Die Blättertrolle sind wieder unterwegs. Da haben wir vor zwei Tagen im Hof die Efeumauer beschnitten und das rausrieselnde Trockenlaub zusammengefegt und aufgenommen… nachts kam ein Wind auf und der Hof sah aus wie zuvor: Trockenlaub wohin man schaut. Die Freude am Verrichten ist zuweilen wirklich nur kurz. Aber das war schon immer so. Wenn wir an einem Herbstsonntag die öde Einfahrt zum Grundstück mühselig geharkt hatten, kam anderntags der Kohlenhändler und schmiss uns 80 Zentner vor die Hütte…wir waren ja nicht daheim. Und da wir Schwestern nach der Schule die ersten Heimkehrer waren, haben wir, bis die Eltern gegen 18:30 Uhr kamen, schon mal den Weg zu Haustür freigegraben. Gegenüber brannten die Reichsbahner den Damm zu den Gleisen ab, der war dann schwarz bis zum Frühjahr. Der Herbst war ein Wilder in meiner Kinderzeit: eine Wanne voll Einlegegurken schruppen, Kartoffeln einkellern, die Ernte einwecken… Erst mit dem Schnee wurde es leiser und alles, selbst der elendeste Dreckwinkel sah plötzlich sauber und ganz malerisch aus. Überall schönste Blickfänge! Als ich noch mit meinem Großvater Fredel um die Wette malte, wählte ich am liebsten Schneemotive 😊. Schnee – das hieß Ruhe, wenn nicht zu viel davon herunterkam. Das Außen schwieg still unter dem Weiß. Höchstens ein Juchzten vom Rodelhügel an den Gleisen gabs…
