Morgenstunde (668. Blog-Notat)

Weiße Laken als Sonnenschutz für die Tomaten.

Durchatmen. Hitzetage wie diese sind für mich eher Alptraum als Sommerfreude. Der Garten wehrt sich mit ungenießbarer Notreife und ich habe zwei Tage lang das Haus kaum verlassen. Nur am Abend, um zu gießen. Gestern half der Himmel ein bisschen mit. Heute der erste ernst zu nehmende Gewitterguss, aber der Sommer macht ja nur Pause. Als wir in dieses Walddorf am westlichen Rand der Schorfheide zogen, war der Garten nur Wiese. Schon damals wussten wir, die Sommer werden immer heißer… Also habe ich diverse lichte Bäume (Eschen, Hasel, Pfaffenhütchen und Weiden) gepflanzt (Birke war schon da), die das Grundstück grün beschirmen und doch Licht durchlassen. Hecken und begrünte Zäune schlucken den Staub, helfen den stetigen Wind zu zügeln und damit die Erosion. Durch die Wiesen mähen wir nur noch Wege und lassen Blühinseln stehen. Nicht nur wegen des Artenschutzes, sie verdorren nicht so schnell, wie kurz gemäht. Aber unter der Hitze und der Trockenheit gibt es ein Dauerwelken wo man nur hinsieht, selbst der Efeu wirft täglich ungeahnte Blättermengen, zwei Eimer voll. Nach dem Fegen rieselt das Knisterlaub ungerührt weiter und täglich grüßt das Murmeltier… da könnte einem glatt die Lust am Gärtnern vergehen.

 

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4 Gedanken zu „Morgenstunde (668. Blog-Notat)“

  1. Ein Traumgarten – und hoffentlich bekommt er in diesem Sommer doch noch genug Regen, um weiterhin so schön zu bleiben.
    Und ich hoffe mit Dir, dass wir nun zumindest eine Pause von der großen Hitze haben…

    1. Danke, liebe Anna. Ich hoffe das auch – immer irgendwie. Hab mir gerade Dein Topfbeetprojekt angesehen und dem Rotkehlchen ins Auge geblickt. Bei Dir scheint es entspannter zuzugehen. Genieße den Sommer, wenn Du kannst.

      1. Das versuche ich zumindest – den Sommer zu genießen… Die Sorgen, die da sind, nicht übermächtig werden zu lassen. Es gelingt ja mal mehr, mal weniger… Deine Beiträge jedenfalls gehören zu dem, was gut tut, gerade weil sie die Lebenswelten auch im Schweren so liebevoll zeigen.

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