb. Es fällt mir echt schwer, die Motive nicht zeigen zu können… Für anderes als dem Kalenderzeichnen und Kochen bleibt gerade kaum Zeit. Und frau versäumt ja auch nix. Überall dieser Muttertags-Kitsch – Kommerz wohin das Auge auch schaut. Ich komme aus einem Land, in dem der Muttertag gesellschaftlich vernachlässigt wurde. Wenn, dann wurde der nur sehr privat begangen. Wir hatten den Frauentag, aber auch mit dem kam ich nicht zurecht, und machte lieber Urlaub an dem Tag, an dem die Chefs Schürze trugen und Kaffee und Wein ausschenkten… Das betriebliche Besäufnis brauchte ich nicht zu meinem Glück. Das wohnte für mich eher in den kleinen Dingen: Einem unverhofften Kompliment, in ungewöhnlichem Zutrauen, im Anblick des friedlich schlafenden Söhnchens, in überraschenden Begegnungen… wie auch immer. Habt einen entspannten Tag alle miteinander!

Morgenstunde (1060. Blog-Notat)

In einer Ablage des Imkergattens, die ich vergangenes Jahr mit einem Sichtschutz aus Weidengeflecht versah, entdeckte ich gestern eine beginnende Blütenpracht: Clematis „Piilu“. Ich hatte sie vor etlichen Jahren erworben, weil die Sorte als robust gilt und ich hoffte, dass sie es auf unserem Magerboden zu wachsen schafft. Doch sie mickerte kleinwüchsig vor sich hin und kam nie zum Blühen. Wahrscheinlich wurde sie in diese bewegten Ecke zu viel gestört. Doch im wilden Versteck kam die Pflanze zu sich und zeigte sich uns gestern wunderschön. Man soll doch wirklich manche Neusiedler einfach in Ruhe lassen und ihrer Entfaltung unbestimmte Zeit geben…😊
Heute haben wir geschenkten Spargel von unseren Nachbarn (wir danken hocherfreut). Und während sie in Berlin den Kanzler wählen, zeichne ich unverdrossen weiter. Es liegen zwei Blätter in Arbeit auf den Tischen, das 7. wird heute fertig…