Morgenstunde (591. Blog-Notat)

Heute back‘ ich, morgen auch. Morgen die Familienplätzchen, heute zwei kleine Stollen. Einen für die hochbetagten Eltern, den anderen für uns. Mehr wird nicht gebraucht. Wir haben es noch erlebt, wie die Großmütter und die Mütter ihren Stollenteig auf dem Schlitten in einer kleinen Zinkwanne zum Bäcker zogen. Sieben, acht Laiber wurden es, die bis Ostern reichten. Das Handgemachte bekomme ich nicht mehr von der Zunge, deshalb mag bis heute keine Industrieware, also selbst ist die Frau. Jetzt liegen die Teile in der Küche und duften vor sich hin, abends kommen sie in Blechdosen und reifen dort bis Weihnachten.
Habt einen schönen ersten Advent, auch wenn die Nachrichten wieder ganz gruselig sind, bleibt alle miteinander tapfer und behaltet die Nerven!

24 Stunden später: Die Böhmischen Familienplätzchen sind fertig, Advent kann kommen…

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Morgenstunde (589. Blog-Notat)

Ich mag die Ansagen aus dem Gesundheitsministerium nicht mehr umfänglich kommentieren. Einfach nur: kontraproduktiv – Kommunikation ist nicht die Stärke der Macht.

Wir haben indes den Hof geschmückt und freuen uns auf die vor uns liegende Adventszeit, auch wenn wir sie eher nach innen gewandt erleben werden. Es ist ja inzwischen zu sehen, dass sich die Menschen wieder zurückziehen, was verständlich ist. Da ist es tröstlich, aus der Vergangenheit zu wissen, dass die winterliche Einkehr in den Familienkreis auch Genüsse hat: Die Hausmusik, die Plätzchenbäckerei, Geschenke handwerkeln, die heimliche Wichtelei in der Nachbarschaft… Für das weiter Draußen gab (und gibt) es die Weihnachtspost. Meine Großmutter lebte allein, aber in der Adventszeit schrieb sie bergeweise Weihnachtskarten an alle Familienmitglieder bis ins dritte Glied und all die Bekannten.
Wir werden in diesen Tagen alle ein paar Gänge zurückschalten müssen, damit wir nicht Herzmenschen verlieren und natürlich selbst gesund bleiben – dieser Rückzug hätte uns erspart bleiben können…

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