Freitagabend

Sonnenuntergang in der Schorfheide. Foto: Lutz Reinhardt
Sonnenuntergang in der Schorfheide.
Foto: Lutz Reinhardt

Flügelschmerz,
die Seele knurrt,
Schneeschauer
fallen in die Nacht.
Der Liebste scherzt
vom andern Stern,
ich hab schon lange
nicht mehr gelacht.

Der Abend spielt
mit dunkler Energie.
Sie schlingert
müde durch die Zeit
und küsst
ganz sanft die Fantasie.
Da, endlich
bin ich zum Glück bereit.

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Der Kutschenhof in Groß Schönebeck

Schatz – und Sinnsucher haben mancherorts  sehenswerte private Sammlungen zusammengetragen. Zum Beispiel auf dem Vierseitenhof der Familie Bohm in Groß Schönebeck (Schorfheide). Hier befinden sich eine bemerkenswerte Kutschensammlung und eine Bauernstube, die sich von ihrer Opulenz her sehen lassen können.

Der Freizeitlandwirt Jürgen Bohm: Sein Hof steht für Werte und Tugenden der traditionellen Landwirtschaft. Zur Landpartie am 12. Juni und zum Erntedankfest öffnete er einem breiten Publikum sein fein hergerichtetes Gehöft für ein bäuerliches Erlebnis. Foto: Lutz Reinhardt
Der Freizeitlandwirt Jürgen Bohm: Sein Hof steht für Werte und Tugenden der traditionellen Landwirtschaft. Zur Landpartie am 12. Juni und zum Erntedankfest öffnete er einem breiten Publikum sein fein hergerichtetes Gehöft für ein bäuerliches Erlebnis.
Foto: Lutz Reinhardt

Wer einer alteingesessenen Familie angehört und aufbewahrt, was aus der Zeit fiel, der kann, wenn er Platz und Muße hat, bald ein privates Museum vorzeigen, dass locker mit anderen Heimatstuben mithalten kann. Jürgen Bohm (55) gibt den Dingen, die seit 150 Jahren auf dem Hof gebraucht wurden einen Schauplatz, den er auf Wunsch und zu den großen Landfesten öffnet.
Im Dachgeschoss der gut hergerichteten Scheune befindet sich als erstes Ausstellungmotiv des Bauernmuseums: das komplette Schlafzimmer von Oma. Daneben die Aussteuertruhe von Bohms Mutter, die aus Hammer stammte. Eine Ebene weiter füttern historischen Hauswirtschaftsgegenstände einen großen Raum und unter der Dachneigung befindet sich das Spielzeug von Jürgen Bohm und seinem Zwillingsbruder und den anderen drei Geschwistern. Alles sorgsam erhalten, man spürt noch heute, es wurde geachtet und gut behandelt. Die Bohm-Geschwister bilden die fünfte Generation auf dem Hof.

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Umgezogen

Wunschglocke
Wunschglocke

Willkommen im Blog „Schorfheidewald“. Nachdem ich gut zwei Jahre ein Blog bei WordPress als Fenster zur Welt probiert habe, wurde es Zeit, die Möglichkeiten für das Design zu erweitern. Ansonsten bleibt alles, wie es ist. Das Blog gibt Einblicke in mein alltägliches Schaffen im Atelier.  Darüber hinaus erzählt „Schorfheidewald“ in Reportagen und Porträts von Menschen aus dem Norden Brandenburgs.

 

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Frühlingstraum

Am Döllnfließ bei Kurtschlag. Foto: pe
Am Döllnfließ bei Kurtschlag.
Foto: pe

Ein Schimmer
LILA
als Punkt
im grau-grünen Land.
Ein vages
Krokusleuchten,
nur ein Hauch,
konturlos noch.
Inmitten
all der kalten Nässe
strebt
die dürre Blüte
hinauf ins matte
Winterlicht,
um leicht zerbrechlich,
doch vom Frühling
leise zu träumen. (pe)

Poesie trifft Natur

DSC_2195Für alle jene, die gern einmal die Kurzgeschichten aus „Vom Duft der warmen Zeit“ live hören möchten:

Am Sonntag, dem 6. März 2016, lese ich wieder im Jagdschloß Groß Schönebeck. Um 15 Uhr startet die literarische Reise für Erwachsene.

Petra Elsner bei einer Lesung im Kaminzimmer des Jagdschlosses Groß Schönebeck. Foto: Lutz Reinhardt
Petra Elsner bei einer Lesung im Kaminzimmer des Jagdschlosses Groß Schönebeck.
Foto: Lutz Reinhardt

In leichter poetischer Sprache geht es vom Dammsee bis hinunter zum Werbellinsee, die Protagonisten sind die Menschen der Region als fiktive Variationen.
Eintritt: 5 Euro.

Bereits ab 14 Uhr wird in der Touristeninformation Kaffee & Kuchen gereicht.

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Abschied am Werbellinsee

Am Werbellinsee
Am Werbellinsee

Wir haben heute einen alten Freund begraben. Bei Heldenwetter und mit großer Herzwärme aller Beteiligten. Vor Jahren hab ich ein paar Zeilen über ihn geschrieben.

Link zu ihm: Klaus Mewes, dem kleinen, sehr großen Mann.

Reportagen aus dem Schorfheidewald: Der Stein-Scout

Klaus Mewes
Klaus Mewes

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Mysteriöse Suche nach dem Wolf

Die Märchenhexe Wanda zelebriert ein abenteuerliches Programm für Kinder in Begleitung im BARNIM PANORAMA Naturparkzentrum · Agrarmuseum Wandlitz: 

BU: In der Dämmerung geht die Märchenhexe Wanda (alias Michaela Tiedt-Quandt) mit ihren Gästen auf die Spurensuche nach dem Wolf. Bei Tee oder Kakao erzählt sie im Baumhaus Geschichten, die sich um den sagenumwobenen Isegrim ranken. Foto: Lutz Reinhardt
In der Dämmerung geht die Märchenhexe Wanda (alias Michaela Tiedt-Quandt) mit ihren Gästen auf die Spurensuche nach dem Wolf. Bei Tee oder Kakao erzählt sie im Baumhaus Geschichten, die sich um den sagenumwobenen Isegrim ranken. Foto: Lutz Reinhardt

Wanda tönt und sammelt die Gäste zu ihrer Erlebnistour durch das wunderbare Außengelände des Barnim Panoramas. Mit dem Hexenbesen droht die Waldhexe provokant: „Alle bezahlt? Dann kann ich euch ja gleich wieder auskehren.“ Sie lächelt unter ihren grünen Augenliedern und schon wissen die kindlichen Gäste, die Hexe flunkert nur – oder vielleicht doch nicht?
Die Gruppe schleicht ihr erst einmal etwas skeptisch hinterher, aber Wanda plappert davon, dass ihr Besen gerade Flugverbot hätte, weil er sie abgeworfen hat und sie jetzt humpelt. Dass sei ihr in ihren 200 Lebensjahren noch nicht passiert. Die Kinder hängen an ihren grünen Lippen und folgen ihr in das dunkle, erdige Hexenreich. Es geht durch enge Gehölzgänge hin zu mächtigen Baumgestalten mit ihren ausladenden Wurzelköpfen. Ja, hier nehmen die Märchen und Schauergeschichten Gestalt an, gerade jetzt, wo das Grün in der Landschaft fehlt und sich der Ort braun-grau und knorrig zeigt.
Der Entdeckerpfad des Barnim Panoramas existiert seit Oktober 2014. 150 Meter ist er lang und im Januar matschig-schlammig. Den Kindern macht das nichts, sie stapfen mutig von Windlicht zu Windlicht, bei denen sie Knochen und große Gebisse entdecken. Von wem mögen die stammen? Hat der Wolf sie gerissen? Die Hexe Wanda ist inzwischen auf Touren und spielt hinreißend frech die böse Gestalt. Das Kleinste der Kleinen erschrickt sich schon mal heftig und weint, aber Wanda kann auch sanft und verlangt ein Lachen, bevor es an den Igelpfaden entlang weiter geht. Der Sonntag versinkt leise in der Dämmerung. Das ist die Stunde der Jagd und die Kinder werden gefragt, wie Wölfe jagen und wie weit sie ihre Beute wittern. Um den menschlichen Geruchssinn zu testen, stecken die Kids ihre Nase in die Riechsäckchen der Hexe und wissen fast alle sogleich: Zwiebel, Tanne, Stinkerkäse. „Nein, nicht meine Socken“, witzelt die Hexe und lächelt schief.

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Ganz entspannt

Musikclowns von Petra Elsner
Musikclowns von Petra Elsner

Schönes Wochenende allerseits!

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Delle in der Zeit

Eine Lesekostprobe zur Lesung am 6. März 2016, 15 Uhr,  im Jagdschloss Groß Schönebeck (Schorfheide):

Zeichnung: Petra Elsner
Zeichnung: Petra Elsner

Immer, wenn Ina sich entspannt für einen Termin entscheidet – irgendjemandem zum Geburtstagsbrunch zusagt oder zu einem literarisch-musikalischen Abend, kommt irgendwer daher und schiebt sich exakt mit seiner wichtigen Veranstaltung auf dieses freundliche oder festliche Datum. Am 4. wird Freundin Sabine 40 Jahre alt und nun trötet der Briefkasten gehässig: „Ätsch, ich hab‘ hier noch eine Einladung des örtlichen Kulturvereins, genau zum 4. – mit einem großen, unausgesprochenen, aber gut fühlbaren MUSS versiegelt.“ Der Tag hat plötzlich eine Delle, ein blaues Auge, und Ina mag gar nicht mehr in diese sommerliche Kalenderzeile schauen, denn die suggeriert jetzt Stress. Sie ist schlicht sauer, dass jemand es wagt, in ihren Kalender zu spucken. Ihr mit seiner kurzentschlossenen Wichtigkeit ein schlechtes Gewissen zu impfen, denn nun muss sich Ina neu entscheiden, zwischen Fest und Notwendigkeit. Und die Zeit als unbekannte Dimension tickt augenblicklich schneller, und schneller und schon ist es geschehen: Die gehetzte Variante von Ina erscheint.
Und weil die Zeit sich nicht verdoppelt und Ina immer vom Ernst des Lebens überrannt wird, kommt sie kaum noch zum Feiern. Das geschieht selbst in dem stillen Land, obgleich es doch den Stempel der gedehnten Zeit trägt. Und was ist mit Sex? Die gehetzte Variante von Ina hat keinen, denn Stress macht lustlos.

*

Die zierliche Kindfrau balancierte lange auf extrem hohen High Heels von Termin zu Termin, um körperlich auf Augenhöhe jener Kerle zu sein, die die Verträge vergeben. Sie arbeitete eigentlich immer. Die Gedanken streng bei der Sache, strategisch und effizient in allem, was die gut gestylte PR-Frau auch tat. Erst nach dem zweiten oder dritten Weinschoppen konnte sie am Abend ihre fixierten Gedanken loslassen und vielleicht in die Weite schweifen. Aber für Sex war sie jetzt einfach viel zu müde, zumal es keinen festen Mann in dem Leben der Zarten gab, nur diese Sommerliaison mit Micha.

*

Der Physiker war wie sie zeitlos unterwegs. Aber wenn der Sommer zur Hochzeit anstimmte, packte Micha seine Badehose ein und fuhr für drei Wochen aufs Land zu Tante Beate. Er hackte und stapelte ihr in dieser Zeit das Holz für den Winter, und sie verköstigte ihn dafür.
Abends schaukelte Micha mit seinen Gedanken in der Hängematte zwischen zwei Bäumen. Er döste sich im Nachtblau von Stern zu Stern und dann hinein in die Sommermilchstraße von Gasnebel zu Sternenhaufen, als wäre er der Held in Douglas Adams Zukunftsrausch „Per Anhalter durch die Galaxis“. Er liebte dessen Spruch: „Keine Panik!“ und scharfe Getränke im Bademantel. Am dritten, vierten Ferientag zog es Micha ins Templiner Kino, dort traf er sie ­ ­– magisch von ihr angezogen.
Wenn Micha auftauchte, nahm Ina spontan eine Auszeit. Sie schlief in den Tag, pflegte sich und perlte erwartungsvoll die verführerische Variante von Ina hervor, für die pure Lust im Heu oder in Beates Rosenbettwäsche. Seit fünf Jahren ging das schon so. Micha und Ina trafen sich sonnabends auf der Terrasse zum Jazz wie ein Tanzpaar für ein paar Sommerwochen, stolz und schön, ohne irgendein Versprechen. Sie zehrten beide davon das ganze nächste Jahr – zwei Rastlose auf dem Weg zum Workaholic-Dasein. Doch etwas war anders in diesem Sommer.

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Wenn der Frühling sein lichtes Band …

mit dem März verknüpft, dann kann ich auch wieder Geschichten vom Duft der warmen Zeit lesen. Die Orte des Geschehens sind total regional. Bitte schon mal vormerken oder Karten für die Lesung am 6. März 2016 im Jagdschloss Groß Schönebeck ordern, es wär‘ mir eine Freude …

Plakat-Lesung-Jagdschloss GS-2016 Kopie-kl

Karten hier:

Touristinformation im Jagdschloss Groß Schönebeck
Frau Dossow/Frau Paetzel
Schloßstraße 6
16244 Schorfheide
Tel.: 033393 65777
Fax: 033393 664886
E-Mail: touristinfo-gs@remove-this.gemeinde-schorfheide.de

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