Morgenstunde (1120. Blog-Notat)

Von Christoph Hein las ich unlängst: „Denn es sind zwei sich ausschließende Dinge: gut zu schlafen und sich gut zu erinnern.“ Bekanntlich schlafe ich in Schreibphasen, die alte Zeit ausgraben, ebenfalls schlecht. Aber auch, wenn eine OP mit Verletzungen ins Haus steht.
Letzte Nacht träumte ich von einem, der nebeneinander an zwei Tischen operierte. Ein Blutgemetzel wie einst in manchem Kreissaal. Herrje! Ich bin aufgestanden und habe an meinem 5. FLYER-KUNST-BUCH gearbeitet. Brauchte etwas Schönes…, beruhigt hat es mich nicht.
Angst ist der Treiber dieser Träume. Du gehst mit einem Bedenken ins Bett und die Angst übernimmt das Steuer durch wilde Nachtfahrten. Bilder flackern wie Bahnhöfe im Neonlicht auf. Mal sind es wahre Reflektionen, mal eine wirre Fantasie…
Nachmittags hab ich ein altes Ritual benutzt: symbolisch eine rote Kugel von mir geworfen und dazu gerufen „Ich werfe die Angst weg!“ Obs hilft? Einen Moment vielleicht. Morgen werde ich erfahren, wann sich die Anspannung legen kann.

Das 5. UNIKATE-BUCH ist fertig.

Morgenstunde (1119. Blog-Notat)

Da steht mir nächstens was bevor: Die Narbe vom Beinbruch will nicht heilen. Seit 14 Monaten! Als sich am Freitagnachmittag wieder einmal Schorf löste, sah ich darunter blankes Metall. Ich gebe zu, da ist in mir Panik aufgestiegen. Heute bekam ich die Gewissheit, es muss operiert werden, die Metallschiene muss nun doch raus und krankes Gewebe entfernt werden. Das ärztliche Vorgespräch wird Donnerstag sein. Schreck lass nach.
Der schöne Winterliche Scheunenmarkt in Annenwalde am 22. November fällt also für mich aus, dass ist wirklich schade. Aber wer kann, sollte sich das Einstimmen auf den Advent gönnen. Die letzten Tage haben wir im Bilderspeicher fast alles abgehängt, bis zum Wochenende wird das Obergeschoss und sein Fensterlicht geschlossen sein. Dann beginnt für mich der Winter, die Dunkelzeit. Die grüne Girlande über der Haustür ist schon gebunden, jeden Tag kommt jetzt Winterschmuck dazu, wir hoffen, am 1. Advent unsere Gäste empfangen zu können, wird schon… es könnte knapp werden.

Lyrik-Krümel

Gestaltete Lyrik

Morgenstunde (1118. Blog-Notat)

Wir sind immer noch beim Weinrückschnitt, aber heute kommen wir zum Finale, ist ja nur noch die Heizhausecke zu beschnippeln… Man schafft im Älterwerden kräftemäßig nicht mehr so viel. Und damit es uns nicht entmutigt, lade ich den Imkergatten immer mal zum Spielen ein (man kann es auch Gestalten nennen😊). Zum Beispiel seine lustigen Kopfweidenschnitte als drei Könige im Efeufenster zu platzieren. Spaß muss sein. Und weil nun die letzte Futterquelle der Vögel im Hof versiegt ist, hab ich alternativ für die Amsel ein Apfelnest aus Birkenzweigen in den Weinstock gehängt. So vertut sich die Zeit….

Morgenstunde (1117. Blog-Notat)

Wann hat das eigentlich angefangen, dass viele Medien so staatstragend und gleichgeschaltet agieren? Es begann schon vor Corona. Für mich als Ostdeutsche gefühlt seit der Wende, als Westdeutsche die Chefetagen der regionalen Medien übernahmen. Von da an erklärten vorzugsweise Westdeutsche medial, die neuen Normen und was die Sonderspezies Ostdeutsch zu denken hat. Sie haben in der schwierigsten Umbruchphase Ostdeutschlands gerne noch den Jammerossis in den Arsch getreten, statt lebensnah und wahrhaftig zu berichten. Intern hörte ich als freie Journalistin zur Orientierung: „Wir sind ein Tendenzunternehmen“- gemeint war eine politische Nähe zu Schwarz, Braun oder Rot. Also nicht so frei und unabhängig. Aber so instrumentalisiert, wie seit der Coronazeit, so deutlich Ideologie lastig, mit dem Hang zur Schönfärberei und damit an der Realität vorbei, so etwas kannten die Ostdeutschen nur aus der späten DDR. Und eben deshalb reagiert man hierzulande wesentlich sensibler, wenn sich die politische Ebene inklusive „vierte Macht“ aus lauter Ratlosigkeit „Wie weiter?“ einbunkert.
Am 4. November 1989 verlangten auf dem Alexanderplatz über eine Million Menschen nicht nur Reisefreiheit, sondern auch MEINUNGSFREIHEIT und man erlebte sie in einem kleinen Zeitfenster (1990) nach dem Mauerfall in neuen freien Medien. Die natürlich wie alles andere nicht überlebten, als westdeutsche Strukturen die neuen Bundesländer übernahmen. Man sollte in den Osten reinhören, denn hier weiß man, wie ein verkrustetes Land sich anfühlt…

Ein Wendemagazin

Lyrik-Krümel

Gestaltete Lyrik

Morgenstunde (1116. Blog-Notat)

Gestern um 16 Uhr kam der Anruf aus der Werkstatt: Auto abholbereit. Der Liebste hätte es mit dem Schulbus dorthin geschafft, aber es sind Ferien, man hätte sich Rufbus bestellen müssen. Also war es schön zu wissen, dass unsere Nachbarin Christina bereit war, ihn zu fahren. Wir sind für dieses Mitdenken und den Einsatz sehr dankbar. Ein schönes Miteinander.
600 € inklusive Trinkgeld hat uns die Reparatur gekostet, war ja schon TÜV im Sommer mit größeren Kosten. Durchschnittlich sind es 2000 € jährlich (ohne Versicherung), die das Auto frisst – ein dickes Kostenbrett… aber auf dem Lande unverzichtbar. Der Beutezug der Woche ist heute wieder machbar😉… Habt alle ein schönes Feiertagswochenende!

Morgen: Halloween… vergesst die Süßigkeiten nicht!

Morgenstunde (1115. Blog-Notat)

Reißende Haut, was sagt mir das? Sie wird nicht mehr ewig halten. Und vielleicht, ja, vielleicht ist das auch gut so, denn so richtig passe ich nicht mehr in diese Zeit, in der gutbürgerliche Töchter über das Stadtbild streiten und den Kanzler einen Rassisten nennen. Und immer noch nachtreten, obwohl die Debatte doch schon längst durch ist. Macht man/frau nicht. Das kommt mir so vor, wie einst einer meinte, „Wir werden euch jagen!“. Habt ihr denn kein Gewissen vor dem Volke? Es gibt so viel zu tun, um das Land zukunftsfähig auszugestalten und gut durch die Transformationen zu bringen. Ich bin es leid, diesen durchsichtigen Machtspielen zuzusehen, es geht um VERANTWORTUNG für das Land! Mein Geduldsfaden ist schon lange gerissen…  was ich sehe, ist skrupellose Machtgier.

Morgenstunde (1114. Blog-Notat)

Ich musste mich vom Schmerz ablenken und habe kleine Formate für das nächste FLYER-KUNST-BUCH gespachtelt. Darüber konnte ich wieder lächeln… Ich baue mich immer über kreative Arbeit wieder auf. Die düsteren Gedanken sind damit natürlich nicht vertrieben, aber ich fasse neuen Mut, dem Elend zu begegnen… Bevor die kleinen Bilder eingeklebt werden, stecke ich sie jetzt für ein paar Stunden in die Presse, um sie zu glätten. Aus der Auto-Werkstatt gibt es noch nichts Endgütiges. Man tippt auf die Benzinpumpe, morgen werden wir mehr wissen…

Morgenstunde (1113. Blog-Notat)

Mein Schutzengel hatte heute Morgen offenbar noch geschlafen. Als ich ans Fenster trat, um der Nachbarin kurz zuzuwinken, streifte der Unterarm nur sacht die Kante der Laibung und: es zerriss die Haut am Ellenbogen, die Wunde groß wie ein 5-Mark-Stück. Pullover und Jacke hatten nix. Was macht man nur mit so einer hauchdünnen Haut? Ich sollte mich nur noch im Qi Gong-Tempo bewegen… aber das ist auch anstrengend. Man sieht nur den Zusammenstoß zwischen Arm und irgendwas länger kommen, aber die Reaktionszeit ist dann ja auch sehr, sehr langsam. Also Wundspray holen, sich noch ne Runde ekeln und schluchzten. Dann weitermachen, wenn auch ein Weilchen eingeschränkt, es ist der rechte Arm, der Alleskönner. Da es kein Draußenwetter ist, wollte ich heute eigentlich beginnen, die Bilder im Bilderspeicher abzuhängen. Das wird erst mal nichts… Ist ja noch kein Frost, kann also noch warten…