Die Braunen Bilder: Dieses Bild aus der Braunen Phase lässt schon mehr Farbe zu. Zukunft entsteht. Der PIERROT oder auch der Narr tanzt hier auf heißen Sohlen und wirft die alte Welt davon. Es ist eine Metapher für das Abnabeln, das Loslassen alter Träume und das viel zu laute Lachen dabei…
Die Braune Phase umfasste etwa 80 Arbeiten auf Papier. Ein gutes Drittel davon konnte ich verkaufen, ein starkes Bild ging nach Agentien. Das zweite Drittel erlag einem Wasserschaden durch eine überlaufende Badewanne über dem Berliner Atelier, was meine Versicherung ausgleichend übernahm. Der gute Rest verweilt noch in meinem Fundus.
Petra Elsner: PIERROT, 70 x 100, Beize/Aquarell auf Papier, 1996
Die Braunen Bilder: TRANSFUSION ist eine Arbeit aus meiner Braunen Phase, die das Thema Lebensspende thematisiert. Viele Menschen waren nach der Wende im Osten verlassen worden, hatten wirklich alles verloren und waren bodenlos gestürzt. Für sie funktionierte das Weiterleben oft nur über TRANSFUSION von Lebensmut, Beistand und Liebe.
Petra Elsner: TRANSFUSION III, 60 x 80, Beize/Aquarell auf Papier, 1997
Eigentlich sollte es von Mai bis Oktober 2020 in der Kapper Kirche die Ausstellung „Schorfheider Bilderwelten“ geben. Sie sollte aus meinem Bildschaffen der vergangenen 13 Jahre erzählen. Die Schau ist wie vieles mit dem Corona-Virus abgesagt und auf das kommende Jahr verschoben worden. Stattdessen möchte ich über die Sommerzeit auf FB und meinem Blog eine Virtuelle Kunstausstellung präsentieren. Genauer gesagt die Retrospektive 1995 bis 2020. Gezeigt wird in loser Folge jeweils ein unverkauftes Bild. Dazu werde ich erzählen, wie es zu dieser Schaffensphase in meiner Malereikam. Die Auswahl der Fundus-Bilder spannt einen Bogen aus meiner Braunen Phase, der grellen, comicartige Phase, hin zur mystischen Schichtenmalerei … bis ins Abstrakte Mystische. Das umfangreiche Zeichenwerk bleibt dabei außen vor.
Virtuelle Kunstausstellung – virtual art exhibition
Retrospektive 1995 bis 2020
Die Braunen Bilder 1993 war ich als Autorin auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Für ein Buchprojekt, die Zeitgeschichte „Arbeitslos bin ich nie“, schaute ich mir die veränderten Lebens- und Schaffensumstände Bildender Künstler in Brandenburg nach der politischen Wende an. Was ich in diesen Werkstätten sah, inspirierte mich neu. Schließlich hatte ich meinen Bilderweg Mitte der 80er Jahre abgebrochen, fallen gelassen. Vielleicht hatte ich einfach noch nichts zu sagen. Ich begann mich mit Holzbeize auf Packpapier auszutoben, schlaflose Nächte lang, auf dem Fußboden, bis meine Knie schmerzten. In diesem Probierprozess wuchs ein Bilderkosmos – genährt aus den düsteren Ecken der Existenzangst einer Frau, die sich 1994 mit 40 Jahren voraussetzungslos, weil der westdeutschen Spielregeln unkundig, selbstständig machte. Gestalten wie der NARR, die WURZELLOSEN, die WINTERSCHÄLFER, SEELENSURFER, die SONNENSUCHER oder die ZEITSCHATTEN entstanden. Diese Formgebung gab mir Kraft. Ich suchte dabei nach Formen, die ein Gefühl, eine Befindlichkeit oder eine Vision visualisieren. Drei Jahre später begann ich auszustellen. In diese Braune Phase gehört dieses Bild:
Petra Elsner: NACHTGEFLÜSTER, 70 x 100, Beize/Aquarell auf Papier, 1995
Die guten Jahre sind verlebt, doch immer noch schlägt dein Herz in meinem. Woher wir kamen hat der Sand verweht, doch wohin es uns auch trägt, wir sind INEINEM unterwegs.
Der Liebste ist schon wieder auf der Autobahn, aufgebrochen zur Elternzeit. Zwei Tage hatten wir zu zweit, besser gesagt: einen. Denn gestern hat er bis in die späten Abendstunden geschafft. Nicht umsonst verreist ein Imker nicht im Sommer. Er hat rundum zu tun. Alle neun Tage sämtliche Völker durchsehen. Das Schwärme fangen ist, Gott sei Dank, immer nach dem 24. Juni vorbei. In der Jetztzeit geht es darum den Honig zu ernten, ihn zu schleudern, abzuschäumen, zu rühren. Wenn er perlmuttfarbig und somit cremig ist, wird er in Gläser gefüllt. Und immer wieder Gefäße, Siebe, Entdeckelungsgeschirr und Schleuder… säubern. Daneben sind die ausgeschleuderten, honignassen Waben wieder in die Beuten einzubringen. Schauen, ob die Bienchen genug Platz haben oder einen weiteren Honigraum benötigen. Das Bild vom behäbigen, dickbäuchigen Imker mit schauchender Pfeife stimmt schon lange nicht mehr. Hat viel mit der Milbe zu schaffen, die Mitte der 80er Jahre aus Asien nach Deutschland fand und der fortan notwendigen Hygiene. Jede Zarge muss vor dem Einsatz rückstandslos mit einem Spachtel ausgekratzt und ausgebrannt werden, gewissermaßen steril sein. Und insofern sind die Sommertage zu zweit auf dem Hof am Schorfheidewald, doch eher jeder-für sich-Tage mit unterschiedlichen Tempi. Heute las ich vom großen Hummelsterben bei Andre Jahn auf FB, und dass sie schlicht verhungern. Bei uns ist das nichts so, ich mähe im Sommer nur Wege durch den großen Garten oder nur kleine Flächen, die verblüht sind, wie gestern die abgeblühten Margeriten-Horsten. Die Wiesenblumen und der Klee bieten noch gute Futterquellen, so dass die Dicken auch weiter brummen können. Der Träumer-Vogel ist indes saniert, steht für den Restsommer im Vorgarten und lädt Besucher ein. Mal sehen, wer das Zeichen versteht. Habt derweil ein frohes Wochenende alle miteinander!
Ich pflege mein zerzaustes Haus. Der rechte Arm ist übersät mit blauen Flecken von den Blutzapfversuchen der Sanitäter. Nicht, dass sie es nicht gekonnt hätten, nein, wegen des hohen Blutdrucks platzen die Äderchen weg. Jetzt haben ich mein Hausmittel dafür angesetzt: zweit Tropfen IMMORTELLE (Ätherisches Öl) in 100 mml Johanniskrautöl. Aufgetupft zieht es die Blutergüsse auseinander, sie heilen schneller ab. Man kann es auch pur auftragen, was nicht jede Haut mitmacht, ich verdünne das teure Öl lieber… Das äußere Haus war auch ganz schön von Wind zerrupft. Überall Efeublätter wie im Herbst, eine Spatzenkolonie tobt drin rum und lässt es täglich rieseln. Hab den Wein beschnitten, Vorgärtchen gemäht, das reichte für den 1. Tag danach. Halt, Texte hab ich auch noch zusammengestellt, DENN: Nach dem Einfall von Corona, wurde die erste Veranstaltung für mich angesagt, für den 19. Juli in der Dorfkirche von Zernikow (16 Uhr) eine Musikalisch-Literarische Lesung. Sie war lange vakant, nun traut sich die Kirchgemeinde mit Abstandsregeln, ich darf drei Kurzgeschichten beisteuern. Also auch hier beginnt das öffentliche Leben langsam. Gestern joggte eine junge Frauengruppe die Dorfstraße herunter, keine Ahnung woher die Sportlichen kamen, aber eine blieb stehen und besah sich interessiert mein Atelierfenster. Ich werde heute meinen wettergeplagten Vorgartenvogel Otto restaurieren und zum Wochenende wieder rausstellen. Er ist das Sichtzeichen, dass es hier etwas zum Schauen gibt. Ferien in Deutschland, mal sehen, ob einer klingelt, ich werde einen Desinfektionsmittelspender besorgen, damit die Einkehr für Besucher auch in Ordnung geht.
Blick aus dem Küchenfenster. Die Aschenbecher gehören zum Imkergatten.
Mir fehlen drei Tage Zeit. Sie dämmerte nur auf dem weißen Krankenhauslaken. Keine Nachrichten (ich habe das neue/alte iPhone noch nicht erkundet…), der Spiegel schrieb auch nur, was ich schon wusste (außer im Kulturteil). Ein Kilo leichter und schwächer bin ich gestern Zuhause angekommen und merkte, viel habe ich nicht verpasst. Außer, dass Finanzminister Olaf Scholz beeindruckt von den Ostdeutschen sei. „Mein Respekt gegenüber der Leistung der Ostdeutschen ist riesengroß, denn sie mussten sich damals innerhalb kürzester Zeit an völlig neue Gegebenheiten anpassen“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Einen derart massiven Umbruch zu bewältigen, ist eine enorme Lebensleistung, die noch zu oft nicht ausreichend gewürdigt wird.“ Da hat er wohl recht. Und weiter: Das Ausmaß, mit dem seinerzeit Arbeitsplätze verloren gegangen seien, könne man sich heute kaum noch vorstellen. „Und die Tatsache, dass 30 Jahre danach Löhne und Einkommen im Osten nach wie vor niedriger sind als im Westen, zeigt ja, dass der Aufholprozess der ostdeutschen Wirtschaft noch immer nicht beendet ist.“ Wissen wir auch und auch um die Ursachen, wird aber wirklich nicht so oft betont, um es ins Allgemeinwissen aller Deutschen zu pflanzen, deshalb ist die Ministeraussage wichtig. Danke, Herr Scholz! Aber Corona ist immer noch lauter und Lautsein ein Grundton an vielen Tischen. Wann begann das nur, dass die jüngeren Generationen plötzlich nicht mehr etwas besprechen, miteinander diskutieren, debattieren konnten? Heute reden sich viele einfach nur in Rage und taumeln im Brüllton von Mamas Mittagstisch an die Decke als säße nicht Mama oder Oma gegenüber, sondern der Feind. Wohlbemerkt, ich meine nicht den Familienzwist, sondern den Meinungsaustausch über das aktuelle Geschehen. Wo begann das, es war schon vor den Hygienedemos in der Zeit. Ehrlich, mit solch lauten Saven kann ich einfach nichts anfangen, sie schlagen mir nur auf den Magen und ich mag dann nicht ruhig das Thema nachdenklich in der Runde sezieren. Manchmal frage ich mich, ob es nicht auch daran liegt, dass die ostdeutschen Eltern der heute Erwachsenen nach der Wende so abgebürstet und stimmlos wurden, dass die Jungen sich heute anderweitig Gehör verschaffen, aber vielleicht ist das ja ein deutschlandweites Phänomen (?)…
Die letzten Tage musste ich ins Krankenhaus einrücken. Blutdruck über 200, da war was fällig. Das kleine Krankenhaus in Gransee hat mich mit seinem guten medizinischen Personal, den zügigen und den echt fahndenden Untersuchungen, überrascht. Freundliche und respektvolle Ansprache von allen Seiten, gleich ob Küchenfee, Schwestern, Pfleger oder die Ärzte der Inneren. Gute Begegnungen auch im Krankenzimmer. Seit heute Mittag, dem 1. Juli, bin ich wieder frei und froh… In der Rückschau sah der Juni im Garten gut aus, wie die Fotos zeigen, mir war er ein bisschen zu warm. Aber noch wächst alles prall und üppig, erträgt die Sonnenstrahlen, selbst der erfrorene junge Walnussbaum treibt neu. Der erste Honig kam Samstag ins Glas: Frühsommerblütenhonig. Das ist vernehmlich Raps, aber auch die Obstblüte und Kornblumen sind darin. Die erste Ladung hab ich bereits etikettiert, man kann also jetzt frischen Honig bei uns bekommen. Das 500 Grammglas kostet 5 €.
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